Re: (Amps) Zerrverhalten von Röhren (was in welche Schublade?)


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Ingo Z. vom Februar 02. 2004 um 22:11:21:

Als Antwort zu: Re: (Amps) Zerrverhalten von Röhren (was in welche Schublade?) geschrieben von burke am Februar 02. 2004 um 13:15:21:

Hallo !

Ultra-High-Gain bekommt man schon mit einem System ECC83 hin. Dazu wird die Röhre außerhalb des normalen Verstärkerbetriebes mit sehr niedriger Anodenspannung bzw. großem Anodenwiderstand betrieben, wobei sie ziemlich schnell in die Sättigung geht, natürlich ohne fieses Klippen, wie mit Dioden oder übersteuerten Halbleitern.
Die Röhre erzeugt, wie an anderer Stelle ganz richtig beschrieben, kein hartes Clipping (Abkappung des Signals), sondern geht langsam in die Sättigung, wobei auch geradzahlige Harmonische hinzugefügt werden. Das bekommt man mit Halbleitern nur sehr schwer hin, auch die SFET-Verzerrer mit BF245 können zwar weich verzerren, die geradzahligen Harmonischen werden jedoch nicht erzeugt...

Beim Soldano erfolgt die High-Gain-Zerre im Kanal "OD" (overdrive), allein mit einer ECC83 bzw. 12AX7, beim MESA MARK IV sieht es ähnlich aus, wobei ein System wohl nur zur Signalverstärkung dient. Da muß ich nochmal genau nachsehen...

Beim Klippen (Dioden z.B.) entstehen ungeradzahlige Harmonische, die als unangenehm empfunden werden. Nachgeschaltete Klangfilter zur Höhendämpfung sind nur Korrektur an den Symptomen. Besser sind da schon Signalprozessoren oder Schaltungen mit Operationsverstärkern, die die Röhrenkennlinie besser nachbilden.

Gruß Ingo


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.