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(Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich.

Kaum zu glauben.
Nach zwei Jahren hatte ihr Freund endlich Lust, ihr Gitarre spielen beizubringen.
Etwas ungläubig starrte sie ihn an, als er ihr das mitteilte.

Auslöser war ein Bekannter aus einem Musiker-Forum, der ihm eine seiner Akustikgitarren anbot.

Ein bißchen so als "typisches Weibchen" fühlte sie sich schon von ihrem Freund abgestempelt, da sie ja Akustik-, und nicht Brumm-Brumm-Brüll-E-Gitarre lernen sollte.. naja, aber, logisch betrachtet, paßte zu ihrer Stimme eine akustische Begleitung nunmal besser. Da konnte sie sich gegen wehren und Rock und Metal hören, bis die Ohren bluteten: das machte ihre Stimme leider keinen Deut rockiger.

"Okay, E-Gitarre erstmal abgehakt, dann schauen wir uns doch mal die Gitarre an.."

An einem Samstag, bei einem Musiker-Treffen, sah sie sie dann zum ersten Mal:
Sie wirkte kleiner, als sie befürchtet hatte; sollte also bei ihren nicht allzu großen Pranken bespielbar sein.

Irgendeine Ausstrahlung hatte die Gitarre ja.. an sich mochte sie die Farbe Braun bzw. relativ naturholzbelassene Gitarren nicht, aber dieser Gitarre da stand das vortrefflich. Der Farbton war ein dunkleres, warmes, leicht rötliches Braun, außen an den Rändern abgesetzt mit einem vanilligem Elfenbeinweiß.

Was ihr ganz besonders gut an der Gitarrenoptik gefiel, war, daß sie nicht vollends abgerundet war, sondern an der einen oberen Ecke so eine Ausbuchtung hatte (Cutaway); sowas gefiel ihr an sich immer. (Wohl mit ein Grund, warum ihr Les Paul-Bodies so gut gefielen, vom warmen Ton mal abgesehen).

Sie nahm die Gitarre vorsichtig in ihre Hände und drehte sie nach allen Seiten, traute sich aber nicht, und gab die Gitarre an ihren Freund weiter. Der zupfte ein wenig an ihr (der Gitarre :o)) herum..
..und: so kuschlig warm, wie die Gitarre ausschaute, hörte sie sich auch an.
Kam ihr jedenfalls so vor, denn richtig auskennen tat sie sich ja gar nicht damit.

Aber sie gefiel ihr.

Die Gitarre hieß im Übrigen Betty, wie ihr noch gesagt wurde.

Gegen 5 Uhr früh am Sonntag kam ihr Freund in's Pensionszimmer und brachte die Gitarre gleich mit.
Während seine Freundin durch sein Eintreten aufwachte und noch benommen vor sich hindöste, spielte er noch ein wenig mit der Gitarre, ja, doch, sie klang wirklich sehr warm und schön.

Nach dem Aufstehen verpackten sie Betty in 3 Hemden und Pullover, so daß ihr unterwegs auf der Heimfahrt nichts passierte.

Abends eingetroffen, beschnupperten sich Betty und ihre neue Inhaberin erst einmal.


ENDE Teil I

Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich.


Betty wurde auf CGCGCE gestimmt, und zunächst einmal ging es darum, wie man die Gitarre in etwa halten sollte, welche Finger man zum Spielen benutzte, und daß man nahe an die Bünde rangehen sollte, damit die Saite bzw. dann der Ton nicht schrabbelt und kratzt.

Ein wenig Mühe machte ihr das ja; irgendwie dachte sie, ihre Finger wären zu kurz, weil sie bei einigen Griffen Probleme hatte, mit dem Ringfinger ganz nahe an den Bund zu gelangen, weswegen Betty das auch mit einem kratzigen Schnarzen quittierte.

Naja, aber was will man von den ersten 5 Minuten Gitarreüben auch erwarten...

Ihr Freund sagte ihr, sie solle einfach mal ein bißchen auf der Gitarre herumspielen, indem sie die unterste Saite vom Ton her immer variierte, während die anderen Saiten einfach alle oder zum Teil mit angeschlagen wurden.

Damit ihr das leichter gelang, gab er ihr einen Daumenpick.

Mit diesem klang die Gitarre auch LAUTER (hähä).

Irgendwann war die von ihrem Freund vorgeschriebene halbe Übungsstunde täglich zu Ende, und bald schon schlummerte sie ein.


ENDE Teil II

Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich.

Es war Montag, und es war wieder Zeit zum Üben.

Betty wurde nun auf EADghe gestimmt, was ihre Inhaberin ver-stimmte, denn das waren ja jetzt so viele unterschiedliche Töne; irgendwie war das mit CGCgce einfacher. Das harmonierte alles, wenn man in die Saiten haute. Naja, mal sehen, was das jetzt gibt, dachte sie bei sich.

Ihr Freund hatte an dem Abend Bandprobe, und so zeigte er ihr zwei Sachen, die sie an dem Abend üben sollte:
Einmal die C-Dur-Tonleiter, rauf und runter, und zum anderen etwas, das er die "Blues-Tonleiter" nannte.

Während er weg war, übte sie beide Tonleitern und war etwas mißmutig, da sie es zwar auch richtig schaffte, aber es zum anderen sooooo langsam war. Sie dachte wehmütig an all diese Gitarrenheroen, die, wie auf einem Klavier, mit einer Affengeschwindigkeit auf dem Gitarrenhals herumschossen, und seufzte.

Als ihr Freund heimkehrte, zog er noch nicht einmal seine Jacke aus, sondern kam direkt in's Schlafzimmer, wo sie mit Betty geübt hatte, und verlangte eine Hörung.

Er war angeblich sehr zufrieden und meinte, für die Tonleitern hätte er selbst 3 Monate gebraucht, um die drin zu haben, aber irgendwie nahm sie ihm das nicht ab; er wollte ihr sicher nur Mut machen.

Betty wurde schlafen gelegt.
Ihre Inhaberin dankte ihr vorher noch für ihre Geduld, die Betty mit ihr hatte, und legte sich dann auch schlafen.


ENDE Teil III

Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich. - Teil IV

Es war Dienstag.

Der dritte, bzw. eigentlich erst zweite Tag mit Betty.

Heute mußten Betty's Inhaberin und ihr Freund in einen Gitarrenladen, um dort auszuhelfen und auch für eine Webseite diverse Gitarren zu fotografieren.

Nachdem das alles erledigt war, bzw. dazwischen, schnappte sich Betty's Inhaberin eine Art Billig-Kindergitarre, die aber zumindest von der Größe her Betty entsprach, und stimmte diese erstmal richtig auf EADghe.

Sie holte sich aus dem Gitarrenladen noch einen nagelneuen bräunlich-marmorierten Daumenpick, der besser zu Betty passen würde, und benutzte diesen sofort.

Dann übte sie an dieser Gitarre die Sachen, die sie gestern gelernt hatte, und zu ihrer Freude ging das heute ja schon recht flüssig, und viel schneller als noch am Tag zuvor.

Ihr Freund kam in den Ausstellungsraum, in dem sie sich gerade befand und zeigte ihr die ersten 7 Töne des Liedes "Samba Pa Ti" von Santana. Nur die blanke Melodie, ohne irgendwelche Akkorde drumrum oder so.

Die ersten 7 Töne hatte sie recht flott drin, und das war ihr zu langweilig, also zupfte sie so lange herum, bis sie den ganzen ersten Teil von Samba Pa ti intus hatte. Das waren insgesamt ca. 60 Töne.

Nachdem ihr Freund das mitbekam, murmelte er wieder was von "...für Samba Pa Ti habe ich ein Jahr gebraucht", aber das tat sie persönlich wieder als gutgemeinte und ermutigende Lüge ab.

Dann zeigte er ihr ein paar Akkorde, die man, so sagte er, an sich zu allen Status Quo-Stücken gebrauchen könne. Das klang ja schon fast so richtig wie Spielen, dachte sie bei sich, und versuchte sich daran.

Es klappte aber weder mit dem Daumenpick noch mit dem Daumen ohne Pick. Irgendwie schaffte sie es nicht, beide Saiten, die sie gleichzeitig dafür anschlagen mußte, auch beide gleich LAUT :o) anzuschlagen.. darum frug sie ihren Freund, ob sie nicht zusammen mit Daumen und Zeigefinger beide Saiten anreißen könne, denn da klappte es wunderbar; ihr Freund gab seinen Segen, und so zupfte sie fröhlich vor sich hin, während in ihrem Inneren ihre Stimme "and I like it, I like it, I like it, I like it, I la-la-la-like it.." sang.

Danach übte sie nochmal die C-Dur- und die Blues-Tonleiter, und dann war auch schon Feierabend im Laden.

Ziemlich groggy fielen sie und ihr Freund dann auch schon bald in die Heia, und wachten gegen 5:30 Uhr früh am Mittwoch auf.


ENDE Teil IV

Re: (Gitarre) Schöner Text

: Hallo Jacquie,
:
: Wunderschöner Text, hat mir sehr gut gefallen. Gibt's woanders noch Ähnliches von Dir zu lesen? Oder vielleicht gelegentlich auch eine Fortsetzung?
:
: Bis dahin weiter viel Spaß mit Betty
:
: Gruß, stooge



Hy stooge,

danke, schön, daß es Dir gefallen hat.. ja, an sich hätte ich da auch eine Fortsetzng geschrieben.. schließlich habe ich seit Teil IV ja weitere 3 Tage mit Betty erlebt :o)

Da aber die Resonanz auf meine ersten 4 Teile mehr als spärlich war (aber danke, Johannes :o)), habe ich das so interpretiert, daß entweder kein Interesse für so etwas an diesem Platz hier besteht, ergo deplaziert, oder es doch irgendwie generell eine doofe Idee war/ist, seine Fortschritte im Gitarreüben auf diese Erzählweisenart mitzuteilen...

Ich hab' von kleinauf eine Menge geschrieben.. Gedichte, Kurzgeschichten, Philosophisches, Horrorstories, Fantasymärchen.. aktuell sitze ich dann und wann an einem Fantasymärchen für Erwachsene, in dem die Hauptfigur freilich die Silbernixe ist ;o), die einige Abenteuer bestehen muß.. ich habe mir überlegt, dieses Märchen als eine Art Fortsetzungsroman kommenden Sommer/Herbst auf meine künftige neue Homepage zu stellen, die dann auch gegen Sommer/Herbst fertig werden sollte...

Meine Geschichten haben, im Gegensatz zu der Sache mit Betty, meistens einen eher morbiden Hintergrund und sind oft sehr melancholisch.. daher weiß ich nicht, ob Dir sowas zusagt.

Vieles ist nur handschriftlich oder mit Schreibmaschine getippt vorhanden, ein paar wenige Sachen habe ich mal in den PC getippt...

Ich werde aber bei meiner künftigen Homepage sicher noch das Eine oder Andere mit draufstellen.. ich geb' Dir dann gerne Bescheid :o)

Danke.. jacQui


Re: (Gitarre) Schöner Text

Hi jacQui,

:
: Da aber die Resonanz auf meine ersten 4 Teile mehr als spärlich war


och menno. Hab ich denn nix dazu geschrieben gehabt? Vielleicht im Chat? Ich fand die Geschichte nämlich klasse. Und hoffe auf eine Fortsetzung.

Keep rockin'
Friedlieb

Noch ′ne Resonanz ...

Tach jacQui!

Ich hab' doch erst aufs Ende gewartet - wenn man dazwischenbrüllt, wenn's gerade spannend wird, macht man doch alles kaputt! :-)

Wunderbare Geschichte - wie gesagt, ich warte aufs Happy End ...

Schöne Grüße an Betty, Pepe

PS: Hat bO²gie dir schon Stairway to Heaven beigebracht? :-)

Re: Noch ′ne Resonanz ... / Geschichte mit Betty

: Ich hab' doch erst aufs Ende gewartet - wenn man dazwischenbrüllt, wenn's gerade spannend wird, macht man doch alles kaputt! :-)
:
:
: PS: Hat bO²gie dir schon Stairway to Heaven beigebracht? :-)


Hy Pepe,

na, auf's Ende müßte man jahrelang warten.. oder wie lange habt ihr gebraucht, um Gitarre spielen zu können?

Danke auf alle Fälle, daß ihr euch gemeldet habt, aber mir fehlt derzeit irgendwie die Inspiration für die Betty-Geschichte.. vielleicht mach' ich irgendwann mal weiter, auch, wenn es sich eigentlich nicht lohnt, da ich dann viele Tage/Wochen/Monate mit Betty dazwischen auslassen müßte...

Vielleicht, wenn ich iiiirgendwann das erste Mal auf 'ner E-Gitarre rumschrabbel', wiederhol' ich das eben, auf die E-Gitarre abgestimmt :o)

Mal sehen..

ciao & schönes Restwochenende...
jacQui




Re: Noch ′ne Resonanz ... / Geschichte mit Betty

: na, auf's Ende müßte man jahrelang warten.. oder wie lange habt ihr gebraucht, um Gitarre spielen zu können?

Weiß ich nicht, hab' vor sieben Jahren angefangen; ich denke mal, in vier, fünf Jahren bin ich soweit ... :-)
Nee, mal ernsthaft - das kann man, glaub' ich, nicht so sagen. Es wird halt immer besser, aber da jetzt EINEN Punkt zu setzen "Jetzt kann ich's, und gestern konnte ich es noch nicht", das ist wohl nicht drin ... schönes Thema - ab wann kann man ein Instrument spielen?

Nos vemos en infierno, Pepe

Ab wann kann man ein Instrument spielen (war: Noch ′ne Resonanz ... / Geschichte mit Betty)

Hi Pepe,

: ab wann kann man ein Instrument spielen?

Definiere kann. Es gibt ja wohl verschiedene Stufen des Könnens. Ich persönlich wäre frustriert, wenn ich an dem Punkt angekommen wäre, wo ich merke, ich kann alles, wirklich alles (was zum Glück nie passieren wird). Denn es fehlt dann die Perspektive, mehr lernen zu können. Und das beziehe ich jetzt nicht nur auf (m)ein Instrument, sondern eigentlich auf alles.

Ab wann also kann man ein Instrument spielen? - Wenn man nichts mehr dazulernen kann? Dann also nie.
Dominiks Definition (wenn man aufgehört hat, andere zu kopieren) gefällt mir schon ganz gut - obwohl das eher die Antwort auf die Frage ist, wann man musikalisch frei zu werden beginnt).
Oder wenn andere sagen, daß man es kann? - Dann kommt es wohl stark auf die anderen an.

Statt einer Antwort hier eine kleine Geschichte, die Joachim Ernst Behrendt erzählt:

Vor vielen Jahren gab einen wunderbaren Cellospieler, der konnte alles spielen, was zu seiner Zeit auch nur möglich war. Er galt als größter Virituose überhaupt. Aber je älter er wurde, desto weniger spielte er, und verlegte sich immer mehr vom viel spielen auf die Kultur seiner Tongebung und darauf, einen möglichst edlen Ton zu finden.
Als er nun ganz alt war, spielte er nur noch einen einzigen Ton - den aber in einer Vollendung, die bis dahin niemand gehört hatte.
Seiner Frau war das langweilig, tagein, tagaus immer nur den einen Ton zu hören - schließlich wußte sie, was für einen ausgezeichneten Cellopsieler sie geheiratet hatte.
Eines Tages war ein Orchester in der Stadt, und die Frau war ganz aufgeregt und ging in das Konzert. Also sie zurückkam, erzählte sie zuhause, wie viele Collospieler dort gewesen waren und daß die alle ganz viele Töne gespielt hatten, rauf und runter.
Darauf der Meister: Die suchen den Ton.



Keep learning
Friedton (Filosofie-Wochen)

Re: (Gitarre) Schöner Text

Hi Ja-mit"C"!-Qui,
ich erzaehl' jetzt mal kurz, was mir so durch den Kopf ging beim lesen Deiner Geschichte... vielleicht geht es den anderen Gitarristen ja aehnlich.. ;-)
Kurz zusammengefasst: "boah - wie jetzt mal eben Dur- und Pentatonik-Tonleiter draufgeschafft?!?!?" Soll heissen: Unglaeubiges Staunen ob Deines schnellen Fortschritts am Instrument, bei Sachen, die mich selbst DEUTLICH laenger aufgehalten haben :-))
Naja, und die Erzaehlweise (Episoden) legte mir nahe, sich zurueckzulehnen, und auf die naechste Episode zu warten - und nicht, dass ein Feedback dazu gewuenscht/benoetigt wird...
Also, schreib bitte weiter, bzw bring uns auf den neuesten Stand!
Das nicht erfolgte Feedback wuerde ich eher Positiv bewerten; ansonsten (haette es nicht gefallen) haetten bestimmt entsprechende Replies nicht auf sich warten lassen :-)
gruss
Tom(2) - Tonleitern uebend ;-))

Re: (Gitarre) Schöner Text und wie!!!

: : Hallo Jacquie,
: :
: : Wunderschöner Text, hat mir sehr gut gefallen. Gibt's woanders noch Ähnliches von Dir zu lesen? Oder vielleicht gelegentlich auch eine Fortsetzung?
: :
: : Bis dahin weiter viel Spaß mit Betty
: :
: : Gruß, stooge

:
:
: Hy stooge,
:
: danke, schön, daß es Dir gefallen hat.. ja, an sich hätte ich da auch eine Fortsetzng geschrieben.. schließlich habe ich seit Teil IV ja weitere 3 Tage mit Betty erlebt :o)
:
: Da aber die Resonanz auf meine ersten 4 Teile mehr als spärlich war (aber danke, Johannes :o)), habe ich das so interpretiert, daß entweder kein Interesse für so etwas an diesem Platz hier besteht, ergo deplaziert, oder es doch irgendwie generell eine doofe Idee war/ist, seine Fortschritte im Gitarreüben auf diese Erzählweisenart mitzuteilen...
:
: Ich hab' von kleinauf eine Menge geschrieben.. Gedichte, Kurzgeschichten, Philosophisches, Horrorstories, Fantasymärchen.. aktuell sitze ich dann und wann an einem Fantasymärchen für Erwachsene, in dem die Hauptfigur freilich die Silbernixe ist ;o), die einige Abenteuer bestehen muß.. ich habe mir überlegt, dieses Märchen als eine Art Fortsetzungsroman kommenden Sommer/Herbst auf meine künftige neue Homepage zu stellen, die dann auch gegen Sommer/Herbst fertig werden sollte...
:
: Meine Geschichten haben, im Gegensatz zu der Sache mit Betty, meistens einen eher morbiden Hintergrund und sind oft sehr melancholisch.. daher weiß ich nicht, ob Dir sowas zusagt.
:
: Vieles ist nur handschriftlich oder mit Schreibmaschine getippt vorhanden, ein paar wenige Sachen habe ich mal in den PC getippt...
:
: Ich werde aber bei meiner künftigen Homepage sicher noch das Eine oder Andere mit draufstellen.. ich geb' Dir dann gerne Bescheid :o)
:
: Danke.. jacQui



Re: (Gitarre) Schöner Text / Fortsetzung? - uffz -

Hy an alle,

na, von der jetzigen Resonanz bin ich dann aber doch mehr als überrascht :o)

Damit ihr mich nicht für 'ne zickige Mimose haltet, muß ich doch noch mal kurz was sagen:

Ich war mir halt sehr unsicher, ob sowas überhaupt hier reinpaßt.. und ein kurzes "Okay, das ist fein, mach' man weiter" hätte mich da erstmal beruhigt.

Ich kenne das nämlich so, daß, wenn niemand was erwidert, dann entweder Desinteresse herrscht, oder es alle schrecklich finden, aber wegen Rücksichtnahme auf Gefühle des Schreibers lieber gar nichts schreiben und sich ausschweigen :o)

Außerdem mag es daran liegen, daß es für mich eine Premiere ist, mit so einer Thematik schriftlich umzugehen... wie bereits geschrieben, hab' ich's eigentlich mehr mit Fantasy / Horror / Science Fiction oder so...

Und so gut wie alles, was ich bis dato schrieb, hat kaum jemand außer mir (bis auf paar wenige gute Freunde) gelesen.. ich gehe also mit meinem Schreibkrams sehr selten an die Öffentlichkeit, aber ich fühl' mich an sich recht wohl unter euch, und da dachte ich, ich krieche mal eben aus meinem Schneckenhaus und texte euch voll :o)

Wegen diesem allem war ich mir selbst sehr unsicher, ob das überhaupt einigermaßen gut 'rüberkommt.

Aber da ich das ja jetzt mehr als deutlich von euch gelesen habe, und mir bOOgie auch seit meinem ersten diesbezüglichen Beitrag verbal mächtig auf die Flossen getreten ist, mach' ich, wenn Zeit da ist und Muße Betty knutscht, gerne weiter.. für euch :o)

Wird nicht täglich sein, da ich ja nicht unbedingt täglich was Neues lerne, oder evtl. nicht täglich üben kann, oder oder oder... aber vielleicht einmal die Woche oder so.. mal schau'n.

Okay, ihr braucht auf das hier jetzt nicht mehr zu "feedbacken", ich schaff's vielleicht noch, Teil V reinzusetzen, bevor ich in die Heia muß...

Danke, und ich hoffe, es wird nicht langweilig (denn die ersten Wochen werde ich außer Tonleitern und sowas wohl nichts anderes machen und lernen).

Blubbergrüße, jacQui (& Betty)



Re: (Gitarre) Schöner Text / Fortsetzung? - uffz -

Hy an alle,

na, von der jetzigen Resonanz bin ich dann aber doch mehr als überrascht :o)

Damit ihr mich nicht für 'ne zickige Mimose haltet, muß ich doch noch mal kurz was sagen:

Ich war mir halt sehr unsicher, ob sowas überhaupt hier reinpaßt.. und ein kurzes "Okay, das ist fein, mach' man weiter" hätte mich da erstmal beruhigt.

Ich kenne das nämlich so, daß, wenn niemand was erwidert, dann entweder Desinteresse herrscht, oder es alle schrecklich finden, aber wegen Rücksichtnahme auf Gefühle des Schreibers lieber gar nichts schreiben und sich ausschweigen :o)

Außerdem mag es daran liegen, daß es für mich eine Premiere ist, mit so einer Thematik schriftlich umzugehen... wie bereits geschrieben, hab' ich's eigentlich mehr mit Fantasy / Horror / Science Fiction oder so...

Und so gut wie alles, was ich bis dato schrieb, hat kaum jemand außer mir (bis auf paar wenige gute Freunde) gelesen.. ich gehe also mit meinem Schreibkrams sehr selten an die Öffentlichkeit, aber ich fühl' mich an sich recht wohl unter euch, und da dachte ich, ich krieche mal eben aus meinem Schneckenhaus und texte euch voll :o)

Wegen diesem allem war ich mir selbst sehr unsicher, ob das überhaupt einigermaßen gut 'rüberkommt.

Aber da ich das ja jetzt mehr als deutlich von euch gelesen habe, und mir bOOgie auch seit meinem ersten diesbezüglichen Beitrag verbal mächtig auf die Flossen getreten ist, mach' ich, wenn Zeit da ist und Muße Betty knutscht, gerne weiter.. für euch :o)

Wird nicht täglich sein, da ich ja nicht unbedingt täglich was Neues lerne, oder evtl. nicht täglich üben kann, oder oder oder... aber vielleicht einmal die Woche oder so.. mal schau'n.

Okay, ihr braucht auf das hier jetzt nicht mehr zu "feedbacken", ich schaff's vielleicht noch, Teil V reinzusetzen, bevor ich in die Heia muß...

Danke, und ich hoffe, es wird nicht langweilig (denn die ersten Wochen werde ich außer Tonleitern und sowas wohl nichts anderes machen und lernen).

Blubbergrüße, jacQui (& Betty)



Re: (Gitarre) Schöner Text / Fortsetzung? - uffz -


: Ich war mir halt sehr unsicher, ob sowas überhaupt hier reinpaßt.. und ein kurzes "Okay, das ist fein, mach' man weiter" hätte mich da erstmal beruhigt.

Da muß ich mich auch an meine Nase fassen.
Ich fand deine Geschichte wirklich gut geschrieben, und war auch angenehm überrascht, daß du den Schwung der Session aufgenommen hast, und Gitarre lernst. TOLL!!!!

Ich habe aber nicht geantwortet, weil ich es zwar wollte, aber ich es dann vergessen habe.

Das geht mir übrigens oft so, ich lese etwas...mir fällt was passendes ein...komme aber nicht gleich dazu zu antworten, und schwups isses aus dem Kopf.

Das hat aber wirklich nichts...absolut wirklich nichts damit zu tun, daß ich dich für eine - wie sagtest du? - zickige Mimose halte oder es Desinteresse meinerseits wäre.
Nimm es bitte nicht persönlich, wenn mal keiner antwortet. Geht mir auch oft so, daß Niemand auf meine Texte antwortet.

Ich gelobe aber Besserung :-)

:
: Und so gut wie alles, was ich bis dato schrieb, hat kaum jemand außer mir (bis auf paar wenige gute Freunde) gelesen..


ich danke dir, daß ich dazu zählen durfte :-)


liebe Grüße
Saidy

Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich. - Teil V

Mittwoch früh, was für eine kranke Uhrzeit.

Normalerweise ging sie ja um die Zeit meistens erst zu Bett, aber wegen diverser Termine mußte sie ihren nächtlichen Biorhythmus öfter mal auf den Kopf stellen.

Sie ging in's Arbeitszimmer, machte das Licht an und hatte das Gefühl, daß sie sämtliche Gitarren ein wenig mürrisch anglotzten und mit ihren Saiten und Metallteilen böse funkelten.

Sie schob das auf ihre Müdigkeit, machte ihren PC an und schnappte sich vorsichtig Betty.

Betty gab beim in-die-Hand-nehmen fast sowas wie einen seufzenden Ton von sich, der vom leichten Berühren der tiefen E-Seite, ganz tief aus ihrem Bauch, zu kommen schien.

Ihre Besitzerin seufzte auch und quetschte lustlos einige Tonleitern raus.

Dunkel, ganz dunkel kletterten alte Erinnerungen in ihr müde vernebeltes Hirn.. das war doch wie..
Oh ja, sie haßte das.

Tonleitern. Tönchen üben hier, Tönchen üben da.

Das war wie damals in der Schule, in allen Sprachen.
Grammatik.

Sie haßte es, Grammatik zu lernen.
Sie tat es auch nie.

Sprachlich 1, Grammatik 6, danke, setzen.

Grausam, dachte sie sich.
Tonleiterübungen sind so schlimm wie Grammatik.

Langweilig.

Wieso kann man nicht einfach so ein Ding in die Hand nehmen und drauf losspielen..
Um zu singen, mußte sie ja auch nie Tonleitern üben.
Naja... sie schüttelte unwirsch ihre Haare, stellte Betty wieder ab, kratzte sich ausgiebig am Hinterkopf und gähnte lange.

Ihr Freund kam in's Zimmer und machte auch seinen PC an.
Sie stand auf, um ihm einen Kaffee/Mocca zu kochen, während er sich eine Zigarette drehte.

Ohne Kaffee und Zigaretten am Morgen war er noch ungenießbarer als sonst.

Als sie zurückkam, spielte ihr Freund auf Betty, der das auch anscheinend gefiel.
Betty's Besitzerin wurde gleichzeitig neidisch (weil ihr Freund spielen konnte) und eifersüchtig (weil er auffällig oft mit Betty und nicht mit einer seiner Gitarren spielte), und sagte ihm, er soll sich eine seiner Gitarren nehmen, sie wolle üben.

Er übergab ihr Betty achselzuckend, nahm sich eine kleine Akustikgitarre und spielte irgendwelche Blues-Akkorde. Dann sagte er zu ihr, sie solle zu seinen Akkorden eine Melodie dazuspielen, mit Hilfe der Töne, die sie auf der Blues-Tonleiter gelernt hatte.

Also spielte sie ihren ersten Blues..
Mehr schlecht als recht, oft erwischte sie irgendwelche Halbtöne oder so, was sich mit den Akkorden ihres Freundes (die sich irgendwie "ganz", nicht "halb" anhörten) biss. Ab und zu spielte er dann auch "halbe" Akkorde, so daß diese sich wieder mit ihren "ganzen" Tönen bissen, aber, immerhin, für einige Minuten spielte sie sowas wie Blues, und fand das ganz witzig, wenn auch nicht befriedigend oder künstlerisch anspruchsvoll.

Danach übte sie ihre 60 Samba Pa Ti-Töne, dann nochmal die langweiligen Blues- und C-Dur-Tonleitern, zupfte ein paar Mal hintereinander diesen 08/15-Status Quo-Riff und legte Betty dann wieder etwas frustriert beiseite.

Sie frug sich, ob das allen am Anfang so ging.

Ob alle zu kurze Finger hatten, so daß sie manchmal nicht nahe genug an die Bünde herankamen, und die Saite dann schnarzte, oder ob alle am Anfang nur so entsetzlich langsam spielen konnten, oder ob ihre Finger vielleicht schon Gicht hatten, oder ob sie einfach zu doof war, oder oder oder...

Am Abend klimperte sie noch ein wenig auf Betty herum, aber es sollte fast 3 Tage, bis zum Samstag, dauern, bis sie Betty wieder in die Hand nahm... sie schob es auf die viele Arbeit und irgendwelche anderen Dinge, die erledigt werden mußten, aber tief in ihrem Inneren wußte sie, daß es am Frust liegen mußte...

Betty indes wurde vom Freund der Gitarrenanfängerin jeden Tag (auch mehrmals) bespielt, und fast kam es ihrer traurig dreinschauenden Besitzerin so vor, als würde Betty sie verlegen, aber auch tröstend anschauen..

ENDE Teil V



Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich. - Teil V

Schön, dass es weiter geht! Schön, dass Betty sowohl von Besitzerin als auch vom Freund lieb gehabt wird (freut vor allem den Vorbesitzer). Nicht schön, dass Tonleitern geübt werden. Warum nicht Akkorde? Und damit Songbegleitung? Warum nicht das üben, was gespielt werden soll? Tonleitern rauf und runter ist in den seltensten Fällen Musik.

Warum nicht schön spielen?

Matthias

Re: (Gitarre) Die Gitarre, der Daumenpick und ich. - Teil VI

Der Donnerstag und der Freitag vergingen, ohne daß sie Betty auch nur kurz in ihre Hände nahm.

Am Samstag fuhr sie mit ihrem Freund über 200 Kilometer weit weg, denn er hatte eine Bandprobe, bei der sie Fotos machen sollte.

Er wollte Betty eventuell. bei einem Song spielen, also nahmen sie sie mit.

Dort angekommen, sorgte ihre Besitzerin erst einmal für das leibliche Wohl der Bandmitglieder.

Während der Proben und auch in den Pausen schoß sie einige Fotos, und sie las in einem dicken Buch oder machte sich irgendwelche Notizen zum Layout imaginärer Webseiten.

Irgendwann ging sie zu ihrem Freund und nahm Betty an seiner Seite mit sich in die Küche.

Ein bißchen zweifelnd schauten sie sich gegenseitig an, und es wurden zögerlich 1-2 Tonleitern gespielt.

Dann versuchte sie, Samba Pa Ti weiter auszuarbeiten; was sie am meisten ärgerte, war die Tatsache, daß sie bei dem Stück eigentlich mit dem Finger sliden mußte. Schon beim 7. Ton. Vom 1. Bund, 5. Saite auf 3. Bund, 5. Saite. Und danach dann wiederum vom 3. auf den 7.

Ihr Freund hatte ihr gesagt, sie könne ja anfangs, also nach ein paar Tagen, nicht sliden, also solle sie einfach einzelne Töne spielen, das ginge ja auch.

Sie zog eine Schnute und versuchte einfach mal zu sliden.
Auf irgendein häßliches Kratzen gefaßt, saß sie dann doch mit offenem Mund da, als der Slide vom 1. auf den 3. Bund klappte.

Sie verharrte in ihrer jetzigen Position und mußte in dem Moment ziemlich dümmlich dreinherschauen, da das Gehirn die vollbrachte Tat noch nicht so richtig realisiert hatte.

War das ein Slide?
War das ein Zufall?

Okay, also nochmal.. die ersten 6 Töne..
2. Bund 4. Saite, 5. Saite leer, 1. Bund 5. Saite, 3. Bund 5. Saite, 6. Saite leer, 3. Bund 6. Saite, uuuund Achtung, jetzt der Slide! - klappte.

Klappte ???

Jetzt spielte sie nur den ersten Slide ein paar Mal hintereinander, und tatsächlich, es funktionierte.

Sie kratzte sich kurz den Schädel, zog die Augenbrauen nach unten und probierte danach den zweiten Slide vom 3. bis zum 7. Bund. Klappte auch.

Ha!

Stolz wie Oscar slidete sie ein Weilchen hin und her.
Ihr Freund kam irgendwannmal in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen, und sie berichtete ihm von ihrem Erfolgserlebnis.

Er schaute etwas verwirrt, murmelte wieder irgendwelche seltsamen Zeitangaben und verschwand.

Sie übte weiter und schaffte die Melodie bis fast zum Ende. Ab da erinnerte sie sich nicht mehr genau an die vielen Einzeltöne, aber das nahm sie ein andermal in Angriff.

Betty war's zufrieden, sie auch, und so lächelte sie leise auf der Rückfahrt und hatte das erste Mal das Gefühl, so richtig was gelernt zu haben.


ENDE Teil VI



Re: (Gitarre) Betty und ich.

: Hi!
:
: Offensichtlich hat Betty es jetzt besser als vorher.
:
: :-)
:
: Kommt Ihr beide auch mit nach Berlin?
:
: Matthias


Hallo Matthias, ich hab' mein Zimmerchen für Berlin schon reserviert.. wenn Du Betty gerne wiedersehen möchtest, dann bringe ich sie gerne mit :o)

Ich glaube, sie würd' sich auch freuen, mal wieder von erfahrenen Händen bespielt zu werden.. schmunzel...

Bis dann,
jacQui



Re: (Gitarre) Betty und wir

Hallöle!

:... wenn Du Betty gerne wiedersehen möchtest, dann bringe ich sie gerne mit.

Ich werde doch Mary dabei haben, das reicht mir. Aber war mir nicht so, dass Du auch mitmucken wolltest? ;-)

: Ich glaube, sie würd' sich auch freuen, mal wieder von erfahrenen Händen bespielt zu werden...

Du wohnst doch mit diesem stark behaarten Netzmeister zusammen, der deutlich besser spielt als ich. Und ich erinnere mich ganz schwach, dass er auch ganz gerne auf Betty spielt - wahrscheinlich aber nur, wenn Du nicht da bist...

bis in Berlin

Matthias