Re: (Gitarrenbuch) Kennt einer ne gute Jazz-Schule???


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Beitrag von Kurt vom April 21. 2004 um 15:50:51:

Als Antwort zu: (Gitarrenbuch) Kennt einer ne gute Jazz-Schule??? geschrieben von feko am April 20. 2004 um 22:00:10:

Hallo auch,

: Meine Suche nach einem Gitarren Buch/Video, das Jazz-Standards behandelt war bisher nicht von Erfolg gekrönt.

Tja: "Die" Bibel(n) zum Thema Jazz-Standards ist nun
mal das Real-Book (das illegale, Band 1). Natürlich
schadet es nicht, Band 2 und 3 auch zu besitzen sowie
auch die Bände 1-3 der legalen Ausgabe.

Wenigstens zu Band 1 gibts (ich weiß aber nicht wo)
eine Sammlung mit Band-In-A-Box files incl. MElodien,
nicht nur mit den Begleitakkorden. Aber im WWW finden
sich viele Webseiten mit BiaB-Files zu allem möglichen.

:
: Vielleicht hat von euch einer 'n Tip!?!?
:
: Also, ideal wäre ein Buch, das mir nicht nur Noten (Tabulatur darf's natürlich auch sein :-) von den Stücken bietet. Quasi ein Real-Book mit Anleitung wie das Werk zu klingen hat. Rhythmus, Stilistik, Sound, Improvisation...
: Begleit-CD wäre natürlich super.

Tja: bevor es BiaB gab und für die, die die auf Dauer fade Synthi-Begleitung nicht mehr hören können, gibts den berühmten Jamie Abersold, Band 1 bis mittlerweile 50 oder so, jeder Band zu einem Bestimmten Thema (Latin, oder Bebop etc). Da ist auch ein live eingespieltes Playalong zu allen Stücken des Bandes auf CD mit bei ... aber halt nur in einem Tempo! Das Tempo läßt sich aber mit Software wie z.B. dem "Transcriber" oder "Musician's CD Player" verlangsamen, ohne die Tonhöhe zu verändern.
Abersold ist DER Name für Literatur um Jazz zu lernen.

Im AMA-Verlag gibt's von Jürgen Vogel ein/zwei Bücher mit typischen Jazzlicks berühmter Vorbilder. Da ist auch eine CD dabei.

Vorsicht vor Tips, die sich auf Harmonielehre oder Skalen beschränken!! Jazz ist mehr als oder besser gesagt was anderes als nur vierstimmige Akkorde oder Skalenreiterei!
Der ternäre Swing-Groove, präzises Timing (sollte eigentlich vom Rock her schon gelernt sein, wenn's nicht gerade Trash Metal war), Clave-Feeling für Latin-Grooves, Mut zur Improvisation, eine offene Einstellung und ein offenes Ohr für die Aktionen der Mitmusiker denn jedes Stück läuft jedes Mal ein bißchen anders ab, und die Bereitschaft, sich in der Band zurückzunehmen, gehören mindestens genauso dazu. Und das kann man/frau alles einbringen, ohne auf den komplizierteren Skalen rumzureiten.

(Einschub:
Im Ggs. zu einem meiner Vorredner ist die harmonische Moll-Skala übrigens schon von gewisser Bedeutung, auch für den Anfänger, sobald er über Moll-Kadenzen improvisiert. Aber "harmonisch Moll" ist ja bloß ein Name: wichtig ist dabei nur ein Ton: die große Septime als Leitton für die Auflösung der Moll-Kadenz.)

Jazz is what you DON'T play.

Eine gute Alternative zu Literatur und Lehrern sind übrigens Jazz-Workshops, die an mehreren Orten in Dtld. angeboten werden. Wenn Du Tips brauchst, so melde Dich.

Keep groovin'
Kurt


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