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(Sonstiges) SAE - Ausbildung -- Sinn oder Unsinn ?

Hallo,

der Grund meines Postings ist folgender:

Ein Freund von mir will sich neben seinem Job irgendwie sinnvoll beschäftigen und zieht ein SAE-Studium Tontechnik in betracht.

Dies ist wohl auch mit einigen Kosten verbunden.

Nun hat er mich gefragt, ob ich Ihm da zu- oder abraten würde, hab' aber keinen blassen Schimmer.

Nachdem hier letztens ein bei denen aufgenommenes MP3-File aufgetaucht ist, würde ich ihm ja lieber abraten ...

Hat vielleicht irgendjemand da Erfahrungen (oder bestätigte Vorurteile) ?

Grüße

Andy

Finger Wech (come to the land of rain instead!)

Moin!

Ich gebe frank und frei zu, dass ich ein wenig un-neutral bin, aber ist ja vielleicht trotzdem interessant:

Vorweg erwaehnt, ich habe mich als Teekocher durchgeknabbert bis zum Ton-Assi und Mastering-Ingenieur in einem gar nicht mal soo schlechten Studio, und studiere nach der Zwangsschliessung unseres Studios durch Pfaendung in England Elektronik mit Musik- & Medientechnik.

Erstens: das mit der Tontechnik soll er sich noch mal gut ueberlegen! Nach eigener Erfahrung, nach allem, was ich von Kollegen kenne, nach Aussage meines Lehrers Steve Parker (hat ein paar Rolling Stones Aufnahmen gemacht, unter anderem) ist der Job des Tonkutschers einer der beschissensten im ganzen Gewerbe...
Ich habe auch Jahre gebraucht, um das zu erkennen, und aus romantischen Gruenden, und weil es so tolle TonIngs gibt, mit denen man gerne zusammengehoeren moechte, zaehle ich mich immer noch dazu - aber als Pult-Affe werde ich glaube ich nicht wieder arbeiten wollen...
Aber wer nicht die Kohle hat, oder das Glueck, gleich in einer der ersten Liga angehoerenden Plaetze am Tag der grossen TonIng-Grippe anwesend zu sein, oder auf eigene Rechnung das zu produzieren, was er wirklich mag, schlaegt sich jahrelang mit Idioten rum, wird nie anstaendig bezahlt (glaube bitte auch nicht den Traeumen von Amerika...) und hat am Ende keinen Spass mehr (daher ist Mr. Parker jetzt Chef-Techniker und Learning-Officer (also nicht mal Lecturer) an so einem mitelmaessigen Institut wie meinem - das ist dann naemlich, sagt er, eine erfuellende, geile Arbeit mit tollen Menschen...

Es gibt ja nun noch eine breitere Anwendung fuer Tonis, nicht nur den Kutscher im Studio...

Aber fuer keinen dieser Bereiche macht SAE die Leute fit, behaupte ich. SAE ist in eine Marktluecke gestossen, in Laendern, in denen
a) die Verantwortlichen nie begriffen haben, dass Tontechnik ein noetiger, wachsender und lehrbarer Beruf war (ist, m.E.), und man ihn deswegen nie studieren konnte und
b) die Firmen, die trotzdem TonIs brauchen, sich die selber herangezogen haben, und zwar mit absoluter Praezision und Brillianz!

Deutschland also, z,.B.

Diese Plaetze sind allerdings sehr begehrt (die Rundfunkschule in Nuernberg nimmt, glaube ich, nur noch vier Schueler pro jahr...).

Dann gibt es da noch das Musiktstudium mit Tonmeisterausbildung. Vergiss alles, was ich oben tippte, wenn dein Freund die Aufnahmepruefung dafuer schaft, dann das ist so ziemlich das geilste, was man tun kann, man hat immer einen fett bezahlten Job, meistens absolut faszinierende Arbeit, und ist ein Held - allerdings muss das Studium derart hart sein, dass nur wenige es als "gute Zeit" bezeichnen...

Ich wollte selber mal zur SAE, es gab ja eben sonst nix anderes... Ich habe es gelassen, nachdem ich mal ein paar Tage geschnuppert habe - das ist wirklich ein merkwuerdiger Verein. Ich beneide jeden SAE-Studenten um die Bedingungen, die Raeume und Technik, die die zur Verfuegung haben, ist phaenomenal. Die Lehrer die ich kennengelernt habe... geht so. Und die Studenten? Reiche Schnoesel oder Leute, die sich mit Taxifahren Tag und Nacht ruinieren, um so ein Zertifikat zu kriegen. Ich hatte unter anderem den Job in einer Plattenfirma, die Demos durchzuhoeren, und ueberall, wo SAE draufstand, war es ein Graus mit der Tontechnik. In dem Studio, wo ich gejobbt habe, galt die Devise fuer Praktikumsbewerber "keine SAEler", und die Jungs, die ich kenne, die auf der SAE waren, und mit denen ich befreundet bin, oder Respekt vor Ihrer Arbeit habe, die haben es alle vorher oder nachher auf dem alten harten Weg gelernt.

Was noch wichtiger ist, IMHO, dass man bei der SAE nichts ueber den Umgang mit Kunden lernt, und der ist mindestens fuenfzig Prozent vom Business. Gut mit der Technik umzugehen und ein bisschen was gutes zusammenmischen, dass kann fast jeder lernen, auch ohne grosses Equipment - aber das ganze erfolgreich anwenden, und verkaufen, das muss man auch lernen, wenn man davon leben will!

Also...

sag ihm, er soll nach England kommen! Hier kann man namelich TonTechnik in vielen Varianten (von schwer bis leicht, von komplex bis zielgerichtet) mit vielen Nebenfaechern kombiniert studieren, und deswegen hat SAE hier auch nie Fuss gefasst... (Wenn man sich nicht zu doof anstellt, kostet das Studium gar nix, okay, das Leben ist hier teurer als in D., aber anstelle von 700.- pro Monat immer noch billig ¦¬] )

Ausserdem gibt es aehnliche Studiengaenge, die ihm vielleicht mehr spass machen, oder zukunftssicherer scheinen, und last not least kann man sich hier, wenn man es gut anstellt, eben doch billig besaufen :0)

Er mag mich gerne mal anmailen oder anrufen (was allerdings teuer wird, 01024 ist da glaube ich das beste) ich mache dann weiter Werbung...

Aber SAE, das soll er, meiner Meinung anch, lieber sein lassen!

gut Ton!
ullli



Re: Finger Wech (come to the land of rain instead!)

Dem kann ich nur zustimmen, obwohl Ullli wohl kompetenter ist.

Was allerdings das "billig besaufen" angeht - zu welchem Preis frage ich?! Meine Lieblingsbiere Jever und Becks laufen da schließlich unter Export und sind somit teuer!

Grüße, Clem

Natürlich versuchen auch die Engländer "Bier" zu brauen ... und solange's nur um das Dumm-inner-Birne-weil-besoffen-Feeling geht, na schön!

;-))

Name Dropping (Bier) :-)

Mein letztes Mal GB ist zwar schon fünf Jahre her, aber da kosteten die einheimischen Biere so 2 - 2,40 Pfund/Pint (=.586 oder .568, ich vergeß es immer), das aber auch zu einem Kurs von 2,50:1 ...

Nicht empfehlen würde ich Bitters (die schmecken wirklich so), während ich mich in Newcastle Brown Ale reinsetzen könnte. Und Guinness schmeckt zwar nicht so gut wie in Irland, aber noch um Welten besser als auf dem Kontinent (und hier mag ich es auch); zudem ist es auf der Insel noch erschwinglicher als hier.

Und Lieblingsbiere ... ein erschwingliches anständiges Alt oder ein Flens sucht man drüben wohl vergebens, aber es werden wohl überall leckere biere gebraut, man muß sie nur finden. Die USA sind da vielleicht eine Ausnahme, aber was will man bei dem Wahlsystem auch anderes erwarten :-)

Nos vemos en infierno, que aproveche, Pepe

Re: Name Dropping (Bier) :-)

Wie ich auch in meinem Pamphlet anmerkte:

"Wenn man sich nicht zu doof anstellt" (und, es ging ja um StudEnten...)

Hier gibt es in den angesagten Lokalitaeten die "Pound-a-Pint" Abende, wo dann der mehr-als-halber-Liter Braeu ein Pfund (derzeit leider 3.38 DM) kostet, das ist doch vertretbar...

gut Ton, hicks,
ullli

Re: Name Dropping (Bier) :-)

Also ich bin ja üüüüüüberhaupt kein Biertrinker, aber ...

: Nicht empfehlen würde ich Bitters (die schmecken wirklich so), während ich mich in Newcastle Brown Ale reinsetzen könnte.

Dark Ale, Dark Ale is'ses!

: Und Guinness schmeckt zwar nicht so gut wie in Irland, aber noch um Welten besser als auf dem Kontinent (und hier mag ich es auch);

Hm, stimmt nicht ganz. Als Bewohner einer Stadt, die mit zu den (noch) größten Standorten der Royal Army in Dschörmönie gehört, kann ich nur sagen, dass es auch auf dem Kontinent dieses 'andere' Guinness gibt. Frag' mich nicht, warum.

: Und Lieblingsbiere ... ein erschwingliches anständiges Alt oder ein Flens sucht man drüben wohl vergebens, aber es werden wohl überall leckere biere gebraut, man muß sie nur finden. Die USA sind da vielleicht eine Ausnahme, aber was will man bei dem Wahlsystem auch anderes erwarten :-)

Du hast Wales vergessen. Wales würde ich bier-mäßig auch empfehlen.

Aber viel lieber bin ich bei Johannes im Breisgau, oder bei Euch unten, wo es _mein_ Lieblingsgetränk in Hülle und Fülle bei bester Qualität gibt.

Re: Name Dropping (Bier) :-)

Tach Rainer!

: Als Bewohner einer Stadt, die mit zu den (noch) größten Standorten der Royal Army in Dschörmönie gehört, kann ich nur sagen, dass es auch auf dem Kontinent dieses 'andere' Guinness gibt. Frag' mich nicht, warum.

Ganz klar ... mach den Guinness-Test! Die Army will ihre Leute ja bei Laune halten.

: Du hast Wales vergessen. Wales würde ich bier-mäßig auch empfehlen.

War ich noch nicht, kommt aber noch.

: Aber viel lieber bin ich bei Johannes im Breisgau, oder bei Euch unten, wo es _mein_ Lieblingsgetränk in Hülle und Fülle bei bester Qualität gibt.

Und bei schlechterer :-) Aber was Getränke angeht, bin ich ohnehin polygam :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: Finger Wech (come to the land of rain instead!)

Nee - aber ich muß auch ehrlich gestehen:

Wann immer ich abends mal so meinen Bierdurst bekam, dann machten die da drüben ja schon ihre Pubs dicht.

Ich habe noch einige private Arbeit, neben meinem Praktikum in London geleistet und bin teilweise bis halb 12 des späten Abends im Büro geblieben.

Hier in Berlin Prenzl Berg bekommt man wenigstens noch des Nachts um halb 3 ein Bier - und was für eins!

Prost, Clem

(Immer öfter trifft man hier natürlich auch Perversitäten wie Kölsch oder so an!)

Re: Perverses Bier


: (Immer öfter trifft man hier natürlich auch Perversitäten wie Kölsch oder so an!)

Es gibt ja wohl nix perverseres als Engelhardt (macht Stengel hart) oder Schittheiss!!! Dagegen ist selbst Alt ein Fortschritt. Aber zum Glück gibt's hier ja immer häufiger Kölsch.

Stooge (der sich seit 13 Jahren weigert, sich an das Berliner Bier zu gewöhnen).