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(Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo zusammen,

um mal aus den Troll- und Aussenjams-Diskussionen rauszukommen, möchte ich Euch mal zum Thema Coverbands befragen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass, je länger die Leute so (hobbymässig) Musik machen, die Wahrscheinlichkeit steigt, mit der sie in einer Coverband landen. Die meisten fangen ambitioniert an mit eigenen Bands und Ideen, und die letzte Stufe, bevor das equipment auf Ebay landet, ist die Coverband, die sich unregelmässig zum Proben trifft und auch nicht mehr aus dem Proberaum rauskommt. :-)
Warum ist das so?
Dann die generelle Frage: Wer braucht Coverbands? Und ist es als Coverband erstrebenswert so "original" wie möglich zu klingen?
Warum gehen so viele Zuschauer/Kneipeninventare liebend gerne zu irgendwelchen Mottoveranstaltungen, bevor sie sich unbekannte (Nachwuchs)bands anschauen?
Ist das Bausparmentalität, auf auf Konzerte gehen übersetzt?
Und warum gibt es so viele (Hobby)Musiker, die sich bemühen zu klingen "so wie" und akribisch bis auf die 32tel Note ein Solo nachspielen wollen können, anstelle eigenes Material zu machen?

frage ich mich gerade...

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Tom,
Ich mag Cover spielen, weil ich dann sicher bin, gute Musik zu machen.
Außerdem fehlt mir zum "Selbermachen" das Sendungsbewußtsein.
Klingen geht bei mir ohnehin immer nur "so wie ich" und Soli mach ich immer improvisiert, das bin ich mir schuldig.
Außerdem ist es einfacher, Publikum mit, sagen wir "Soulman" oder "Everybody nees somebody" anzusprechen als mit "...als nächstes ein Stück, das ein Stückweit sich dreht um die Vereinsamung und Verbitterung des Einzelnen in dieser kalten Globalisierten Welt voller Egoismus und Gewinnstreben.
Der Text ist mir eingefallen als ich sonntagmorgens um halb fünf bekotzt und blutend im Hauseingang meiner Exfreundin wieder zumirgekomen bin und trägt den Titel "...warum?!". An der Okarina, Babette "Bootsy" Hackenfeld-Ebersbusch. drei, vier"

Gruß,
Woody

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,
reine Coverbands im Sinne von "exakte Kopie" sind für mich meist in der Top40 Szene zu Hause.
Klar haben die eine Daseinsberechtigung..... Volk will feiern und es feiert sich halt zu Chart Hits in Deutschland leichter als zu unbekanntem Material.
Frag mich nicht warum das so ist... aber es ist so.
Hier sehe ich den Anspruch auf exakte Wiedergabe auch als berechtigt an. Man kennt schließlich einen Song und will den auch im Bierzelt so hören wie man ihn kennt.
Wir covern zum Teil auch, aber nicht mit dem Anspruch der 1:1 Kopie, sondern eher mit Blick auf Eigentinterpretation.
Ist im Bluessektor aber so unüblich nicht.
Jeder Blueser der schon mal Platten aufgenommen hat auch irgendwelche Klassiker oder Standards verwurstet.
Interessant ist allerdings auch dass das Volk bei uns keinen großen Unterschied macht ob wir eigenes oder gecovertes darbieten.
Wenn Stimmung da ist hopst das Volk auch zu unserem Kram, wenn gerade Volkstrauertag in einer Kneipe verordnet ist kannst Du spielen was Du willst und kein Bein wippt....

Von daher.... grundsätzliches Verdammen des Covern - nö...wobei - richtig finster wird es immer erst dann wenn Songs 1:1 kopiert werden sollen und das auch noch voll in die Hose geht.
Gern genommen: Sweet Home Alabaaaaaama *schauder*

Wir möchten auf das Songschreiben nicht verzichten, aber soll doch jeder machen wie er mag.

Grüße
MIKE

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

leidiges Thema, zumal ich mich selbst in diesem Jahr in der von dir beschriebenen Situation befinde (unregelmäßige Probe, kaum Auftritte).

Ich würde mich gerne mal wieder mit einigen Gleichgesinnten an eigenem Material versuchen. Der Hauptgrund, dass sich dies nicht realisieren lässt, ist, dass schlicht und ergreifend die Zeit fehlt. Um eigene Sache einigermaßen zufriedenstellend zu erarbeiten, reicht meiner Meinung nach ein Probeabend pro Woche nicht aus. Mit Job und Familie wird es genau dann aber schon schwierig, zumal natürlich auch nicht alle Mitmusiker an den gleichen Abenden Zeit haben... (bei uns ist es momentan schon schwierig, einen regelmäßigen Termin pro Woche zu finden). Vielleicht ist das aber auch nur eine Ausrede für den bequemen Weg , den man mit dem Covern einschlägt...

Coverbands, die klingen wie das Original? Sehe ich zweiseitig: Wenn ich mit der Sache Geld verdienen möchte (wobei wir auch bei den Mottoveranstaltungen wären), würde ich das befürworten (und als Veranstalter auch verlangen). Als Zuhörer finde ICH das relativ langweilig...
Lieber sind mir dann Leute, die sich Gedanken über eigene Arrangements machen (müssen, weil die Besetzung nicht mehr hergibt). Dann sind dann Bands, bei denen ich auch mehr Spaß habe, weil ich mir z. B. überlegen muss, wie ich ein Multi-Gitarren-Arrangemennt auf eine (interessante) Gitarre beschränke, oder prägende Keyboardlinien auf die Gitare übertrage.

Und zur exakten Kopie eines Solos geht mir einfach die Akribie ab...

Gruß,
Andreas


Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

: Warum ist das so?

ich empfinde das jetzt gar nicht so :-)
Also ich spiel in Coverbands, einer Band mit eignen Sachen und nem Duo etc pp Es gibt dafür folgenden Gründe:

Coverband - weil's Spaß macht und wir damit Geld verdienen
Eigene Songs - weil's Spaß macht und wir damit keine Geld verdienen
Duo - mit gemischten Sachen, weil's auch Spaß macht und wir damit noch mehr Geld verdienen


: Dann die generelle Frage: Wer braucht Coverbands?

Kunden in Industrie, Wirtschaft, Handel, aber auch Vereine. Hochzeitpaare, Kneipiers etc

:Und ist es als Coverband erstrebenswert so "original" wie möglich zu klingen?
Nöö - viel zu viel Arbeit :-) Es reicht, wenn man Spaß dabei hat.

: Ist das Bausparmentalität, auf auf Konzerte gehen übersetzt?

Ja!

Grüße
Rolli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Tom,

da hast Du Dir ja ein tolles Thema rausgesucht. ;-)
:
: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass, je länger die Leute so (hobbymässig) Musik machen, die Wahrscheinlichkeit steigt, mit der sie in einer Coverband landen. Die meisten fangen ambitioniert an mit eigenen Bands und Ideen, und die letzte Stufe, bevor das equipment auf Ebay landet, ist die Coverband, die sich unregelmässig zum Proben trifft und auch nicht mehr aus dem Proberaum rauskommt. :-)
: Warum ist das so?

Zum einen ist es "nicht" so! Zumindest nicht immer.
Zum anderen gibt es doch massenhaft (Beweg-)Gründe, warum jemand irgendwann in einer Coverband landet.

Ich zähle einfach mal ohne Wertung auf, was mir spontan einfällt:
1. die eigene Kreativität reicht nicht für eigene Sachen
2. die Mucke macht Spaß
3. das Lebensalter/die Lebenssituation lässt nur Zeit für Cover
4. mit Cover kann man hier und da noch ein paar Mücken machen
5. mit diesen Mücken kann z.T. das Hobby finanziert werden
6. die eigenen Sachen wil keiner hören
7. man findet in fortgeschrittenem Alter kaum Leute für eigene Ideen
etc. etc. etc.

: Dann die generelle Frage: Wer braucht Coverbands?

Gute Frage, aber auch relativ leicht zu beantworten, mMn.
Alle diejenigen, die z.B. feiern wollen, oder Livemusik konsumieren wollen, ohne sich für Millionen von Euronen die Originalbands holen zu müssen.

:Und ist es als Coverband erstrebenswert so "original" wie möglich zu klingen?

Das wiederum hängt vom eigenen Anspruch ab und von den jeweiligen Musikstücken. Einerseits gibt es Millionen von Musikstücken, die sich problemlos covern und sogar verändern lassen, ohne Schaden zu nehmen. Andererseits gibt es Durchaus Songs, die eben nur auf diese eine unverwechselbare Art und nur in dieser Originaltonart gehen.
Hier heißt es, entweder so dicht wie möglich am Original, oder bleiben lassen.

: Warum gehen so viele Zuschauer/Kneipeninventare liebend gerne zu irgendwelchen Mottoveranstaltungen, bevor sie sich unbekannte (Nachwuchs)bands anschauen?

Ich sags mal so, mit zunehmendem Alter wird das breite Publikum unflexibel und wenig experimentierfreudig wenns ums Eintrittsgeld geht. Da gibt man nur ungern Geld für unbekanntes aus.

: Ist das Bausparmentalität, auf auf Konzerte gehen übersetzt?

Wenn Du es so nennen willst, ja!

: Und warum gibt es so viele (Hobby)Musiker, die sich bemühen zu klingen "so wie" und akribisch bis auf die 32tel Note ein Solo nachspielen wollen können, anstelle eigenes Material zu machen?

Weil Ihnen die Musik gefällt?? Und eigenes Material, siehe oben.

:
: frage ich mich gerade...

Antwortet Dir gerade

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Tach Tom

Eigentlich ist ja fast jede Jazzband 'ne Coverband, nur heisst das dort dann "Standards".

Top40 hat sicher seine Berechtigung, dass muss dann aber schon sehr gut kommen damit es nicht doof klingt. Siehe diese ganzen Minderjährigen auf Youtube die sich an VanHallen Solis abmühen; niedlich :-))


Ich persönlich möchte schnell auf die Bühne und das geht nur wenn ich ein Produkt habe dass sich auch verkauft. Eigenes Material ist nicht, gute Covers kann ich nicht, schlechte will ich nicht.

Ich gehe zur Zeit mit der Idee einer Konzeptband schwanger. Man nehme ausschliesslich Elvis Songs und spiele sie punkig bis rockig, leicht schräg. Namen habe ich auch schon, mal schauen was draus wird. Ist aber auch eine Coverband oder?!

Noch ein Gedanke. Es gibt Stücke die müssen original kommen, da werden gewisse Elemente vom Publikum erwartet, und andere nicht.

Versuch ja nicht "Crazy little Thing called love" zu spielen und dann ein eigenes Gitarrensolo reinzubauen, geht nicht. Van Morisson kannste spielen wie Du willst. Die Leute kennen im besten Fall das Stück, Songstruktur und Sound ist ihnen egal. Behaupte ich mal.

Gruss Manuel




Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

99.357% aller Cover-Bands sind ein Furunkel am A****, der Versuch so wie Pink Floyd oder Toto zu klingen ist so sinnvoll wie für mich am Ironman teilzunehmen. Aber zum Glück ist Cover != Cover.

Vor einigen Jahren habe ich mit einem Pianisten und einem Akustik-Ketarristen zusammen gespielt, wir haben bekannte Songs von Elton John, Melissa Eth., David Gray, Martin Joseph und Standards wie Carolina On My Mind für unsere Besetzung umgebaut, so dass sie mit dem Original nicht mehr viel gemeinsam hatten, meistens noch nicht mal mehr die Tonart. Aber erkennen konnte man sie sofort (First-chord-recognition-Prinzip). Das war grenzenlos geil, noch nie hatte ich soviel Spaß an Proben und Auftritten. Bis der Gitarrist das Handtuch geworfen hat. Das ist das positive Beispiel von Cover-Bands.

Wenn man heute versucht eigene Songs zu schreiben, wird es sehr schwer damit in die Öffentlichkeit zu kommen. Die Leute wollen das hören, was sie schon kennen, so wie unsere Kinder auch nur das essen, was sie kennen. Man muss schon eine hohe Qualität liefern um dann akzeptiert zu werden. Und das bei so kreativitätsfördernden Nebentätigkeiten wie IT-Job, Familie und eingewachsenen Fußnägeln.

Ich habe gerade wieder einen eher ernüchternden Versuch in einer Band hinter mir, die auch nur covern wollte. Das aber auch mit wenig Elan und Engagement. Also habe ich den Bass erst mal wieder eingepackt und harre besserer Zeiten. Also Cover ist für mich kein Tehema (mehr), es sein denn in Form von Real Book oder so einer Sache wie oben.

Rainer

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Manuel,

nur ist es mit den Standards so, dass man schon froh ist, wenn man sie zweimal hintereinader annähernd gleich gespielt bekommt. :-))

Cover würde ich ernsthaft nur dort als Begriff verwenden, wo eine Imitation des Originals angestrebt ist. Und das kann eigentlich nur in die Hose gehen.

Rainer

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

"...als nächstes ein Stück, das ein Stückweit sich dreht um die Vereinsamung und Verbitterung des Einzelnen in dieser kalten Globalisierten Welt voller Egoismus und Gewinnstreben.
Der Text ist mir eingefallen als ich sonntagmorgens um halb fünf bekotzt und blutend im Hauseingang meiner Exfreundin wieder zumirgekomen bin und trägt den Titel "...warum?!". An der Okarina, Babette "Bootsy" Hackenfeld-Ebersbusch. drei, vier"


Woody,
:-))))))))))
Großartig. Danke!!!

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Tom,

wir sind mit der Band jahrelang mit eigenen Songs aufgetreten und hatten auch ein klein wenig lokalen Erfolg damit.

Dann wollten wir neue Songs machen, hatten mal Lust auf ne Veränderung.

Wir mußten aber feststellen, daß wir leider weniger Zeit haben als früher, als wir noch nicht so im Berufs- und Familienleben steckten. Und wenn man kein Komponist ist, dem die Songs reihenweise in den Schoß fallen dann ist das gar nicht so einfach.

Irgendwann haben wir uns gesagt, laßt uns einfach mal für ne Zeit die Sachen covern, die wir selber gerne hören. Da hat man schneller ein Programm zusammen und man lernt auch wieder was.

Wir haben dann festgestellt, daß das live auch viel Spaß machen kann und nun ist diese Phase länger als wir ursprünglich dachten.

Nach ner Weile haben wir dann aus Jux gesagt, laßt uns doch mal ein paar ZZ Top Songs spielen, bei Degüello ist Schluß, also keine Songs aus der Zeit danach, die spielen dann eh die Bands, die bei Stadtfesten auftreten. Ein reines Spaßprojekt halt.

Für das ZZ Top Projekt haben wir auch nen anderen Bandnamen. Auf Gigs kommt es dann auch schonmal vor, daß wir zwei Sets mit zwei unterschiedlichen Bandnamen spielen. :-)

Wir covern übrigens auch nicht Ton für Ton, sondern machen das auf unsere eigene Art und Weise, haarklein zu kopieren ist überhaupt nicht unser Ding.

Es gibt dadurch z.B. aber auch Songs, die wir nie anfassen würden, ich habe z.B. noch nie eine gute Coverversion von Hotel California gehört.

Mittlerweile fangen wir so ganz langsam wieder mit eigenen Songs an, die wollen wir dann dem Publikum unterjubeln. :-)

So weit erstmal, viele Grüße

Jochen

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Moin Tom,

interresantes Thema. Vorab: Wenn ich wüsste, WARUM das Publikum Band A mag, und nicht Band B,
egal ob Covermucke oder eigenes Material, dann wäre ich reich....

Zurück zum Thema, ob Coverbands Fluch oder Segen bedeuten, kann ich so auch nicht sagen, aber aus meiner
Perspektive ( wo die Luft noch rein ist, das Wasser klar, die AJs gut klingen und die Mädels grosse ..... ach, lassen wir das... ;-)
kann ich dir sagen, warum ICH Covermusik mache.

Zunächst muss ich unterscheiden zwischen a) Covermucke wegen Geld und b) Covermucke wegen Spass.

a) Hab ich fast 10 Jahre gemacht. Vom Schneewalzer bis zu Hier kommt Alex, dazwischen unzählige Male
Satisfaction und Smoke on the Water. Von den 90ern mit der unsäglichen Disco Mugge möchte ich gar nicht anfangen.
100 Termine pro Jahr, jedes Wochenede unterwegs, nach Frittenfett stinkende Ferstzelte, Besoffene en masse, etc.
Würde ich nur noch machen, wenn es die letzte Möglichkeit auf der Erde wäre, die Brötchen für mich und meine
Familie zu verdienen. Sonst nicht mehr. DIESE Art Covermucke hat mich ca. "95 dazu gebracht, nicht mehr auf die
Bühne zu wollen und die Gitarre erstmal an den Nagel zu hängen. (War aber dann doch kein Dauerzustand ;-)

b) Mache ich im Moment. Mit großem Spass. Aus verschiedensten Gründen: Es gibt soviele geile Songs, die ich
gerne live spiele, solche Songs könnte ich niemals schreiben. Zumindest nicht alleine, nicht in der Band, in der
ich bin, nicht mit den Musikern, die ich kenne. Und um sowas alleine zu machen, fehlt mir die Zeit & die Nerven. In der Zeit,
die ich habe, versuche ich lieber, ein einigermassen ordentlicher Instrumentalist zu sein, als ein unterdurchschnittlicher
Songschreiber. Mir ist es auch Wurst, ob wir die Songs, die wir spielen, so rüberbringen wie im Original,
Hauptsache ist, es rockt, und wir und das Publikum haben unseren Spass. Wenn mich der Ehrgeiz packt, spiele
ich dann auch mal ein Solo 1:1 nach, wenn ich der Meinung bin, dass das Teil entweder geil, nicht zu toppen,
oder sonstwie integraler Bestandteil eines Songs ist, den man nicht durch eigenes Pentatonikgebastel (hihi) verhunzen sollte -
Wenn's sein muss auch bis zur letzten 32stel. Ich mag die Musik spielen, die mir was bedeutet - und da die Chancen
eher bescheiden stehen, dass ich mal von Herrn Coverdale nen Anruf bekomme, weil er mich bei Whitesnake haben will,
spiel ich das Zeug halt mit meinen Jungs... ;-) Und uns geht es glücklicherweise nur noch um den Spass an der Sache,
wenn's ein paar Euronen Aufwandsentschädigung gibt, ist's natürlich auch ok. Der einzige Ehrgeiz, den wir
haben, ist der, dass es rockt bzw. gut klingt. Zugeständnisse an möglichen Publikumsgeschmack machen
wir keine, wenn's den Leuten gefällt, was wir spielen, ok, wenn nicht, bleiben wir eben zuhause.

Grüße,

Andreas

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: Cover würde ich ernsthaft nur dort als Begriff verwenden, wo eine Imitation des Originals angestrebt ist. Und das kann eigentlich nur in die Hose gehen.
:

Hallo Rainer,

dann sollten wir erst mal wirklich definieren was "covern" bedeutet.

1. Möglichkeit: Eben jenes eins-zu-eins nachspielen
2. Möglichkeit: Wir spielen dieses Stück auch, aber eben so wie "wir". mit mehr oder weniger Nähe zum Original.

Wobei man einen ganz wichtigen Faktor nicht vergessen darf. Den Faktor "LIVE" nämlich. Der macht bei den meisten Stücken 20% der Wirkung aus.
Und noch was ganz wichtiges. Die meisten "Künstler/Interpreten" covern sich live doch eh selbst, oder hast Du schon mal einen Interpreten auf der Bühne erlebt, der so klingt wie auf CD? Das exakt gleiche Gitarrensolo oder was weiß ich? Ich bisher noch nicht.
Ich hab Clapton und Band noch nie die "Wonderful tonight"-Version spielen hören/sehen, wie sie auf CD gebannt ist.

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Tach Tom!

Reine Coverbands (und davon gibt's ja auch drei Sorten, nämlich die Top-40, dann die bandspezifischen, also Fastlane Motörblast und Konsorten, obwohl die durchaus auch mal doppelcovern, also Highway Star so spielen, wie Motörhead es spielen würden, und die Bands, die einfach nur zu faul sind, was eigenes zu schreiben) :-)

Die Bausparbandmentalität bei ersteren liegt glaube ich sogar noch eher bei den Veranstaltern, die sicher gehen wollen, dass dem Publikum die Mucke gefällt. Wenn so viele Leute die Platten kaufen, dass die Songs in den Top 40 landen, dann ist die Wahrscheinlichkeit ja auch durchaus da.

Die Bandcoverbands können eine gute Alternative sein - so habe ich zB Queen live sehen können, als Freddie schon längst tot war, und die Karte hat auch kein Vermögen gekostet :-)

Da würde ich noch nicht einmal von Bausparmentalität reden, weil das ja schon etwas anderes ist als das bewegte Radio auf der Bühne der Top40er.

Und die dritte Kategorie bleibt eh im Proberaum hocken oder spielt höchstens auf irgendwelchen Bikertreffen, auf denen das Publikum zu betrunken ist, um noch unterscheiden zu können, ob das jetzt eigenes oder gecovertes Material ist ;-)

Was "das Publikum" angeht - das müsste man ja auch erst einmal erziehen. Wenn die Veranstalter nämlich nicht nur Coverbands engagieren würden, sondern auch die kleine Band von ummer Ecke, dann würde "das Publikum" eventuell auch häufiger mal auf Verdacht auf ein Konzert einer unbekannten Band gehen.

Die meisten Bands mit eigenen Sachen werden aber auch immer wieder mal Covers im Repertoire haben, um das Programm aufzufüllen, aber darum geht's ja wohl hier nicht.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Na - das Thema schaukelt immer mal wieder heran...

Als bekennender CoverStar - und ich spiele neuerdings auch wieder das sehr kühle "Sweet home Alabama", es ist ein aussergewöhnlicher Spaß gerade DAS Solo 1:1 spielen zu können - kann ich nur auf die US Szene verweisen, wo covern nicht das negative Image hat wie bei uns.

Bei uns ist alles ein Problem - und wenn nicht, wirds zum Problem gemacht.

Und wer ein Solo nicht "akribisch bis auf die 32tel Note ein Solo nachspielen" kann, der kanns halt nicht - kein Talent - kein Mut - kein Gehör - falsches Instrument - sollte beser aufhören... oder eigene Musik komponieren !

GRuZZ Cover *






Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Ihrs,

das sind ja schon mal ein paar sehr gute Beiträge, geht doch! ;-)

Ich habe natürlich mit Absicht verkürzt und polarisierend meine Fragen im Eingangspost gestellt.
Ich selbst habe ja immer neben meinen "eigenen" Sachen auch in Bands gespielt, die sich der (Neu)Interpretation von anderer Leuts Werken verschrieben hatten. Und auch in der "eigenen" Band gibt es einfach das ein oder andere persönliche Fremd-Lieblingslied, was es auch ins reguläre Programm geschafft hat.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, oder besser: merke ich, dass mit zunehmenden Lebensalter die Priorität (= Zeit, die man aufbringen will) für die Band/Musik geringer wird. Und bei Songs anderer Leute hat man ja den Bauplan, die Lyrics schon da, und kann mit der geringen Zeit recht schnell zu einem befriedigendem Ergebnis kommen, was mit eigenem Material so schnell nur sehr selten funktioniert.
Ausserdem fehlt mir zum Beispiel die Distanz zu den eigenen Songs - ich finde die eigenen Sachen immer "schlecht" - weil ich nie an das diffuse Ideal in meinem Kopf rankomme... ein permanenter Quell der Unzufreidenheit. Anderer Leuts Sachen gut oder schlecht zu finden ist immer einfacher...


gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Huhu,

"...als nächstes ein Stück, das ein Stückweit sich dreht um die Vereinsamung und Verbitterung des Einzelnen in dieser kalten Globalisierten Welt voller Egoismus und Gewinnstreben.
: Der Text ist mir eingefallen als ich sonntagmorgens um halb fünf bekotzt und blutend im Hauseingang meiner Exfreundin wieder zumirgekomen bin und trägt den Titel "...warum?!". An der Okarina, Babette "Bootsy" Hackenfeld-Ebersbusch. drei, vier"


Köstlich, das würde ich nur zu gerne hören, bei Cover-Bands verlasse ich meist den Saal (Ausnahme: bei einer Cover-Truppe hab ich das Pult befummelt (sic!), war eine sympathische Chaotentruppe, Hausband in einem anrüchigen Altstadt-Schuppen, Gage war der stets volle Backstagerumpelkammer-Kühlschrank, nach Hause wanken ging meist unter einer Stunde).
Bring mir die Nummer mal bei ;-).

CU
burke

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

- kann ich nur auf die US Szene verweisen, wo covern nicht das negative Image hat wie bei uns.

Hi Hüllenstern,

das ist ein anderer interessanter Punkt, ich fragte mich gerade, in wie weit das in anderen Ländern andere Sitten anders sein mag....

Und wer ein Solo nicht "akribisch bis auf die 32tel Note ein Solo nachspielen" kann, der kanns halt nicht - kein Talent - kein Mut - kein Gehör - falsches Instrument - sollte beser aufhören...

:-)

oder eigene Musik komponieren

rischdisch!
;-)

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

vorab: sehr interessantes Thema, vor allem abseits der aussenjams (und der Diskussion darüber)

Hier meine Sicht der Dinge (und meine musikalische Historie)

Ich war ja schon immer so'n Hippiefreak, der lieber Zappa und McLaughlin gehört hat als die Hitparade.
Also haben wir früher auch nur "eigenkompostitionen" gespielt. Wobei ich aber aus heutiger Sicht zugeben muss, dass ich da zeimlich viel Triumph, Pat Travers oder Whitesnake erkenne, was ich dann "plagiatiert" habe. Aber egal. Es war "eigenes Zeug" Auch als Bassist habe ich nur in Bands gespielt, die eigenes Material hatten, wobei ich da aber nicht an der Kompostionsarbeit beteiligt war.

Wie gesagt, mich als Cover- oder Tanzmucker zu "prostituieren", war nicht meins.
Das war allerdings auch eine bequeme Ausrede dafür, dass ich Null Plan vom Raushören habe...*g*

Inzwischen ist es so, dass ich überhaupt keinen Drang (äh keine Inspiration) zum "komponieren" mehr habe und auch eher in die Richtung Coverband gehe..... allerdings denke ich, dass ich mit Zappa, Mclaughlin, Cobham und Scofield nicht gerade typisches Covermaterial beackere....

Nur meine unwesentliche Meinung dazu....

... aber interessantes Thema

Liebe GRüße

Uli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

Dann die generelle Frage: Wer braucht Coverbands?

...ich unbedingt.

Nachdem ich früher immer in Bands gespielt habe, wo das Covern tabu war, bin ich seit 2 Jahren in einer Coverband. Keinesfalls würde ich wieder bei einer sogenannten "ambitionierten" Band einsteigen (ich meine ambitioniert in dem Sinne "nur wer selbst komponiert ist kreativ").

Es geht nicht nur darum, dass man leichter Auftritte bekommt – das ist gar nicht so sehr viel einfacher. Es sind andere Dinge, die mir in der Coverband sehr viel besser gefallen, z.B.

- Musikalische Abwechslung. Ich find es mittlerweile toll, im gleichen Programm Lionel Richie und Rammstein zu spielen
- Lerneffekt. In den 2 Jahren Coverband habe ich mehr dazugelernt als in den 20 Jahren davor
- Horizonterweiterung. Ich habe durch die Coverband Musik schätzen gelernt, die ich mir früher niemals angehört hätte.

Last but not least - mir macht es jetzt sehr viel mehr Spaß als früher. Bei Konzerten ist viel mehr los. Es kommt viel mehr zurück als früher. Und wenn ich ganz ehrlich bin – wenn ich selbst zur Live-Musik gehe, gefallen mir die Coverbands meistens besser als die "ambitionierten".

Das Optimum für mich wäre eine Band, die ganz unverkrampft eigene Stücke und Covers kombiniert. Bisher habe ich noch keine gefunden.

Viele Grüße
Bernd

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Gemeinde,

also dann will ich als Covermucker mich auch mal dazu äußern.

- Habe früher in meiner Jugend (also bis Ende 20) viel eigenes Zeug gemacht.
- Dann während des Studiums Tanzmusik (ok ich war jung und brauchte das Geld). Aus heutiger Sicht kommt mir das der Prostitution gleich ;-)
- Dann eine Zeitlang nix ... Studium, Jobbeginn etc ..

Nun mach ich Cover- Top40 Sachen. Allerdings nicht jeden Song, sondern nur Sachen die wirklich allen Spass machen. Und primär sind das Songs der 80er, da hier auch fast alle Musiker Ihren musikalischen Background haben.

Warum mache ich das?
Nun es macht eben Spass Musik zu machen (wem sag ich das hier) und da unsere kleine Kapelle anscheinend nicht das schlechteste Niveau hat, spielen wir öfter auf Veranstaltungen/Stadtfesten > 1000 Personen.
Das Feedback der Leute, wenn Sie zu bekannten Songs abfeiern, habe ich in meiner bisherigen musikalischen Vergangenheit leider so nie erleben dürfen. :-))
Hey und ausserdem wirds auch noch ganz gut bezahlt ...
Was will ich also mehr?

Zum Thema Soli:
- Es gibt Songs da muß das Soli einfach Ton für Ton so kommen ( Toto - Rosanna mittelsolo)
- Es gibt Songs wo es Spass macht eigene Solis drüber zu spielen (Endsolo Rosanna)
- Und es gibt Songs (bestes Beispiel Van Halens's Jump oder Jackson's Beat it), wo sich beim ersten Takt die versammelte Musikerpolizei mit verschränkten Armen vor mir aufbaut, nach dem Motto "Das wollen wir sehen" - und ich mich hinterher wirklich diebisch über deren "dumme" Gesicher freue, da ich die Dinger gerade deshalb 1:1 nachspiele ...

soviel von mir dazu
Luke

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo,

ich muß mich gleich vorweg auch als Cover(ist) outen.Finde es allerdings nicht schlimm, einer zu sein, solange man die Songs spielen kann, mit denen man sich identifizieren kann und es Spaß macht.
Kompromisse gibts da natürlich auch innerhalb der Band, so daß man nicht unbedingt bei jedem Song ein Glücksgefühl hat.

Spielt live aber komischerweise keine Rolle, wenns rockt und die Leute gut mitgehen, machts einfach nur Spaß.
Ja warum Covermucke ? Zum einen hat man die Chance öfter live zu spielen und kann sogar einen Teil des Equipments davon finanzieren zum anderen ist es zumindest hier in Meckpomm recht schwierig "Gleichgesinnte" zu finden, um wirklich mal was eigenes auf die Beine zu stellen.
Ich habe auch schon in Bands mit nur eigenem Songmaterial gespielt, hat auch gerockt, war aber deutlich mühsamer Gigs zu bekommen und die Clubs waren teilweise auch nur sehr mäßig besucht.
Hat beides sein Für und wieder, aber für mich steht der Spaß im Vordergrund und den habe ich sehr gern auf der Bühne.

Grüße
Lars

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Bernd,

: - Musikalische Abwechslung. Ich find es mittlerweile toll, im gleichen Programm Lionel Richie und Rammstein zu spielen
: - Lerneffekt. In den 2 Jahren Coverband habe ich mehr dazugelernt als in den 20 Jahren davor
: - Horizonterweiterung. Ich habe durch die Coverband Musik schätzen gelernt, die ich mir früher niemals angehört hätte.


Das kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben. Bislang hatte ich immer das Glück, dass die "Cover"Erfahrung auch immer in das eigene Material eingeflossen ist... wie es wäre wenn ich "nur" noch in einer Coverband spielte, weiss ich nicht.

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi!
Es gibt Coverbands, und es gibt Coverbands!

Es gibt geile Bands, und es gibt Kackbands!

Was ich nicht mag:

Willkürlich zusammen gewürfelte Coverbands, mit dem Ziel Kohle zu machen weil die gecoverte Band angesagt ist! - Solche Bands klingen meistens ziemlich beschissen, und gehen mir am Arsch vorbei!

Schlechte Coverbands, die einfach nur schlecht sind!

Coverbands, wo die Musiker meinen sie müßten auch noch aussehen wie die originale! (AC/DC Covers mit Angus Kostümen! Immer wieder mega-peinlich!)

Arrogante Poserbacken, die einen auf dicke Hose machen!

.......................................

Was ich mag:

Coverbands denen man den Spaß an der Mugge anmerken kann! Die nicht alles so eng sehen, und mit Herz bei der Sache sind!

Oder richtige Cracks, die´s einfach drauf haben!

Info: Hatte selbst 1990 AB/CD gegründet, eine AC/DC Coverband, mit alten Kumpels die 1979 auch mit der AC/DC Kutte rumgerannt sind, und war 10 Jahre in dieser Band. Ich liebe den alten (Bon Scott) AC/DC Kram immer noch, und es ging bei jedem der ca. 350 Gigs tierisch die Post ab! Irgendwann war dann auch Kohle im Spiel (4-6 Gigs im Monat) , und ab da gab´s dann immer öfter Stress!

Mein Fazit: Ne AC/DC Coverband (nur alte Sachen) mit echten Rockern (und keinen Berufsmuggern) die locker drauf sind, und nach vorne losgehen, (ohne Angus Kostüme und so´n Scheiss) würde ich jederzeit wieder machen! Es muß nur voll auf die 12 gehen! (wie eben AC/DC früher live auch) Ich bin seit ca. 2000 nicht mehr bei der Band dabei, die für mich nur noch bloody..................ing .............................shit............pussy ........ ist! Warum? Weil sie den alten AC/DC Kram nie kapieren werden!

Ne ZZ Top Coverband hatte ich auch mal gemacht! "Tres Hombres" - ZZ Top gehört auch zu meinen fav. Bands, und diese Musik dann auch live einem Publikum präsentieren zu können, macht einfach Spaß!

Größtes Kompliment: Ihr wart besser als die echten ZZ Top, die ich vor einer Woche live gesehen habe! Thanx!!!!!!!!!!!

Ich denke man kann Coverbands nicht über einen Kamm scheren, denn es gibt solche und solche!

Wer mal versucht hat, so richtig "geil" (GEIL!!!!!!!) authentisch wie AC/DC live zu klingen, weiß wie schwierig und anspruchsvoll das eigentlich auch ist!

Und jetzt geb ich mir noch´n Hefe! Und AC/DC! Griiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiins!
Grüsse, "ACY!"



Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Hans-Jürgen,

"Gibt's da schon eine Homepage und/oder Demos?"

nein, mir fehlt die Zeit für eine webseite, wir brauchen auch unbedingt vorher noch ein Logo und Demos ins Netz zu stellen ist mir leider wegen der GEMA viel zu teuer und die GEMA wäre bei ZZ Top Songs natürlich auf der sicheren Seite von uns dafür Geld zu verlangen.

Gruß

Jochen

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi ACY und alle anderen Aussensaiter,

das ist doch mal EIN Thema bei Euch, wo ich mich auch (kraft eigener Erfahrung) beteiligen kann und das ich a weng spannend finde :-) (For all you boneheads, this was a joke!!)

Also, ich spiele seit 6 1/2 Jahren hier im tiefen Osten unweit Dresdens in einer Coverband, die Partyband heißt. Das mache ich aus verschiedenen Gründen. 1. Auftritte 2. Ich habe Spaß daran, Musik zu machen und zwar für - wie Lynyrd Skynyrd´s Sänger Ronnie van Zandt es formuliert hat den "simple man". Spaß bedeutet dabei die Rückkopplung vom Publikum, wenn sie klatschen und tanzen, ja tanzen. Also hier in the deep east isses mehr wie in den Südstaaten der USA. Wenn Du da in Kneipen, Bierzelten oder Sälen als Coverband gebucht bist und gespielt hast und die Leute tanzen nicht, forget it!! Du kriegst nie wieder einen Auftritt!! Und vor allem. Die sog. "einfache" Musik ist am schwierigsten rüberzubringen. Ich rede hier nicht von Soli, sondern von solider und knallharter Rhythmusarbeit. Der Rhythmus muss knallen, also 1 A sitzen, sonst tanzt - jedenfalls hierzulande - auch kein Schwein. Und da ist es völlig gleich, ob man Schlager spielt (zum Bleistift Wolle Petry) oder Rock (AC/DC, Skynyrd, Aerosmith). Hört euch mal "Walk this Way" von Aerosmith an und achtet nur mal auf die R-Gitarre im B-Teil vor dem Refrain, also gar nicht mal beim Beginn. Und dieser Rhythmus muss nicht nur auf der Gitarre sitzen (ich bin der einzige Gitarrist und singe noch bei einigen Stücken), sondern mit Bass und Schlagzeug eine Einheit bilden. M.E. hast Du , lieber ACY völlig Recht, es gibt nur gut und schlecht gespielte Cover. Ich z.B. liebe den Blues, aber bei einigen lokalen Bluesbands, die ich hier live erleben durfte, haben sich mir innerlich die Fußnägel zusammengerollt. Warum: Keine Power, kein Drive, nur lusches Gedudel. Man kann demgegenüber gerade auch Schlagger seeehr rockig spielen, eben nicht in einer 1:1 Version dem Original entsprechend.
Fazit: Es muss rocken, mit guten Riffs und gutem Rhythmus UND dem Blues. Bei Soli kommt es auf das Stück an. Sweet Home Alabama verlangt nach einem Originalsolo wie auch alle Petry-Stücke. Bei "Key To The Highway" oder "Sweet Home Chicago" also alten Bluesklassikern, die wir auch spielen, fragt kein Schwein nach dem Originalsound von Wemauchimmer. Ich möchte auch nicht wie Robert Johnson, Elmore James und Muddy Waters klingen, so sehr ich sie auch verehre und schätze. Dann schon eher wie Freddie King. Yeah man, "I´m going down".

Viele Grüße


Peter

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?




Geschätztes Aussensaiterforum,


Coverbands,

Leute, die "aus Spaß" Musik machen,

... da muss ich oft drüber nachdenken.



Mir ist das eine so unverständlich wie das andere. Manchmal kommt mir das wie eine andere Welt vor: Da machen welche Musik, die ist nicht mal von ihnen, und das machen sie auch noch, "weil es Spaß bringt". Und so klingt es dann eben auch. Im besten Fall gut gemacht, üblicherweise aber nicht mehr: Was sollte auch rauskommen, wenn jemand aus Spaß etwas macht, was andere bereits vor ihm gemacht haben?

Dahinter verbirgt sich die grundsätzliche Frage, wer für wen da ist: Die Musik für mich oder umgekehrt? Für mich ist es umgekehrt: Ich mache Musik nicht aus Spaß, sondern aus Interesse, und das muss es natürlich mit sich bringen, dass man ein Stück weit für die Musik da ist. Wenn es dann außerdem noch Spaß macht, ist es natürlich prima, aber die Musik ist nicht das Vehikel für den Spaß, sondern der Musiker ist das Vehikel für die Musik.

Die Musiker, die mir gefallen, machen das in meinen Ohren so: Denen geht es um die Töne.

Gruß,

Michael (Jacuzzi)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Peter,

aus Deiner und auch vielen der anderen Antworten kristallisiert sich ein wesentlicher Punkt heraus:

Die Rückopplung mit dem Publikum ist ein wichtiger Antrieb, überhaupt Musik zu machen. Da kommt der Spaß her, die Befriedigung. Warum sonst stellt man sich auf die Bühne.

Und da scheint es definitiv so, dass man mit Covermaterial besser zum Zuge kommt als mit eigenem Material und auch schneller und häufiger zu Auftritten kommt.

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Michael,

das eine schließt das andere aber doch nicht aus!

Ein nicht unwesentlicher Aspekt ist mMn auch, das sehr viel gute Musik dem Publikum verloren ginge, wenn sie nicht gespielt/gecovert würde.

Denk mal eben an Klassik und Jazz/Standards, alles Cover.

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Tach Michael!

: Leute, die "aus Spaß" Musik machen,
:
: ... da muss ich oft drüber nachdenken.
:
: Mir ist das eine so unverständlich wie das andere. Manchmal kommt mir das wie eine andere Welt vor: Da machen welche Musik, die ist nicht mal von ihnen, und das machen sie auch noch, "weil es Spaß bringt".

Ja, klar. Die Musik zu hören macht mir ja auch Spass, diese Musik dann zu machen, eben noch mehr.

: Und so klingt es dann eben auch. Im besten Fall gut gemacht, üblicherweise aber nicht mehr: Was sollte auch rauskommen, wenn jemand aus Spaß etwas macht, was andere bereits vor ihm gemacht haben?

Mal 'ne blöde Frage (auf die ich jetzt auch keine Antwort habe, das ist mir nur so gerade in den Kopf gekommen und kann auch kompletter Blödsinn sein) - was ist denn der Unterschied, ob das Stück, dass du gerade spielst, von Elton John geschrieben wurde oder von deinem Keyboarder (ok, im zweiten Fall besteht die Möglichkeit, dass es gut sein könnte, aber das ist hier nicht der Punkt)? In beiden Fällen ist es Musik, die nicht von dir ist. Es sei denn, du hast dich beim Arrangement so weit einbringen können, dass es dann doch irgendwie "deine" Musik ist.

: Dahinter verbirgt sich die grundsätzliche Frage, wer für wen da ist: Die Musik für mich oder umgekehrt? Für mich ist es umgekehrt: Ich mache Musik nicht aus Spaß, sondern aus Interesse, und das muss es natürlich mit sich bringen, dass man ein Stück weit für die Musik da ist. Wenn es dann außerdem noch Spaß macht, ist es natürlich prima, aber die Musik ist nicht das Vehikel für den Spaß, sondern der Musiker ist das Vehikel für die Musik.

Ich mache Musik, weil es mir Spass macht. Spass in dem Sinn, dass ich mich beim Musikmachen wohlfühle. Das widerspricht sich in keinster Weise dem Musikmachen aus Interesse - wenn ich etwas mache, das mich interessiert, dann habe ich auch Spass dabei. Und umgekehrt, wenn mir etwas Spass macht, dann interessiert es mich in dem Moment auch. Das sind letztlich zwei Ausdrücke für ein und dasselbe (wenn Interesse daneben für mich auch noch eine zweite, weitere, generellere Bedeutung hat - wenn ich sage, ich interessiere mich für Fussball, dann ist das allgemein, und wenn ich ein gutes Spiel sehe, dann interessiert mich das konkret und das Kucken macht auch Spass, so.)

: Die Musiker, die mir gefallen, machen das in meinen Ohren so: Denen geht es um die Töne.

Aber du bekommst in meinen Augen keine vernünftigen Töne aus dem Instrument, wenn du keinen Spass am Rauskitzeln hast, nicht mit Leib und Seele dabei bist. Und wenn die Töne gut sind, dann hab ich auch meinen Spass.

Und wenn der Spass dann sogar noch auf ein Publikum ausstrahlt und von denen zurückkommt, hab ich noch mehr Spass.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi, Michael.

1. Ich finde Pepe's Punkt sehr angemessen. Ich spiele manchmal auch gerne Riffs die mein Co-Gitarrist geschieben hat. Wo ist da der Unterschied zu einem Riff das Metallica geschrieben hat? Der größte Unterschied liegt in Sichtweise des Publikums aber von dort aus argumentierst Du ja nicht.

2. Ich finde Genitiv-Apostroph ("Pepe's") im Deutschen ab sofort schick.

3. Ich kriege Dein Posting schlecht deckungsgleich mit dieser Betrachtung:

http://www.aussensaiter.de/forum/messages/75/75227.html

Jedenfalls, immer wenn ich es schaffe, diese beiden Beiträge doch irgendwie zu einem kohärenten Ganzen zusammenzufügen um ein Bild Deiner Philosophie zu erhalten, dann kriege ich das nicht in Einklang mit Deinem Gitarrenspiel selbst. Da habe ich nämlich schon den Eindruck von enormen, kindlichem Spaß an Musik und Instrument. Kein selbst-distanziertes aber dennoch spaß-gedämpftes Interesse bei welchem der Musiker nur ein irgendwie ironisches Vehikel für die widerum ernste Musik ist.

*aaaauuu*

Siehste? Jetzt kriege ich wieder Kopfschmerzen wenn ich mir sowas Verkopftes vorstelle.

Und wenn ich mir Dich beim Spielen vorstelle denke ich "Ja, doch, jetzt habe ich Dich. Von wegen!"

Diesen Musik-Puritaner nehm ich Dir nicht so ganz ab.


Gruß,
groby
*

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?



Lieber PP,


: Ja, klar. Die Musik zu hören macht mir ja auch Spass, diese Musik dann zu machen, eben noch mehr.

Aber ist der Spaß das Motiv? Und wenn ja, wäre das das gleiche Motiv wie Interesse? Wenn nein, reicht es ja schon, dass auch Interesse dabei ist, und da ist ein Interesse an eigenen Tönen ein ganz anderes als das an fremden.

: Mal 'ne blöde Frage: was ist denn der Unterschied, ob das Stück, das du gerade spielst, von Elton John geschrieben wurde oder von deinem Keyboarder ... In beiden Fällen ist es Musik, die nicht von dir ist. Es sei denn, du hast dich beim Arrangement so weit einbringen können, dass es dann doch irgendwie "deine" Musik ist.

Good Point. Mein Interesse würde tatsächlich desto geringer, je vorgegebener das wäre, was ich zu spielen hätte. Das hat aber nichts damit zu tun, wer ein Stück geschrieben hat, sondern wie man an das Stück herangeht, das hat Burke gerade eben genau richtig beschrieben: Ich kann an Beethoven herangehen mit der Intention: "Das muss so und so klingen" und darauf verzichten, Töne zu bewirken, die so noch nicht da waren, weil sie mich interessieren.

Desgleichen mit Covers/Jazzstandards/eigener Musik: Die Idee, etwas müsste (weil vorgegeben) so und so klingen, ist (wenn nichts mehr hinzukommt) nur der Versuch einer Wiederholung (zumindest was die Töne betrifft).

Die für mich entscheidende Frage ist nun, was noch "hinzukommen" muss, und ich habe es etwas schwammig mit "Interesse an der Musik" bezeichnet. Damit meinte ich, das es in jedem Falle mehr sein müsste als "Spaß", und in jedem Falle auch mehr als das Interesse an reiner Reproduktion, was ja nichts anderes als ein Playback-Interesse wäre.

Ich habe aufgrund meiner Erfahrungen mit Spaß-Musikern den Verdacht, dass das Interesse an den Tönen zumeist relativ gering ist.


: Ich mache Musik, weil es mir Spass macht. Spass in dem Sinn, dass ich mich beim Musikmachen wohlfühle. Das widerspricht sich in keinster Weise dem Musikmachen aus Interesse - wenn ich etwas mache, das mich interessiert, dann habe ich auch Spass dabei. Und umgekehrt, wenn mir etwas Spass macht, dann interessiert es mich in dem Moment auch. Das sind letztlich zwei Ausdrücke für ein und dasselbe (wenn Interesse daneben für mich auch noch eine zweite, weitere, generellere Bedeutung hat - wenn ich sage, ich interessiere mich für Fussball, dann ist das allgemein, und wenn ich ein gutes Spiel sehe, dann interessiert mich das konkret und das Kucken macht auch Spass, so.)

Jaja, das mag im Ergebnis alles so sein, aber es verwischt den entscheidenden Punkt, und das ist die Motivation. Es ist sehr leicht zu sagen: "Regelmäßiger Geschlechtsverkehr ist gut für die Gesundheit und macht auch noch Spaß", aber es macht einen riesengroßen Unterschied, ob ich aus Spaß oder aus gesundheitlichen Gründen ins Bett steige. Frag einfach mal nach.

Desgleichen mit der Musik: Ich habe gelegentlich auch Spaß beim Musikmachen, aber ich habe keinen Spaß mit denen, die nur Spaß haben wollen, und spätestens da ist (zumindest mir) klar, wie wichtig die Motivation ist.


: Aber du bekommst in meinen Augen keine vernünftigen Töne aus dem Instrument, wenn du keinen Spass am Rauskitzeln hast, nicht mit Leib und Seele dabei bist. Und wenn die Töne gut sind, dann hab ich auch meinen Spass.

Wieder nicht: Mit Leib und Seele ist oft genau das Gegenteil von Spaß. Weiß ich aus eigener Erfahrung, und kann ich wahrscheinlich auch ein paar prominentere Leute aufzählen, bei denen das genau so ist. Wer behauptet, Interesse und Spaß würden sich gegenseitig bedingen, hat eine sehr kurze Vorstellung von Interesse.


: Und wenn der Spass dann sogar noch auf ein Publikum ausstrahlt und von denen zurückkommt, hab ich noch mehr Spass.

Das wiederum kenne ich. Aber wenn das alles ist, covern wir ab morgen alle Wolle Petry.

Herzliche Grüße,

Michael (Jacuzzi)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Michael,

hm, ich hab grad versucht das ein bißchen zu sortieren und zu verarbeiten, was Du schrobst.
Vielleicht gelingt es mir beim antworten.

Spaß und Interesse bedingen nicht einander, aber sie schließen sich auch nicht gegenseitig aus.
Jetzt ist die Frage, mit welcher Intention gehe ich an die Musik heran? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Ist es das Interesse am Instrument, an der Musik oder etwa das Interesse an der eigenen Darstellung?
Im Idealfall treffen alle drei Punkte zusammen, dazu dann noch perfekterweise die technischen Fähigkeiten und Kreativität.

Nun diesen Idealfall wirst Du aber nur selten finden.

Ich nehme einfach mal mich selbst als Beispiel:

Meine Intention ist eindeutig die Bühne, das Instrument nur Mittel zum Zweck und ich beherrsche es noch nicht mal. Komponieren kann ich auch nicht wirklich. Bin ich deshalb ein schlechter Musiker? Ich denke Nein.
Denn, wenn ich ein Musikstück mit anderen gemeinsam auf die Bühne bringe, mich mit allem was ich an Gefühlen, Möglichkeiten und Ausdruck einbringe wird das Musikstück in gewisserweise zu meinem eigenen. Denn ich bin es, der es interpretiert.

Ist Joe Cocker ein schlechterer Musiker als andere, weil er "nur" seine Stimme hat und im Leben noch keine 5 Stücke geschrieben hat?

Nochmal zu Spaß und Interesse:

Ich habe "Interesse" an einem Musikstück, weil ich es spielen/singen möchte, ich überlege wie ich es auf meine Art interpretieren kann.

Ich habe "Spaß" daran (bis zum Orgasmus) es auf die Bühne zu bringen.

Wie viele großartige Musiker stehen weltweit auf den Bühnen ohne jemals auch nur einmal etwas eigenes gemacht zu haben?
Wahrscheinlich weitaus mehr als andersrum.

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Aber also,

: : Und wenn der Spass dann sogar noch auf ein Publikum ausstrahlt und von denen zurückkommt, hab ich noch mehr Spass.
:
: Das wiederum kenne ich. Aber wenn das alles ist, covern wir ab morgen alle Wolle Petry.

oh, das macht dann aber keinen Spaß!

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

:
: Denk mal eben an Klassik und Jazz/Standards, alles Cover.
: Genau, beim nächsten Mal im Konzertsaal gehe ich nach dem Schlußsatz zum Dirigenten und klopf ihm auf die Schulter: "Habter gut gecovert, den ollen Beethoven" (oder wen auch immer).
:
: ;-)))
:

Jou Burke, so isset! ;-))

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: : Das wiederum kenne ich. Aber wenn das alles ist, covern wir ab morgen alle Wolle Petry.
:
: oh, das macht dann aber keinen Spaß!


Täusch Dich da mal nicht, Friedlieb. Mit den richtigen Leuten zur richtigen Zeit am richtigen Ort, macht auch sowas Spaß!

Neulich habe ich eine englische Electric-Folk-Band gehört, ein deutscher war dabei, die irgendwann mit der Erklärung "Wenn schon Folk, dann auch mal was deutsches" "Schöne Maid" angestimmt haben, ich sach Dir, das war köstlich! ;-)

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?




Lieber Groby,


: 1. Ich finde Pepe's Punkt sehr angemessen. Ich spiele manchmal auch gerne Riffs die mein Co-Gitarrist geschieben hat. Wo ist da der Unterschied zu einem Riff das Metallica geschrieben hat?

Im Ergebnis keiner, aber auf das Ergebnis kommt es auch nicht an. Was man mit der Musik will, ist das Entscheidende, und wenn man (nur) Metallica-Riffs nachspielen will, ist das etwas anderes, als wenn man gemeinsam oder alleine eigene Musik macht. Mich wundert, dass du beides gleichsetzt.


Der größte Unterschied liegt in Sichtweise des Publikums aber von dort aus argumentierst Du ja nicht.

Das stimmt. Die Sicht des Publikums ist tatsächlich das Unerheblichste von allem.



: 2. Ich finde Genitiv-Apostroph ("Pepe's") im Deutschen ab sofort schick.

Das ehrt dich: Apostroph-Bashing ist zur Zeit ja schwer in Mode, und nur tote Fische schwimmen mit dem Strom. (Bleibt nur das dumme Problem mit Klaus', Markus', Linus' etc., also allen Namen auf -s.)



: 3. Ich kriege Dein Posting schlecht deckungsgleich mit dieser Betrachtung:

http://www.aussensaiter.de/forum/messages/75/75227.html


Geil. Das hatte ich total vergessen. Ist aber auch schon zweieinhalb Jahre her. Wenn ich dieses alte Posting lese, passt es aber immer noch: Auf Können kommt es mir schon immer noch an, und das geht ja mit dem Interesse einher. Und dass mich reine Spaßmusiker langweilen, heißt nicht, dass man Musik "ernst meinen" muss: Da ist viel Raum für Spielerei (im Wortsinn), Humor, Selbstironie, whatever, so lange sich das Interesse auf die Musik selbst bezieht.

Na, wie auch immer. Ich hatte in letzter Zeit mit ein paar Leuten zu tun, für die erklärtermaßen der Spaß im Vordergrund stand, und ich finde, das hört man. Genau so, wie man es der Musik anhört, wenn es nur ums Geld geht, und übrigens genau so, wenn Musik ausschließlich als "Bauch"-Musik oder zur Selbstverwirklichung gemacht wird. Aber vielleicht ist es ja auch ein Flohhusten, das ich da höre.


Grueßles,

Michael (J.)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?




Lieber Wolfgang,


: Denn, wenn ich ein Musikstück mit anderen gemeinsam auf die Bühne bringe, mich mit allem was ich an Gefühlen, Möglichkeiten und Ausdruck einbringe wird das Musikstück in gewisserweise zu meinem eigenen. Denn ich bin es, der es interpretiert.

Ich freue mich aufrichtig für dich. Mein Musikverständnis ist, da bin ich jetzt mal ein bisschen frech, dennoch ein Stückchen weiter gefasst. Will sagen: Ich bin auch schon mal auf Bühnen gestanden und habe "interpretiert". Aber ich habe das mit anderen Dingen gemacht als du, nämlich mit meiner eigenen Musik. Du wirst nicht ernsthaft sagen wollen, dass das keinen Unterschied macht.


: Ist Joe Cocker ein schlechterer Musiker als andere, weil er "nur" seine Stimme hat und im Leben noch keine 5 Stücke geschrieben hat?

Genau das ist er. Ein grottenschlechter Musiker, der von den Dingen, die er macht, keine Ahnung hat. Es tut mir leid, aber wer sagen will, zwischen ihm und den Leuten, die ganze Musik machen können (nimm Prince, FZ, von mir aus Sting oder Peter Gabriel, Quincy Jones, wen auch immer), bestünde kein Unterschied, der hat irgendein Wahrnehmungsproblem. Es ist etwas völlig anderes, ein Instrument zu beherrschen als einen Karaoke-Automaten bedienen zu können. Es ist auch etwas völlig anderes, einen Text zu schreiben, als sich einen als .pdf herunterzuladen. Es ist etwas vollständig anderes, über einen Jazz-Standard zu improvisieren als das "Beat-It"-Solo nachspielen zu können. Und es ist schließlich etwas völlig anderes, eine Harmoniefolge mit einer Melodie zu verbinden, als sich ein Notenblatt aufs Klavier zu legen. Das sind einfach jeweils verschiedene Tätigkeiten.


: Ich habe "Interesse" an einem Musikstück, weil ich es spielen/singen möchte, ich überlege wie ich es auf meine Art interpretieren kann. Ich habe "Spaß" daran (bis zum Orgasmus) es auf die Bühne zu bringen.

Alles fein. Ich kenne das, und ich weiß, wovon du redest.


: Wie viele großartige Musiker stehen weltweit auf den Bühnen ohne jemals auch nur einmal etwas eigenes gemacht zu haben?

In meinen Augen kein einziger.



Herzliche Grüße,

Michael

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: : Wie viele großartige Musiker stehen weltweit auf den Bühnen ohne jemals auch nur einmal etwas eigenes gemacht zu haben?
:
: In meinen Augen kein einziger.
:


Autsch Michael, da tust Du vielen, sehr vielen, Unrecht.

In Deinen Augen ist ein Musiker nur dann ein Musiker, wenn er auch gleichzeitig komponiert und textet, dazu noch ein Genie an seinem Instrument. Das wäre die Essenz aus Deiner Aussage.

Da solltest Du doch nochmal drüber nachdenken.

Lieben Gruß

Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Michael,

das wird jetzt zu einem sehr sehr interessanten Diskurs, den ich mit wachsendem Genuß verfolge.

: Na, wie auch immer. Ich hatte in letzter Zeit mit ein paar Leuten zu tun, für die erklärtermaßen der Spaß im Vordergrund stand, und ich finde, das hört man.

Ich finde auch, daß es sich besser anhört, wenn die Musiker Spaß beim Spielen haben. Aber eigentlich wollte ich hier nicht einsteigen, indem ich Dir das Wort im Mund herumdrehe. Dennoch stehe ich zu meiner Aussage, und sie geht meines Erachtens sogar konform mit Deiner.

Die Gretchenfrage ist doch: definiere "Spaß".
Sagt der Masochist: "Quäl mich." - Sagt der Sadist: "Neeeeiiiinnn..."

Vermutlich ist durch Deine negativen Erfahrungen mit Leuten, bei denen eine kurzsichtige, bock-orientierte Art von "schnellem Spaß" im Vordergrund stan, Dein Spaß-Begriff im Moment etwas negativ vorbesetzt.

Bei mir ist es so: nur wenn wir in der Band ernsthaft an den Stücken arbeiten, kann ich nachher Spaß beim Spielen haben.

Was ist denn das Ziel für Dich, wenn Du ein selbstkomponiertes Stück unter optimalen Bedingungen hervorragend arrangiert, gut geübt und gut aufgelegt live mit der Band spielst? Ob man dieses Ziel "intellektuelle Befriedigung" nennt oder "Freude am perfekten Solo" oder "Erfüllung eines hohen selbstgestellten Anspruchs" oder wie auch immer - es ist doch alles nur eine andere Umschreibung für "Spaß". Etwa nicht?

Selbst der leidende Blueser grinst beim Solo, er erzählt zwar ganz traurige Geschichten, aber man sieht ihm seine Freude beim Spielen förmlich an. Und auch der verkopfte Konzertpianist mit zwölf Fingern, der so böse guckt, der weiss tief in seinem Inneren doch, dass sein Spiel ihm irgendetwas gibt, wonach er sich sehnt, positive Gefühle, nenne dieses Etwas, wie Du willst, es ist aber im weitesten Sinne "Spaß".


Man sollte einfach unterscheiden zwischen dem Quickie und dem liebevollen ... na gut, lassen wir das, führt zu weit.

Bei der Probe steht bei mir zuerst der Spaß nicht im Vordergrund. Es geht nicht darum, eine Kiste Bier leerzuproben oder wer den schlechtesten neuen Musikerwitz kennt, sondern an den Stücken zu arbeiten. Das ist die Saat. Und das ist Arbeit. Ich bin froh, inzwischen eine Band zu haben, in der das so praktiziert wird.

Das Ziel des Ganzen ist aber nicht die Arbeit selbst, die Probe ist auch in diesem Sinne kein Selbstzweck. Es geht um den guten Auftritt, oder je nach dem auch vielleicht um die gute Aufnahme. Das ist die Ernte. Und das macht Spaß. Das ist eine langfristiger angelegte, tiefere Art von Spaß, die ich da meine. Aber es ist Spaß.

Hey - ohne Spaß macht das doch alles keinen Spaß.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi.

Michael's Sichtweise finde ich zwar ein wenig Fräulein Rottenmeier-haft...

... aber Joe Cocker ist ein gutes Beispiel für jemanden den ich als "Sänger", aber nie als "Musiker" bezeichnen würde.


Ich hatte mich mal beworben auf einen Studienplatz für Medienwissenschaften. Die gab es damals kaum. Gab nur so 4-5 Institute dafür. Eines dieser Einrichtungen wies meine freundliche Anfrage nach Studieninformtionen merkwürdig barsch ab mit der Bemerkung, das was ich wohl vorhatte, gäbe es dort nicht, bittesehr. Sie hatten aus meiner nüchternen Anfrage wohl herausinterpretiert, ich wollte eh nur kiffend Filme kucken. "Bei uns aber", sagte das Schreiben abweisend und selbstbewußt, "steht im Zentrum der Studien das visuelle Medium Film als expressives Mittel des künstlerischen Ausdrucks gleichbedeutend mit Komposition, Bildhauerei, Malerei und Kochkunst."
"Kochkunst", dachte ich, "wie albern. Kochen als expressives Mittel künstlerischen Ausdrucks?"
Und so sehe ich Coverbands und Joe Cocker. Sie mögen ihren Job heroragend gelernt haben und ihn jetzt mit Liebe und Leidenschaft zur Beglückung und Verzückung ihrer Zuhörher beseelt ausüben. Aber letztlich sind sie dabei eher wie Köche als wie Künstler. Und Kochen ist vielleicht schwierig. Aber keine Kunst.


Gruß,
groby
ß

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

:
: ... aber Joe Cocker ist ein gutes Beispiel für jemanden den ich als "Sänger", aber nie als "Musiker" bezeichnen würde.
:
Aha, ein Sänger ist kein Musiker!!!

Was ist mit Pavarotti und Co.?

Ein Sänger benutzt ebenso sein Instrument (Stimme) wie jeder andere auch.

Was ist mit den großartigen Solisten der Klassik, egal ob Stimme oder Instrument? Keine Musiker?

Mir scheint Eure Sichtweise (Deine, wie Michaels) doch ein bißchen entfernt von der Realität und sehr eingeengt.

Gruß Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?



Hi, Waufel.

Sänger können auch Musiker sein. Aber wenn sie nur Singen sind sie nur Sänger.

Das entspricht auch meinem Selbstverständnis in den Cover-Projekten in denen ich neben meiner Band war und bin. Ich bin dort nur Gitarrist, nicht Musiker, weil ich keine Musik selber kreativ erschaffe sondern nur - wenn auch auf meine eigene individuelle Art - den "Gitarrenpart bediene". Das finde ich auch nicht schlimm. Ich mache das gerne mal.
Aber ich würde "Musiker" unter "Künstler" einsortieren und bei Cover-Projekten fühle mich einem Koch als Dienstleister näher als einem Künstler.

Was ist denn übrigens "die Realität" von der wir entfernt wären?
Ich sage nur wie ich es sehe.

Es ist außerdem nur Semantik, sonst nichts.


Gruß,
groby
M



Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Wolfgang,
ich wollte es nicht sagen.
Sicherlich steckt auch in den Ausführungen vom Michael einiges an Wahrheit drin, aber sie sind so voll mit einem - das sag ich jetzt ganz vorsichtig und gar nicht böse gemeint - überheblichen Unterton, den ich vom Michael gar nicht kenne.
Klar - Können / Ausbildung ist das eine, aber nach Michaels Interpretation wäre ein Dieter Bohlen also ein ernstzunehmender Künstler weil er ja eigene Sachen schreibt und vorträgt und eine Ann Sophie Mutter nur eine schnöde Plagiatorin - sie interpretiert ja auch nur altes Material neu.
Das ist mir auch erheblich zu eindimensional gedacht.

Grüße
MIKE

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Waufel,

Wobei es wieder auf die Defination des Wortes "Musiker" ankommt.

Musiker ist bei mir auch ein Gesamtheitlicher musizierender (frisst, atmet und scheißt Musik)
Und somit gibt es in meiner kleinen Welt nur wenige richtig Musiker.

Und jeder der Musik macht und sich eher auf ein Instrument, bzw. Stimme spezialisiert hat, nenne ich Gitarrist, Sänger, Komponist... etc.

Meine bescheidene Meinung.

Grüßle
Stefan

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Jungs,

sehr interessante Diskussion mit durchaus philosophischen Ansätzen...

Insbesondere Michaels Beiträge musste ich ja stellenweise mehrmals lesen, und bin mir immer noch nicht sicher, ob ichs denn wirklich verstanden habe.

Bei der Frage, wer oder was ein Musiker ist, bemühen wir doch mal eben unser allseits beliebtes Kollektivwissen (wiki...):

"Als Musiker werden Personen bezeichnet, die sich professionell, im Nebenberuf oder als Laien mit Musik befassen.

Im Laufe der Musikgeschichte hat sich das Bild des Musikers erheblich gewandelt. Waren Musiker früher oft in allen Bereichen der Musik und darüber hinaus tätig, das heißt zugleich Komponisten, Interpreten, Pädagogen und Musikwissenschaftler, so hat sich dies im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des Virtuosentums geändert. Spätestens im 20. Jahrhundert war die Trennung in die Bereiche Komposition, Interpretation, Musikpädagogik und Musikwissenschaft soweit vorangeschritten, dass von vier unterschiedlichen Berufen die Rede sein kann."

Damit wäre ja klar, dass sowohl der interpretierende Sänger als auch der Komponist ein Musiker ist.

Aber vielleicht meinte Michael ja die Feinheiten zwischen einem Musiker und einem "kompletten" Musiker???

Bestes Beispiel: Frank Zappa war nur durch Zufall Gitarrist (aber dafür was für einer, bis heute einzigartig und unerreicht) und noch viel zufälliger "RockStar". Eigentlich wollte der Gutste seit Anbeginn seines musiklaischen Schaffens immer nur das, was er (vielleicht) erst posthum erreicht hat: die Anerkennung als seriöser Komponist "ernster" Musik. Nehme ich dazu dann noch die stilistische Bandbreite, in der sich dieses Genie (für mich einer der wenigen) ausgetobt hat, dann war Zappa sicherlich das beste Beispiel für einen kompletten Musiker...
...und ist daher in keinerweise mit einem (alleine) interpretierenden Musiker (Sänger) wie Joe Cocker (och, da gibt es viele Beispiele) vergeleichbar.....

Aber dieser Teil der Diskussion ist gefährlich nahe an der Haarspalterei.

Eigentlich ist doch viel interessanter, was wir als Spaß definieren ("etwas, woran wir wir Freude haben"), und was die Motivation für unsere gitarristischen (oder sonstigen "musikalischen") Aktivitäten ist....

Bin gespannt, wie es weitergeht?

Liebe Grüße

Uli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo,

die Diskussion wird sehr interessant, da weiter unten im Verschachtelungsbaum. :-)

Ich möchte noch einen anderen Aspekt ins Spiel bringen:

Annahme: Musik ist eine Form von Kunst.
Wenn ein Song sowas ist wie ein Gemälde, was ist dann ein Cover-Musiker?

Ist es überhaupt legitim, den Kunst-Begriff ins Spiel zu bringen, wo es doch (bei uns) hauptsächlich um Hobby geht?

Wieviele (Hobby)maler malen Bilder nach und stellen sie aus?

Und gibt es Hobbymaler, die sich ein paar Mal im Monat treffen um gemeinsam an einem Bild nachzumalen...?

Der Vegleich hinkt natürlich, aber hallo.
:)

gruss
Tom

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Tom,

: Annahme: Musik ist eine Form von Kunst.
: Wenn ein Song sowas ist wie ein Gemälde, was ist dann ein Cover-Musiker?

ein Gemälde besteht aus dem, was dargestellt wird, und der Idee, die dahintersteckt. Eine schöne Frau mit einem roten Hut und einem schwarzen Hund wird von mir ganz anders gemalt als von Dir.

Wenn ich die Idee habe, eine schöne Frau mit einem roten Hut und einem schwarzen Hund zu malen, bin ich der Komponist dieses Gemäldes. Wenn ich es dann auch noch male, bin ich auch der Interpret.

Bei der Malerei erfährt man allerdings nicht so oft, ob jemand dem Künstler gesagt hat "Mal mal eine schöne Frau mit einem roten Hut und einem schwarzen Hund", oder ob er selbst auf diese Idee gekommen ist.

:-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Uli,
ich glaube in einem Deiner Sätze ist der Kern versteckt.
"Spaß haben" - ich glaube das manche Spaß haben mit zu wenig Ernsthaftigkeit gleichsetzen.
Und genau das ist der Punkt über den ich stolpere.
Ich habe exakt die gleiche Menge Spaß an Badluck N0.7 von uns, wie an Red House.
Mein Spaß ist abhängig davon ob es mir an diesem Abend gelingt so zu spielen das es mir und dem Publikum Freude macht.
Wenn alles ordentlich abfeiert, der Sound klasse ist und eigene wie Cover gut laufen dann ist das Spaß.
Wenn allerdings zum ernsthaften Musiker gehört über jede Covernummer die Nase zu rümpfen und sich in Selbstherrlichkeit und ernster Mine an seinem eigenen Zeug selbst zu befriedigen - hey - dann bin ich sehr gerne nur Dienstleister und verstehe unsere eigenen Stücke als Desert auch dem schnöden Kantinenfraß den wir teilweise auch darbieten.

Grüße
MIKE

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: Wenn allerdings zum ernsthaften Musiker gehört über jede Covernummer die Nase zu rümpfen und sich in Selbstherrlichkeit und ernster Mine an seinem eigenen Zeug selbst zu befriedigen - hey - dann bin ich sehr gerne nur Dienstleister und verstehe unsere eigenen Stücke als Desert auch dem schnöden Kantinenfraß den wir teilweise auch darbieten.
:
You made my day!!

Danke

Wolfgang

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Friedlieb,

: Bei der Probe steht bei mir zuerst der Spaß nicht im Vordergrund. Es geht nicht darum, eine Kiste Bier leerzuproben oder wer den schlechtesten neuen Musikerwitz kennt, sondern an den Stücken zu arbeiten. Das ist die Saat. Und das ist Arbeit.

das kling für mich ein wenig so, als würden sich ernsthafte (oder vielleicht besser konzentrierte) Arbeit an Stücken und Spaß ausschließen?!

Bei mir ist es so, dass ich gerade beim Erarbeiten neuer Stücke Spaß habe (meinetwegen auch innere Befriedigung empfinde). Nämlich dann, wenn ich sehe, wie ein Stück im Lauf eines Abends "wächst" und letztendlich dann auch (hoffentlich) gut klingt.

Gruß,
Andreas

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Andreas,

: das kling für mich ein wenig so, als würden sich ernsthafte (oder vielleicht besser konzentrierte) Arbeit an Stücken und Spaß ausschließen?!

nein, so war das nicht gemeint. Gemeint war, daß die Arbeit am Stück Priorität hat vor dem Spaß. Wenn der sich dennoch einstellt, was er zumeist tut, um so besser.

Ich kenne aber auch Hobby-Musikanten, die wollen bei der Probe nur ihren Spaß haben und haben keinen Bock auf das konzentrierte Ausarbeiten von Stücken, sondern wollen nur drauflos lärmen, weil das ihnen mehr Spaß macht als diesen einen problematischen Lauf so lange zu proben, bis er tight klappt. Und davon wollte ich mich abgrenzen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Friedlieb,

drauflos lärmen

Hey, das muss aber auch mal sein.......;-)

Und da schlagen wir dann wieder die Brücke zu den Aussenjams...da habe ich ja auch schon Beiträge abgeliefert, wo ich betont habe, dass der Anspruch an Arrangement, Melodie usw dort außen vor gelassen wurde und nur mal eben abgejagt wurde.....
Jetzt könnte ich mich ja glatt von Manuel angesprochen fühlen, aber er schrob ja was von pentatonischem Gebastel.... da kann er mich ja nicht gemeint haben....ich spiele ja diatonisches Gebastel hihihi....

Liebe Grüße

Uli

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Mike,

Wenn allerdings zum ernsthaften Musiker gehört über jede Covernummer die Nase zu rümpfen und sich in Selbstherrlichkeit und ernster Mine an seinem eigenen Zeug selbst zu befriedigen - hey - dann bin ich sehr gerne nur Dienstleister und verstehe unsere eigenen Stücke als Desert auch dem schnöden Kantinenfraß den wir teilweise auch darbieten.

Siehst Du, da sind wir wieder bei der Definition von "Spaß" und der Motivation, etwas zu tun.

Nebenbei bemerkt denke ich, dass wir alle konform damit gehen, dass wir unser Hobby mit ziemlich großer Leidenschaft betreiben und sicherlich "mehr" wollen, als nur "Spaß" zu haben. Daher stehen wir auch nicht im Disput mit Michael, wenn (falls) er behauptet, die "Spaß"-Fraktion (hier schließt das den mangel an "ernsthafter" Beschäftigung mit der Musik, d.h. der technick, dem feeling, dem Arrangement, whatsoever) geht ihm auf die Nerven.

Spaß als Freude, etwas zu tun, kann aber auch bedeuten, sich irgendein schwieriges Lick reinzuzerren, wobei sich der Spaß sicherlich erst einstellt, wenn man es geschafft hat.
....Ja. Das war glaube ich ein wichtiger Satz.

Ich für meinen Teil, der ja jahrelanger Cover-Gegner war, habe inzwischen sogar Spaß am covern gefunden.
Ich bin aber immer noch soweit Egozentriker (Autist ?), dass der Spaß für mich in dem Moment aufhören würde, wenn ich mir bei der Auswahl des Programmes Gedanken darüber machen würde, welche Nummern denn beim Publikum besonders gut ankommen.
Wir haben in meiner letzten Band neben einigen Eigenkompositionen auch Rockin' into the night von 38 Special gespielt. Das kennt auch keine Sau. Und wenn wir Hold the line von Toto nicht mehr spielen wollen, dann nicht, weil das schlecht ankam (das war ja noch nicht mal der Fall), sondern weil wir das einfach schlecht spielen und letztendlich das Klavier fehlt....

Fazit: Ich kann viele Dinge ernsthaft angehen (dafür spricht schon mein teilweise zwnaghafter Charakter) und dennoch Spaß dabei haben...

"Schnöden Kantinenfraß" darbieten, womöglich noch aus "taktischen" Gründen.....das ist meins nicht. Da hört für mich der Spaß auf.
Und ich glaube, das war es auch (unter anderem), was Michale sagen wollte....

Liebe Grüße

Uli

NP: Aziza Mustafa Zadeh - Dance of fire
(feat: Al DiMeola, Stanley Clarke, Kai E. Karpeh, Omar Hakim, Bill Evans)



Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Moin!
Das ist jetzt keine Antwort zu Uli´s Posting, sondern allgemein.

Sooooooooo viele Gedanken habe ich mir um meinen Spaß an der Musik und dem ganzen drum rum noch nie gemacht. - Habe auch nur die Hälfte von dem verstanden, was hier geschrieben wurde. (war ja schon sehr schwer zu lesen......)

Mir macht´s Spaß die Sau raus zu lassen, und mit einem Publikum zusammen Spaß zu haben! Wenn nachher jeder sagt: "Saugeil!", dann hat´s gepaßt. Ob´s dann gut gecovert, oder was auch immer war, ist mir eigentlich vollkommen wurst.

Und mehr denke ich da nicht drüber nach, sondern lasse mir mein Hefe schmecken!

good on ya mates, "ACY"

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Friedlieb,
beides muss mal sein.
Reinkommen, Strom an, 10 Minuten Vollgas und alles ist warm und bereit ernsthaft am neuen Material zu arbeiten.
Hat bei uns sowas von "Schreitherapie".
Mag bei uns daran liegen das wir alle mit Ausnahme des Bassisten so Anfahrten von 35-60km einfache Strecke zum Proberaum haben.
Da legt man nicht immer sofort den Schalter um.
Also mal Befreiungslärmen und dann konzentriert arbeiten.....

GRüße
MIKE

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Moin,

:
: Sooooooooo viele Gedanken habe ich mir um meinen Spa� an der Musik und dem ganzen drum rum noch nie gemacht. - Habe auch nur die H�lfte von dem verstanden, was hier geschrieben wurde. (war ja schon sehr schwer zu lesen......)
:
: Mir macht�s Spa� die Sau raus zu lassen, und mit einem Publikum zusammen Spa� zu haben! Wenn nachher jeder sagt: "Saugeil!", dann hat�s gepa�t. Ob�s dann gut gecovert, oder was auch immer war, ist mir eigentlich vollkommen wurst.
:

zu dem Thema moechte ich Euch schildern, was ich erlebt habe:

Wir Aeltere Musiker haben TOP40 der 60er bis 80er (Clapton, CCR, Stones, Eagles, RnR, RnB usw.) gecovert. Besetzung: 3Git, Dr, Bass, 4x Voc, Harp. Immer schoen viel Eqipment und unsere eigene PA mitgeschleppt und letztendlich on Stage mehr mit der Technik gekaempft als auf die Musik konzentriert. Letztendlich mit fuer eine Amateurcombo mittelmaessigem Erfolg. Gigs waren mehr Stress als Spass, da ja auch die Erwartungshaltung des Publikums groesser wird, je mehr man "auffaehrt".

Dann die Moeglichkeit, in einem sehr kleinen, aber atmosphaerisch tollem Club an einem Freitagabend zu spielen. Die Moeglichkeit wollten wir uns nicht entgehen lassen und ueberlegten, wie das zu realisieren sei.
Es kam so: ueberlegt, welche Songs (und das waren am Ende sehr viele) gehen auch "unplugged", was brauchen wir an Equipment da wirklich. Der Gig fand mit 3 Akustikgitarren direkt in die Mische gestoepselt, Bass ueber einen 60Watt-Uebeamp, einem minimalistischem Drumset, 4 Gesangsmikros, Mische und 2 kleinen Gesangsboxen, die wir hinter uns aufstellten statt. Auf der kleinen Buehne war also gähnende Leere.

Zum Gig: verwundertes Publikum erwartete nix bis wenig, wir mussten nicht mit technischen Problemen kaempfen, konnten uns auf die Musik konzentrieren, entwickelten enorme Spielfreude, rissen das Publikum mit, hatten direkten Kontakt zum Publikum und alle miteinander hatten viel viel Spass.

Fazit: nach diesem Schluesselerlebnis haben wir alle Gigs so bestritten und hatten eigentlich jedesmal das gleiche positive Erlebnis.

Leider spielen 3 der damaligen Musiker jetzt in einer anderen Band im Musikerhimmel zusammen und sind nicht mehr bei uns. Wir "Ueberlebenden" treffen uns aber nach wie vor 1x die Woche zum Spass haben im Keller.

Vielleicht ja mal eine Anregung zum Covern auf andere Art und Weise.

Gruss und Blues
"Wer uebt kann nix und wer stimmt ist feige" ;-)
Andreas

Re: Was ist ein Musiker? war: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Moin,

:
: Sooooooooo viele Gedanken habe ich mir um meinen Spa� an der Musik und dem ganzen drum rum noch nie gemacht. - Habe auch nur die H�lfte von dem verstanden, was hier geschrieben wurde. (war ja schon sehr schwer zu lesen......)
:
: Mir macht�s Spa� die Sau raus zu lassen, und mit einem Publikum zusammen Spa� zu haben! Wenn nachher jeder sagt: "Saugeil!", dann hat�s gepa�t. Ob�s dann gut gecovert, oder was auch immer war, ist mir eigentlich vollkommen wurst.
:

zu dem Thema moechte ich Euch schildern, was ich erlebt habe:

Wir Aeltere Musiker haben TOP40 der 60er bis 80er (Clapton, CCR, Stones, Eagles, RnR, RnB usw.) gecovert. Besetzung: 3Git, Dr, Bass, 4x Voc, Harp. Immer schoen viel Eqipment und unsere eigene PA mitgeschleppt und letztendlich on Stage mehr mit der Technik gekaempft als auf die Musik konzentriert. Letztendlich mit fuer eine Amateurcombo mittelmaessigem Erfolg. Gigs waren mehr Stress als Spass, da ja auch die Erwartungshaltung des Publikums groesser wird, je mehr man "auffaehrt".

Dann die Moeglichkeit, in einem sehr kleinen, aber atmosphaerisch tollem Club an einem Freitagabend zu spielen. Die Moeglichkeit wollten wir uns nicht entgehen lassen und ueberlegten, wie das zu realisieren sei.
Es kam so: ueberlegt, welche Songs (und das waren am Ende sehr viele) gehen auch "unplugged", was brauchen wir an Equipment da wirklich. Der Gig fand mit 3 Akustikgitarren direkt in die Mische gestoepselt, Bass ueber einen 60Watt-Uebeamp, einem minimalistischem Drumset, 4 Gesangsmikros, Mische und 2 kleinen Gesangsboxen, die wir hinter uns aufstellten statt. Auf der kleinen Buehne war also gähnende Leere.

Zum Gig: verwundertes Publikum erwartete nix bis wenig, wir mussten nicht mit technischen Problemen kaempfen, konnten uns auf die Musik konzentrieren, entwickelten enorme Spielfreude, rissen das Publikum mit, hatten direkten Kontakt zum Publikum und alle miteinander hatten viel viel Spass.

Fazit: nach diesem Schluesselerlebnis haben wir alle Gigs so bestritten und hatten eigentlich jedesmal das gleiche positive Erlebnis.

Leider spielen 3 der damaligen Musiker jetzt in einer anderen Band im Musikerhimmel zusammen und sind nicht mehr bei uns. Wir "Ueberlebenden" treffen uns aber nach wie vor 1x die Woche zum Spass haben im Keller.

Vielleicht ja mal eine Anregung zum Covern auf andere Art und Weise.

Gruss und Blues
"Wer uebt kann nix und wer stimmt ist feige" ;-)
Andreas

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?



Lieber Wolfgang,

: Autsch Michael, da tust Du vielen, sehr vielen, Unrecht. .. In Deinen Augen ist ein Musiker nur dann ein Musiker, wenn er auch gleichzeitig komponiert und textet, dazu noch ein Genie an seinem Instrument. Das wäre die Essenz aus Deiner Aussage. Da solltest Du doch nochmal drüber nachdenken.


Na ja, nachdenken tue ich schon eine Weile darüber, sonst käme das ja auch nicht so rüber. Genies müssen übrigens nicht dabei sein. Und wenn ich etwas "Musiker" nenne, dann heißt das nicht, dass der Rest der Welt das auch so sehen muss. Ich benenne nur einen Unterschied, der für mich essentiell ist, und der ist das Interesse an der "ganzen" Musik. Wenn ich mir ein altes Billy-Idol-Video anschaue, und hinter dieser dicken Lippe steht ein Herr Stevie Stevens, der das ganze Zeug gemacht hat, dann weiß ich, dass die beiden Jungs nicht das gleiche tun und sich nicht für das gleiche interessieren. Und das ist es, was mir nicht egal ist, sondern wesentlich.

Ich nenne das eine "Musiker" und das andere nicht, um die Sache klar zu machen und diesen Verwischungen entgegenzuwirken, aber da hat Groby völlig recht, das ist reine Semantik. Da ist dann natürlich plötzlich Frau Netrebko keine "Musikerin" mehr. Ich kann gut verstehen, dass sie davon ein bisschen genervt wäre, aber es ist wirklich nicht weiter wichtig, wie man es nennt.

Wichtig ist allerdings zu sehen, dass beides nicht das gleiche ist. Darauf kam es mir an, und auf diesem Unterschied würde ich auch beharren. Darum bezeichne ich ihn (semantisch).

Herzlichen Gruß,

Michael

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?




Lieber Mike,


: Sicherlich steckt auch in den Ausführungen vom Michael einiges an Wahrheit drin, aber sie sind so voll mit einem - das sag ich jetzt ganz vorsichtig und gar nicht böse gemeint - überheblichen Unterton, den ich vom Michael gar nicht kenne.


Da musst du gar nicht vorsichtig sein: Natürlich geht es hier um eine Art Grenzziehung, und das darf man gerne als überheblich, arrogant oder was-auch-immer empfinden. Mir ist auch klar, dass es durchaus einen unangenehmen Beigeschmack haben kann, wenn sich jemand hinstellt und sagt: Für mich ist die Person x kein Musiker.

Aber wie oben schon einmal gesagt: Das dient nur der Bezeichnung eines Unterschieds. Wer mir erzählt, Joe Cocker und FZ würden sich im Grunde mit der gleichen Sache (nämlich "Musik") beschäftigen, hat einfach eine sehr ungefähre Vorstellung von dieser Sache. Es ist eben nicht das gleiche.


Immer herzliche Grüße,

Michael (J.)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Lieber Michael,

: : Die Gretchenfrage ist doch: definiere "Spaß".

: Eben nicht. Spaß haben wir alle. Die Gretchenfrage ist: "Was interessiert dich?" (Zumindest unter der Voraussetzung, dass ich hier das Gretchen bin.)

Sag ich doch. Meines Erachtens ist der Unterschied zwischen Interesse und Spaß rein semantisch, um es mal mit Groby zu sagen.

Keep rockin'
Gretlieb (Semantik-Wochen)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Michael,
das Problem ist, wie so oft dass das wahrscheinlich per Tastatur nicht zu diskutieren ist.
Es kommt halt immer nur ein Statement ungefiltert an, das wahrscheinlich gar nicht so Schwarz/Weiß gemeint ist wie es sich dann hier so hart liest.
Natürlich ist ein FZ eine andere Liga als ein Joe Cocker.
Aber was ist zum Beispiel mit Leuten aus der Blues-Liga ?
Da ist es ja Tradition neben eigenen Stücken auch zu Covern, bzw. Standards zu interpretieren.
Sinddas nur noch Kopisten oder keine Musiker, weil man einen Standard verarbeitet.
Oder nimm Boss Hoss... die verwursten die Top Ten zu Country Hits.
Geniale Idee, extrem gut umgesetzt - keine Musiker sondern nur Dienstleister.
Wir bewegen uns hier in einem wirklich dünnen Bereich, mit schon philosophischem Ansatz - das wird über´s Internet nicht zufriedenstellend zu lösen sein.

Grüße
MIKE
PS: Dein Päckchen geht Montag auf die Reise - neue Ware ist Freitag Nachmittag angekommen. Das sollte für die Pflege quietschender Achsen bis zum Ende Deiner Tage reichen ;-)

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: : Ist Joe Cocker ein schlechterer Musiker als andere, weil er "nur" seine Stimme hat und im Leben noch keine 5 Stücke geschrieben hat?
:
: Genau das ist er. Ein grottenschlechter Musiker, der von den Dingen, die er macht, keine Ahnung hat. Es tut mir leid, aber wer sagen will, zwischen ihm und den Leuten, die ganze Musik machen können (nimm Prince, FZ, von mir aus Sting oder Peter Gabriel, Quincy Jones, wen auch immer), bestünde kein Unterschied, der hat irgendein Wahrnehmungsproblem.


Ufff, tut jetzt sehr weh!!! Na ja, klar besteht ein Unterschied zwischen Joe und z.B. Fz, Gabriel oder Sting. Ist ja auch gut so. Ob die jetzt bessere (öööhh gibts da jetzt eine DIN-Norm für) Musiker sind als Joe????? Und ob der Gabriel jetzt wirklich "weiß", was er da tut (im z.b. harmonischen Sinne) wage ich mal zu bezweifeln und ach ob er den 7/4 von Solsbury Hill am Reißbrett geplant hat oder doch eher im Bauch gefühlt hat???? Oder der tolle Wes Montgomery... der konnte seinen Mitmusikern kaum erklären was er da macht. Den wirst Du bestimmt nicht als schlechten Musiker bezeichnen wollen oder?

: : Wie viele großartige Musiker stehen weltweit auf den Bühnen ohne jemals auch nur einmal etwas eigenes gemacht zu haben?

: In meinen Augen kein einziger.

Mein lieber Michael. Noch ein kleiner Tipp am Rande. Zu Wahrnehmung von Musik empfiehlt Dr. Kalus eher die Ohren, als denn die Augen. Die hören zwar angeblich mit, sind aber hier eher sekundäres Aufnahmemorgan. Dein Paket ist noch nicht gepackt und ich füge Dir dann mal was von der nicht großartigen Musikerin Ella Fitzgerald bei.

Es grüßt,

Rolli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?


: Dahinter verbirgt sich die grundsätzliche Frage, wer für wen da ist: Die Musik für mich oder umgekehrt? Für mich ist es umgekehrt: Ich mache Musik nicht aus Spaß, sondern aus Interesse, und das muss es natürlich mit sich bringen, dass man ein Stück weit für die Musik da ist. Wenn es dann außerdem noch Spaß macht, ist es natürlich prima, aber die Musik ist nicht das Vehikel für den Spaß, sondern der Musiker ist das Vehikel für die Musik.
:
: Die Musiker, die mir gefallen, machen das in meinen Ohren so: Denen geht es um die Töne.

Wie schön, dass wir doch so unterschiedlicher Auffassung sind. Wie grausig und langweilig wäre, es wenn es Musikern wirklich um Töne ginge. Ob der Donald Fagen jetzt das Gis als besonder beseelt empfindet? Oder bei einem A7b13 ein rosa Rauschen wahrnimmt? Nun ja, dann kommt vielleicht sowas dabei raus wie bei Shawn Lane, Mr Gambale oder Wayne Krantz. SCNR :-)

Musiker, die mir gefallen, geht es um Gefühle, ihre Botschaft oder ihr Bild und die Töne (bzw. die Musik an sich) sind nur bloßes Vehikel, dies über das Instrument nach aussen zu transportieren. Musik um der Töne willen ist tot.

Und sicher muss man sich für das Stück Musik nicht mal die Bohne interessieren. Gott, was hatte ich gestern Spaß an "I will survive" und was habe ich schon großartige Musiker darüber spielen gehört. Ich glaube keiner von uns hatte Interesse an dem Stück, sondern daran, was daraus entstanden ist, was wir gemeinsam empfunden haben und wie man als Musiker gemeinsam SPASS dabei hatte.

Helau aus Rhoihesse,

Rolli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Mike,

: Oder nimm Boss Hoss... die verwursten die Top Ten zu Country Hits.

Hey, das hat ja auch was kreatives....

Gerade die "verwurschteleten" Coversachen können extrem geil sein.

Zwei Beispiele:

M. walking on the water - Pictures of an exhibitionist (die verwursteln Deep Purple, Caravan, Genesis usw in ihrem eigenen eigentümlichen Stil)

Crimson Jazz Trio - King Crimson Songbook (der Name sagt schon alles)

Aber das ist wiederrum auch was ganz anderes als die "schnöde Kantinenkost".....

Liebe GRüße

Uli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Mike,

: beides muss mal sein.
: Reinkommen, Strom an, 10 Minuten Vollgas und alles ist warm und bereit ernsthaft am neuen Material zu arbeiten.

ja, genau so machen wir das. Und so ist es mir auch am Liebsten. Wir spielen zuerst irgendwas, das wir schon gut können, und das muß auch abgehen. Die Jugend von heute würde sagen, es sollte gut knallen. Dabei ist es egal, ob es sich um ein eigenes Stück handelt oder ein Cover.

Und dann ist man warmgespielt und kann sich konzentriert den neuen oder neueren Sachen widmen, die noch nicht so gut klappen.

Problematisch wird es nur - und darauf kam es mir eigentlich an - wenn man in einem Umfeld spielt, wo man über diese erste Phase des Warmspielens nicht hinauskommt. Weil dann eben keine Weiterentwicklung da ist.

Ich glaub, ich sollte doch mal was mehr zu meiner neuen Band schreiben...

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi(2) Tom,

erstmal danke für das Thema. Nachdem ich in diesem Thread bisher nur so den einen oder anderen Einwurf getätigt habe (manche mögen es auch für Auswurf halten), möchte ich mal etwas ausführlicher auf einige Deiner Fragen eingehen.

: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass, je länger die Leute so (hobbymässig) Musik machen, die Wahrscheinlichkeit steigt, mit der sie in einer Coverband landen.

Ja, Coverband ist sowas wie "kleinster gemeinsamer Nenner".

: Und ist es als Coverband erstrebenswert so "original" wie möglich zu klingen?

Ich finde, es schadet nicht, wenn man der Interpretation anmerkt, daß die Coverband das auch 1:1 hinbekommen hätte. Andernfalls - wenn zB schwierige Breaks und komplexere Passagen einfach weggelassen werden, klingt das oft schonmal wie gewollt und nicht gekonnt.

Aber ich liebe Coverbands, die kreative Interpretationen hervorbringen. Beatallica zum Beispiel. Oder Me First and the Gimme Gimmes. Ich vergöttere JBO - wobei das sich da ja "Parodie" nennt und nicht "Cover". Und ich bemühe mich bei eigenen Covern auch, eine eigene Note reinzubringen.

Bei meiner neuen Band ist das so:

Vor einer Weile war meine alte Band auseinander gegangen und ich habe mich mit meinem alten Kumpel Henning (Drummer) getroffen, um mal wieder was Musik zu machen. Eigene Stücke, so die Idee. Denn die 500ste Coverband in der Gegend wollten wir nicht unbedingt mehr sein. Irgendwann kam ein Bassist dazu, Frank, ein richtig Guter. Wir haben zu dritt viel gejammt und improvisiert, das war toll, aber der Gesang fehlte. Dann tauchte eine Sängerin auf, die war sehr nett, passte aber musikalisch nicht zu uns.

Inzwischen haben wir zwei Sängerinnen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, eine davon mein Töchterlein, und einen weiteren Gitarristen. Und wir wollen eigene Stücke machen. Machen wir auch.

Irgendwie mußten wir aber anfangen, warm werden, uns auf- und miteinander einspielen. Und dafür haben wir gecovert. Weil das ein einfacher Anfang ist. Die Referenz ist ja schon da, und man weiß, wo man etwa hinkommen kann. Also haben wir uns ein komplettes Coverprogramm draufgeschafft, das sitzt jetzt und wir können damit auftreten. Haben wir auch schon gemacht, auf Hennings Geburtstag. Das war ein großes Vergnügen.

Parallel dazu arbeiten wir an eigenen Stücken, und da gebe ich Michael recht, das ist irgendwie "vollständiger".

Mittlerweile sind auch viele Locations umgestiegen. Vor einer Weile war das so, daß überall nur Coverbands gefragt waren. Inzwischen ist es umgekehrt, kaum jemand scheint noch Bock zu haben, die viermillionste schlechte Coverband hören zu wollen. Ausnahmen sind Themen-Coverbands, die sich also auf ein Genre oder ein Band-Vorbild konzentrieren.

Wie auch immer, etwas nachspielen zu können ist imho kein schlechter Schritt. Ich persönlich betrachte es aber inzwischen als Zwischenschritt. So wie der Weg vom Malen nach Zahlen zum eigenen Bild.

Keep rockin'
Friedlieb




Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

: So wie der Weg vom Malen nach Zahlen zum eigenen Bild.

Hi Friedlieb,

danke für die Antwort - das deckt sich mit meiner Meinung.
Wobei ich (gerade in letzter Zeit) bei mir die Lust und Tendenz entdecke, mich an "kreativer" Interpretation von vorandenem Material auszutoben (Motörblock mit den drei verzerrten Bässen), anstelle von der undankbaren Arbeit an eigenen Songs - die irgendwie doch nie so werden, wie ich sie gerne hätte - was kein Wunder ist, bei der wenigen Zeit, die ich darin investiere... :-/ (und diese wenige Zeit dann auch noch mit schnellen Spaß bei Motörblock verbringe...)

gruss
Tom



Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Lieber Michael (Jacuzzi),


: Was sollte auch rauskommen, wenn jemand aus Spaß etwas macht, was andere bereits vor ihm gemacht haben?

Ich denke, ich weiß, worauf Du hinauswillst, aber eine spitzfindige Frage mag ich noch stellen.
Wie siehtst Du es, eigene Stücke zu spielen?
Ist der jeweilig Ausführende dann "nur" Interpret?
Spielst Du jedasmal auf der Bühne bei jedem Stück neue Parts?

Gruß,
Woody

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?




Lieber Woody,

: Wie siehtst Du es, eigene Stücke zu spielen?
: Ist der jeweilig Ausführende dann "nur" Interpret?
: Spielst Du jedasmal auf der Bühne bei jedem Stück neue Parts?



In der Tat eine spitzfindige Frage. Für mich beantwortet sie sich aber nicht vom Ergebnis her, sondern vom Interesse/der Motivation. (Also, wenn man so will, nicht vom Output, sondern vom mentalen Input her.)

Interpretieren ist klasse. Man lernt viel dabei, es macht großen (Jehova) Spaß, und ich habe ja selber auch viel nachgespielt und dazu noch klassisch Klavier etc.

Das ist alles prima. Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was es ist, was noch hinzukommen kann: Vielleicht nicht immer, vielleicht nicht bei jedem Stück, aber eben in der musikalischen Grundhaltung. Und da gibt es eben solche und solche. Die einen beschränken sich in ihrem Interesse (Motiv) auf das bereits vorhandene, die anderen versuchen, dem etwas hinzuzufügen. (Wenn es solche nicht gäbe, hätten die Coverer ja auch nichts zu covern und die Interpreten nichts zu interpretieren. Dass hier eine einseitige Abhängigkeit besteht, wird auch gelegentlich übersehen ...)

Das kann man natürlich nicht abschließend und gültig beschreiben, aber für mich gibt es "Musiker"-typen, die ich entweder so oder anders wahrnehme.

Wenn ich mir zum Beispiel die Who vorstelle: Da gibt es den Daltrey, der kann singen und eine Gitarre halten (in der neuen G&B tut er es), aber das war es dann auch schon mehr oder weniger. Und da gibt es den Townshend, der kann auch eine Gitarre halten, aber der macht - in meiner Vorstellung - eben noch ganz andere Sachen, weil er sich dafür interessiert, wie die Musik funktioniert. Darum ist er (White City, insb. Hiding Out) auch dazu in der Lage, alleine was nettes auf die Beine zu stellen (das Andere dann irgendwann wieder covern können). Und R. Daltrey kann das wahrscheinlich nicht. Ich glaube nicht, dass ihm Talent fehlt, sondern dass er sich im Grunde nicht dafür interessiert.

Ähnlich nehme ich Stevie Stevens und Billy Idol wahr: Idol ist sicher ein guter Entertainer (wie Daltrey), aber Stevens stelle ich mir als einen Frickler und Sucher vor, der schon in jungen Jahren relativ viel Zeit damit zugebracht haben muss, rauszufinden, wie Musik funktioniert. Da braucht man gar nicht Noten zu lesen oder Theorie zu können, man muss nur hungrig auf die Sache sein. Dieses Interesse vermute ich bei Stevie Stevens, bei Billy Idol gehe ich davon aus, dass er sich in erster Linie für Weiber interessiert. (Spaß haben sie beide.)

Schön ist auch das Beispiel Michael Jackson und Prince. Beides hochtalentierte Leute: Tänzer, Sänger, Performner. Aber einer hat irgendwie nichts dahinter (wiederum in meiner Vorstellung), er wird nach der Trennung von Quincy Jones zu so einer Art leerer Hülle, und der andere konnte mit 18 Jahren angeblich mehr als 20 Instrumente spielen und hat seine erste Platte ganz alleine gemacht. Warum? Für mich eher keine Frage des Talents, sondern des Interesses an der Musik selbst, daran, wie sie funktioniert, an den Tönen/Instrumenten/Klängen etc. Und "covern" kann man zwar Prince (und dabei Spaß haben), aber nicht Michael Jackson, weil der im Zweifel selbst nichts herstellt.

Von Zappa muss man da gar nicht mehr reden, der ist sowieso unerreicht, was das musikalische Interesse betrifft.

Das sind für mich einfach zwei Herangehensweisen an die Musik, und ich kann von den Leuten, mit denen ich zusammen spiele, fast jeden ziemlich genau einer der beiden Gruppen zuordnen. Meistens geht es sogar mit geschlossenen Augen, denn man hört das Interesse, und das ist am Ende das einzig Entscheidende. (Oder besser gesagt: Man hört das Desinteresse.)

Von Jeanette Biedermann könnte ohne weiteres der Interpreten-Satz stammen: "Ich habe "Spaß" daran (bis zum Orgasmus) es auf die Bühne zu bringen." Den Spaß kaufe ich ihr ab, und das Publikum hat, wenn man sich die letzte Jeanette-DVD anschaut, ebenfalls seinen Spaß. Nur ist das nicht das, was ich interessant finde. Es braucht eben noch etwas anderes (dann klappt's auch mit dem Interpretieren): Das hat, wie gesagt, weniger mit dem Ergebnis etwas zu tun als mit dem persönlichen Input, der Herangehensweise.


Mit interpretationsoffenem Gruß,

Michael

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Lieber Michael,
letztendlich unterscheidest Du also den "Musikanten" und den "Musiker",
wobei Du als Musiker den Typ Mensch definierst, dem es wichtig ist, sich Musik zu "eigen" zu machen und dem es wichtig ist, musikalische Aussagen zu treffen, während der Typ Musikant im Prinzip ein dressierter Affe sein könnte, verstehe ich das richtig?

Da triffst Du bei mir wirklich einen Nerv.
Dressierte Affen kenne ich zu viele...
Gruß,
Woody


Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Mojn Michael,

Jetzt habe ich's begriffen. Zwischendrin hatte ich mal den Eindruck, dass Du uns in einem Anfall von Calvinismus den Spaß an der Musik austreiben und diese zu einer Art religiöser Läuterungsübung emporschrauben wolltest, der man sich nur mit absolutem Ernst und Ausschließlichkeit hinzugeben habe. Aber irgendwie konnte ich mir das bei Dir schlecht vorstellen ;-)))

Das genannte Beispiel Joe Cocker kann gerade an seinem persönlichen Schicksal diesen Zusammenhang schön deutlich machen. Er hat(te) zweifellos eine nicht alltägliche Stimme und kann damit etwas anfangen, seine Coverversionen waren weit davon enfernt 'werkgetreu' zu sein, die Bühnenpräsenz war für seine Zeit auch einigermaßen exzentrisch. Aber spätestens nach Absturz und Schuldenfalle hat er nie mehr gemacht was er wirklich wollte (wenn er denn je gewusst hat, was er wollte). In einem Interview nach dem ichweißnichtwievielten Entzug erzählte er, dass er den letzten Vertrag nur wegen der Schulden unterschrieben hätte und die Alben nur gemacht habe, um aus dem Vertrag wieder rauszukommen und ihm das Material sowieso von seiner Plattenfirma vorgeschrieben worden sei. Und so hampelte er auch wie eine Marionette seiner Plattenfirma auf der Bühne herum.
Ähnlich wie der arme Rex Gildo, der immer den Herzensbrecher und Schwiegermutterschwarm machen musste, obwohl er doch auf Jungs stand. In alter neulinker Terminologie würde man das als entfremdete Arbeit bezeichnen.

Jetzt treibt mich nur noch die Frage um: Was ist mit dem Triangelspieler von Kreisler?

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?



Lieber Woody,



: ... wobei Du als Musiker den Typ Mensch definierst, dem es wichtig ist, sich Musik zu "eigen" zu machen und dem es wichtig ist, musikalische Aussagen zu treffen, während der Typ Musikant im Prinzip ein dressierter Affe sein könnte, verstehe ich das richtig?


Tja, also das mit dem dressierten Affen finde ich etwas weitgehend. Auch ist die "musikalische Aussage" für mich kein entscheidendes Kriterium. Unser ehemaliger Bundeskanzler, Dr. Helmut Kohl, hat ja gesagt: "Wichtig ist, was hinten rauskommt." Das ist für mich aber gerade nicht so: Es kommt nicht auf das Ergebnis an, weil das in eine Qualitätsdiskussion abgleitet, die nirgendwo hinführt. Mir geht es eben nicht um den Output, sondern eher um das Interesse, die Herangehensweise etc.

Ist übrigens gar nicht musik-spezifisch: Vom Kochen bis zum Autofahren kann man alles mit und ohne Interesse an der Sache betreiben. Das ist ja auch völlig wertfrei. Ich mache einige Dinge, die ich machen muss, relativ interesselos an der Sache selbst. Nur muss man das dann auch benennen dürfen. Und bei der Musik finde ich eben, dass man das irgendwie hört. Und es gibt, um diesen Sack jetzt doch noch zuzumachen, einen gewissen Erfahrungswert, dass Leute, die sagen: a) ich covere nur, und b) nur, um Spaß zu haben, sich eben auch meistens so anören. Ich habe kein Problem damit, das ist alles prima, aber man hört es halt.

So, jetzt aber,

Michael

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Tach Michael et al.,

: : ... wobei Du als Musiker den Typ Mensch definierst, dem es wichtig ist, sich Musik zu "eigen" zu machen und dem es wichtig ist, musikalische Aussagen zu treffen, während der Typ Musikant im Prinzip ein dressierter Affe sein könnte, verstehe ich das richtig?

In dem Zusammenhang musste ich an den LKW denken, der unlängst vor mir auf der Autobahn auftauchte. Angeblich von Deutschlands bester Party-Band. Laut bandeigener Homepage sind die Leute an den Instrumenten Musiker, nicht nur Musikanten. Besonders ans Herz legen möchte ich euch natürlich auch die diversen Livemitschnitte in der Videosektion.

Ist das jetzt Fluch oder Segen? Die Antwort, mein Freund, weiss ganz allein der Link.

: So, jetzt aber,

Spätestens jetzt, ja :-)

Nos vemos en infierno, infierno, infierno, Pepe

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Pepe,

: Ist das jetzt Fluch oder Segen?

Aber sowas von Fluch !

Lollies - der Name ist schon scheisse
Partyband - das sagt doch alles
Wahnsinn... Hölle,Hölle,Hölle - Arrrrgggggggghhhhhhhh.....

Ich war zuletzt auf ner Party. Ist ja auch nix gegen einzuwenden.
Ich würde da durchaus auch mal das tanzbein schwingen....
Zu Chic, Sister Sledge, Chaka Khan, Prince, zu allem was groovt und funkt...

Aber wenn das gemeine Volk Liedgut aktiviert, welches nur alkoholvernebelt seinen geringen musikalischen Gehalt verschleiert...
uns sich das Ganze zum Gröhlen und Polonese-Ringelrein wandelt....
...dann ist es höchste Zeit für den Muelrich, irgendwie das Weite zu suchen.....

Ja ich gebe es zu ! ich bin fetenunkompatibel. Böse Zungen halten mich (zumindest im musikalischen Bereich) sogar für ein elitäres Arschloch....Wenn die wüssten, dass ich das als Kompliment auffasse....*GRINS*

Neee, pepe, Lollies....tz tz tz *FRAGEZEICHEN-AUF-DER-STIRN-MODUS=ON*


Sehr verstörte Grüße

Uli

NP: Phish - Live
Die Antwort, mein Freund, weiss ganz allein der Link.
:
: : So, jetzt aber,
:
: Spätestens jetzt, ja :-)
:
: Nos vemos en infierno, infierno, infierno, Pepe


Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Pepe,

: Ist das jetzt Fluch oder Segen?

Aber sowas von Fluch !

Lollies - der Name ist schon scheisse
Partyband - das sagt doch alles
Wahnsinn... Hölle,Hölle,Hölle - Arrrrgggggggghhhhhhhh.....

Ich war zuletzt auf ner Party. Ist ja auch nix gegen einzuwenden.
Ich würde da durchaus auch mal das tanzbein schwingen....
Zu Chic, Sister Sledge, Chaka Khan, Prince, zu allem was groovt und funkt...

Aber wenn das gemeine Volk Liedgut aktiviert, welches nur alkoholvernebelt seinen geringen musikalischen Gehalt verschleiert...
uns sich das Ganze zum Gröhlen und Polonese-Ringelrein wandelt....
...dann ist es höchste Zeit für den Muelrich, irgendwie das Weite zu suchen.....

Ja ich gebe es zu ! ich bin fetenunkompatibel. Böse Zungen halten mich (zumindest im musikalischen Bereich) sogar für ein elitäres Arschloch....Wenn die wüssten, dass ich das als Kompliment auffasse....*GRINS*

Neee, pepe, Lollies....tz tz tz *FRAGEZEICHEN-AUF-DER-STIRN-MODUS=ON*


Sehr verstörte Grüße

Uli

NP: Phish - Live
Die Antwort, mein Freund, weiss ganz allein der Link.
:
: : So, jetzt aber,
:
: Spätestens jetzt, ja :-)
:
: Nos vemos en infierno, infierno, infierno, Pepe


Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Tach Uli!

: Neee, pepe, Lollies....tz tz tz *FRAGEZEICHEN-AUF-DER-STIRN-MODUS=ON*
:
:
: Sehr verstörte Grüße
:
: Uli

Keine Angst, so weit liegen unsere Geschmäcker dann doch nicht auseinander :-)

Ich hab nur tatsächlich den LKW gesehen, und animiert von der Diskussion hab ich mir die Website dann mal angetan ... und mich dann dazu entschieden, euch alle daran teilhaben zu lassen. Immerhin ist es ja schon fast wieder lustig, wenn es nicht so traurig wäre :-)

So ähnlich wie die Scorpions, quasi (Danke, Schocka) :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Michael,

Ich glaub Du hast das hier treffend beschrieben.
Es geht um das tiefe Interesse an der Musik und den Ideen.
Und ich denk, dass es genau dieses ist, was mich an manchen Musikern fasziniert.
Ob es mein früherer Gitarrelehrer war (wenn man Ihn so nennen kann) oder sonst irgendwer, der sein Instrument in die Hände nimmt und zaubert.

Szenario...

Ich: "Wie? Pentatonik... ist ja ätzend langweilig"
Mein Lehrer: "Neeee, nur die art wie "Du" sie spielst".
Was ist mit Dynamik, Betonungen, Triolen, Quintolen, Pausen, Stakkato etc?
Und warum spielst Du das so langweilig?

Er nahm die Gitarre in die Hand, und ich saß mit offenem Mund daneben!
Zu allem was er mir trocken vorspielte, fügte er den entsprechenden Akkord dazu... Dieses hier über jenen Akkord, hier noch ein wenig chromatik, hier ein Tonartwechsel... etc

Ich bin dagegen eher ein Hund den man zum jagen tragen muß. ;-)

Schöne Grüße
Stefan

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

hi Uli,

: Ich war zuletzt auf ner Party. Ist ja auch nix gegen einzuwenden.
: Ich würde da durchaus auch mal das tanzbein schwingen....
: Zu Chic, Sister Sledge, Chaka Khan, Prince, zu allem was groovt und funkt...

Tja, da kann man nicht umhin Rolli's gute alte Baaaaadiebänd discover zu buchen. Wir würden für dich sogar in Zerbst spielen.


discover


Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Michael,

auch wenn ich eher Rollis und Acys Standpunkt vertrete, finde ich diese Diskussion um Interesse, Spaß, Motivation und Leidenschaft ganz interessant. Dein Posting mit den Beispielen Idol/Stevens und Daltrey/Townshend ließ mich auch glauben, ich könne deine Ansicht nachvollziehen.

Nun schreibst du aber, "Mir geht es eben nicht um den Ouput,(...)" um dann im selben Posting die Aussage " dass Leute, die sagen: a) ich covere nur, und b) nur, um Spaß zu haben, sich eben auch meistens so anören." in den Raum zu stellen. Ja was denn nun??? Gut, du schreibst, du hast kein Problem damit, das mag ja auch sein, aber dann kannst du meiner Meinung nach diese Trennung von Input (Interesse) und dem was "hinten rauskommt" auch nicht vollziehen.

Vielleicht verstehe ich das aber alles auch nicht mehr...

Viele Grüße,
Andreas



Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hi Pepe,

ich zweifelte auch nicht an DIR.....sondern an dem, was ich da gesehen habe....

Ich muss allerdings zugeben, dass Kumpels von mir in Bonn auch ne Coverband betreiben, auf Ihren Gigs tiersich Stimmung machen und dabei noch nichtmal alles bierernst nehmen. Die spielen aber auch gute Sachen aus den guten Zeiten (von Earth Wind & Fire über Cristpher Cross bis zu Toto, Van Halen....)
Ich möchte es nicht machen, aber die Jungs machen es gut....

Liebe Grüße

Uli

Re: (Coverbands) Fluch oder Segen?

Hallo Stefan,

: Ich bin dagegen eher ein Hund den man zum jagen tragen muß. ;-)

ROTFL !

Hey, so war ich auch mal. Den ganzen Tag am Schreibtisch und kaum zu Hause, lag ich schon in der Waagerechten.....

"Couchpotato" sagten meine Jungs dazu....

Jetzt renne ich drei bis vier mal die Woche inne Muckibude und drücke meinen Zuckerspiegel durch Bewegung.....
.... wenn ich mal mit der Eisntellung Gitarre üben würde....ich hab sie doch glatt zwei Tage nicht mehr in der Hand gehabt....

Liebe Grüße

Uli