Moin.

Hier ein TV-Tipp für morgen, nämlich mein Lieblingsfilm:

Sonntag (03.03.'02), Bayern 3, 0:15 Uhr (also technisch gesehen Montag) : "Hana-Bi - Feuerblume"

Ein japanischer Film von Beat Takeshi mit dem Haupdarsteller Takeshi Kitano (anderer Name aber derselbe Typ). Für alle die wissen wovon ich rede: Das ist der Kerl aus "Takeshis Castle". Wer allerdings in seinen Filmen denselben bunten Schabernack erwartet, wird mit dem Gegenteil bestraft: Spartanische Effekte, hoher Anspruch. Letzter, noch härterer Film war "Brother", falls den jemand gesehen hat.


Was erwartet einen bei Hana-Bi?

- wortkarge Dialoge
- kurze, ultraharte Gewalt
- intensive, Lange Schnitte
- sparsame, gute Szenenmusik & naive, japanische Malerei
- stumpfe, tiefe Gesichtsausdrücke
- kurzer Humor ohne Paukenschlag
- niveauvolle Story


Wir wünschen gute Unterhaltung bei dem Programm Ihrer Wahl.

Gruß,
groby

Tach Groby,
war das der Film, in dem Kitano diesen Polizisten, der eine todkranke Frau hat, spielte, und es wagte, der japanischen Mafia eine hübsche Summe Geld zu entwenden? - ... und wider Erwarten erstaunlich glimpflich endete? Feiner Streifen... :-)
Hast Du Kikuiros Sommer gesehen? Kitano mit einem kleinen Ausreisser an der Hand. Warmer und schräger Humor in einem Zug. :-)

Gruss
Micha

Hi, Micha.

war das der Film, in dem Kitano diesen Polizisten,

Jup...

...der eine todkranke Frau hat, spielte,...

genau...

...und es wagte, der japanischen Mafia eine hübsche Summe Geld zu entwenden?

richtig...

... und wider Erwarten erstaunlich glimpflich endete?

Ähm...., eigentlich nicht.

Er bringt sich und seine Frau um. Das würde ich nur bedingt als "glimpflich" bezeichnen. Andererseits hast Du Recht: Im Vergleich zu anderen Szenen wird dieses Geschehnis am Schluß noch recht dezent dargereicht.

Hast Du Kikuiros Sommer gesehen? Kitano mit einem kleinen Ausreisser an der Hand. Warmer und schräger Humor in einem Zug. :-)

Ne, kenn' ich nicht. Hört sich aber gut an. Ich kenne nur "Sonatine" (naja, ein Frühwerk halt), "Hana-Bi" und "Brother" (heftig, heftig).
Ich würde wohl gerne mal seine Bücher lesen, aber da gibt's nichts in deutscher Übersetzung.
Stattdessen habe ich mir gerade den (*ähem*) Roman "Barb Wire" gekauft. Was zu lachen für 0,50 Euro: Ein saumieser Roman entstanden nach einer grauenerregenden Drehbuchvorlage für einen brechreizenden Film mit einer stronzdummen Darstellerin.

Das potenziert sich.

Gruß,
groby

Aloha groby - Danke für diesen Filmtipp.

: Was erwartet einen bei Hana-Bi?
:
: - wortkarge Dialoge

Yeppa

: - kurze, ultraharte Gewalt

Vorallem immer auf die Zähne. Nicht schön aber effektiv.

: - intensive, Lange Schnitte

Yeppa, auch wenn manch langer Schnitt ins Leere geht. Einige Szenen leben aber gerade davon.

: - sparsame, gute Szenenmusik & naive, japanische Malerei

Der einzige Punkt wo ich zumindest halb widersprechen muß. Die Filmmusik ist das schlimmste was ich mir seit Bilitis angetan habe. Und Bilitis hab' ich mir nur angetan um meine Kinobegleitung danach zu überzeugen das ich auch eine tolle Briefmarkensammlung habe.

Die naive malerei kommt allerdings prickelnd. Umgeschlagen: die Szene vor dem Blumenladen.

: - stumpfe, tiefe Gesichtsausdrücke

Yeppa again. Hat streckenweise Kaurismäki Qualitäten und bettet die Gesichter sanft und leer zwischen die blutigen Schlachterszenen.

: - kurzer Humor ohne Paukenschlag

Sinnierend im Rollstuhl: "Ich habe noch nie gemalt .....[Pause] .... vielleicht kaufe ich mir sogar eine Baskenmütze". Wunderbar. Geht nicht besser.

: - niveauvolle Story

Yeppa³. Nochmal Danke für diesen Filmtipp. Bitte mehr davon.

slide on ...
bO²gie

: Er bringt sich und seine Frau um. Das würde ich nur bedingt als "glimpflich" bezeichnen.

Ich erinnere mich. Traurig. Allerdings wird einem die ganze Zeit über Schlimmeres suggeriert - es gibt ja Filme, in denen führt eine Spur von Anfang an derartig subtil in den Abgrund, das einem zum Schluss noch der Rest gegeben gegeben werden braucht. Seven ist so ein Beispiel (das klappt aber in dem Fall nur im Kino, und nicht als Konserve im Heim-TV: so düster kann kein Wohnzimmer sein. :-) )

Gruss
Micha

: : Er bringt sich und seine Frau um. Das würde ich nur bedingt als "glimpflich" bezeichnen.
:
: Ich erinnere mich. Traurig. Allerdings wird einem die ganze Zeit über Schlimmeres suggeriert...

Dabei wurde diese Szene, verglichen mit der deutlich Blutsprache in anderen Szenen, sehr sensibel inszeniert. Das kleine Mädchen am Strand, er hält den Drachen an den Flügeln, sie läuft an, es zerreißt den Drachen, er hat nur noch die Flügelenden in der Hand. Stillstand. Das Mädchen spielt mit dem kaputten Drachen... 2 Schüsse, Abspann schwarz und dann ein letzter Blick auf das Mädchen. Ein langer erschrockener fragender Blick....

slide on ...
bO²gie

...dass ihr immer alles verraten muesst begreife ich nicht...

gut Guck!
ullli