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(Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Liebe Aussensaiter.

Ich hätte da gerne mal wieder eine Frage und hoffe, dass ihr mich an euren Erfahrungswerten teilhaben lasst.

Ich bin im Moment auf der Suche nach einer neuen Gitarre. Das bin ich auch schon eine Weile und unendlich eilig habe ich es auch nicht - gut Ding will eben Weile haben. Nun gibt es da eine, hier im örtlichen Musikalienhandel steht sie, die gefällt mir echt gut. Sehr gut sogar. Optik: Eins mit Sternchen, Feeling und Verarbeitung ebenso gut und der Sound gefällt mir auch (zumindest insofern ich das unter der Extremsituation "Anspielen im Gitarrenladen" beurteilen kann ;)  ).

Allerdings hat das Schätzchen sehr, sehr dicke Bundstäbchen. "Jumbo Frets" steht auf der Seite des Herstellers. Und die bin ich so gar nicht gewöhnt. Auf meiner Tele, deren Hals ich wirklich toll finde, sind die Bünde jedenfalls deutlich dünner...

Nun meine Frage: Ist das, wie meiner Erfahrung nach bspw. das Halsprofil, eine Sache, an die man sich einfach nach ein paar Wochen gewöhnt hat? Fühlen sich die Slides nach einiger Zeit gewohnt flutschig an, weil man die Bewegung dem Instrument angepasst hat? Oder sind dicke Bünde schlicht unkomfortabler zu bespielen?

Was meint ihr? Würde der "Umstieg" klappen? Was sind eure Erfahrungen?

Danke schonmal,

viele Grüße

Helge

ps: Man soll sich ja sogar von einer Mensur auf die andere umgewöhnen können...ich allerdings kann mir wirklich nur schwer vorstellen, jemals mit einer Gibsonmensur zurecht zu kommen...da ist alles so winzig!  ;)

pps: Ich werde mich wahrscheinlich erst wieder übermorgen, also Samstag, zurückmelden können...


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Sers Helge!

Imo ist der Unterschied nicht wirklich groß. Aber ich denke, in sehr vielen Fällen werden einem Jumbo Frets besser gefallen als z.B. Vintage Spaghetti Bünde, es spielt sich oftmals einfach leichter damit. Man könnte jetzt argumentieren dass Jumbos evtl. etwas eingeschränkt sind, was die Bundreinheit angeht, ist imo aber sehr vernachlässigbar, wenn da alles ordentlich gemacht wurde.

Mit einer anderen Mensur kommt man imo auch meist schneller zurecht, als man denkt. Bei mir ist es ja umgekehrt, ich bin auch die Gibson Mensur geeicht, aber wenn ich eine Strat oder Tele für 15 Minuten in der Hand habe merke ich keinen großen Unterschied mehr. Ich hatte auch keine Probleme mit dem shortscale Hals meiner Byrdland, im Gegenteil, das fluppte direkt.

Wichtiger finde ich hingegen den Hals, wenn das Griffbrett schmal ist habe ich immer Probleme, egal welche Mensur oder Bundstärke. Ich würde an Deiner Stelle wirklich eher auf die Halsergonomie achten und ob Dir das zusagt (neben amtlichen Holy Grail Sound und optischem Heldenfaktor der Gitarre, is klar,-))), denn imo hat man damit auf Dauer den meisten Ärger,-))

Viel Spaß,-)) 


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Helge!

Was für Musik machst du denn?

Obwohl mittlerweile fast Ex-E-Gitarrist möchte ich meinem Vorredner bzw. -schreiber entschieden widersprechen: Klar spielt sich's auf Jumbobünden leichter, aber die Intonation wird im gleichen Grad auch schlechter. Für das verzerrte Rockbrett ist das vielleicht banane, da geht's nicht so genau, aber für ... achtung, ich duck mich schon mal weg ... für richtige Musik ist das ein Problem. Bei Jumbo-Bünden klingt's, wenn du nur leicht ungleichmäßig stark drückst, gleich schräg. Außerdem finde ich es viel schwerer, den Ton zu formen.

Ich hatte mehrere Gitarren mit Jumbobünden, einmal habe ich mich sogar zu einer Flying V verirrt. Gewöhnt habe ich mich nie an diese Teile. Meine Meinung: Eine Gitarre braucht einen ordentlich dickem Hals, halbwegs dicke Saiten und normale Bünde. Das ist entscheidender als irgendwelche Pickup-Wechsel etc.

Hör dir mal irgendwelche clean gespielten Balladen von Rockbands auf Youtube an, da biegt's einem doch oft die Zehennägel hoch. Meiner Meinung nach kommt das zumindest teilweise auch von den Jumbobünden.

Wenn's ein hochwertiges Instrument ist, könntest du ja mal fragen, was Neubundieren kostet. Vielleicht ist das ja preislich gar nicht so schlimm?

Gruß

Dennis


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Helge,

mir geht es da wie Jonas: mit einem unpassenden Hals tue ich mich deutlich schwerer als mit Jumbofrets.
Gerade Bendings sind auf Jumbos meines Erachtens deutlich komfortabler zu spielen, da sind Spaghetti-Bünde eine Plage.

Die angeprochene Tonunreinheit mag mit den Bünden zu tun haben, liegt aber eher an unsauberer Grifftechnik.
Ich habe das Thema gerade mit meinem Gitarrenlehrer :-)

Am Ende des Tages kommst du meiner Meinung nach nicht darum herum, die Erfahrung selbst zu machen.
Du erinnerst dich an meine Tele? Ich dachte, ich komme mit dem Hals klar, habe sie dann aber nach langem Hin und Her doch verkauft.

My 2ct. Grüsse,
Michael


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Dennis,

also, jetzt muss ich Dir entschieden widersprechen: Das Intonationsproblem hat sicherlich nichts mit den Jumbos zu tun! Klar, wenn man draufdrückt, wie ein Ochse, wird's natürlich schief - aber das sollte man ohnehin nicht tun. Wenn man lediglich so viel Druck ausübt, dass der Ton steht, intoniert sich's mit den Jumbos genauso gut - und man braucht deutlich weniger Kraft. Dadurch ist es wesentlich leichter, den "Ton zu formen".

Des Weiteren möchte ich Dir widersprechen: Gerade bei verzerrtem Rockbrett und den dadurch verstärkt auftretenden Obertönen, ist schlechte Intonation DEUTLICH unangenehmer, als bei Cleansounds!

Außerdem hätte ich gerne gewusst, welche "clean gespielten Balladen von Rockbands auf Youtube" Du meinst - und auch noch, was "richtige Musik" ist.

@Helge: Ich glaube eigentlich, dass man sich an Jumbos durchaus schnell gewöhnen könnte, wenn man das wollte. Ich für meinen Teil mag die dicken Dinger einfach prinzipiell nicht - das liegt aber nicht an der Höhe, sondern an der Breite. Ich mage es hoch, aber dünn. Genauer gesagt mag ich die Dunlops 6105. Sind genau so hoch, wie Jumbos, aber deutlich dünner.

Was Mensuren anbelangt, ist es mir ziemlich egal. Nachdem die meisten meiner Gibsons sowieso ne Fender-Mensur haben, muss das auch so sein ;-) ich glaube, wenn man öfter beide spielt, bleibt man da flexibel

Ich sag jetzt mal, wenn Dir die Gitarre wirklich gut gefällt - auch vom spielen her - sollten die Bünde kein Problem sein. Wenn Du sie echt als störend wahr nimmst, wär ich vorsichtig.

Viele Grüße vom highseppl!


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hi Helge,

ich steh auf Jumbos und lasse alle Gitarren darauf umrüsten.

Es gibt einige - wenige - auf denen ich mit Spaghettis richtig gut klar komme, anber meine Präferenz ist eindeutig Mega-Jumbo.Damit meine ich hohe UND breite Bundstäbchen. Zwei Strats haben 6105 (sehr hoch und recht breit) und eine Strat echte Bassbünde, das Maß ist mir entfallen, aber die sind sehr hoch und irre breit :-)

Ich finde, dass sich dicke Bünde besser spielen lassen, weil man weniger Kontakt zum Griffbrett hat (Höhe!), und halten tun sie auch deutlich länger, weil es eben doppelt soviel Material ist (Breite!), das abgenutzt werden will.

Die Qualität der Abrichtung ist mMn jedoch viel entscheidender als das bloße Maß. Wenn bei Slides usw irgendetwas stört, sich was "hakig" anfühlt, liegt das mMn nicht an der Bundgröße. Meine sind alle äußerst handerotisch.

Intonation: wer die Saiten bis aufs Griffbrett drückt, nun, der hat schiefe Akkorde absolut verdient, meine ich.

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Mojn Helge,

Aus den Antworten kannst Du entnehmen, dass es eine 'amtliche' Antwort nicht gibt. Wenn Du spontan mit der Klampfe klar kommst, umso besser; wenn Du dagegen das Gefühl hast, 'Du müsstet Dich erst dran gewöhnen', dann wird es wahrscheinlich nix mit Euch beiden. Ist mir jedenfalls schon bei mehreren Gitarren so gegangen, wo sonst 'Alles stimmte'; es hatte keinen Zweck, ich habe sie wieder verkauft.

Die Kombination von Saitenstärke und Bundprofil sollte auch bedacht werden; Faustregel: höhere Bünde mögen dickere Saiten.

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Servus Helge,

da ich ja auch einer von denen bin, die mehr Gitarren haben als sie eigentich bräuchten (hüstel) kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen, daß man sich sehr bald an die unterschiedlichen Hälse und Bünde gewöhnt.

Dabei ist es bei mir so, daß die Gewöhnung von dünnen auf dicke Bünde leichter fällt als umgekehrt.

Gruß

Dan


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Highseppl!

Vielleicht hab ich ein wenig zu forsch formuliert, unter keinen Umständen wollte ich mich einmal so kurz mal bei den Aussensaitern melden und blöd daherreden - ihr habt mir schon öfters super Tipps gegeben, auch via Archiv, und den Schreibstil hier finde ich höchst angenehm.

Man muss ja nicht immer generalisieren,   i c h   p e r s ö n l i c h   konnte im Rahmen meiner Möglichkeiten auf Gitarren mit normal hohen Bünden (breit ist für   m i c h   ok, hoch nicht) sauberer intonieren und den Ton leichter formen als auf Gitarren mit Jumbobünden.   I c h   bin mir auch sicher, dass ich nicht sooo schlampig spiele.   I c h   würde keine G. kaufen, an der mir die Bünde nicht behagen.

I c h   finde wirklich, dass Live-Aufnahmen von sehr, sehr vielen Rockbands eine Strafe für   m e i n   Ohr sind, weil's einfach nicht gut klingt. Im Klassik-, Folk- und Jazzbereich ist es normal, dass Live-Aufnahmen akzeptabel klingen, was selbstverständlich meist nur ein bisschen was mit dem Format der Bünde zu tun hat. Aber   i c h   finde, es geht bei Rock wohl eher um Energie als um saubere Intonation. Vielleicht sollte   i c h   auf ein Punkkonzert gehen bevor ich noch blutleer werde!

Grüße

Dennis

: Hallo Dennis,
: also, jetzt muss ich Dir entschieden widersprechen: Das Intonationsproblem hat sicherlich nichts mit den Jumbos zu tun! Klar, wenn man draufdrückt, wie ein Ochse, wird's natürlich schief - aber das sollte man ohnehin nicht tun. Wenn man lediglich so viel Druck ausübt, dass der Ton steht, intoniert sich's mit den Jumbos genauso gut - und man braucht deutlich weniger Kraft. Dadurch ist es wesentlich leichter, den "Ton zu formen".
: Des Weiteren möchte ich Dir widersprechen: Gerade bei verzerrtem Rockbrett und den dadurch verstärkt auftretenden Obertönen, ist schlechte Intonation DEUTLICH unangenehmer, als bei Cleansounds!
: Außerdem hätte ich gerne gewusst, welche "clean gespielten Balladen von Rockbands auf Youtube" Du meinst - und auch noch, was "richtige Musik" ist.
: @Helge: Ich glaube eigentlich, dass man sich an Jumbos durchaus schnell gewöhnen könnte, wenn man das wollte. Ich für meinen Teil mag die dicken Dinger einfach prinzipiell nicht - das liegt aber nicht an der Höhe, sondern an der Breite. Ich mage es hoch, aber dünn. Genauer gesagt mag ich die Dunlops 6105. Sind genau so hoch, wie Jumbos, aber deutlich dünner.
: Was Mensuren anbelangt, ist es mir ziemlich egal. Nachdem die meisten meiner Gibsons sowieso ne Fender-Mensur haben, muss das auch so sein ;-) ich glaube, wenn man öfter beide spielt, bleibt man da flexibel
: Ich sag jetzt mal, wenn Dir die Gitarre wirklich gut gefällt - auch vom spielen her - sollten die Bünde kein Problem sein. Wenn Du sie echt als störend wahr nimmst, wär ich vorsichtig.
: Viele Grüße vom highseppl!


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

I c h   finde wirklich, dass Live-Aufnahmen von sehr, sehr vielen Rockbands eine Strafe für   m e i n   Ohr sind, weil's einfach nicht gut klingt.

Grüßdich Dennis!

Das interessiert mich jetzt echt, hast Du dafür mal ein Beispiel? Mir sind bei Bands in aller Regel live immer nur die Sänger/innen aufgefallen, wenn die mal daneben liegen, egal welches Genre. Aber ich glaube noch nie gemerkt zu haben, wenn die Intonation nicht gestimmt haben sollte bei den Instrumentalisten, Verspieler mal außen vor.

Vielleicht höre ich das auch einfach wirklich schlecht raus, wenn da manchmal so ein breiiger Sound herrscht, keine Ahnung.

Mach's gut!


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo zusammen!

Danke sehr für euren Input, das war wie immer sehr hilfreich!

Erstmal ermutigend, dass so viele Leute den "Umstieg" easy geschafft haben...dann dürfte ich das ja auch noch hinbekommen ;) Vielen Dank für eure Erfahrungen.

Zur Intonation: Das ist für mich tatsächlich ein wichtiges Thema. Ich spiele gerne sog. "komplizierte" Akkorde ;) und meistens mit einem Sound zwischen Clean und Crunch (so leicht gurrend ist das Ideal...). 
Bei meiner Tele, mit der ich echt wahnsinnig glücklich bin (Danke nochmal, jab!) denke ich immer wieder drüber nach, die 3-Reiter-Brücke gegen eine mit 6 Reitern auszutauschen, weil mich das nervt, dass man die Oktavreinheit nie ganz genau hinbekommt....  Auf die Intonation werde ich also beim Testen nochmal extra achten! Guter Hinweis, danke!

Mathias, Du hast auch einen guten Punkt angesprochen: Wieso sollte man eine Gitarre kaufen, bei der man das Gefühl hat, "sich noch gewöhnen zu müssen"?? Naja, weißt Du: Ich habe in dem letzten ca. 3/4 Jahr eine ganze Reihe verschiedenster Strats in verschiedensten Läden von verschiedensten Herstellern in der Hand gehabt (denn es soll eine Strat werden, die Neue... :) ). Und ich habe dabei viele Erfahrungen gemacht und eine halbwegs genaue Vorstellung davon gewonnen, was ich gerne möchte und was nicht - in Bezug auf Haptik, Optik, Gewicht etc.... (btw: Sound ist immer noch das komplexeste und schwierigste Thema für mich, da kann ich kaum in Worte fassen, was ich will. Ich kann zwar, wenn ich Stratsounds höre, sagen: "So will ich das!", oder "So will ich das nicht!". Mehr aber nicht :(  Außerdem bin ich in Gitarrenläden immer so aufgeregt, dass meine Wahrnehmung und mein Spiel sowieso total getrübt sind....).

Worauf ich hinaus möchte, ist: Ich gelange langsam zu der Befürchtung, dass Gitarrenkauf immer irgendwie Kompromisssache ist. Von daher denke ich, dass ich durchaus bereit wäre, mich an etwas zunächst Ungewohntes zu gewöhnen. Natürlich könnte ich auch, und mit dem Gedanken spiele ich durchaus, auch zum Herrn v.d. Haar (bspw.) gehen und dem alles Aufzählen, was ich will und ausdiemaus. Aber dann geht man ja denn (imho großen) Kompromiss ein, dass man ziemlich viel Geld ausgibt für ein Instrument, dass sich im schlimmsten Fall einfach nicht gut anfühlt oder doch anders klingt als erhofft....

...und im Endeffekt merkte *ich* bisher sowieso immer erst nach ein paar Wochen oder Monaten, ob mir eine Gitarre wirklich liegt.

Von daher bleibt wohl am Ende nichts Anderes übrig, als Michls Prophezeiung zu folgen: Kaufen, probieren, verkaufen, kaufen, probieren...... naja, so sind wenigstens schon einige nette AS-Threads für die Zukunft sicher :))

Danke nochmal an alle,
bin mal gespannt, was sonst noch für Antworten eintrudeln...

Herzliche Grüße

Helge


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hi Jonas.

Also zum Thema Mensur nochmal kurz, so nebenbei: Ich glaube Dir natürlich ;)
Aber ich kann es mir echt schwer vorstellen....Wir sind doch ungefähr gleich groß, da werden wir ja auch ungefähr gleichgroße Hände haben.... Ich denke beim Spielen einer Gibson immer "Wohin nur mit all dem Gefinger??"

Aber auch da gilt vielleicht einfach: kaufen, probieren, verkaufen, kaufen, probieren....

(Es gibt ja auch von Gibson echt sexy Gitarrenmodelle....also die Zeichen stehen klar auf Strat, aber wenn mir jetzt einer so ne ES-137 (die mit dem Variotone) schenken würde, also ablehnen würde ich da auch nicht...schon alleine wegen geschenkter Gaul und so....)

Viele Grüße

Helge


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Tach Helge,

Mathias, Du hast auch einen guten Punkt angesprochen: Wieso sollte man eine Gitarre kaufen, bei der man das Gefühl hat, "sich noch gewöhnen zu müssen"??

Ich hätte präziser sein sollen - dies bezog sich auf drei Ohnestrom-Gitarren, wo ich gerade beim Greifgefühl ein ungutes hatte und meinte, mich gewöhnen zu müssen. Was mir aber nicht gelang, zwei gingen den Weg (fast) aller Gitarren in den Gebrauchtmarkt, bei einer waren die Spaghetti indes so fix runtergespielt, dass eine Neubundierung das Problem löste.

Aber: jede Jeck is anders, und dass diese rheinischste aller Weisheiten auf Gitarristen und Aussensaiter in besonderem Maße zutrifft, wird wohl niemand bei Verstand bezweifeln. Der eine gewöhnt sich fix an Griffbrettwölbungen, der andere an Saitenstärken, ich persönlich habe z.B. bei unterschiedlichen Mensurlängen keine Probleme, bei Bundprofilen aber heftigste.

Also: kaufen, ausprobieren, verkaufen, allein schon damit uns hier im Forum nicht der Diskussionstoff ausgeht ;-))

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Sers Helge!

Also zum Thema Mensur nochmal kurz, so nebenbei: Ich glaube Dir natürlich ;)

So is brav,-)))

  Aber ich kann es mir echt schwer vorstellen....Wir sind doch ungefähr gleich groß, da werden wir ja auch ungefähr gleichgroße Hände haben

Nanana, wer wird denn von der Körpergröße auf Größen von Gliedmaßen schließen wollen?,-)))))

.... Ich denke beim Spielen einer Gibson immer "Wohin nur mit all dem Gefinger??" : Aber auch da gilt vielleicht einfach: kaufen, probieren, verkaufen, kaufen, probieren....

Hm. Meine erste Gitarre war eine Strat (das prägt...). Meine erste ordentliche eine Les Paul, vllt bin ich deswegen so darauf fixiert. Und dann spiele ich Gitarren i.d.R. ergonomisch ungünstig, also recht tief hängend, da ist ne kurze Mensur auch eher von Vorteil (die Byrdland kann man in den Kniekehlen noch ordentlich spielen,-))). Ich glaube, mit einer Gitarre mit langer Mensur, aber breitem Griffbrett käme ich vermutlich sogar recht gut zurecht. Aber so ein 7ender Sattel hat ja oft 2-3mm weniger Breite als der einer Gibson, und das zusammen mit der langen Mensur ist für mich der Super GaU.

Würde ich die Gitarre höher hängen haben wäre das vermutlich aber auch nicht so schlimm.

Jedenfalls kann ich für mich sagen, je kürzer die Mensur, desto weniger Anstrengung für mich, also, bei Gitarren, ne Mandoline z.B., da drehe ich immer noch am Rad weil alles so eng ist. Ich könnte mir ne 7ender mit kurzer Mensur und breitem Sattel schon vorstellen, aber sowas gibt's ja nicht von der Stange und wer will schon viel Geld für eine einfache Schraubhalskonstruktion ausgeben,-)))) 

 (Es gibt ja auch von Gibson echt sexy Gitarrenmodelle....also die Zeichen stehen klar auf Strat, aber wenn mir jetzt einer so ne ES-137 (die mit dem Variotone) schenken würde, also ablehnen würde ich da auch nicht...schon alleine wegen geschenkter Gaul und so....)

Ja, die ES137 Custom war auch mal weit oben auf dem Wunschzettel, aber mich hat dann doch genervt, dass sie nicht ganz hohl ist wie die Byrdland, das klingt schon geiler ohne Holz in der Hütt'n imo. Übrig habe ich sowas zum Verschenke leider grad auch nicht, sorry!

Mach's gut!


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hi Helge,

die Dicke der Bundstäbchen ist mir persönlich wurscht, sie müssen nur hoch genug sein. Wenn meine Fingekuppen Kontakt mit dem Griffbrettholz bekommen, ist bei mir den Ofen aus. Ansonsten komme ich mit den Spaghettis auf meiner Tele genauso gut zurecht, wie mit den Jumbos auf meinen anderen Gitarren.

Die Mensur macht mir auch keine Probleme, obwohl ich aber manchmal meine, auf der kürzeren "Gibson" Mensur etwas besser zurecht zu kommen. Ich habe auf der kürzeren Mensur aber auch dickere Saiten drauf, als Ausgleich sozusagen. 0.10 auf der Gibson sind mir zu dünn und schlabbrig, auf der Strat und der Tele passen mir aber die 0.10er.

Was für eine "neue" ist es denn, die dort beim Händler steht?

Gruß Diet


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Helge,

ich wechselte bei meiner Strat vor ca. 2 Jahren von den dünnen Vintage-Bünden auf Dunlop Jumbo`s (6120)  . Ich bin sehr zufrieden, Spielgefühl und Saitenziehen sind besser ---- Umgewöhnungszeit hmm ein paar Tage vielleicht.

Nachdem Abrichten der Bünde ist allerdings erschreckend wenig von der ursprünglichen Höhe der Jumbofrets übriggeblieben.

Gruß Joachim


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hi!

ich habe gerade die letzten Tage festgestellt, dass die Bundmaße bzw. Griffbrettradius nicht so eine Rolle spielt, wie oft geschrieben. Klar, wenn man einen 7.25 Griffbrettradius mit einem 16er vergleicht, ist das schon ein Unterschied.

Bei mir waren es konkret meine Fender Relic Strat und meine Staufer- Strat.

Relic- Strat: Radius 7.25", Vintage- Bünde

Staufer- Strat: Radius 10", Medium- Jumbo Bünde (Dunlop 6150 [nicht 6105!]

Die Staufer ist von März und bei ihr müsste geringfügig der Sattel nachgefeilt werden, die Fender ist absolut top eingestellt, wobei ich eine mittlere bis hohe Saitenlage bei Strats bevorzuge.

Und keinesfalls lässt sich die Fender trotz geringeren Radius und Vintage- Bünden schlechter spielen. Vielleicht nicht ganz so komfortabel, aber ich halte das bei gut eingestellten Gitarren für lediglich gewöhnungsbedürftig und mittlerweile nicht mehr entscheidend.

Grüße, Burkhard


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hallo Helge,

eigentlich ist schon alles gesagt, nur an einer Stelle wollte ich noch einhaken:

: "Fühlen sich die Slides nach einiger Zeit gewohnt flutschig an, weil man die Bewegung dem Instrument angepasst hat? Oder sind dicke Bünde schlicht unkomfortabler zu bespielen?"

persönlich habe ich keine Probleme, mich mit unterschiedlichen Hälsen, Griffbrettradien, Mensuren, Bünden zurecht zu finden, auch ein Wechsel zwischen ultraflachen und Jumbobünden bereitet mir keine Probleme - wenn die Gitarre gut bespielbar ist.

Ich kann mich aber auch an Bünde erinnern, die auf der Oberseite gefühlt nicht schön rund, sondern eher flach abgerichtet waren und das empfinde ich bei hohen Bünden als k.o.-Kriterium.

Jumbobünde können sehr, sehr angenehm sein und es kann richtig schön flutschen, aber bei den Bünden, die ich meine, da ist es eher so, als ob man von Bund zu Bund holpern würde.

Ich habe lange keine Gitarre mehr mit solchen Bünden in der Hand gehabt, vielleicht war das vor einigen Jahren mal ein gängigeres Format und wird nun nicht mehr so häufig benutzt.

Soll heißen, wenn es sich gut anfühlt und geschmeidig spielen lässt, dann würde ich sagen, dass man sich an sehr verschiedene Bedingungen schnell gewöhnen kann, bzw. die Umstellung nicht schwer fällt.

Beste Grüße und viel Spaß beim Gitarrenkauf

Jochen


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Joachim, Burkhard und Jochen,

danke für euren Input. Immer wieder gut, dass es die Aussensaiter mit ihrer geballten Erfahrung gibt (und der Bereitschaft, diese zu teilen!).

Diet, auch Dir vielen Dank. Ich hatte neulich übrigens noch was zu Deinen Songs schreiben wollen, habe es aber irgendwie nicht geschafft, sorry. Also ich fand das echt amtlich, was Du uns präsentiert hast. Vor allem der Song mit dem schwarzen Hund fand ich ziemlich gut, auch textlich. Und ich finde, dass Du für die Problematik des Nichtsingenkönnens eine sehr gute und sehr gut zum Song passende Lösung gefunden hast. Respekt.
(Es hat mich natürlich außerdem gefreut zu lesen, dass es Dir (wieder) besser geht. Ich wünsche Dir alles Gute!)

Danke nochmal,
viele Grüße

Helge


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Hola Jonas!


: Nanana, wer wird denn von der Körpergröße auf Größen von Gliedmaßen schließen wollen?,-)))))

Naja ich meinte ja nur, dass ich eigentlich keine extrem besonders auffällig großen Hände habe, sondern einfach normalgroße Hände, wie sie an den Armen großer Männer (harr, harr) nunmal dranne hängen tun....

: Ja, die ES137 Custom war auch mal weit oben auf dem Wunschzettel, aber mich hat dann doch genervt, dass sie nicht ganz hohl ist wie die Byrdland, das klingt schon geiler ohne Holz in der Hütt'n imo.

Naja, ich finde eigentlich gerade das dass Geile: Dicker als ne 335, aber eben nicht hohl. Aber so sind die Geschmäcker eben...

Übrig habe ich sowas zum Verschenke leider grad auch nicht, sorry!

Schade...  :(

: Mach's gut!

Du auch!

Gr,

Helge


Re: (Gitarre) dicke Bünde: Gewöhnungssache? - oder eine Frage von love it or leave it?

Moin Kinners,

so, nun auch mein Mostrich zum Thema. Hier wurde wiederholt der Spielkomfort angesprochen. Der Begriff "Spielkomfort" geht m.E. etwas an der Sache vorbei bzw. erfaßt nicht ganz den Sinn der fetten Bünde.

Jumbos sind vor allem hilfreich bei:  Bendings! Durch den größeren Abstand der Fingerkuppe zum Griffbrett kann man für's Saitenziehen viel mehr Kraft einsetzen.

Bei Vintage-Bünden dagegen berührt die Fingerkuppe frühzeitig das Griffbrett, die Saite drückt sich in die Kuppe und anstatt die Saite wirkungsvoll zu halten, drückt die Fingerkuppe sinnlos auf'm Holz herum. Die aufgewendete Kraft verpufft sinnlos.

(Ob sich das Ganze dann auch noch komfortabel anfühlt, hängt vor allem davon ab, wie die Bundstabenden verrundet sind.)

Wer viel bendet und gleichzeitig ein Freund flacher Saitenlagen ist, sollte sich zudem nach einem Griffbrett mit flachem Radius umsehen. Bei ebendiesen klirrt's und scheppert's nicht so schnell.

Gruß Falk