Liebe Gemeinde!
Nach den Antworten auf mein letztes Posting war ich ja beruhigt. Offensichtlich spiele ich nicht als einziger mit Menschen zusammen, die keine Lust darauf haben, zu warten, bis der Gitarrist endlich die drölf Parameter irgendeines Effekts penibel eingestellt hat. Subtile Feinabstimmung findet nicht statt. Dann wurde ich wieder unruhig.
Immer wieder lese ich die gleichen Aussagen zu diesem Thema und ich fasse sie mal zu einem einzigen Kernsatz zusammen: Wenn ich mich wohl fühle, spiele ich besser und klinge besser. Offensichtlich hat gutes Equipment doch seinen Sinn. Haltmal - in der Kernaussage da oben steht doch überhaupt nichts über Equipment, da steht etwas über Wohlfühlen.
Wenn ich erkältet, verkatert und mit Brechdurchfall in Klamotten, die ich nicht mag auf einer Bühne, die ich nicht mag mit Menschen, die ich nicht mag, Musik spielen soll, die ich auch nicht mag, werde ich mich dann wohl fühlen? Vermutlich nicht. Auch in diesem Satz steht nichts über Equipment. Wenn hier etwas stünde, wäre es nur die Aussage, dass in dieser völlig verkorksten Situation auch das beste Equipment nicht hilft.
(An dieser Stelle möchte ich noch mal anmerken, dass ich über unsere Liga, über Proben und über Live-Spielen schreibe, nicht über Aufnahmen. Das machen wir mal später.)
Also sollten wir doch in erster Linie dafür sorgen, dass wir uns im Probenraum und auf der Bühne wohl fühlen. Ich will niemandem den Spaß am Equipment wegnehmen, wozu auch? Ich halte es nur für wesentlich, dass wir vielleicht mal erkennen, dass es einfach auf das Equipment so lange nicht ankommt, wie es uns nicht im Weg steht.
Damit komme ich zum Minimalprinzip ein gegebenes Ziel soll mit dem geringsten Aufwand erreicht werden. Wenn ich damit den Stellenwert des Equipments senke, habe ich einfach viel mehr Zeit und Muße, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Mal den Müll aus dem Probenraum raus bringen, statt sinnlos an Reglern zu schrauben. Üben statt Gitarre&Bass zu lesen. Keinen neuen Zerrer kaufen und stattdessen Unterricht nehmen.
Das war alles eine lange Einleitung und jetzt komme ich auf den Punkt. Was geht Euch denn eigentlich im Probenalltag und auf der Bühne regelmäßig so auf den Zünder, dass Ihr nicht fröhlich und entspannt aufspielen könnt? Mit anderen Worten, wo liegen die Probleme tatsächlich?
Gruß
Matthias