Hi Claus,
: Hallo Thorsten und die anderen Zweifler,
da fühle ich mich auch angesprochen. Allerdings Zweifler im doppelten Sinn: Ich bin immer bereit für neue Erkenntnisse, aber ebenso bereit, sie im nächsten Moment wieder anzuzweifeln.
: Es ist mit diesen M-Kabeln wirklich so, dass die Gitarre sofort druckvoller, transparenter, geschmeidiger in den Höhen, runder in den Bässen klingt.
Die Botschaft hör ich wohl, allein... also ich glaube Dir schon, daß Du da einen Unterschied hörst, und ich hab's ja auch noch nicht selbst ausprobiert (werde es jetzt aber!), doch ich hab da so ein paar technische Nachvollziehbarkeitsprobleme, was den Klang betrifft.
Halten wir mal rein technisch folgende Fakten fest:
1. Ein Kabel ist ein passives Bauelement.
2. Ein Kabel hat einen Widerstand > 0 Ohm.
3. Ein Kabel wirkt in Maßen als Kondensator.
4. Ein Kabel wirkt in Maßen wie eine Spule.
5. Ein Kabel wird, einmal angeschlossen, zu einem kleinen Teil einer großen Schaltung (siehe auch die Radio-Hören-Berichte)
Die Punkte 2 bis 4 sind außerdem noch abhängig von der übertragenen Frequenz, Signalstärke etc.
Daraus folgt unmittelbar, daß das Kabel durchaus in der Lage ist, das übertragene Signal zu verändern.
Als passives Bauelement wird es allerdings niemals in der Lage sein, dem Klan etwas hinzuzufügen. Es kann höchstens was wegnehmen (ansonsten: Anmeldung als Patent, Perpetuum Mobile und so).
Wenn nun aber der Eindruck entsteht als ob das Kabel etws hinzufügen würde, kann das nur folgende Ursachen haben:
- Das Kabel schwächt bestimmte Bereiche (z.B. die mittleren Frequenzen) ab, so daß nach Ausgleichen des minimalen Pegelunterschieds am Amp andere Bereiche (z.B. die Höhen und Bässe) angehoben erscheinen
- Das Kabel ist an entscheidenden Punkten einfach relativ besser als andere Kabel, weist also Schwächen nicht auf, die bisher für Kabel typisch waren.
Für wahrscheinlich halte ich eine Kombination aus beidem.
: Allerdings, einen Einwand lasse ich zu: ich spiele selbst einen Röhrenamp und habe ausschliesslich mit Röhrenamps getestet. Wie so ein Kabel an Transistoren/PODs und ähnlichen Digitalos reagiert weiss ich nicht - ich wills auch garnicht wissen.
:-) Kleiner Seitenhieb muß ja immer sein. Wobei das Kabel als passives Bauelement sicher nicht in der Lage ist, den Unterschied festzustellen - von daher dürfte jedwedes Equipment zumindest potenziell davon profitieren.
: Und der finanzielle Aspekt ist doch kein Argument. Zwei Kabel haben mich etwa DM 250.- gekostet.
Jetzt bin ich die ganze Zeit, während ich das hier schreibe, immer mehr auf den Trichter gekommen, daß ich das Kabel einfach mal antesten muß. Aber an dem Punkt hier muß ich sagen: Der finanzielle Aspekt ist für mich sehr wohl ein Argument. Ich habe mir vor 15 Jahren mal ein Kabel gelötet, 10 Meter lang, sehr gute Qualität, ausgezeichnete Stecker, Gesamtkosten (ohne die 10 Minuten löten) 40 Mark, unzählige Male benutzt, funktioniert immer noch wie am ersten Tag.
: Und wenn sie nur 10 Jahre halten, hat sich das schon gelohnt, allein wegen der enormen Stabilität der Kabel.
Und da meine ich, daß ein 10 Jahre haltbares Kabel eben keine 120 Mark kosten muß. Oder willst Du es auch zum Autos abschleppen, Head auf Box festzurren, Einbrecher fesseln benutzen?
Keep rockin'
Friedlieb