Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Guten Morgen/Tag/Abend/[insert time of your choice] allersaits,

nach der Frankentele jetzt also der zweite Streich.

Matthias sei Dank habe ich ja nun eine Hohlholzgitarre mit Saitenlage jenseits von Gut und Böse, Flatwoundsaiten, F-Löchern und voll-porno 50er-Jahre-Design. Es handelt sich um sowas wie eine ostgotische Klangpappe, die Matthias nicht mehr wollte (er schiebt ja immer die Mißgeburten seiner G.A.S.-Anfälle anderen Aussensaitern zu) und bei der relativ schnell klar war, daß es ein Slide-Monster wird. Hier isse:



Nun ist ja eins meiner zahlreichen Lebensmottos (Motten/Mottae/Motti - bin kein Lateiner) "trau keiner akustischen Gitarre, die Du nicht selbst elektrifiziert hast" und so war sie heut also dran. Flugs auf dem Heimweg bei Real Guitars in Leverkusen ein paar Gurtpins und eine Klinkenbuchse eingeholt und dann frisch ans Werk. Kosten sollte es eigentlich nichts, und es lag ja hier noch der steinalte Original-Pickup meiner Tele rum, also mußte der für den ersten Anlauf herhalten.

Folgendes Bild schwebte mir vor meinem inneren Auge vor:



Bloß - das fiel mir dann ein, als ich letztens beim Einschlafen drüber nachdachte - ist es ja gar nicht mal so leicht, so einen Pickup von oben in das kleine Löchlein reinzubekommen. Und wie bei ner Strat oder Tele ein Pickguard wollte ich auch nicht. Und auch keine Rähmchen, hätte ja Geld gekostet und mein inneres Auge wollte einfach dieses Bild des pur montierten Pickups.

Nun besagt ja eine andere meiner Lebensmotten "trau keinem Tabu, das Du nicht selbst gebrochen hast" und so kam ich dann auf die verwegene Idee, eine Revisionsluke in die rückwärtige Seite der Gitarre zu schnitzen:



Dann hab ich noch ein paar Leistchen von innen so halb über zwei Seiten reingeklebt, damit man den Deckel auch wieder zumachen kann, sieht dann so aus:



Morgen muß ich noch irgendwo was Schaumstoff oder so besorgen, den stopf ich dann auch durch die Luke und dann wird der Deckel mit DC-Fix oder Tesafilm verschlossen, vielleicht schraub ich den auch (hui) und dann isse fertig.

Der Klang hat mich umgehauen, die Färbung des Pickups ist genau das Richtige für die Gitarre, ein fetter und trotzdem luftiger Slide-Ton, perkussiv und präsent. Ich bring sie zur nächsten Session mal mit, ist echt ein Monster geworden.

Ach ja, und folgende weitere Sakrilege habe ich im Vorbeigehen noch begangen und Spaß dabei gehabt:

- ins ausgeschlagene Loch des hinteren, nicht mehr vorhandenen Gurtpins mit Heißkleber einen Holzdübel eingeleimt, dann abgeschliffen und anschließend mitten in den Holzdübel ein Loch für den neuen Gurtpin gebohrt,

- dto. vorne, bloß daß ich den neuen Gurtpin da etwas weiter unten ins Holz des Halsfußes geschraubt habe,

- Klinkenbuchse direkt in die Zarge geschraubt

Außerdem ist die Gitarre jetzt auf Open F gestimmt (wie Open E, bloß ein Halbton höher), was zwar undogmatisch ist, aber für eine angenehm straffe Saitenlage sorgt.

So. Habe fertig.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Tach Friedlieb,

herzlichen Glückwunsch! :-) Auch für den Mut mit der Revisionsöffnung. Da ist ein kleines Scharnier und ein Häkchen mit Öse von einer alten Zigarrenliste Pflicht, finde ich! Das Scharnier sollte ruhig etwas knarren, mit etwas Hall klingt das dann sicher recht gruselig.

Bin mal gespannt bei der nächsten Session auf die ostgotische E-Slidepappe, die sich sehr heimelig an den Peavey Classic 20 schmiegt.

Clampf on

Yeti

PS.: Vor meinem geistigen Auge entstand beim Lesen diese Alptraum-Szene: Jemand bringt einem "Musikfachgeschäft" seine 8000-Euro teure Gibson L5 oder Byrdland, um sich fachgerecht einen neuen Halspickup einsetzen zu lassen, und der "Werkstattprofi" meint hinterher: "Schon fertig, ich hab einfach mit ner Stichsäge eine Revisionsluke eingebaut. Ist das Scharnier nicht niedlich? Hallo! Nich umfallen! Hilfe, ein Arzt!"

Schnell aufwachen!

Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Sowie als Antwort zu: Re: (Technik) kennt jemand diese Box? geschrieben von Andreas Falke am August 24. 2003 um 13:27:15:


Hi Andreas,

: so'n Revisionsding haben wir an der Badewanne auch.

yepp, daher stammt auch die von mir gewählte Bezeichnung.

Danke übrigens (auch an bOOgie) für die zumindest gedankliche Fortführung des Geschehens.



Bevor aber die Belustigung über mein Vorgehen in Unverständnis oder gar Zorn umschlägt, seien hier noch sicherheitshalber folgende Feststellungen nachgetragen:

- Bei dem von mir aufgesägten Objekt handelt es sich um ein Stück Schrott, welches selbst für Lagerfeuermusik nur deshalb zu brauchen gewesen wäre, weil sein Holz einen gewissen Brennwert bietet,

- keinesfalls würde ich auch nur daran denken, eine wirklich wertvolle Gitarre so zu verschandeln,

- no Animals were harmed in producing this Revisionsluke


Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Friedlieb,

hömma. Kommt son Mann inne Kneipe. Sacht einer:
Kumma, da kommt son gitarrenspieler. Oder watt.

Ne, sacht der andere, dat is kein Gitarrenspieler,
dat is son Bastelkasper.

Wie, so'n Bastelkasper? Wat bastelt der denn?

Weisiauni, sehchst so anne Gitarren rum. Wahma Klemptner, macht immer so Revi-Öffnungen in dat Zeuch.

Komm lass stecken, sowatt gibbet do gahnich.

Gibbet nich? Dann passma auf. Hatta sogar vorgezeicht.

Hatta nich.

Hatta wohl.

Ach du scheisse. Gabdatnich Ärger?

Ja Hömma. wat glaups du denn?

Wieso hatta denn nich inne Zahge gesehcht. Da sietat donnich soo schlimm aus?

Weissiaunich.

Sachengiptat.

Ja und dann?

Dann hatta vorne ein Lautmacher reingeschraubt. Sieht abba nich so scheisse aus - mussich sagen.

Ja und töhntatdenn?

Weisinich. Wirdwohl.

Ja und watt is jetzt inne Klappe? Drogen?

Nä, Strippen.

Strippen?
Wie, strippen? Gezz werd ma nicht ohrdinär.

Ne, Kabelz für zum verdrahten, damitat am Emp geht und ohrntlich Getöse macht, kennzdattoch.

a so.

Und deshalb die ganze Aufregung?

Hm.

Hättersich doch watt fettiges gekauft, oder?

Sicha. Hatta abba nich.

Kumma an.

Machichja.


Bis die Tage.

Jau, bis die Tage.


groetjes,

ihr Jean von Nebentisch.


Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Moinsens Felix -

: hömma. Kommt son Mann inne Kneipe. Sacht einer:
: : Kumma, da kommt son gitarrenspieler. Oder watt.
: :
: : Ne, sacht der andere, dat is kein Gitarrenspieler,
: : dat is son Bastelkasper.:
: Wann werden wir diesen Film im Lichtspielhaus unserer Wahl sehen können?
:
: Gaaaanz großes Kino wär' das, finde ich.


Ein ähnlicher Dialog findet sich, als Katlewskie (spell?) den Schacht verläßt und an brennenden Mülltonnen vorbei in eine Pottkneipe einzieht:

"Kommt einer rein inne Kneipe, schwarz wie'n Nehjer..."

Aus dem Film "Jede Menge Kohle" von A. Winkelmann, aus dem Falk schon den schönen Satz: "Es kommt der Tag, da will die Säge sägen" zitierte.

Großes Kino, Pott goes Italo Western ...

slide on...
bO²gie



Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Mahlzeit!

: Es handelt sich um sowas wie eine ostgotische Klangpappe, die Matthias nicht mehr wollte (er schiebt ja immer die Mißgeburten seiner G.A.S.-Anfälle anderen Aussensaitern zu)

Erstens ist das eine runtergekommene Gitarre der Marke OEBRA, wenn ich mich recht erinnere. Bei ebay habe ich ein Instrument gleichen Namens auch noch entdeckt aber sonst nie. Auch Herr Google wusste nicht mehr.

Allerdings muss ich energisch widersprechen, dass ich anderen Aussensaitern Schrott zuschöbe!! ;-)
Der Versand dieses Instruments erfolgte nur, um den Karton, im dem die andere Gitarre für Friedlieb war, zu stabilisieren. Und wer keine Ausrede mehr weiss, wird erschossen.

Was allerdings die gefrästen Löcher angeht, kann ich nur sagen: Ich hätte den Deckel hinten gleich weg gelassen und dafür noch ein Poti eingeschraubt.

Gruß

Matthias

Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Hi Matthias,

: Erstens ist das eine runtergekommene Gitarre der Marke OEBRA, wenn ich mich recht erinnere. Bei ebay habe ich ein Instrument gleichen Namens auch noch entdeckt aber sonst nie. Auch Herr Google wusste nicht mehr.

Frau MetaGer führte mich zu dieser Seite, aus der hervorgeht, daß Anfang der 70er eine Firma "Richard Oertel, Bad Brambach" mal den Namen Oebra verwendet hat. Und in einer holländischen Forschungsarbeit steht auch was von "Bad Brambach, Richard Oertel, Musikinstrumente und Saiten". Aber so wirklich viel mehr wissen wir dadurch natürlich nicht.

Jedenfalls ist sie jetzt ein Unikat. ;-)

: Der Versand dieses Instruments erfolgte nur, um den Karton, im dem die andere Gitarre für Friedlieb war, zu stabilisieren.

Ich dachte, die andere wär zum stabilisieren gewesen? ;-)

: Ich hätte den Deckel hinten gleich weg gelassen und dafür noch ein Poti eingeschraubt.

Dafür hat der Tele-Pickup zu wenig Leistung. Der Poti wär eh immer voll aufgedreht gewesen. Die Gitarre ist übrigens jetzt mit dezent anthrazitgrauem Schaumstoff aus einem wohltätigen Gummersbacher Bettenhaus gedämmt und das funktioniert so gut, daß ab einer gewissen Lautstärke die Pickup-Metallkappen pfeifen, bevor die Gitarre selbst koppelt. :-)

Am 18. September wird sie ins Valhalla geführt und dann schaumermal, ob mer was hörn...

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Tach,



boah ey, voll krass kongret gei-el ey!

Endlich mal ne passende Tonleiter für die Pentatonik. Sind doch 5 Stufen, oder? ;-)

Gruß

Jochen
wenn ich mir nun ne Revisionsluke einbauen ließe, würde die Gitarre dann tiefer hängen? Könnte ich dann Anfang/Mitte Oktober noch ne Luke für meine .... neeee neeeee neeee :-)
*und nun einatmen und den Atem gaaaaanz nach unten schicken* ;-)

Re: (Gitarre) Bastardisierung Teil 2 - die Pornocaster

Gabs da nicht auch den hier? "Satt kennich nich. Entweder ich hab Hunger oder mir is schlecht."

Grüße,
Johannes

:
: Ein ähnlicher Dialog findet sich, als Katlewskie (spell?) den Schacht verläßt und an brennenden Mülltonnen vorbei in eine Pottkneipe einzieht:
:
: "Kommt einer rein inne Kneipe, schwarz wie'n Nehjer..."
:
: Aus dem Film "Jede Menge Kohle" von A. Winkelmann, aus dem Falk schon den schönen Satz: "Es kommt der Tag, da will die Säge sägen" zitierte.
:
: Großes Kino, Pott goes Italo Western ...
:
: slide on...
: bO²gie