Re: Siehste, siehste! <:-)


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Beitrag von wodim vom Oktober 07. 2006 um 23:35:49:

Als Antwort zu: Re: Siehste, siehste! <:-) geschrieben von Diet am Oktober 07. 2006 um 22:45:14:

> Ich denke auch, Modeler sind absolut kein Misserfolg. Das Konzept verkauft sich doch sehr gut in unterschiedlichen Varianten, da kann man nicht dran rütteln.

Nu ja, das ist relativ. So richtig "durchsetzen" wird sich das wohl nie.

> wie kannst Du von a l l e n Modelern sprechen, wenn Du doch vorher angemerkt hast, den ZenAmp nicht genau zu kennen? ;-)

Nu ja - wie kann ich behaupten, ich weiß, wie ein Fisch aussieht, wenn ich noch keinen Quastenflosser gesehen habe? <:-) Im Ernst: Das Prinzip ist wohl bei allen Modelern dasselbe. Ich zitiere einen, der's wissen muss (mit meinen Kommentaren dazu):

"Noch ein kleiner Nachtrag zur Diskussion Gitarren-Röhrenverstärker vs. Digitale Simulationen; (in ersteren wohne ich, quasi): Abgesehen von den speziellen dynamischen Eigenheiten der Röhren selbst und Dingen wie dem Ausgangsübertrager etc. ist eigentlich das Schaltungskonzept viel entscheider für wesentliche Teile des Charakters eines Röhrenamps der in leichtem (Endstufen-)Overdrive fährt, speziell das der Versorgung, der Koppelglieder, des Phasensplitters, der Gainstruktur etc.

Bei schlechten Verstärkern ist das alles halt irgendwie; bei guten ist es durchdacht, bei göttlichen wurde per Zufall oder langwierige Optimierungen die Abstimmung so getroffen, dass die unzähligen Dreckeffekte sich optimal ergänzen und eben ein sattes, punchiges, ideal komprimiertes Klangbild ergeben. In der Hinsicht -- und das ist kaum bekannt -- kann man mit topologisch ähnlichen Transistor-Schaltungen (FETs) durchaus eine ähnliche Qualität erreichen.

Was hingegen gar nichts bringt, ist allein die Kennlinien der Röhren digital zu simulieren, deswegen sind die ersten dieser Modelling-Amps oder PlugIns so kläglich gescheitert und tun das grossteils immer noch, m.E. Solange man das Netzteil-Endstufe-Trafo-Speaker Interface nicht ebenso exakt nachbildet..."

[HK] Einspruch, Euer Ehren! Da habe ich mal wieder Assoziationen (obwohl ich nicht Lilienthal heiße): Flugzeuge fliegen auch, aber sie ahmen nicht die Mechanik und Aerodynamik des Vogelflugs nach. Naja, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. <:-)

"...(und eben nach wie vor am besten analog), wird es nicht zu einem druckvollen Sound kommen, also ich kenne (noch) keine Modelling-Amp (an einer normalen Gitarren-Box), der nicht durch eine gewisse Lustlosigkeit, trotz aller Rundheit, des Sounds auffiele. Fazit: die exakte, dynamische Klirrverteilung eines Röhrenverstärkers ist ein derart komplexe Angelegenheit, das statische Klirrverhalten einer Röhre ist da nur das Tüpfelchen auf dem i."

Soweit klar, oder?

Hartmut


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