Liebes Volk,

ich will unseren morgigen Gig in die Festplatte ritzen. Dazu wollte ich zwei Großmembran-Kondensator-Mics auf Stereo-Schiene an die Decke hängen - möglichst tief und nicht zu weit weg von der Bühne. Hoffenlich klappt das alles so mit der Plazierung - ich hab ja nur einen Versuch. Bei der Berlin Session war das Aufnahmeergebnis ja auch deutlich besser als in Duisburg. Wie nehmt Ihr auf? Habt Ihr noch so Tips, was ich da alles falsch machen könnte?

Gruß Falk

Hallo Falk,

wenn Du noch mehrere Spuren zur Verfügung hast, würde ich vorsichtshalber noch den Bass, Gesang, Leadgitarre, Snare usw. separat aufnehmen. Einfach um noch ein paar Freiheitsgrade mehr bei einer Nachbearbeitung zu bekommen.

Gruß
Dan

Moin Dan,

jaaa, das wär schön - mehr als zwei Spuren. Hat der BR864 leider nicht. Es muß also alles auf Anhieb klappen.

Gruß Falk

Hi Falk,

habt Ihr genügend Zeit fürn Soundcheck? Da würd ich zumindest mal schauen, ob ordentlich Pegel von den Mikros kommt. Vielleicht ist ja ein(e) PA-Mann (Frau?) vor Ort, die fühlen sich mit solchen Spezialaufgaben immer gerne herausgefordert *g*.
Dann vorm Gig mal mit Kopfhörern gegenchecken.

Oder, falls Ihr nicht als erste spielt, ne Testaufnahme von der Band davor machen und mal reinhören. Dann weiß man wenigstens, was hinten ungefähr rauskommen wird...

Schönen Gruß
burke

Hi Falk,

Da gibt es reichlich viele Faktoren die Dir mitmischen, ohne den Raum, die Band und das Publikum zu kennen kann ich nur sagen: Viel Spass beim Spielen, und die Aufnahme wird schon!

Ich wuerde da ganz spontan nur mal als Schlagworte "Grenzflaechen-Effekt" und "Reflektion" hinwerfen. Je nachdem wie weit die Decke weg ist, kann es zu nervigen Phasenschweienereien kommen - daher ist der Ansatz "weit runter" loeblich. Allerdings heisst weit runter auch dichter an's Publikum heran - und das sabbelt Dir eben doch auf die Aufnahme, und das ist viel nerviger als ein bisschen Phasing, mich jedenfalls hat das immer super genervt...

Man kann sich die erwaehnten Effekte aber zum Nutzen machen - nicht mit Deinen huebschen Mikros, aber mit eben Grenzflaechen Mikros. Der Felix macht da gerade seine Erfahrungen mit, der kann sicherlich was beisteuern. Ich ahbe fantastische Ergebnisse auf niedriegen Buehnen damit erlebt, die Mikros ungefaehr auf Linie ueber den Saengern an die Decke zu kleben.

"Nicht zu weit weg von der Buehne" ist auch gut. Mit dem naechsten Tip werde ich den letzten Glanz des TonI's los, aber man muss nciht den ganzen "Dickreiter" durcharbeiten, um gute Stereo-Aufnahmen zu machen - der Gute hat naemlich ein wunderbares "Schummel"-Teil gebaut, das kann man sich kaufen: "Tonmeister Survival Kit" heisst es, und wenn Du es in der Hand haeltst, wirst Du genau den richtigen Oeffnungswinkel fuer Deine X-Y Aufstellung finden. Bis zum Gig morgen wird das nix mehr, aber beim naechsten Mal dann :0) (Bloss niemanden sehen lassen ¦¬] )
P.S. Kauft das nicht bei Amazon - das kann man ueber den Buchhandel bestellen. Support your local shop!

Aber aum Ausgangspunkt zurueck - je besser die Band spielt, desto besser klingt die Aufnahme. Geraffel und Auftsellung machen bloss 5% - Relax!

gut Ton!
ullli

Ach, und wo wir gerade dabei waren, und ich heute zufaellig mein "Shure" T-Shirt zur Arbeit trage - Fuer Live-Aufnahmen habe ich immer Mikros gemietet. Meine Lieblinge lass ich nicht mit dem Klebe-Rauch ueberziehen...

Moin Ullli,

: Viel Spass beim Spielen, und die Aufnahme wird schon!

Den Spaß haben wir gehabt - allein das mit der Aufnahme war nix. Zum einen war die Aufnahme übersteuert, obwohl weder der kleine Mixer noch der Recorder davon etwas angezeigt hätten. Ich vermute, bereits in den Mikros hat's übersteuert, und ich Depp hätte dort den -10dB-Schalter betätigen sollen. Ich glaube auch, daß ich das bei den Aufnahmen in Berlin und Duisburg gemacht habe. Außerdem war die Position der Mikros wohl eher suboptimal. Die Boxen standen recht weit auseinander. Und statt die Mikros mittig vor die Bühne zu hängen, hätte ich auf das authentische Stereobild pfeifen und sie vor einer der Boxen plazieren sollen. Dann wär die Aufnahme viel klarer geworden. Das war ja auch der Unterschied zwischen Berlin und Duisburg - in Berlin war der Raum viel kleiner und die Aufnahme kommt viel klarer und deutlicher rüber.

: Aber aum Ausgangspunkt zurueck - je besser die Band spielt, desto besser klingt die Aufnahme. Geraffel und Auftsellung machen bloss 5% - Relax!

Hm. Dummerweise haben die 5% hier so richtig in's Kontor geschlagen. Naja, beim näxten mal wirds besser.

: Ach, und wo wir gerade dabei waren, und ich heute zufaellig mein "Shure" T-Shirt zur Arbeit trage - Fuer Live-Aufnahmen habe ich immer Mikros gemietet. Meine Lieblinge lass ich nicht mit dem Klebe-Rauch ueberziehen...

Bei dem Gig war Rauchverbot. Unser Basser hat darauf bestanden und es durchgesetzt. Dafür standen Aschenbecher draußen unter 'nem großen Vordach. Hat prima funktioniert und der Stimmung keinerlei Abbruch getan. Bemerkenswerterweise stanken meine Klamotten am nächsten nicht wie sonst nach Gigs. Das war 'ne ganz neue Erfahrung :-).

Gruß Falk

Moin.
Bei reinen Mitschnitten nehmen ich gerne einfach das Pultsignal mit einer Archos-Jukebox(früher MD-Player) auf. Wenn die Aufnahme noch weiter verwendet werden soll(also nicht nur zur Kontrolle) dann gerne mit ein paar mehr Spuren.
Wenn ganz viel Zeit ist und das Pult groß genug, könnte man noch einen kleinen Submix nur für die Aufnahme machen. Alternativ bietet sich noch ein zweites Mischpult für die aufnahme an, aber da müßte man in der Stagebox das Signal splitten können. Das haben ich mit der Band von meinem Bruder schon gemacht und dann mit 16Spur Adat aufgezeichnet. Ist eine gute Liveaufnahme geworden.
Oder doppelt Mikrofonieren bzw reichlich DI Boxen nutzen. So ist der Proberaum von meinem Bruder immer verkabelt(2Gitarren, Keys, Bass via DI, Gesang und Drums mikrofoniert). So ist jeder Probenmitschnitt schon ein grobmix für weitere Bearbeitung.
Für LiveMp3s für die Bandhomepage würde ich die Stereospur noch ein bißchen mastern. Als Gag für die Fans ist das schon klasse.
Gruß
H.

PS: Habe eben erst gesehen das der Gig längst vorbei ist. Mein Naturdelay ist wohl etwas sehr lang.

Hi,
macht aber nix, finde Deinen Beitrag trotzdem interessant.
Gruß
Dan

Moin Ugorr,

: PS: Habe eben erst gesehen das der Gig längst vorbei ist. Mein Naturdelay ist wohl etwas sehr lang.

Mach Dir nix draus :-). Die Sache mit dem direkt-vom-Pult-abnehmen ist bei uns immer etwas Problematisch weil dann die Gitarre unterbelichtet wird. Da etxra nochmal 'n Submix zu machen - denke nicht, daß das bei unserem Pult geht. Das dann vielleicht auch noch bei 'nem Gig - nee geht nicht. Ich muß ja auch noch Gitarre spielen. Normalerweise müßte man jemanden dafür abstellen, der sich ausschließlich mit dem Aufnehmen befaßt - und dem muß man dann auch noch 110% vertrauen können. Ich kann mich erinnern - bei 'nem Open-Air-Gig hatten wir mal den hauptberuflichen FOH-Mann gebeten, mitzuschneiden. Bei 'nem Santana-Cover war dann alles drauf außer der Gitarre.

Nee, das muß ich schon selber machen, und dafür muß das alles leicht handhabbar sein. Also 'n Stereo-Set Mics richtig plaziert, und ab geht's.

Gruß Falk