Beitrag von falk vom August 15. 2007 um 11:36:24:
Liebes Volk,
der Fred-Titel ist vielleicht ein bißchen reißerisch, aber ich hatte diesbezüglich gerade ein Schlüsselerlebnis, von dem ich gleich mal berichten möchte. Nachdem ich mir neulich Frank Piepers PA-Handbuch und kurze Zeit später Uli Eisners Mixing Workshop zugelegt hatte, kam nun auch die Gelegenheit, das neue Wissen anzuwenden bei einem Gig vorletzten Freitag.
Bereits der Soundcheck hat richtig Spaß gemacht. Schon der neue Sound der Bass Drum war die reinste Freude. Nach dem Gig sind wir dann auch von mehreren Leuten auf unseren guten Sound angesprochen worden. Insbesondere Schlagzeug und die Stimmen/Sprachverständlichkeit waren Thema. Wir haben hier also einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht - und das trotz Billighardware wie Ohringer-Pult, -EQ, und -Kompressor, unmodernen 15/3-Fullrange-Boxen und dergleichen! Mit einer mäßigen Anlage kann man mit den richtigen Handgriffen also einen durchaus guten Sound formen.
Hier mal ein paar Stichpunkt:
1. Die PA kann durchaus Mono gefahren werden. Warum? 2/3 des Publikums stehen vor nur einer Box und bekommen von dem jeweils anderen Kanal NICHTS mit. Bei Extremstereo bekommen die meisten Leute ein völlig falsches Klangbild geboten - extrem gepannte Instrumente gehen z.T. völlig unter. Also: leichtes Pannen ist OK (aber verzichtbar) starkes Pannen eher schädlich
2. Zwecks Durchsichtigkeit des Bandsounds sollte bei jedem Instrument jeweils ein einzelner Frequenzbereich betont werden, der dann von den anderen nicht bedient wird.
3. Bass Drum: Mikroposition (natürlich in der Trommel) in der Nähe des Schlägels, außerdem bei 400 Hz kräftig dämpfen und bei 4 kHz leicht zugeben (macht aus dem wabernden Wooooom ein knackiges, definiertes Wuppp. Wer mag, kann, um diesen Effekt zu verstärken, die Kick Bass auch noch leicht durch nen Kompressor jagen mir gefällts.
4. Bass: nicht die Bassfrequenzen sondern die Mitten betonen (hilfreich im Kampf gegen den Mumpf); außerdem Kompressor
5. Gesang: zwischen 4 und 6 kHz leicht anheben erhöht die Sprachverständlichkeit enorm. (außerdem Kompressor)
Diesen Sonnabend gehts weiter. Ich freu mich drauf.
Gruß Falk