Hallo liebe Aussensaiter und -Jammer,
ich denke es geht nicht nur mir so, daß ich bei Gigs oder bei Aufnahmen nicht mein Können zu 100 Prozent ausspielen kann.
Je nach den Umständen gelingt es mir mal besser, mal schlechter an das Optimum ranzukommen.
Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen? Welche Umstände spielen bei Euch eine Rolle?
Bin schon gespannt was an Antworten kommen
Gruß
DAn
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- (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - gestartet von Dan 19. Juli 2010 um 20:44h
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Oli am 5. August 2010 um 21:57
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Dan am 1. August 2010 um 13:44
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Bernd
am 24. Juli 2010 um 12:30
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 24. Juli 2010 um 13:32
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Bernd
am 25. Juli 2010 um 13:33
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Rainer am 29. Juli 2010 um 22:13
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Bernd
am 25. Juli 2010 um 13:33
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 24. Juli 2010 um 13:32
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Falk
am 20. Juli 2010 um 18:35
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:42
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von ferdi am 21. Juli 2010 um 16:59
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:42
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Alexius
am 20. Juli 2010 um 15:56
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:40
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Alexius am 21. Juli 2010 um 12:38
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:40
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
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Guido
am 20. Juli 2010 um 15:18
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Dan am 20. Juli 2010 um 22:37
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
FunkyMonk
am 20. Juli 2010 um 13:52
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Johannes
am 20. Juli 2010 um 14:08
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von FunkyMonk am 21. Juli 2010 um 12:44
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Johannes
am 20. Juli 2010 um 14:08
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Diet
am 20. Juli 2010 um 13:37
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:53
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Diet am 21. Juli 2010 um 12:15
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 22:53
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Rolli
am 20. Juli 2010 um 11:48
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Dan am 20. Juli 2010 um 22:56
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
FunkyMonk
am 20. Juli 2010 um 10:45
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 23:06
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von FunkyMonk am 21. Juli 2010 um 13:22
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 23:06
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Waufel
am 20. Juli 2010 um 10:34
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Dan am 20. Juli 2010 um 23:11
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
muelrich
am 20. Juli 2010 um 08:45
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Dan am 20. Juli 2010 um 23:15
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
ferdi
am 20. Juli 2010 um 08:38
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 23:17
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von ferdi am 21. Juli 2010 um 17:07
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 20. Juli 2010 um 23:17
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
andi-o
am 20. Juli 2010 um 07:51
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Johannes
am 20. Juli 2010 um 08:26
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Johannes am 20. Juli 2010 um 08:30
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Johannes
am 20. Juli 2010 um 08:26
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
martin
am 20. Juli 2010 um 04:43
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 24. Juli 2010 um 13:35
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von martin am 29. Juli 2010 um 13:19
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten?
- von
Dan
am 24. Juli 2010 um 13:35
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von hayman am 19. Juli 2010 um 23:59
- Re: (Philosophie) Wie kommt Ihr den 100 Prozent am nächsten? - von Jonas am 19. Juli 2010 um 21:36
Sers Dan!
Ja, das ist ein schwieriges Thema, Motivation beim Musizieren. Ich denke, es geht darum, ein Gefühl zu reproduzieren, dass aber auf eine möglichst ungekünstelte Art und Weise, dann geht man unverkrampft an die Sache ran, und schafft im Idealfall so etwas wie "Ausdruck" im Spiel, imo.
Ich finde es auch jedes Mal schwer mich auf den Punkt zu konzentrieren, gerade bei Aufnahmen des Gesangs, da man hier imo recht deutlich hört ob man etwas nur so mit halber Lust hingerotzt hat, oder es wirklich "ernst" meinte.
Zunächst mal finde ich sollte man keine Angst vor großen Gefühlen haben, wenn es um Musik geht. Man sollte sich klar machen, was man mit der Musik ausdrücken will im jeweiligen Song und dementsprechend versuchen seine Einstellung dahingehend aufzubauen, imo. Das ist bei eigenen Songs sicherlich i.d.R. leichter, als bei Coversachen.
Wenn es auf die Bühne geht, ich muß sagen, da habe ich es noch nie geschafft das umzusetzen, was ich mir immer selber vorgenommen habe. Ich versuche zwar immer mir zu sagen "Ich scheiß jetzt auf die Leute da draußen, es geht einzig um die Musik, das sie so rüberkommt, wie ich mir denke, dass sie rübergebracht werden soll", weil ich vor nem Gig immer tierisch Versagenängste schiebe und potentiell nur Leute da unten sehe, die alles besser können, als ich. Naja, aber ich nehme mir jedes Mal vor, es besser zu machen, und beim näxten mal klappt's ganz bestimmt....,-)))
Noch mit die besten Gigs sind immer die für mich gewesen, die a) sehr stramm organisiert waren, also, nicht alnge pause und Gerede, anfangen, Hallo sagen, Gig durchziehen, Tschüß sagen, und direkt runter von der Bühne. Dadurch gewinne ich nämlich nur schlecht einen Eindruck vom Publikum, also, wie es so drauf ist und muß mich wegen der straffen orga auch mehr um mein Spiel kümmern, denn um die Leute, dadurch bin ich konzentrierter und imo auch besser.
Gitarristisch habe ich 100% noch nie abrufen können auf ner Bühne, doer bei Aufnahmen. Beim Singen gab's Momente, da habe ich gedacht, das ich sogar über meinen Möglichkeiten gesungen habe, das ist dann immer sehr geil, da ist mir auch egal, was andere sagen, da bin ich dann einfach voll happy,-))))
Mach's gut!
100% bei aufnahme: ich laß mal das aussenjamgedaddels aussen vor. da können ruhig auch mal ein paar grüne drin sein. bei aufnahmen für andere oder gar für geld: üben, dran arbeiten, aber die 100% kommen dann, muss ja nicht das firsttake sein.
100% bei gigs: interessiert mich nicht. klar, man beherrscht die stücke, die themen und sonstiges technisches zeugs, aber wenn vom solieren die rede ist, dann zählt nur dieser eine moment, der kann bei nächsten mal ganz anders aussehen, also gibt´s da keine 100%. zudem ist dabei der kopp sowieso mehr oder weniger auf standby, was dabei passiert kommt (sollte!!!) woanders herkommen und läßt sich nicht in % messen! sorry, jetzt hab ich aber die jazzer erbost, die in takt drei schon wissen, was sie in takt sechs über c#maj7/6/9 mit A im bass(terzverwandschaft!) spielen.
tuorsriecents
hayman
Hallo Dan!
Ich sag mal so: "Was zählt ist auf dem Platz!!
Was ich damit meine: Es ist egal, was man zuhause im stillen Kämmerlein hinkriegt (nachdem man sich stundenlang warmgeübt hat).
Das, was man letztlich auf dem Konzert oder bei der Aufnahme gespielt hat, ist das, was man kann (und so sieht und hört man einfach auch, wo man steht).
"Zuhause ging´s noch" finde ich etwas zu einfach gedacht...
Also, ich würde anders herum denken, mich nicht ärgern, sondern einfach festhalten (nach einem Gig oder einer Aufnahme): Diese Dinge gehen schon gut, an diesen Parts muss ich noch arbeiten - fertig.
Oder anders gesagt: Du kannst Dinge einfach erst dann wirklich spielen, wenn du sie auch live rüber bringst!
Gruß Martin
Moin Dan,
Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen?
Welche Umstände spielen bei Euch eine Rolle?
interessante Frage(n).
Ich sehe das im Prinzip so wie Martin: das was man vor Publikum hinbekommt, ist das,
was man "kann".
Natürlich muss man es hinnehmen, dass es sowas wie Tagesform gibt. Scheiss Locations. Stress beim
Gig. Aber letztenendes spielt sich das meiste davon im eigenen Kopf ab. Mir selber hilft es bzw. hat es
geholfen, mit der Einstellung "ich muss niemandem irgendetwas beweisen" an Aufnahmen und auch an
Auftritte heranzugehehn. So simpel sich das anhören mag. Ist wie ein Mantra, aber es funktioniert (meistens ;-).
Soviel zum philosphischen Teil. Der pragmatischere Teil ist, so bzw. soviel zu üben, dass man für
das, was sich dem Publikum als "100%" präsentiert, nur ungefähr 80-90% seiner Möglichkeiten einsetzen
muss. Dann ist jedes Prozent mehr, dass man evtl. bei nem guten Gig drauflegen kann, ein mehr an Spass,
Spielfreude, Kreativität etc. pp. (Das mit den Prozentzahlen ist zwar unschön wenn's um Musik geht, ich
weiss aber nicht, wie ich's anders erklären soll...)
Grüße,
Andreas
: Aber letztenendes spielt sich das meiste davon im eigenen Kopf ab.
Genau.
Mir selber hilft es bzw. hat es : geholfen, mit der Einstellung "ich muss niemandem irgendetwas beweisen" an Aufnahmen und auch an : Auftritte heranzugehehn. So simpel sich das anhören mag. Ist wie ein Mantra, aber es funktioniert (meistens ;-). :
Solche Strategien helfen mir auch ganz gut. Bei mir ist der Kopf eine ganz grosse Bremse. :-)
Gute Bücher zum Thema fand ich:
"Inner Game Musik: Der Mozart in uns" von Barry Green und Timothy Gallwey (blöder Titel, aber gutes Buch)
und "Effortless Mastery" von Kenny Werner (gibts, glaube ich, nicht auf Deutsch).
Viele Grüsse!
Johannes
"Effortless Mastery" von Kenny Werner (gibts, glaube ich, nicht auf Deutsch). :
Was ich zu dem Buch noch schreiben wollte: Das verfolgt genau die beiden Punkte, von denen Andi schrieb, und die meiner Meinung nach beide unverzichtbar sind:
Erstens die technische Seite perfekt zu üben und damit zu beherrschen, aber gleichzeitig den Kopf so zu trainieren, dass eventuelle psychische Blockaden gar nicht erst entstehen.
Das ist doch das ideale Ziel: Gut spielen können und Spass dabei haben! :-)
Viele Grüsse,
Johannes
Hi,
bei Gigs geht immer so viel anders (man steht anders als gewohnt, man sieht sich nicht wie gewohnt, irgendwas klingt ungewohnt...), da muss der Kopf aus bleiben können. Gigs spiele ich NUR aus dem Rückenmark, ohne echte Erinnerung an Abläufe oder Arrangements. Teils weiß mich beim Einzählen nicht, wie das Stück losgeht, die Hände tun dann einfach das Richtige.
Das einzige, was ich bewusst tue, ist Sounds umschalten, das muss bei DV ja SEHR häufig sein. Kanal, Wah, Verzerrer, Chorus, Vibe, Tremolo, dauernd das Gitarrenvolume anpassen... für einen Gedanken daran, WAS ich da spiele, habe ich überhaupt keine Zeit. Ich teile Andis Einschätzung - man sollte seine Parts so gut können, dass es für eine 100%ige Performance reicht, 80-90% von dem, was man kann, zu zeigen.
Wenn es gut läuft, kommt von der Stimmung der Leute soviel zurück, dass es viel Spaß macht und ich ein paar Mätzchen machen kann.
Aufnehmen... hm, hatte ich letztens erst. Stimmung lässt sich nicht erzwingen. Und wir standen in zwei separaten Aufnaheräumen, das ging da nicht anders - SEHR ungewohnt. Wir hatten auch irgendwie wenig geprobt. Das erste Stück war so, dass wir von meinen drei Solodurchgängen einen rausgeschnitten haben. Das hört kein Mensch, aber ich war nur mit 2 von 4 Nummern sehr zufrieden, mit einer "geht so", mit einer hm".
Gruß, ferdi
Hallo Dan,
neben dem schon gesagten möchte ich noch zwei Aspekte erwähnen:
1. Sei perfekt !
Das ist einer der Antreiber, die in uns wirken. Es gibt Menschen, die von diesem "Antreiber" regelrecht "tyrannisiert" werden, weil nur 100% gut genug ist. 98% ist da schon versagt. Andere Menschen, die diesen Antreiber nicht so stark ausgebildet haben, leben in dieser Beziehung leichter. Ich z.B. habe da wenig Probleme mit, weil ich weiß, dass ich mit 20% Aufwand 80% Ergebnis erziele (da gibt es auch einen Fachbegriff für, fällt mir grad nicht ein). D.h. um von diesem "Zwischenstand" weiter zu kommen, ist viel mehr Aufwand erforderlich. Da habe ich meistens kenen Bock drauf (siehe zB die Aussenjams).
2. Interal - External
Das ist ein interessanter Aspekt. Woher weißt Du, dass Du einen guten Gig abgeliefert hast? Da gibt es menschen, die antworten: das weiß ich halt. Das spüre ich. Das ist ein "internales Muster". Andere Menschen würden da antworten: wenn es den Zuhörern gefallen hat. Wenn man mir das sagt. Das ist dann ein externales Muster.
Gerade bei der Situation eines Liveauftrittes ist das durchaus ein Wechselspiel.
Meinereiner zB ist in Bezug auf das Beurteilen der eigenen Spielleistung extrem internal. Ich allein weiß, ob ich an dem Tag gut drauf war, einen "flow" hatte oder ob ich Grütze gespielt habe. Das können die allermeisten Zuhörer (halt alle, die keine Muckerpolizei sind) eh nicht beurteilen.
Allerdings gibt es auch einen externalen Anteil. Wenn wir mucken und die Leute mitsingen oder so, dann spüre ich, dass denen das gefällt und das tut natürlich gut. Der "gewöhnliche" Zuhörer beurteilt die Darbietung einer Liveband eh ganz anders als wir Mucker.
Wenn die Leute merken, dass wir authentisch sind und Spaß haben, dann gefällt denen das auch. Wenn wir uns dann mal verspielen (und das tun wir oft *g*), ist das im Prinzip total egal.
Und damit sind wir wieder bei den fehlenden Prozenten. Scheiß drauf !
Liebe Grüße
Uli
P.S.
http://www.poeschel.net/zeit/antreiber.php
http://www.lab-profile.de/downloads/LAB_Artikel_MultiMind.pdf
: Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen? Welche Umstände spielen bei Euch eine Rolle?
:
Hi Dan,
sehr interessantes Thema!
Ein Umstand oder eine Voraussetzung ist sicherlich üben, üben, üben...... um Routine zu gewinnen.
Imho ist mir aber viel wichtiger wie die Umgebung und die Bedingungen bei einem Gig sind. Vor allem das Publikum. Wenn ich das in den Griff bekomme, gelingt alles. Ich muss mich selbst in Euphorie spielen und singen können, Adrenalin muss ausgeschüttet werden. Dann läufts und alles klappt. Vor drei Wochen hatten wir einen Gig in voller Besetzung, von dem ich im Vorhinein dachte, das wird ein Schlauch. Extreme Temperaturen, Publikum sehr gemischt, vorneweg zwei symphonische Blasorchester und anschließend wir zur Aftershowparty spielen. Im ersten Set fällt unsere komplette Monitoranlage aus, incl. mein In-Ear-Monitor. Tolle Voraussetzungen, :-( Im zweiten Set aber gings dann so richtig ab, die Leute, ob jung oder alt, haben abgetanzt, abgefeiert und mitgesungen, dass ich kurzerhand die Pause der Band gestrichen habe und das Set umstellte, um nur ja nicht die Stimmung zu verlieren. Ich selbst habe plötzlich Soli, die ich sonst eher sparsam und vorsichtig spiele, rausgehauen das ich mich selbst fragte wo die herkommen. Meine Stimme hatte plötzlich ein Volumen und eine Variationsfähigkeit wie vor 20 Jahren. Alles in allem war es nach Meinung der Zuhörer, die uns kennen, der beste Gig ever.
Ich brauch also Laune um alles abrufen zu können.
Gruß Waufel
Hi!
DAS ist ja mal ein lässiges Thema - sehr fein!
Ich persönlich versuche, mich zwar auf die Sache zu konzentrieren, das ganze aber so locker wie irgendwie möglich zu machen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sämtliche Gigs wie auch Recordings besser laufen, wenn man's nicht all zu verkrampft sieht und einfach "sein Ding" macht.
Wahrscheinlich könnte ich mit längerer Vorbereitung auf Gigs, disziplinierterem Warm-Up direkt davor und weniger Rumgehampel auf der Bühne "schneller, weiter, höher" spielen... aber ganz ehrlich: Wen im Publikum juckt das?
Ich such mir allerdings vorm Gig ganz bewußt ein ruhiges Platzerl (so es eines gibt) um ein wenig in mich selbst zu horchen, mal die Augen zu schließen und durchzuatmen. Dann daddel ich ein wenig vor mich hin um die Finger zu lockern und dann kann's eigentlich meist losgehen.
Das Transportieren und Einbinden von Gefühlen ist da wiederum eine andere Sache und IMHO die wirklich große Kunst. Das geht, aber nicht immer.
Daran arbeite ich ehrlich gesagt derzeit viel mehr als an meiner Spieltechnik, an Skalen und deren richtige Verwendung (auch wenn ich das nötig hätte) - auch wenn das natürlich stark zusammenhängt. Keine Technik, keine Mucke - eh klar. Technik (Spieltechnik und Equipment) darf meiner Meinung nach aber nur das Vehikel sein, nicht der Zweck. Wow... jetzt komm ich aber ins Philosophieren... wie gesagt: Cooles und kompliziertes Thema ist das.
Nette Grüße,
Ed
Hi Dan, :Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen? Welche Umstände spielen bei Euch eine Rolle? :
ich kenn das natürlich auch gut.
Zum einen bin ich nur wirklich fähig meine Musik gut rüberzubringen, wenn ich mir ihrer sicher bin. Das heisst, ich habe genug trainiert, geübt etc pp und kann das Zeugs spielen und möchte es auch spielen. Was dann auf dem Gig passiert ist dann ein anderes Thema.
Zum anderen ist da die eigenen Erwartungshaltung und die projezierte Haltung des Publikums. Ich habe gelernt nicht mehr zu denken, dass da Leute stehen, die mich prüfen und evtl. beurteilen, sondern Menschen, die gerne meine Musik hören wollen und dafür sogar die Mühe auf sich genommen haben vom Sofa aufzustehen und zum Gig zu kommen. Das lässt mich recht entspannt an die Sache herangehen und nimmt mir die Aufgeregtheit, die mich früher blockiert hat. Ich denke, die Welt ist mir wohlgesonnen, die habe Interesse, die mögen was Du machst!
Seitdem spiele ich besser, habe mehr Spaß und wenn ich mal daneben kloppe, nehme ich's mit Humor. Ich finde toll, dass es ein paar Menschen gibt, die mir zuhören wollen, meine CD kaufen und ihnen meine Musik etwas gibt und bedeutet. Es macht mich schlicht glücklich!
LG
Rolli
Hi Dan,
für mich ganz subjektiv ist ganz einfach am wichtigsten, dass die Stücke und Abläufe richtig fest sitzen (nicht nur bei mir, sondern bei allen Mitstreitern). Dann habe ich eine solide Basis, auf die ich bauen kann, das gibt mir Sicherheit und das mindert ganz gehörig die Nervosität. Dann kann ich den Kopf ausschalten und aus dem Bauch heraus spielen und bin locker.
Und mein Equipment muss ok und verlässlich sein.
Auf alles andere kann man sich sowieso nicht einstellen, das muss man nehmen, wie es kommt.
Das Publikum ist mir mittlerweile merkwürdigerweise eher nicht so wichtig. Ich mach das in erster Linie für mich und meinen Spaß daran. Wenn dann Leute da sind, die unsere Mucke mögen und ebenfalls Spaß dran haben, dann ist das aber natürlich klasse und ich freu mich auch darüber. Aber wenn keine da sind, ist es auch nicht so wild, dann ist es eben eine schöne Probe in einer anderen Umgebung.
Ich würde mich jetzt aber nicht als großer Livemucker bezeichnen. Wir treten höchstens 4 mal im Jahr auf.
Gruß Diet
Hallo nochmal!
Noch ein Buchtipp: "The Music Lesson" von Victor Wooten.
Gruß
Ed
: Hallo nochmal! : Noch ein Buchtipp: "The Music Lesson" von Victor Wooten. : Gruß : Ed
Da bin ich mal gespannt, ich habe es mir nämlich gerade in der Mittagspause bestellt, noch bevor ich Dein Posting gelesen hatte. :-)
Viele Grüsse,
Johannes
Hallo,
für den Liveauftritt gibt es bei mir so ein paar Wohlfühlfaktoren die entscheidend für mich sind. Neben den hier schon erwähnten Grundsätzen das man die Stücke geübt hat und beherrschen sollte, kommen bei mir ein paar Dinge hinzu die echt entscheident sind: Ich muß mich hören können oder nennen wir es mal fühlen können. Ich muß den Bass und die Snare hören. Wichtig ist auch das der Gesang da ist. Das hat weniger mit Lautstärke oder toll abgemischtem Bühnensound zu tuen, kann ich nicht so richtig beschreiben was ich meine. Ich muß mich auf meine Mitstreiter verlassen können. Wenn es Stellen gibt wo es bei der Probe noch bei allen gehackelt hat, werde ich live genau da auch unsicher. Je straffer das Konzert im Vorfeld durchgesprochen wurde: die drei Dinger ohne Pause vorneweg, hier der und der Spaß, dort die Ansage usw., desto besser. Ich muß mir vor dem Konzert mit warmen Wasser und Seife die von der Schlepperei klebrigen Hände waschen können und die Fingernägel schneiden (kein Scheiß und das gibt es noch nicht mal überall). Ein, _ein_ Wohlfühlbier vorneweg ist auch ganz ok.
Wenn davon ein paar Ding nicht stimmen spiele ich auf Sicherheit, d. h. ich rufe ca 60-70% ab. Allerdings beziehen sich die 60,70% weniger auf spielerische Virtuosität (die ist bei mir ja ohnehin nicht besonders ausgeprägt) sondern eher auf das Abliefern einer guten Rock'n'Roll Show, die nach vorne knallt. Wenn ich merke die Show läuft gut, das Publikum reagiert, kann ich dann auch spielerisch schon mal über meine Möglichkeiten wachsen.
Bei Aufnahmen (das Stück muß natürlich stehen und geübt sein) hängt es meist an der Tagesform, bin ich mit dem Ampsound zufrieden und ganz wichtig: Alle Beteiligten müßen gute Laune und Spaß an der Sache haben. Ich mag auch keinen Zeitdruck (gut das ich kein Profi bin). Dann kann ich so 90% abliefern. Je mehr die Aufnahmesituation einer Livesituation entspricht umso besser für mich.
Guido
: Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen? Welche Umstände spielen bei Euch eine Rolle?
Verlustfrei geht ja gar nicht. Da mir zu Hause das gewisse etwas fehlt, bin ich dert festen Überzeugung, dass man einen Auftritt meiner Meinung nach nicht zu 100% spielen kann. Mindestens 30% sollten an die Performance (wie mach ich was auf der Bühne) abgezweigt werden. Denn nur so da stehen und spielen, macht kein Publikum an. Also müssen 70% ausreichen das Handwerk richtig an die Frau/den Mann zu bringen. Mit Lampenfieber und Adrenalin im Blut (Sorry, aber wer das nicht hat ist scheintot) evtuell schweißnassen Händen, bleiben so etwa 50%. Das heißt, da ist nicht mehr viel Luft für Improvisation bei mir.Dafür übe ich zu Hause und auf der Probe.
Die obigen Angabn sind subjektive Schätzwerte und können von den statistisch ermittelten abweichen. ;-)
aussensaitigst
Alexius
Moin Dan,
da stellt sich mir die Frage, was mit "Können" genau gemeint ist - auf dem Griffbrett nach Öl bohren oder songdienlich spielen? Das schließt sich nämlich ganz gern mal gegenseitig aus. Mit Erstem kann man höchstens die Jazzpozilei beeindrucken - die macht allerdings nur einen geringen Prozentsatz des Publikums aus. Insofern ist es für mich bei weitem nicht das Wichtigste, technische Kabinettstückchen vorzuführen.
Viel, viel wichtiger ist, daß die Band Spaß hat und sich dieser Spaß auf das Publikum überträgt. Und das kriegt man bei stimmigen Rahmenbedingungen locker auch mit 80-90% hin.
Gruß Falk
Hi Guido,
die Wohlfühlfaktoren sind bei mir sehr ähnlich. Je wohler ich mich fühle, desto besser kann ich umsetzen, was ich mir vorstelle.
Gruß
Dan
Hi,
mit den 100 Prozent meinte ich jetzt mehr die Technik. Die Performance muß natürlich auch stimmen bzw. in einem guten Verhältnis dazu stehen. Und vor allem das Gefühl muß stimmen.
Gruß
Dan
Hi Falk,
ich meine dabei keine technischen Kabinettstückchen. Ich meine, eine gute Technik kann einfach die Ausdrucksmöglichkeit als Musiker erweitern.
Gruß
Dan
Hi Diet,
für mich ist auch wichtig, daß die Abläufe sitzen, aber genauso wichtig ist für mich, daß die Band flexibel bleibt und man zusammen improvisieren kann.
Wenn ich z. B. auf Sessions mehr damit beschäftigt bin die Band zusammenzuhalten und wechsel anzuzeigen, dann spiele ich haupsächlich aus dem Bauch (was nicht mal unbedingt schlechter ist!)
Gruß
DAn
Hi Rolli,
ich hab beobachtet, daß ich komischerweise besser in einer konzertanten Kleinkunstathmosphäre wo die Leute interessiert zuhören spiele, als bei irgendwelchen Kneipenfesten mit wechseldem Publikum.
Gruß
Dan
Hi Ed,
ja, die Wohlfühlfaktoren (siehe post von Guido) bestimmen bei mir, wie locker ich bin.
Um locker spielen zu können muß ich mich auch gut hören können und nicht immer am Anschlag zu sein müssen. Für diese Dynamik benötige ich eine gewisse Lautstärke, die ich aber dementsprechend nur selten voll ausnütze.
: "schneller, weiter, höher" spielen... aber ganz ehrlich: Wen im Publikum juckt das?
vermutlich nur ganz wenige. Ich bin mir sicher, daß unsere Band nicht ein Stückchen erfolgreicher wäre wenn ich doppelt so gut wie jetzt spielen würde.
: Technik (Spieltechnik und Equipment) darf meiner Meinung nach aber nur das Vehikel sein, nicht der Zweck
So seh ich das auch.
Gruß
DAn
Hi Waufel,
: Ich brauch also Laune um alles abrufen zu können.
So geht's mir als Sänger und Frontman. Wenn ich in guter Laune bin, dann spiele ich als Gitarrist meistens eher aus dem Bauch und die Technik steht hinten an.
Was aber der Stimmung des Gigs keinen Abbruch tut :-)
Gruß
DAn
Hi Uli,
interessanter Beitrag
: 1. Sei perfekt !
Glücklicherweise ist der bei mir nicht so ausgeprägt. Sonst wäre ich vermutlich nie zufrieden und hätte mich nie an neue Sachen rangewagt. Vermutlich hätte ich niemals eine Bühne betreten :-)
: 2. Interal - External
Ich gebe auch mehr auf mein Gefühl als auf die Meinung von betrunkenen Konzertbesuchern, welche ei Konzert als besonders "geil" empfunden haben.
Gruß
Dan
Hi Ferdi,
: Das einzige, was ich bewusst tue, ist Sounds umschalten, das muss bei DV ja SEHR häufig sein. Kanal, Wah, Verzerrer, Chorus, Vibe, Tremolo, dauernd das Gitarrenvolume anpassen...
Ich mag überhaupt nicht rumschalten müssen. Das ist mir ein Greuel und lenkt mich vom Spielen ab.
Gruß
Dan
: Hi Diet,
: für mich ist auch wichtig, daß die Abläufe sitzen, aber genauso wichtig ist für mich, daß die Band flexibel bleibt und man zusammen improvisieren kann.
Hi Dan,
ich finde, das ist gerade der Punkt. Das erste ist die Grundlage für das zweite.
Wenn die Abläufe sitzen und gut geprobt sind kann man schön Ausflüge machen und findet immer wieder zur Basis zurück. Da reicht dann meist, kurz die anderen anzuschauen und jeder weiß bescheid.
Ich finde aber viel Improvisation bei Amateurbands wie unsere es ist eher nicht so förderlich bei Gigs. Wir machen zu 50 Prozent Instrumentalmucke und d.h. dann Triobesetzung Git/Bass/Drums. Wenn wir da dann dem Publikum wenig Konstrukt rüberbringen, dann wirds schnell ziemlich belanglos und dem Zuhörer fehlt der Faden. Wir sind nun mal keine Virtuosen und daher sind die Stücke bei uns ziemlich strikt durchgefeilt und möglichst unterschiedlich in Sachen Stil, um alles interessant zu gestalten. Natürlich wird in den Solos improvisiert, aber wir achten ziemlich peinlich darauf, dass das im Rahmen bleibt.
Ich selbst denke dabei gar nicht mal so an den Zuhörer. Mir selbst macht es viel mehr Spaß ein richtig gut und ausgefeilt durchgearbeitetes Stück gut rüberzubringen, als über mehrere Durchgänge frei zu solieren. Mir bringt das einfach viel mehr.
Ist natürlich alles nur meine ganz persönliche unmaßgebliche Meinung.
Gruß Diet
Hallo Dan,
100% Technik + 100% Gefühl + 100% Performance = Guitar Hero
Was ich damit sagen will: Meines Erachtens kann man das nicht losgelöst voneinander betrachten. Denn das Gefühl wirkt sich auf die (Sicherheit der) Technik aus. Und die beiden zusammen auf die Performance. Ergo ist ein gutes Gefühl eine Voraussetzung, welche ich mir durch Zuversicht in meine Technik ermögliche.
aussenaitigst
Alexius
Hi Johannes!
Wenn man sich mal eingelesen hat, findet man da einen Haufen Wahrheit drin.
Lass mal hören wie's dir gefällt!
Nette Grüße,
Ed
Hi Dan!
Um locker spielen zu können muß ich mich auch gut hören können und nicht immer am Anschlag zu sein müssen. Für diese Dynamik benötige ich eine gewisse Lautstärke, die ich aber dementsprechend nur selten voll ausnütze
Womit wir wieder beim Tontechniker Thread von letztens wären ;-)
Netten Gruß
Ed
Hi,
Ich meine, eine gute Technik kann einfach die Ausdrucksmöglichkeit als Musiker erweitern.
das kann sie zweifellos. Im Publikum lässt sich dadurch trotzdem niemand beeindrucken, da sollte man sich nichts vormachen. BB King begeistert mit 2% der Technik, die Scott Henderson zur Verfügung steht, seit Jahrzehnten ganze Stadien, wieder und immer wieder. Und ich mag Scott Henderson SEHR und finde, dass er ganz unabhängig von den Skalengedudel einen ganz hervorragenden TON hat.
Gruß, ferdi
Hi,
Ich mag überhaupt nicht rumschalten müssen. Das ist mir ein Greuel und lenkt mich vom Spielen ab.
je nach Definition von "müssen" stimme ich dir da zu. Soundvielfalt ist "Wunderkerze auf dem Kuchen", nicht "Hefe im Teig". Der GRUNDSOUND muss schon endgeil sein, keine Frage. Für mich gehört das Umschalten der Sounds aber eindeutig zum Spielen dazu, beim Wah wird das besonders deutlich. Die Gitarre ist für mich zwar das wesentlichste, aber eben nur EIN Element der Klangerzeugung, Effekte und Amp zwei weitere.
Gruß, ferdi
Hi Dan,
hi zusammen,
ist es auf der Bühne überhaupt so wichtig, sein Können optimal umzusetzen? Ich red jetzt nicht davon dass es egal ist sich dauernd zu verspielen aber zumindest bei mir ist es so, dass ich erstens lockerer spiele, zweitens besser rüberkomme wenn ich erst gar nicht darüber nachdenke, ob ich mein "Können" möglichst zu 100% ausschöpfe.
Den Leuten im Publikum (außer den Musikern unter ihnen) ist es Rille ob die auf der Bühne den 100% nahekommen. Wenn es 70% sind und man merkt dass es der Band Spaß macht, dann wirkt die ganze Sache besser. Am Ende hat man auf der Bühne auch mehr davon.
Grüße
Bernd
Hi Bernd,
das ist mir schon klar. Lieber spiele ich die 70 Prozent ganz locker, als verkrampft und verbissen an der Grenze.
Aber möchtest Du nicht besser werden und deine Grenzen nach oben verschieben?
Ich schon.
Gruß
DAn
Hi Martin
: Oder anders gesagt: Du kannst Dinge einfach erst dann wirklich spielen, wenn du sie auch live rüber bringst!
Tja wenn's manchmal klappt und manchmal nicht?
Unter welchen Voraussetzungen klappt es dann bei Euch besser?
Gruß
DAn
Hi Dan!
Aber möchtest Du nicht besser werden und deine Grenzen nach oben verschieben?
Nicht (mehr) im Bezug auf spielerisches Können, jedenfalls nicht mir hoher Priorität. Es ist nicht so dass ich spieltechnisch besonders stark wäre, aber andere Dinge haben sich im Laufe der Zeit als nützlicher erwiesen. Wenn ich übe, dann spiel ich am liebsten zu CDs mit und versuch möglichst auf Anhieb mitzukommen, ohne erst Tabs zu suchen. Erstens macht das Spaß, zweitens trainier ich damit die Fähigkeit schnell irgendwo einsteigen zu können, ohne dass man mir Stücke erst groß erklären muss.
Das hat mir in der Praxis mehr geholfen als spieltechnisches Können.
Viele Grüße
Bernd
Hallo Dan!
"Tja wenn's manchmal klappt und manchmal nicht?"
Entspannt bleiben und Fehler einfach auch mal zulassen! Irgendwann klappt es dann auch, und irgendwann klappt es dann auch vorhersehbar und sicher.
Manchmal muss mann halt abschätzen, wann man lieber auf Nummer sicher spielt (und dann seine Wackelkandidaten-Licks weglässt).
Trotzdem wird man wohl nicht darum herum kommen, auf der Bühne auch mal Fehler zu machen, wenn man sich weiter entwickeln möchte. Zuhause Üben bis der Arzt kommt ist schon sinnvoll und manchmal einfach notwendig, aber die Anwendung auf der Bühne ist einfach nocheinmal eine ganz andere Sache. Und diese Fertigkeiten kann man halt auch nur auf der Bühne und vor Publikum üben.
Gruß Martin
Hallo Dan,
muss ich natürlich sofort unterstreichen und bestätigen. Nach einem Instrumentenwechsel habe ich diese Geschichte noch mal in einer anderen Sparte wiedergefunden. 100% Technik und Exzellenz sind nett (z.B. Jordan Rudess), aber Feeling und Emotionen rüber bringen 100% wichtiger (z.B. Keith Emerson, Rick Wakeman). Es ist nicht die Perfektion, die sympathisch und unverwechselbar macht, sondern eben der eigene Stil, sei er von perfekt auch weit entfernt.
Rainer (Bernd II :-))
Hallo zusammen,
hatte dieses Wochenende einen Open Air Gig und bin dabei meinen persönlichen 100% sehr nahe gekommen.
Das soll jetzt nicht bedeuten, daß ich versucht habe alles zu spielen was ich so kann, sondern daß ich alles was ich im Kopf hatte umsetzen konnte.
Der Wohlfühlfaktor war sehr hoch:
- angenehme Atmosphäre, nette Veranstalter, das Gefühl "Willkommen zu sein"
- gute Zeitaufteilung, d.h. soviel Zeit um anzukommen, eine Kleinigkeit zu essen, sich an der vorigen Band etwas einzustimmen. Aber nicht so, daß man ewig lange nutzlos herumsitzt und wartet.
- sehr guter und professioneller Mixer. Zügiger Umbau und Soundcheck. Daher auch mit Absprache guter Monitorsound (und auch draußen muß es gut gewesen sein!)
- gutes Wetter, angenehmes Klima auf der Bühne, keinen klebrigen (Gitarren-) Hals.
- gutes Spiel der anderen Bandmitglieder, konnte mich voll in die Musik fallen lassen.
- dementsprechend gute Akzeptanz beim Publikum
Gruß
Dan
Hallo,
Wie geht es Euch und was tut Ihr um Euer Können möglichst verlustfrei umzusetzen?
Viel tun kann man da m.E. nicht. Auftritte gut vorbereiten, rechtzeitig anreisen, möglichst nicht direkt nach dem Aufbau spielen müssen.
Aber letztlich ist wohl niemand vor Publikum völlig frei von Nervosität, spielt ein Stück, wenn die Gitarre gerade aus dem Koffer kommt, genau so sicher wie nach 10 Probedurchläufen und ist resistent gegen Klimaeinflüsse und eine ungewohnte Hörumgebung. Um Auftritte möglichst fehlerfrei spielen zu können, erweitere ich daher mein Können, so dass eben weniger als 100% für einen guten Gig reichen: Ich spiele jedes Stück auf verschiedenen Gitarren (nicht nur auf der, die dann live eingesetzt wird), variiere mit verschiedenen Plektren und PA-Settings den Klang so, dass mich ein ungewohnter Sound aus dem Monitor nicht völlig aus der Fassung bringt, ich spiele jetzt - in einer Zeit ohne Gigs - wenigstens mal im Park o.ä. Vllt. der wichtigste Punkt ist, dass ich überhaupt verstärkt spiele - zwar nicht immer, aber regelmäßig. Zumindest mir fallen Fehler bei höheren Lautstärken eher auf, außerdem verstärken die Pickups von Akustikgitarren manche Töne oder auch Nebengeräusche überproportional.
Ich spiele im Duo mit einer Sängerin, da kann ich nicht so leicht einen Gang zurückschalten, wie es viele andere berichtet und dabei wohl überwiegend an (Leadgitarren-) Soli gedacht haben. Ich schalte also nicht von 100 auf 70% sondern versuche, mein Können unter optimalen wie schlechten Bedingungen weiter zu verbessern.
Gruß
Oli