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(Philosophie) Gitarren-Frust

Moin, Moin die Herrschaften.
Ich muß hier mal mein Herz ausschütten:
Momentan frustriert mich mein Gitarrenspiel unheimlich, die Posaune steht auch nur in der Ecke und den Bass hab ich jetzt schon min. eine Woche nicht mehr angefasst. Die Posaune mal ausser acht gelassen und Bassspielen macht ohne echten Schlagzeuger und aktiver Band sowieso keinen Spaß:

Mir fehlt die Motivation. Mich nerven die ewig gleichen Licks und Rythmen die ich so spiele. Neue Songs wollen so gar nicht entstehen. Um mir Songs rauszuhören und draufzuschaffen bin ich auch zu faul. Anstatt kreativ Musik zu machen, erwische ich mich mit diversen Katalogen und bei Ebay um den nächsten GAS-Anfall anzustacheln(habe den letzten übrigens gerade einfach ausgesessen und nichts gekauft). Oder ich programmiere irgendwelche Sounds mit dem Modeller, die ich nie brauchen werde. Die Gitarre einfach wegzustellen und Sport zu machen hat auch nicht wirklich geholfen, nach einer halben Stunde daddelte ich schon wieder mit den blöden Pentatonik rum.
Also Freunde der Sonne: Was macht ihr um Euch zu motivieren? Neues Zeug kaufen kann es doch nicht immer sein.
Gruß
Ugorr
PS: An dieser Stelle nochmal Danke an 1T Mathias für das Pedal, der Umbau ist noch nicht fertig aber in Arbeit. :)


Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hallo Ugorr,

ich hatte diese Situation mit Bass auch vor 18 Monaten oder so. Damals habe ich mich durchgerungen und bin zu einer Musikschule gegangen, bei einem Jazzer gelandet und hatte lange Zeit schwer zu arbeiten. Es hat meine Sicht deutlich verändert, es hat mir neue Aspekte aufgezeigt und wieder eine Menge Motivation gegeben.

Nur eine Möglichkeit, aber ich denke man braucht für Orientierungswechsel die Sicht andere Leute. Sich selbst 'umzuerziehen' ist sehr schwierig.

Rainer

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hallo,

An Deiner Stelle würde ich mir eine Band suchen, gerade als Basser solltest Du doch die besten Chancen haben.
Ich finde das motiviert doch am allermeisten.

Ansonsten schadet es nichts, mal eine gewisse Zeit die Instrumente im Eck stehen zu lassen. Besser Du hast in einem
halben Jahr wieder Lust drauf, als wenn Du Dich jetzt zwingst und Dir das Musikmachen dadurch vergällst.

Vielleicht gibt es auch noch eine ganz andere Musikrichtung, die Dir gefällt in die Du Dich aber noch nie so richtig einarbeiten konntest.

Gruß
Dan

PS: Meine größten Impulse habe ich eigentlich immer im Zusammenspiel mit anderen Musikern bekommen.


Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Moin Hendrik,

ich würde mal sagen, kommt drauf an:

a) hast du keinen Plan, wie du in deiner musikalischen Entwicklung weiterkommst?

oder

b) hast du keine Lust?

Fangen wir mit b) an - Wenn du keinen Bock zum Gitarrespielen hast, lass es sein! Stell das Ding in die Ecke
und lass es solange stehen, bis die Finger wieder jucken. Ob das 2 Tage, 2 Monate oder ein halbes Jahr
dauert - vollkommen egal. Spiel nur dann, wenn du heiss aufs Spielen bist.

Variante a) - mit dem eigenen Gespiele unzufrieden sein halte ich für einen sehr wichtigen Antrieb, weiter zu
kommen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass z.B. das Heraushören und Nachspielen dich stresst - bleib dran!
Wenn du das spielen willst, was deine "Helden" spielen, dann hör dir die Leute an und versuch, in kleinen
Schritten nachzuvollziehen, was die Kerle machen, warum sie klingen wie sie klingen und wie sie an die Sache
rangehen. Wie Rainer schon schrob: wenn der Wille da ist, weiter zu kommen, ist ein guter Lehrer immens hilfreich,
denn ein guter Lehrer kann das, was du erlernen willst so strukturieren, dass du auch sinnvoll Üben kannst, ohne
"das Pferd von hinten aufzuzäumen".... natürlich macht Musik mit ner Band mehr Spass, als alleine aufm Sofa,
aber auch da wird was gehen - du musst nur dranbleiben!

Allerdings finde ich, dass man "auf der Stelle treten" und mangelnde Motivation NIEMALS in einen
Topf werfen sollte, denn wenn man/du keinen Bock auf die Gitarre hat, sollte man auch die Finger davon
lassen - sich zu irgendetwas zwingen zu müssen, halte ich für den falschen Weg. Ist eine Frage des inneren
Antriebs, und letztenendes des Durchhaltens, würde ich sagen. (Hey, hat keiner gesagt, dass man irgendetwas
im Leben geschenkt bekommt, oder? ;-))


Grüße,

Andreas

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Moin.
Hier mal eine Zwischenantwort an alle.
Vielleicht habe ich das "keine Motivation" tatsächlich mit "ich weiß gerade nicht WIE weiter" verwechselt.
Bandsuche ist natürlich immer eine Möglichkeit, aber ein festes Engagement ist gerade nicht drin, da ich nicht weiß wo ich ab diesem Jahr leben werde(neuer Job usw). Ich hab ja eigentlich auch ein paar Projekte am Start(Elektronische Mucke mit "meinem" Keyboarder und gelegentliches rumgejazze mit der Posaune), aber auch da fehlen mir gerade die Ideen.
Und speziell auf der Gitarre scheine ich gerade an die Grenze des momentan machbaren zu stoßen. Meine: Im Kopf klingt es schon anders, aber die Finger können das noch nicht umsetzen. Was natürlich nach "Üben(!)" und ggf einem Lehrer schreit. Mich graust es jetzt schon vor der Arbeit, die da noch kommt.
Ich werde wohl mal den Rolli anmailen und nachfragen ob er mir ein, zwei Stündchen Unterricht gibt. Vielleicht hilft das ja schon.
Danke soweit
Gruß
Ugorr



Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi.
Der Bilanzpunkt ist in anderen Bereichen(privat und durch das Ende des Studiums vor allem beruflich) ja gerade "am Start". Vielleicht ist das auch ein Grund für den Frust, da die Energie gerade in Jobsuche u.ä. notwendige, aber nervige Aktivitäten fließt.
Hmmmmmm
Ugorr

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust


: Ansonsten schadet es nichts, mal eine gewisse Zeit die Instrumente im Eck stehen zu lassen. Besser Du hast in einem
: halben Jahr wieder Lust drauf, als wenn Du Dich jetzt zwingst und Dir das Musikmachen dadurch vergällst.


... Hallo erstmal, ich hab ja schon ewig nichts mehr geschrieben aber immer mitgelesen warum wieso weshalb möchte ich hier kurz (ich hoffe es wird einigermaßen kurz) darlegen.

Angefangen mich mit der Gitarre zu beschäftigen hab ich da war ich 15 ein bißchen rumgezupft .. durch die Schule von diversen Büchern (leider nie eine richtige Musikschule besucht) Peter Bursch und andere das volle Einsteigerprogramm halt .. dann mit 18 Jahren wurd ich gefragt ob ich nicht Bock hätte in ner Band Bass zu spielen .. das War spaß pur und auch das Instrument hatte mich gepackt .. dann nach nem 3/4 Jahr war die Band Geschichte und der erste Frust stellte sich ein .. Gitarre und Bass (der nur geliehen war aber bis heute bei mir rumsteht - der Besitzer spielt auch nicht mehr) in die Ecke gestellt und 1/4 Jahr nicht angefasst. Dann auf einmal hat es mich wieder gepackt und ich hab wieder die Akkustik angefasst und hab mich in nem halben Jahr zu nem passablen Lagerfeuerclampfer hochgearbeitet. Motivitiert davon hab ich mir ne Yamaha Pacifica 112 (Strat Kopie) und nen kleine Übungsamp gekauft und damit weitergeübt .. das ging ca. 2 Jahre gut .. dann wieder Frust .. keine Band und viel bessere Gitarristen gibt es in dem Alter wie Sand am Meer .. also wieder ca. ein halbes Jahr Pause. Wieder ca. 5 Monate intensiv gespielt dann find mein Vorpraktikum fürs Studium an (14 Monate) .. in der Zeit war ich einfach Arbeitsmäßig so stark eingespannt (Überstunden, abends viel zu müde usw... ) dass die Gitarre und der Bass sowieso auf der Strecke blieb. Nun bin ich 2,5 Jahre im Studium und habe seit 3,5 Jahren meine Gitarren und den geliehenen Bass nicht einen Tag angefasst.
Mehrfach mit dem Gedanken gespielt das mir eigene Equipment zu verkaufen aber es trotzdem nicht übers Herz gebracht ..

Naja in letzter Zeit regt sich des öfteren der Gedanke mal wieder eine Gitarre in die Hand zu nehmen und sie nicht in meinem Kinder/Jugendzimmer bei meinen Eltern vor sich hin stauben zu lassen .. ganz besonders ausgeprägt war der Wunsch als am Tag vor dem 1. Mai am Lagerfeuer zwei meiner Kumpels mehr oder weniger gut vor sich hinspielt haben ..

Naja inspiriert durch die Beiträge mein eigentliches Anliegen .. habe ihr noch Hoffnung mit mir ? ;-) Hat schon mal jemand eine so lange Schaffenskrise gehabt ?

viele Grüße

Henning



Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hallo,

Spiele das Lied deiner Seele mit...

- verschiedenen Open Tunings
- den hohen Saiten mit Schaumstoff abgedämpft
- Mittel- und Ringfinger zusammengeklebt
- verstopften Ohren, also nur die Vibrationen im Hals und am Körper spüren
- mit einer akustischen Gitarre unter Wasser
- einer Gitarre, welche du danach feierlich abfackelst....

...und erkenne dich Selbst.

Gruss Chris






Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi Henning,

das Problemist aus meiner Sicht nicht die Frage, ob man mal so eine Schaffenskrise hat, sondern wie man damit umgeht.

Und hier gibt es halt verschiedene Methoden. Welche davon die Beste ist, wirst Du selbst rausfinden.

Das Instrument mal ne Weile liegenlassen ist sicher eine Methode.
Mein Rat wäre ja ne Band. Nach meiner ganz persönlichen Erfahrung gibt es nichts, was mehr fordert, als mit ein paar Leuten ein Programm zusammenzustellen und zu proben.

Immer dran denken: eine Schaffenskrise ist eine Art Wohlstandsproblem - wenn Du genug andere Dinge zu tun hast, denkst Du nicht dran.

Keep rockin'
Friedlieb (der dank neuer Band gerade mal wieder die Kurve gekriegt hat)

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi Andreas,

: Liebe "Vorschaufunktion":
: Danke dafür, dass mein Text jetzt so scheisse aussieht!

wenn die Vorschaufunktion einen Beitrag ganz anders darstellen sollte als das nachher im Forum der Fall ist, dann wäre das definitiv ein Bug und ich würde mich über diesbezügliche, einigermaßen präzise Fehlerbeschreibungen sehr freuen.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust



Lieber Hendrik,


: Mir fehlt die Motivation. Mich nerven die ewig gleichen Licks und Rythmen die ich so spiele. Neue Songs wollen so gar nicht entstehen. Um mir Songs rauszuhören und draufzuschaffen bin ich auch zu faul. Anstatt kreativ Musik zu machen, erwische ich mich mit diversen Katalogen ... Oder ich programmiere irgendwelche Sounds mit dem Modeller, die ich nie brauchen werde. ... nach einer halben Stunde daddelte ich schon wieder mit den blöden Pentatonik rum.

Das ist, mal so ganz nebenbei, eine sehr schöne Zustandsbeschreibung geworden. Mir ist dieser Zustand außerordentlich bekannt, aber ich sehe es trotzdem etwas anders als du:

Das Problem ist nicht, dass du in der Pentatonik steckenbleibst - das haben eine Menge Leute ihr ganzes Leben nicht anders gemacht und sind damit glücklich (und manche sogar reich) geworden. Das Problem ist, dass du meinst, Pentatonik und die immergleichen Licks seien nicht genug. Es müssten neue Songs und neue Licks her. Was dich vor einiger Zeit noch begeistert hat, ist heute für dich das "immergleiche Gedudel". Dafür kann aber die Pentatonik nichts. Der Punkt ist also nicht, was du spielst, sondern deine Sichtweise darauf.

Das ist, für sich genommen, auch völlig in Ordnung: Man ändert seine Sichtweise und seine Ansprüche, und meistens dauert es nicht lange und man macht einen neuen Schritt.

Es kann aber auch zum Problem werden, wenn die eigene Sichtweise so kritisch/negativ wird, dass man überhaupt keinen Spaß mehr dran hat. (Was du schreibst, klingt ein bisschen danach.) An diesem Punkt, finde ich, muss man nicht am "immergleichen Gedudel" arbeiten, sondern an der Beziehung, die man zu diesem Gedudel hat. Und das würde für mich bedeuten, dass ich erst mal nicht versuchen würde, unbedingt etwas neues/anderes zu machen, sondern stattdessen einfach weiterzududeln. Pentatonik kann etwas außerordentlich genussvolles sein, und die immergleichen Licks sind ja, wenn man genau hinhört, auch nicht immergleich. Neue Songs zu schreiben und neue Horizonte zu entdecken, geht sowieso nur in besonderen Situationen. Und solange die nicht da sind, sollte man sich die Dinge nicht mit überhöhten Ansprüchen gegen sich selbst verderben, sondern damit Spaß haben, was man hat: "Use what you have because after all it's all you got."

Herzlichen Gruß aus dem schönen Dudel an der Penta (wo die immergleiche Sonne scheint),

Michael

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi !

Schaffenskrise ? Pause ?

kenne ich auch alles.

1985 habe ich versucht, "mein" Programm )also alles eigene Sachen) mit "meiner" Band auf die Beine zu stellen. Die Band ga es aber nicht lange.

Danach war ich bis etwa 1993 als Basser unterwegs. Abgesehen davon, dass ich da im wesentlichen das gesopielt habe, was man mir vorgelegt hat, ruhte auch das Gitarrespiel friedlich vor sich hin.

Dann bin ich 1994 von Bonn nach Zerbst gezogen und hatte so viel um die Ohren, dass ich keinerlei Zeit hatte und auch schon fast alles verkauft habe und nur alle 2-3 Monate mal die Westerngitarre zur Hand nahm um etwas zu klipmern. Meine musiklaische Laufbahn war quasi beendet.

Erst 2001 habe ich dann wieder die Kurzve bekommen und wieder angefangen zu üben. Zwei Gigs mit den Musikschullehrern in 2003 und 2005 folgten und ich war wieder bessessen.

Und jetzt habe ich (neben den vielen Aussanjams) seit fünf Monaten eine neue Band und wir spielen immerhin fünf Stücke, die ich bereits vor 20 Jahren geschrieben habe......

Daneben covern wir aber auch einiges, da ich derzeit irgendwie noch nicht wieder in der Lage bin, Sachen zu "schreiben". Aber covern geht ja auch......(grummel)

Fazit:

ES IST NIE ZU SPÄT !

Liebe Grüße

Uli

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Lieber Michael,


: Es kann aber auch zum Problem werden, wenn die eigene Sichtweise so kritisch/negativ wird, dass man überhaupt keinen Spaß mehr dran hat. (Was du schreibst, klingt ein bisschen danach.) An diesem Punkt, finde ich, muss man nicht am "immergleichen Gedudel" arbeiten, sondern an der Beziehung, die man zu diesem Gedudel hat. [...] , sollte man sich die Dinge nicht mit überhöhten Ansprüchen gegen sich selbst verderben, sondern damit Spaß haben, was man hat: "Use what you have because after all it's all you got."


Das ist ein sehr guter Punkt, denke ich.
Wir sind hier ja zum allergrößten Teil keine Profis, und da stellt sich natürlich die Frage, was kann ich an und mit der Gitarre überhaupt realistisch schaffen.
Klar, wir wollen alle so schnell spielen können wie Yngwie Malmsteen, aber dabei so beseelt wie B.B. King. Oder so.

Aber ist das realistisch?
Nein, natürlich nicht.
Seien wir mal ehrlich. Als Studenten, Azubis oder Menschen in Lohn und Brot, wieviel Zeit steht uns da realistisch zum Üben zur Verfügung?
Jden Tag fünf Stunden? Nie im Leben.
Jeden Tag Eine?
Wenn man ehrlich ist, auch nicht.
Dreimal die Woche eine halbe bis dreiviertel Stunde, das kann vielleicht klappen.
Dann stellt sich natürlich direkt die Frage, was sind realistische Ziele, die ich mir stecken kann?
Übermorgen den Hummelflug spielen können gehört da sicher auch nicht zu.
Und ich muß mir überlegen, was Sinn macht zu üben.
Klar kann ich mich jetzt zu Hause hinsetzen und Mixophrygisch#137,5 üben.
Aber hilft mir das weiter? Wenn ich Musik machen will mit anderen Leuten?
Vielleicht ist es da Sinnvoller, neue Stücke zu lernen, damit man mit mehr Musikern mehr Schnittmege hat und z.B. bei der nächsten AS-Session mit Jochen Ziggy Stardust spielen kann.
Oder Akkordumkehrungen. Die kann ich mir aber auch nur merken, wenn ich sie in die Finger bekommen, indem ich sie direkt anwende.
Dann vielleicht noch mal Blue Bossa rausgekramt, weil: ist einfach, und auf Ihn mit Gebrüll; und nicht bei ´Round Midnight in der zweiten Zeile Steckenbleiben, weil sich da schon keine Sau die vielen Changes merken kann.

Wenn man sich kleine Dinge vornimmt, dann merkt man auch Erfolge.
Und das ist gut.

Gruß,
Woody

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Moin Woody,

Seien wir mal ehrlich. Als Studenten, Azubis oder Menschen in Lohn und Brot, wieviel Zeit steht uns da realistisch zum Üben zur Verfügung?
Jden Tag fünf Stunden? Nie im Leben.
Jeden Tag Eine?


Depends. Ich schaffe es mittlerweile wieder pro Tag rund eine Stunde zu üben. Weil sich meine Motivation erholt hat, weil es viel Neues zu entdecken gibt und weil ich wieder so etwas wie "Ehrgeiz ist geil" entwickelt habe.

Dann stellt sich natürlich direkt die Frage, was sind realistische Ziele, die ich mir stecken kann?

Ein früherer Chef von mir sagte immer, man würde am effektivsten arbeiten, wenn der Schuh eine Nummer zu groß ist. Kann ich bestätigen, denn sonst liegt die Latte zu niedrig und es langweilt.

Oder Akkordumkehrungen. Die kann ich mir aber auch nur merken, wenn ich sie in die Finger bekommen, indem ich sie direkt anwende.

Zum Bleistift. Mit meinen 88 Stücken Ebony&Ivory habe ich manche Akkordsachen erst jetzt so richtig kapiert. Oder was für geile Sachen man eben mit Inversionen machen kann. Voice leading, abartige Slash-Chords u.s.w.

i>Wenn man sich kleine Dinge vornimmt, dann merkt man auch Erfolge.
Und das ist gut.

Siehe oben. Wenn ich mir an einem Stück erst zu richtig die Zähne ausbeiße, motiviert es mich um so mehr weiterzumachen.

Rainer

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Moin.
Hier mal eine Antwort an alle. Habe mir am Wochenende mal bewust gar keine Musik angetan. Wobei ich mich geärgert habe, denn die neuen Scheiben von PearlJam und Neil Young sind wirklich gut.
Dazu habe ich mich beim Sport so richtig ausgepowert und den Kopf wieder frei gemacht. Gestern abend hab ich dann mal wieder den Amp angewärmt und stumpf, laut und böse gerockt. Hat wieder Spaß gemacht, aber ein paar Unterrichtsstunden werde ich auf alle Fälle nehmen. Dann kommt der neue Blickwinkel auf die gute alte Pentatonik vielleicht von allein.
Danke und Gruß
Ugorr, der wieder besserer Dinge ist.


Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi!

Gerade hab ich hier mal wieder reingeschaut und diesen Thread gelesen:
Mein erster Gedanke zu dieser Situation - die wohl jeder kennt - war Unterricht.

Und: man muss gar nicht unbedingt neue Sachen spielen, um besser zu werden. Ich habe seit kürzerer Zeit (endlich) Unterricht. Und schlagartig wurde mir klar, an wievielen Baustellen es Arbeit gibt: Vibrato, Bendings, Ausdruck und Musiktheorie, Arpeggien, Sauberkeit des Spiels usw.

Man kann ein Riff oder Lick einfach immer besser (oder zumindest ganz anders) spielen, durch diese vielen Aspekte, oder man probiert eine andere Lage, spielt ein Dur-Lick in Moll oder andersrum, phrasiert anders, oder zieht die eins vor.
Unterricht hat mir geholfen, die Schwächen des eigenen Spiels (brutal) ehrlich zu erkennen ;) - zumindest vielmehr als vorher.

: Dazu habe ich mich beim Sport so richtig ausgepowert und den Kopf wieder frei gemacht. Gestern abend hab ich dann mal wieder den Amp angewärmt und stumpf, laut und böse gerockt. Hat wieder Spaß gemacht, aber ein paar Unterrichtsstunden werde ich auf alle Fälle nehmen. Dann kommt der neue Blickwinkel auf die gute alte Pentatonik vielleicht von allein.

Und Sport scheint auch immer ein guter Rat zu sein, wenn einem "schlecht vor Musik" ist - geht auch mir so.
Schön, dass du diese Phase zunächst überwunden zu haben scheinst - meist spielt man nach so einer Phase auf einem bisschen höheren Level, und mit offeneren Augen. Bis die nächste Plateau-Phase kommt, aber ohne Tiefen gäbe es ja keine Höhen ;)

Gruß
Klaas

Re: (Philosophie) Gitarren-Frust

Hi Ugorr,

vielleicht hilft auch eine Teilnahme an dieser Veranstaltung? Ich bin dort regelmäßig dabei und es hat bislang immer zu Motivationsschüben geführt. Dass die dann ebenso regelmäßig nach einer Woche dem Alltagsgeschehen wieder untergeordnet werden mussten (siehe Woodys Antwort) steht auf einem anderen Blatt)...

Außerdem würde ich mich freuen, neben bekannten Gesichtern auch mal einen Aussensaiter dort zu sehen :-)

Gruß,
Andreas