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Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi,

gerade ist Firefox abgestürzt und hat ein sehr langes Posting gefressen. Ich hatte mir viel Mühe gegeben. Es war unter inhaltlichen wie kommunikativen Gesichtspunkten ein echt gutes Posting, und dieser beschissene Feuerfuchs kackt ab und frisst es.

Das war äußerst frustran.

Deshalb jetzt nur die Kurzform:


Drumset und Bassanlage haben massive Frequenzüberlappungen. Haben wir das Set "für sich" gut klingend abgemischt (eigene Subgruppe), geht es im Gesamtsound unter, vor allem wegen des Basses. Der Basssound ist sehr wichtig bei uns und kann sich nicht viel bewegen. Mischen wir das Set aber mit soviel "Klick" auf den Kesseln ab, dass man es immer gut im Gesamtsound orten kann, ist der Drummer elend unzufrieden mit dem Sound, und als Gitarristen wissen wir, wie shice es ist, wenn der Sound nicht stimmt.

Wir haben demnächst einen Gig, bei dem wir selber mischen werden müssen. Die Gitarren kommen von der Bühne, die müssen wir - von der Talkbox abgesehen - nicht wirklich abnehmen, den Bass eigentlich auch nicht wirklich, also haben wir für das Set alle Freiheiten. Wir haben reichlich Spuren und auch an Mikros sowie Anlagen-Power sind keine Kosten gescheut worden. Haufenweise Zeug, daran besteht kein Mangel, aber wir kriegen es nicht besser hin. Den Namen des Pultes habe ich versucht zu verinnerlichen, ich habe ihn vergessen. Jeder Kessel hat Höhen, parametrische Mitten und Bässe.

Hilfe.

Gruß, ferdi

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hallo Ferdi,

ich hab schon zahlreiche Bands inklusive den eigenen Bands gemischt und sehr häufig mit der gleichen oder sehr ähnlichen Anlage die eigentlich nur aus einem alten Dynacord-Pult bestand, das es mal als 12-, 16- oder 24-Kanal-Ausführung gab.
Ein einziger Monitorweg, keine Subgruppen, stinknormaler DreibandEQ.
Dazu JBL EON15P und dann mal noch Subwoofer oder auch ohne (bei kleinen Clubs)

Es war sicher nicht immer das Profiergebnis oder gar der Weisheit letzter Schluß, aber ich bekam eignetlich immer nur positive Rückmeldungen zum Sound - nie Schimpfe.

Was ich immer gemacht hatte war einfach:
1) no effects! Gerade bei kleineren Clubs, wenn die Gitarren sowieso schon aus der Backline kommen, aber auch sonst - auch von den Toningenieur gilt: lenkt nur ab, macht nur zusätzliche Einstellarbeit.
2) Wenn eben Gitarren und auch Bass aus der Backline laut genug waren, dann kamen sie auch aus der Backline - alles andere führt nur zu Matsch oder Gitarristen und Basser die leiser drehen müssen .....
3) da es ein analoges Pult war: immer alles bis an die Grenzen aussteuern. Auf das Aussteuern der Kanäle hab ich immer viel Zeit verwendet .....
4) Bassdrum (Ja!)
Bässe auf bis die Bühne zu dröhnen beginnt, von da ca. 1h zurück.
Mitten und Höhen jeweils in Mittelstellung und dann langsam Strich für Strich Mitten weg und Höhen in gleichem Maß rein, bis es knackt.
5) Snare immer ordentlich Bässe und Mitten
6) Hihat meist ohne EQ, auch Toms, wenn extra abgenommen
7) Bei Overheads immer zuerst die Feedbackgrenze am Höhenregler gesucht - dann 1-2h zurück, Bässe und Mitten linear

Soweit die Ausgangsstellung. Dann schauen daß die Lautstärkeverhältnisse passen und dann Soundcheck erst nur Drumset und dann direkt mit Bass (Bass alleine ist meist überflüssig)
Am Bass, wenn er übers Pult lief, hab ich dann immer einen starken Hang dazu, die Mitten weit aufzudrehen - hat sich noch nie jemand darüber beschwert.
Beim Soundcheck mit Drums+Bass mußte ich noch selten die Bassdrum nachstellen - viel häufiger die Snare
Ganz grundsätzlich kann man zur Bassdrum sagen: satter Wumms + viel Kick ..... beides gemeinsam klingt geil und erlaubt, die Bassdrum gesamt relativ(!) leise zu mischen .....

Die allerwichtigsten Faktoren für mich waren darüberhinaus immer:
- ich wußte, welche Kommentare von Musikern oder anderen beteiligten während des Soundchecks ich wirklich Ernst nahm .... und da waren durchaus immer wieder sehr gute Hinweise dabei
- Ich liebe den Sound dieser Dynacord Pulte mit den vielen bunten Knöpfen

LG,
Wolfgang

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi Wolfgang,

Danke für dein Reply.

Vor allem diese Punkte


4) Bassdrum (Ja!)
Bässe auf bis die Bühne zu dröhnen beginnt, von da ca. 1h zurück.
Mitten und Höhen jeweils in Mittelstellung und dann langsam Strich für Strich Mitten weg und Höhen in gleichem Maß rein, bis es knackt.
5) Snare immer ordentlich Bässe und Mitten
6) Hihat meist ohne EQ, auch Toms, wenn extra abgenommen
7) Bei Overheads immer zuerst die Feedbackgrenze am Höhenregler gesucht - dann 1-2h zurück, Bässe und Mitten linear


werden wir mal als Herangehensstrategie ausprobieren.

Dieser Punkt hier

Am Bass, wenn er übers Pult lief, hab ich dann immer einen starken Hang dazu, die Mitten weit aufzudrehen

wird nicht nötig sein... ebenso wie die Gitarren kommt der Bass eigentlich immer von der Bühne. Unser basser wird eigentlich immer als "der Mann an der Abrissbirne" vorgestellt. Er fährt den besten BaSSSound meiner Musiker"karriere" und ist mit seinem vollen, funkigen Growl eine wesentlicher Faktor unseres Bandsounds. Da dürfen die Rhythmusgitarren ruhig mal nur so im Hintergrund herumklingeln.
Es ist allerdings nicht immer ganz einfach, die Gitarrenamps so zu positionieren, dass der Drummer genug von uns - oder mir - hört. Drehen wir die Amps als Sidefill hin, hört der Sänger sich selbst nicht mehr. Ich mache es eigentlich falsch und richte mich sehr stark nach dem Drummer (wie bei den Stones...), und der Blickkontakt sagt mir, er hört auch sehr genau auf mich. Martin, der andere Gitarrist, spielt eh wie eine Maschine und macht eh alles richtig, jedenfalls fast immer, wir spielen seit 10 jahren zusammen, das passiert von alleine, auch wenn wir uns gegenseitig mal nicht so gut hören können. Aber ohne individuelle Monitore mit individuellem Mix bleibt eh alles Kompomiss.

ich danke dir!

Gruß, ferdi

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hilf mal einem alten onk - ich raff's nämlich nicht ganz!

Wollt Ihr nun einen Livemitschnitt machen oder geht es hauptsächlich um den PA-Sound? Letzteres erscheint mir eher unwahrscheinlich, weil ein Gig, bei dem es reicht, das Publikum mit den Instrumentenanlagen zu beschallen allerhöchstens eine Abnahme der BD aber nicht des kompletten Sets erfordern würde.

Falls also Mitschnitt, würde ich lediglich sauber einpegeln und alle Spuren einzeln aufnehmen. Sound-Korinthen kann man dann bei der Nachbearbeitung im stillen Kämmerlei kacken... ;-)


der onk mit Gruß

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Tach Ferdi

Ich hatte mal das Aha-Erlebniss, als mich ein Mixer bei einem wirklich gelungen Live Mix (nicht meine Band) die einzelnen Spuren über Kopfhörer hören liess.

Der wirklich fette Basssound (Music Man Sting Ray) entpuppte sich als sehr drahtiges und eher dünnes Signal.

Was mir der Tonmeister damit beweisen wollte; Im Frequenzgang einer Band ist der Kick/Bassdrum das tiefste Instrument. Der Bass wird bewusst so beschnitten, dass er drüber liegt und erst zusammen mit der Bassdrum den nötigen Bumms liefert.

War einleuchtend nur frag mich bitte nicht wie man das hinbekommt, vor allem man das dem Bassisten beibringt :-))

Gruss Manuel

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi,

Wollt Ihr nun einen Livemitschnitt machen oder geht es hauptsächlich um den PA-Sound? Letzteres erscheint mir eher unwahrscheinlich, weil ein Gig, bei dem es reicht, das Publikum mit den Instrumentenanlagen zu beschallen allerhöchstens eine Abnahme der BD aber nicht des kompletten Sets erfordern würde.

* lol *

Es ist ja sehr aus der Mode gekommen, aber wir spielen den Sound von der Bühne. LAUT. So laut, dass bei dem anstehenden Gig (in recht groooooßem Raum) das komplette Set abgenommen werden soll. Das ist keine Macker-Nummer, sondern einfach wahr. Nicht unbedingt insgesamt lauter als andere Bands, aber bei uns kommt der Sound von der Bühne, und jede unserer Gitarren- und Bassanlagen hat genügend Druck und Streuung dafür. Andere Bands haben leisere Bühnen und dafür mehr Druck aus der PA, mit dem resultat, dass du im Publikum direkt vor der Bühne nichts hörst, weil der Druck eben nur rechts und links aus der PA strahlt.

Gruß, ferdi


Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Moin!

Mischen ist nicht schwer, aber mischen zu lernen ist sehr schwer - leider gibt es selten mal die Moeglichkeit, die Einzelspuren einer Produktion zu hoeren, die man kennt und mag. Es wuerdem jedem angehenden Mischer die Ohren aufgehen. Wenn man es erstmal kennt, ist es schwer sich vozustellen wie fremd einem Uneingeweihten das Konzept sein muss. Aber warum eigentlich?

Ein Maler malt doch auch kein Bild erst mal nur in rot, und wenn alles schoen rot quetscht man noch andere Farben daneben, und am Ende sieht alles ganz ausgeglichen aus? Noe, sieht rot aus.

Als Mischer muss man natuerlich Einzelspuren mischen, aber wie Manuel sagt, mit einem ganz anderen Ziel. Anderes Beispiel: Karotten mag ich liebsten ganz und roh, zum dran knabbern. Leg mir eine rohe Karotte in Scheiben geschnitten hin, und ich habe nicht halb so viel Spass am Essen. Aber eine ganze Karotte in der Pfanne ist unpraktisch, und im Chow Mein wuerde sie eben auch nicht so gut schmecken wie die Scheibchen. Also, da muss man einen Sinn dafuer entwickeln, was dem Gericht am besten passt.

Das Ding dabei ist, dass es voellig Wurst ist, was der Basser, oder der Drummer, dabei ueber ihren Sound denken! Da muss man hinkommen.

Natuerlich ist es besser, wenn TonMann/Frau dabei weiss, was er/sie tut, und es nachher fuer alle ok klingt. Aber es bleibt eben dabei, dem Bandsound ist nicht gedient, wenn jedes Instrument gut klingt, dem Bandsound ist gedient, wenn das Publikum die Musik als Einheit wahrnehmen kann, dabei aber trotzdem hoffentlich noch die Chance hat, einzelnen Instrumenten zu folgen, wenn es denn will. Und je schoener es dann klingt, desto besser, aber fuer's Erfolgserlebnis als Band ist Schoenklang nicht halb so wichtig wie Vertraeglichklang. Und mit begrenzten Mitteln, in engen Raeumen, mit begeisterten Amateuren an den Instrumenten... da muss man eben oft Kompromisse machen. Da kann nciht alles so toll klingen wie auf Platte. Muss ja aber eben auch gar nicht!

Und was das Aufnehmen angeht, da bin ich gar nicht der Meinung, dass Einzelspuren froh machen. Grade auf kleinen Buehnen kriegt man so viel Uebersprechen, dass das Mischen dann wirklich zur Qual wird, und es Haufenweise Phasensauereien gibt, und alles wird unpraezise. Wenn der Live-Sound halbwegs vertraeglich ist, vielleicht sogar schoen, dann ziehe ich immer ein gut plaziertes Stereo (oder sogar Mono) Mikro in vernuenftigem Abstand vor - oft passt sowas ganz wunderbar ueber den Koepfen des Publikums an der Raumdecke befestigt.

Viel Erfolg beim Mischen!
ullli

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi,

War einleuchtend nur frag mich bitte nicht wie man das hinbekommt, vor allem man das dem Bassisten beibringt :-))

ohje. Daran wird es scheitern. Ohne Shice, das wird ganz, ganz schwer. Lorenz spielt einen Fullrange-Abriss-Sound, beim Slappen denkst du, jetzt fallen gleich die Fensterscheiben raus. Beim letzten Gig hat eine ein Ampeg-Top mit integriertem Octaver ausprobiert, ich glaube, bei allen Haustieren innerhalb von 500m sind innere Organe geplatzt.

Gruß, ferdi

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Tach ullli!

: Das Ding dabei ist, dass es voellig Wurst ist, was der Basser, oder der Drummer, dabei ueber ihren Sound denken! Da muss man hinkommen.

Lässt sich das, zumindest auf grösseren Bühnen, nicht halbwegs beides hinbekommen?

Der Drummer ist eh egal, dem muss man den Monitor ohnehin schon ziemlich aufreissen, damit er gegen den Lär .. äh .. Natursound des Sets ankommt. Der hat also den gewohnten Sound, egal was der Mensch an den Knöpfen macht.

Und ich als Bassist habe immer versucht, meinen Amp so zu drehen und so laut zu stellen, dass ICH mich hören kann, ohne dass es den Mischer stört. Abgenommen wird der Bass eh meist via DI vor dem Amp, so dass es dem Frontsound egal ist, was ich für Soundspielchen am Amp mache. Auf meinem Monitor hatte ich dann immer recht wenig Bass - mein Monitor ist mein Amp. Dem Rest der Band ist es eh egal, wie der Bass klingt, Hauptsache es wummst. So sind 'se.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

ohje. Daran wird es scheitern. Ohne Shice, das wird ganz, ganz schwer. Lorenz spielt einen Fullrange-Abriss-Sound, beim Slappen denkst du, jetzt fallen gleich die Fensterscheiben raus. Beim letzten Gig hat eine ein Ampeg-Top mit integriertem Octaver ausprobiert, ich glaube, bei allen Haustieren innerhalb von 500m sind innere Organe geplatzt

Ich bin immer wieder erstaunt, dass es Leute gibt die bewusst scheisse klingen wollen und dafür auch noch haufenweise Geld ausgeben.

Viel Glück beim Bassisten Massieren :-))

Gruss Manuel

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

OK.

Stehen aber dann hoffentlich auf jeder Seite ein Stack von jedem Gitarristen und zwei Bassanlagen, oder? Sonst würde ich Hörpositionen stark aus der Mitte nicht gerade favorisieren. ;-)
Gleichmäßig breit abstrahlende Gitarrenboxen sind mir zwar auch noch nicht untergekommen, aber ich will Euch nicht dreinreden - wenn das für euch so funktioniert, gut.


Ich nehme mal an, daß sich der Geräuscherzeuger ein fettes Drumfill hinstellen lässt, denn sonst würde er ja garnicht mitkriegen, wie seine Drums abgenommen klingen. Wenn er also nicht zu überzeugen ist, daß ein banddienlicher Drumsound ggü. dem Solo-Wohnzimmer-Ich-Bin-Der-King-Sound zu bevorzugen ist, bleibt Euch nix anderes, als alle Drummikros zu splitten und so für FoH-Sound und Drumfill zwei unterschiedliche EQ-Einstellungen jedes Mikros anbieten zu können.


der onk mit Gruß

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hallo ferdi,

Es ist ja sehr aus der Mode gekommen, aber wir spielen den Sound von der Bühne. LAUT.

Vermutlich hat es seine Gründe, dass das aus der Mode gekommen ist.

Andere Bands haben leisere Bühnen und dafür mehr Druck aus der PA, mit dem resultat, dass du im Publikum direkt vor der Bühne nichts hörst, weil der Druck eben nur rechts und links aus der PA strahlt.

Das wiederum habe ich so noch nicht erlebt.

Mein lieber ferdi, ich mag ja Kompromißlosigkeit und finde es toll, wenn jemand seinen eingeschlagenen Weg konsequent verfolgt. Den von Euch gewählten Weg empfinde ich aber als grundfalsch (mag Dich aber trotzdem) und bin davon überzeugt, dass alles bis auf eine völlige Korrektur Eurer Grundhaltung lediglich ein Kurieren an Symptomen bedeutet.

Gruß

Matthias

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hallo ferdi,

: Es ist ja sehr aus der Mode gekommen, aber wir spielen den Sound von der Bühne. LAUT.

wir sind auf der Bühne auch ziemlich laut, aber zur Erreichung eines ausgewogenen Gesamtsounds kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es sinnvoll ist, dass komplette Schlagzeug abzunehmen und die Gitarren ausschließlich von der Bühne strahlen zu lassen. Snare und Bassdrum ok aber alles? Ist es bei euch schon so, dass das Schlagzeug nicht mehr das lauteste Instrument ist...?

Ganz davon ab müsste doch das Problem der sich überlappenden Frequenzen von Bass und Bassdrum auch ohne Anlage auftreten, oder? Vielleicht solltet ihr doch euern Tieftöner mal bearbeiten, selbst unser Bassist hat sich nach eingehender "Beratung" davon überzeugen lassen, dass es für den Gesamtsound der Band besser ist, wenn er seinen (seit 25 Jahren) gewohnten (tollen) Sound etwas ändert...

Gruß,
Andreas



Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi Ferdi,

so, bin wieder da. Was ich nicht verstehe: Wie kann der Drummer mit seinem Sound unzufrieden sein? Hört der sich auch über Monitor? Reicht ihm der Lärm nicht, den seine Schießbude schon macht? Denn das Drumset selbst könnt ihr ja schlecht auf "Klick" einrichten, oder wie jetzt?

:
: Bassdrum: bei 400 Hz massiv beschneiden,

:
: meinst du ab 400Hz abwärts oder nur bei 400Hz?

So um die 400 Hz rum. Also den param. EQ auf genau 400 gestellt und dann so 6 dB oder mehr runtergezogen. Das minimiert das Wummern. (Und wie gesagt, 4 kH etwas betonen - von wegen "Kick", außerdem BD-Mikro in die Mitte des Schlagfells.)

Und bei der Baßgitarre eben NICHT die Bässe betonen (das gibt dann nur undefinierten Mulm und überlagert die Drums) sondern die Mitten etwas anheben. Gelesen hab ich neulich was von um 600 Hz - ich persönlich bevorzuge etwas höhere Frequenzen - das wird dann drahtiger.

Im Übrigen empfehle ich die Lektüre der hier genannten Bücher. Diese Schriften haben unseren Bandsound spürbar verbessert. Ich freu mich jetzt übrigens immer auf den Soundcheck - das macht nun richtig Spaß.

Gruß Falk


Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Moin Manuel,

: Was mir der Tonmeister damit beweisen wollte; Im Frequenzgang einer Band ist der Kick/Bassdrum das tiefste Instrument. Der Bass wird bewusst so beschnitten, dass er drüber liegt und erst zusammen mit der Bassdrum den nötigen Bumms liefert.

Jawoll! Bzw. jein. Der Baß hat seinen Gundton bei 41 Hz und die Bassdrum bei 50-60 Hz. Aber: damit man auch gut hören kann, was der Basser da wirklich spielt, müssen die Mitten etwas angehoben werden, denn das Grummeln bei 40 Hz können wir wohl nicht so einfach entschlüsseln. Das ist eher was für Wale, Fledermäuse und ... (Ihr wißt schon)... ;-)

Gruß Falk

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi,

wir sind auf der Bühne auch ziemlich laut

na endlich mal ein normaler Mensch!

aber zur Erreichung eines ausgewogenen Gesamtsounds kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es sinnvoll ist, dass komplette Schlagzeug abzunehmen und die Gitarren ausschließlich von der Bühne strahlen zu lassen. Snare und Bassdrum ok aber alles?

Also erstmal handelt es sich nicht um ein grundlegendes SoundPROBLEM (ich habe ja nur die Kurzfassung gepostet, nachdem Feuerfuchs ein langes, ausführlicheres, besseres Posting gefressen hatte), sondern es ist uns einfach klar geworden, dass wir das nicht optimal hinkriegen, das Set komplett abzunehmen und zu mischen.


Ist es bei euch schon so, dass das Schlagzeug nicht mehr das lauteste Instrument ist...?

Ja. Auch im Proberaum muss die Bass abgenommen werden. Patrick ist aber kein lauter Drummer. Da habe ich schon doppelt so laute erlebt. dafür ist Patrick doppelt so gut :)


Vielleicht solltet ihr doch euern Tieftöner mal bearbeiten

Ich vermute auch, dass es darauf hinauslaufen wird! Zumal wir pro Kanal nur 1x Parametrik haben, und nicht eine Frequenz punktgenau absenken und eine andere punktgenau anheben können.

Gruß, ferdi


Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hi,

ich kopiere einfach mal die per Email frisch erhaltene Stellungnahme des Drummers selbst hier rein:

[QUOTE]
ich habe im Roadhouse einen guten Sound gehabt, und NATÜRLICH hört man auch vom Schlagzeughocker, was nach vorne herausgeht. Es hat sehr satt geklungen und ich habe auch den Bumms von der Bassdrum gut hören können/gespürt. Die Frage, die doch eigentlich nur beantwortet werden sollte, ist doch, welche Knöpfe der Tontechniker da wohl in welche Richtung gedreht hat um den Sound so hinbekommen zu haben. Denn der Bandsound war sehr gut, auch wenn wir auf „altmodische“ Weise spielen.
[/QUOTE]

Man sollte auch anmerken, dass er im Proberaum zwischen den PA-Boxen sitzt und von beiden Saiten Bass + Gitarre ins Gesicht bekommt.

Gruß, ferdi

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Tach,

: Man sollte auch anmerken, dass er im Proberaum zwischen den PA-Boxen sitzt und von beiden Saiten Bass + Gitarre ins Gesicht bekommt.

Oh Gott! Tut ihm das nicht furchtbar weh? Ich hoffe, Ihr verwendet keine Gitarren mit spitzen Kopfplatten. Müßt Ihr ihn dafür fesseln, oder läßt er sich das freiwillig gefallen?

Gruß Falk

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Moinsen!

Lässt sich das, zumindest auf grösseren Bühnen, nicht halbwegs beides hinbekommen?

Naja nu, das kommt doch ganz darauf an, was fuer Vorstellungen die Musiker von ihrem Sound haben, oder nicht? Ich sage ja nicht, dass ein Musiker mit seinem eigenen Sound grundsaetzlich unzufrieden sein muss, um einen guten band Sound zu erreichen, sondern nur dass das im "worst case scenario" durchaus mal erlaubt sein muss. Aber wenn ein Basser nun mal auf seinem Wohnzimmer-Hammersound besteht, dann wird er nie mit einem bandtauglichen Kompromiss zufrieden sein, oder?

Ist genauso wie mit den HiGain Sounds auf Metal-Alben. Wenn Du mit Crunch Sound doppelst, klingt es wie HiGain, aber immer noch klar. Wer aber als Gitarrist auf seinem HiGain besteht, um dann zu doppeln, der macht damit der Band den Sound kaputt.

Meine Ausgangslage war ja ferdi's Drummer, dem die Leute erstmal einen "tollen Sound" gebaut haben, und dann der Rest der Band dazu kam. Das wird imho nix...

gut Ton!
ullli

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Vorneweg: Was der Drummer hinter seiner Schießbude von der PA hört, erlaubt keinen wirklichen Rückschluß auf den BD-Sound via PA. Hauptsächlich bekommt man den Bassdruck mit, weil die Subs omnidirektional abstrahlen, während der Kick (irgendwo zwischen 2 und 4 kHz, je nach Soundvorstellung) von den HT-Systemen gerichtet ins Publikum abgestrahlt wird. Kick bekommt man nur über Reflexionen zurück und das macht aufgrund der Laufzeit ja wenig Spaß... ;-)

Wie man einen optimalen BD-Sound über die PA bringt ist eine kleine Kunst und da kocht jeder Tonmensch sein eigenes Süppchen. Zudem hängt das ja alles von der jeweiligen BD, Mikro, Pult, Peripherie, PA ab, wie man nun rangehen und was man überhaupt realisieren kann. Ich kann hier also nur die "onk'sche Terrine" öffnen; also ich mach's so:

- AKG112 (mag nicht jeder, ich weiß) etwa 1/3 der Kesseltiefe vom Schlagfell Richtung Aufschlagpunkt Schlegel blickend
- je nach PA im Bassbereich, den die Kisten noch mit vernünftigem Pegel abliefern, gut anheben (60-80Hz Peak-Filter, kein Shelving, damit nicht der ganze tiefstfrequente Rotz mit hochgezogen wird)
- Ecke 300-400 Hz relativ breit absenken, da kann man ruhig 6dB ziehen
- Ecke 4kHz den Kick schmalbandig pushen
- je nach Drummer Compander drauf (zur Not tut's auch ein Kompressor) und die heftigsten Schläge soweit einbremsen, daß zwar noch etwas Dynamik auf der BD drin ist, aber ein erlahmender Latscher nach mehreren Stunden Gig unauffällig kompensiert werden kann. ;-)
- evtl. und nach Geschmack (wie Knoblauch) kurzen, sehr dichten Hall mit vielen Erstreflexionen mit auf die BD

So. Das wäre mein Rezept. Noch einmal kurz vor dem Servieren durchrühren und dann den Basser mit seinem Breitband-Sound schonungslos drüberbügeln lassen... ;-)


der onk mit Gruß

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Vorneweg: Was der Drummer hinter seiner Schießbude von der PA hört, erlaubt keinen wirklichen Rückschluß auf den BD-Sound via PA. Hauptsächlich bekommt man den Bassdruck mit, weil die Subs omnidirektional abstrahlen, während der Kick (irgendwo zwischen 2 und 4 kHz, je nach Soundvorstellung) von den HT-Systemen gerichtet ins Publikum abgestrahlt wird. Kick bekommt man nur über Reflexionen zurück und das macht aufgrund der Laufzeit ja wenig Spaß... ;-)

Wie man einen optimalen BD-Sound über die PA bringt ist eine kleine Kunst und da kocht jeder Tonmensch sein eigenes Süppchen. Zudem hängt das ja alles von der jeweiligen BD, Mikro, Pult, Peripherie, PA ab, wie man nun rangehen und was man überhaupt realisieren kann. Ich kann hier also nur die "onk'sche Terrine" öffnen; also ich mach's so:

- AKG112 (mag nicht jeder, ich weiß) etwa 1/3 der Kesseltiefe vom Schlagfell Richtung Aufschlagpunkt Schlegel blickend
- je nach PA im Bassbereich, den die Kisten noch mit vernünftigem Pegel abliefern, gut anheben (60-80Hz Peak-Filter, kein Shelving, damit nicht der ganze tiefstfrequente Rotz mit hochgezogen wird)
- Ecke 300-400 Hz relativ breit absenken, da kann man ruhig 6dB ziehen
- Ecke 4kHz den Kick schmalbandig pushen
- je nach Drummer Compander drauf (zur Not tut's auch ein Kompressor) und die heftigsten Schläge soweit einbremsen, daß zwar noch etwas Dynamik auf der BD drin ist, aber ein erlahmender Latscher nach mehreren Stunden Gig unauffällig kompensiert werden kann. ;-)
- evtl. und nach Geschmack (wie Knoblauch) kurzen, sehr dichten Hall mit vielen Erstreflexionen mit auf die BD

So. Das wäre mein Rezept. Noch einmal kurz vor dem Servieren durchrühren und dann den Basser mit seinem Breitband-Sound schonungslos drüberbügeln lassen... ;-)


der onk mit Gruß

Re: Tipps zum Mischen des Drumsets

Hallo Ferdi,

hab nochmal nachgedacht und mich auch von den anderen Posts inspirieren lassen.
Dabei bin ich auf das Thema Mikroplazierung gestossen - bei der BD eigentlich der alles entscheidende Punkt.
Hat das Resonanzfell Eures Trommlers ein Loch vorne drin? Wenn ja: ich hab dann das BD-Mikro (so ein riesiges Shure-Dingens) immer sehr nahe an den Punkt gesetzt, wo der Schlegel auf die BD trifft mit nur etwas Sicherheitsabstand
Vor ein oder zwei Monaten hab ich für ein paar Kumpels gemischt und die hatten eine BD ohne Loch im Resonanzfell - das war extrem(!) schwierig in den Griff zu bekommen - entweder war die BD zu dünn oder sie dröhnte - erst als das BD-Mikro ganz aussen auf den Rand des Resonanzfells gerichtet war, wurde der Sound so, daß man fette Bässe ohne Dröhnen einstellen konnte.

Auch hilfreich könnte natürlich ein Kompressor sein, bei dem man eine etwas längere Attackzeit einstellt und ein sanftes Ratio, aber relativ niedrigen Threshold - aber wie schon zuvor geschrieben - jedes zusätzliche Gerät macht alles noch viel komplizierter und langwieriger einzustellen. Bei mir war und ist das meist so, daß zwar ein oder zwei Kompressoren und auch mal ein oder zwei Effektgeräte rumstehen/liegen und oft sogar verkabelt sind - aber dann doch nicht verwendet werden, weil es ohne auch gut klingt und die Musiker ja meist auch froh sind, wenn sie den Soundcheck hinter sich haben (für den ich mir aber immer viel Zeit nehme - kann schonmal ne ganze Stunde dauern, wenn der Raum ungünstig ist .....)

Überhaupt Raum: Das ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Faktor! In einem gut klingenden Raum bekommt man mit 15min Soundcheck schonmal viel besseren Sound hin, als in einem schlecht klingenden Raum nach Stunden ...... und gerade wenn man so fährt, wie Ihr das macht - also die Amps aus der Backline schallen lassen.
Ich find das zwar auch am geilsten so und in akustisch "proaktiven" Räumen bekommt man so auch wirklich geile Soundergebnisse, aber je "contraaktiver" der Raum, desto schwieriger wird es bei diesem Konzept, den Raumeinfluß zu überfahren. Aber das nur nebenbei.

Einen kurzen Schwank wollte ich noch erzählen aus meiner Zeit als Bassist einer Bluesband.
Wir waren grad im Studio und hatten eine Nummer (live) eingespielt und saßen nun im Kontrollraum um zu hören.
Plötzlich der Soundengineer: "Da fehlt doch die Bassdrum! Du hast vergessen auf die BD zu treten!"
Der Drummer: "So ein Schwachsinn - ich vergesse nie auf die BD zu treten!"
Ich: "Das kommt davon, wenn Bass und Drums in Time spielen!"
War tatsächlich so, daß der sehr knackige und bassige Basssound die Bassdrum völlig maskiert hatte. Der Weg war dann, dem Bass den Knack zu nehmen und der Drum den Knack hinzuzufügen. Im Bassbereich kamen sich beide Spuren immer noch in die Quere, was aber letztlich nicht gestört hat - und die BD hörte man eben zusätzlich dank des Knacks ganz oben, während der Bass neben vielen Bässen mehr auf den Mittenbereich fokusiert war (ich hatte aber auch nen wirklich geil klingenden Bassamp damals ....)

Tjaja, wird schon wieder so lang das Posting - da mach ich jetzt mal Schluß.
Eine letzte Anmerkung noch: was für mich immer beim Einstellen von Fender-Amps gilt, nämlich: "Keine Angst vor Extremstellungen des EQs - es geht schon nichts kaputt!", das gilt auch für die EQ-Einstellung am Mischpult.

In diesem Sinne: gutes Gelingen!

LG,
Wolfgang