Re: (Zakk) Der Ton des Anstosses


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Beitrag von Rainer Hain vom Januar 05. 2004 um 11:21:39:

Als Antwort zu: Re: (Zakk) Der Ton des Anstosses geschrieben von Der Felix am Januar 04. 2004 um 19:39:01:

Genau das ist mir bei mir selbst auch aufgefallen, und genau das macht mich auch zu einem "schlechten" Keyboarder. Meinst Du, man kann da wieder rauskommen?

Das kann ich sagen, ich machs nicht viel anders ;-) Ich habe zwar mit Klavier vor der Gitarre angefangen und auch Unterrricht gehabt, aber erstens bin ich ein lausiger Pianist und zweitens sehe ich mich vor allem als Gitarrist. Ich hatte mein Aha-Erlebnis am Klavier erst, als ich es betrachtet habe wie die Gitarre und angefangen habe, auch auf dem Klavier in Akkorden zu denken. Ob man da wieder herauskommt, weiß ich daher auch nicht...

Allerdings macht dich das eher zu einem guten Keyboarder! Um einen vernünftigen Part zu einem bestehenden Song auszuarbeiten, denken alle Keyboarder, die ich kenne und schätze, in Akkorden. Das funktioniert ím Kopf ziemlich ähnlich wie Gitarre spielen. Du findest leider zu wenige Keyboarder, die so ticken. Deshalb gibt es so wenige gute Keyboarder.

Umgekehrt isses aus Gitarristensicht ja sicher auch eine "Keyboarderkrankheit", ständig Songs um eine Melodie herum zu bauen.

Warum ist das eine Krankheit? Es ist ja auch nicht nur bei Keyboardern so. Die meisten Instrumente sind nun mal nur zu einstimmigem Spiel in der Lage, unsere Stimme ja auch. Daher ist doch erst mal die Melodie wichtig und dann erst der Rest.

Klänge der Song denn nun ohne diesen krummen Gesang genauso interessant oder isses dann ein gewöhnlicher Popsong? Vermutlich letzteres, oder?

Da mir - wie du wahrscheinlich gemerkt hast - die Begeisterung für den Song fehlt, kann ich das schwer beurteilen. Mit besserem Gesang wäre es eine gähnend langweilige Schnarchnummer. Mit DIESEM Gesang ist es für mich eine schlecht gesungene gähnend langweilige Schnarchnummer. ;-))))

Meinst Du nicht, daß ihm das aufgefallen ist und er es, wenn er gewollt hätte, korrigiert hätte?

Das wird sicher einigen Beteiligten aufgefallen sein, mit Sicherheit dem Toningenieur und dem Produzenten. Aber die Gründe, einen Vocal-Take stehenzulassen, sind vielfältig. Wenn er es ohnehin nicht besser kann, hat es ja keinen Wert, ihn das immer wieder machen zu lassen. Für eine Korrektur per Harmonizer oder Computer ist der Gesang zu weit daneben, das hätte mit Autotune den "Cher-Effekt" wie bei "Believe" gegeben. Das scheidet auch aus. Die Nummer ganz weglassen, das Album deshalb abblasen, scheidet ab einem gewissen verbratenen Budget (oder Gesichtsverlust für den verantwortlichen A&R-Manager) auch aus, was will man also machen? Augen zu und durch! Passiert durchaus öfter ;-))

Viele Grüße
Rainer


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