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(Gitarre) Entfeuchter

Moin zusammen,

Ich war am Montag mit meiner Lakewood in Giessen, da mir die Saitenlage etwas zu hoch geworden war. Martin Seliger himself hat mich da empfangen (Super Service übrigens, auch der vorhergehende E-Mail Kontakt war exzellent) und nach einem kurzen Blick auf meine Gitarre nur lapidar gesagt. Da kann ich erst mal nichts machen, das Instrument steht in einem zu feuchten Raum. Das hat er mir dann auch an einer Delle im Boden demonstriert. Sein Rat war dann, die Gitarre erst mal ein paar Wochen in einem anderen Raum aufzubewahren. Deshalb steht sie jetzt erst mal in meinem Büro. Das kann aber keine Lösung auf Dauer sein. Ich hätte sie schon gerne wieder in meinem Musikraum im Keller.
Das Ziel ist demnach klar, dieser Raum muss trockener werden, zumal da auch noch meine anderen Klampfen stehen. Ich hab das Archiv mal nach Luftentfeuchtern durchsucht, aber die letzten Einträge dazu sind schon 3-4 Jahre alt. Hat jemand von euch aktuelle Erfahrungen mit diesen Geräten? Bringen die wirklich das, was sie sollen?
Ich bin dankbar für jeden Tip.

Richard


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Moin Richard,

ich hatte so ziehmlich das gleiche Proble. Mein Büro/Musikzimmer/Tonstudio (höhö)
ist ebenfalls in einem Kellerraum. Den hab ich vor gut 8 Jahren ausgebaut, und dann
irgendwann bemerkt, dass es trotz Lüften etc. anfing, etwas "nach Keller" zu riechen.
Dann fingen (alte) Leitzordner und ne alte Kommode im Raum an zu schimmeln, also
raus mit dem schimmeligen Zeug, und zwei von diesen Chemischen Luftentfeuchtern
rein in den Raum. Die haben dann brav jede woche so ca. ein Glas Wasser aus der Luft
geholt, geschimmelt hat nix mer aber der Kellergeruch blieb. Gitarren hätte ich da eh nie
deponieren wollen, aber immerhin steht da ein teurer Mac, mein AxeFx-zuhause-Rack und
wenn gerade wie jetzt Band-Sommerpause war, auch mein Axe Bühnenrack.

Ok, im Winter war's dann immer etwas besser mit der Feuchtigkeit, aber seit diesem Frühjahr
scheint Oberschwaben in den Subtropen zu liegen, und jedes mal wenn ich im Kellerraum war,
fühlte sich die Luft darin an, wie im Gewächshaus - bloss nicht so warm. An den Brünierten
Panelscharuben meiner MESA Endstufe zeigte sich Flugrost, und der Kellergeruch wurde recht
heftig.

Vor gut 4 Wochen hatte ich die Schnauze voll, und mir diesen Luftentfeuchter bei Amazon gekauft.

Funktioniert einwandfrei, wenn ich den tagsüber laufen lasse (so von 7 - 18h) dann holt das
Teil gut 2 Liter(!!!) Wasser aus dem Raum (ca. 16 qm). Und der Geruch war nach einem Tag
kaum mehr wahrzunehmen, und nach 3 Tagen roch es nach nichts mehr. Die Luft ist richtig
angenehm frisch wenn man den Raum betritt.

Die Kiste ist einfach zu bedienen und hat eine Automatik, d.h. du stellst die gewünschte Luftfeuchte
in Prozent ein, und die Kiste läuft solange, bis die Prozentzahl erreicht ist. (Beim Einschalten zeigt
das Gerät die aktuelle Luftfeuchte an - bei mir waren das beim ersten mal lustige 87%!
Da der Wasserbehälter ca. 3 l Wasser fasst (das ganze gerät ist recht klein), muss man es
am besten täglich leeren, macht aber nix, ich schalte das Ding abends ja eh aus.

Ich weiss noch nicht, wie das tägliche Trockenlegen sich auf unsere Stromrechnung auswirkt,
aber eins macht das Ding - funktionieren.

Grüße,

Andreas


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Moin.

Das gleiche Gerät(oder der Vorgänger, die gleiche Firma ist es) läuft seit 3 Jahren immer im Sommer im Musikkeller meines Bruders. Man muß tatsächlich öfter entleeren, aber wenn das Teil den Raum erstmal trocken gelegt hat, reicht es hier alle zwei Tage zu gucken. Imho schaltet sich das Gerät bei vollem Tank ja auch ab. Wir haben vorher den Raum mal mit so einem bautrockner ganz trocken gelegt und die Feuchtigkeit in den Wänden gemessen. So wurde zumindest ausgeschlossen das eigentlich keine der Wände feucht ist. Die Geräte haben wir übrigens von der Versicherung geborgt, die waren ganz angetan das man mal vor einer Schadensmeldung was macht. Meist leihen die solche Geräte aber selbst, diese hatte gerade einen trockner selbst angeschafft um schneller reagieren zu können.

Die Chemieentfeuchter haben übrigens fast gar nichts gebracht.

Gruß

Ugorr


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Hallo Andreas,

das ist ja interessant.......ich hab' auch seit einiger Zeit die gleichen Probleme mit gleichen Voraussetzungen.......also im Kelleraum MAC mit Tonstudio, Büro und allen meinen Gitarren.....

Zwar hatte ich noch keinen Schimmel......aber Probleme mit leichtem Flugrost, Papier leicht klamm und Geruchsproblem......

Normale Entfeuchter haben das Problem nicht gelöst bekommen......

Da Dein von Dir empfohlener Entfeuchter die Lösung des Problems war, werde ich den wohl mal bestellen.......   ;-)

Danke für den Tipp!!

LG

Ralf


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Hi Andi und Ugorr,

Danke für euere Tips. Ich denke, ich werde mir dann auch so ein Gerät zulegen. Aber vielleicht als Warnung an alle anderen. Bei mir im Keller ist die Feuchtigkeit nicht so schlimm, dass sich Schimmel oder Flugrost bildet. Trotzdem hat das Holz der Gitarre darauf reagiert.

Gruß
Richard


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Servus andi,

da das Teil 175W hat und bei durchschnittlich 10h Laufzeit täglich 1.75kw verpulvert kannst ja mal anhand der Preise deines Versorgers hochrechnen :)

Im übrigen würde ich darauf achten daß die Luftfeuchte 50-55% nicht unterschreitet sonst trocknet das Holz zu sehr aus. Problem ist halt daß man bei der Wärme viel lüftet und die feuchte Luft sich im (kühlen) Keller sammelt was wiederum dazu führt daß die Feuchtigkeit teilweise auskondensiert da kalte Luft weniger Wasserdamp halten kann. Mein Bauleiter hat mir damals gesagt an schwülen Tagen den Keller nur Nachts lüften und morgens wieder die Fenster schließen ausser man hält sich dauernd in den Raum auf, da müssen dann andere Maßnahmen ergriffen werden.

Gruß

Stefan


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Moin Stefan,

da das Teil 175W hat und bei durchschnittlich 10h Laufzeit täglich 1.75kw verpulvert ...

Ich meine gelesen zu haben dass es 150W hat, aber na ja. Ich kann mir halt raussuchen was mir
lieber ist, die "Energieverschwendung" oder das Zusammenschimmeln all dessen was sich im Raum
so befindet.

Im übrigen würde ich darauf achten daß die Luftfeuchte 50-55% nicht unterschreitet sonst trocknet das Holz zu sehr aus.

Ich hab's getestet, der Entfeuchter schafft es runter auf 60%, weniger geht nicht weil
auch ganz ohne Lüften ordentlich Feuchtigkeit aus dem Keller nachrückt. (Waschküche ist
auch im Keller, zwar am anderen Ende des selben, aber nichtsdestotrotz scheint auch die Tür
zu meinem Raum die Feuchtigkeit nicht draussen zu halten....

Problem ist halt daß man bei der Wärme viel lüftet und die feuchte Luft sich im (kühlen) Keller
sammelt was wiederum dazu führt daß die Feuchtigkeit teilweise auskondensiert da kalte Luft weniger
Wasserdamp halten kann...

Ja, weiss ich. Der Keller ist auch im Sommer so kühl, dass man ihn wegen der Wärme nicht lüften muss,
lüften dient bloss der Frischluftzufuhr, ich lüfte halt ganz kurz "stoss", das wars auch schon.

Möglicherweise reicht es auch, den Kasten bloss alle 2 Tage einzusetzen, da bin ich aber noch
in der Testphase ;-)

Grüße,

Andreas


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Moin!

Der Entfeuchter in meiner Werkstatt (nicht im Keller...) läuft per Zeitschaltuhr (da die Automatik nicht so gut funktioniert) ungefähr die Hälfte der Zeit und schafft mir ein gutes Klima zum Gitarrenbau. Dabei entfernt er mindestens 10 Liter pro Woche. Die Zeitintervalle werden je nach Bedarf etwas geändert, im Winter läuft er auch schon mal nicht.

Ich bezweifle, dass man mit Salz einen Keller wirklich signifikant trockener bekommt.

Meine Werkstatt wird zwar trockener gehalten, als das ein Keller sein soll, aber trotzdem. Ich finde, es geht kein Weg an einem Luftentfeuchter vorbei. Die Stromkosten sind mir dabei recht wurscht, das kann nie so teuer werden wie ein Deckenriss beim Kunden bzw. Feuchtigkeitsschäden bei euch. Wenn ich da an die ganzen Computerkontakte denke, die korrodieren können...

Beste Grüße!

Jab


Re: (Gitarre) Entfeuchter

Hi,

ich hoffe, ich erzähl dir jetzt nichts, was du schon weißt: Das Problem kommt ursprünglich von schlecht wärmegedämmten Außenwänden. Die Wände sind im Sommer kälter als die Luft. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Trifft die warme Luft auf die kalte Wand, gibts Kondensat, das macht die Gitarre krumm.

Zwei Folgerungen, die erste einfach, die zweite schwierig:

1. Du solltest im Sommer nachts oder frühmorgens lüften, tagsüber die Schotten dichtmachen. Mit der kalten Nachtluft kommt weniger Feuchtigkeit in den Raum. Das allein kann den Luftentfeuchter aber wahrscheinlich nicht ersetzen.

2.  Außenwände dämmen. Ideal wäre, das Haus außen herum bis zu den Fundamenten aufzugraben und Styrodurplatten anbringen :-). Es geht aber auch weniger aufwändig von innen. Man muss dann nur aufpassen, dass es nicht hinter der Isolierung schimmelt.

Beste Grüße, ich bin dann mal im Häuslebauer-Forum auf wüstenrot.de :-)

Dennis