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(Tip) George Benson revisited

Moinsen

Das Thema hatten wir ja schon mal; welche G. Benson Aufnahmen sollte man hören/haben. Bekanntermassen hat der Herr ja auch einen ganzen Katalog an Seichtem fabriziert.

Mit dem Damaligen Thread bin ich nicht weitergekommen, "Breezin" und Konsorten mögen einen technisch versierten und ausgereiften Gitarristen (Sänger/Entertainer) zeigen, aber, Hand aufs Herz, das ist zum Teil schlicht Fahrstuhlmusik.

Hier also meine ultimative Empfehlungsliste - sofern man mit dem Genre überhaupt etwas anfangen kann.

- "The new Boss Guitar of George Benson" 1964

Laut Wikipedia die erste Aufnahme des damals blutjungen GB zusammen mit dem Jack Mc Duff Quartett. Lupenreiner BeBop, das was Liesschen Müller gemeinhin als "Dschäss" bezeichnen würde. Der Blueprint für den klassischen Archtop-Jazz-Sound.

- "The Shape of Things to come" 1968

Hier wird der Mann souliger, zum Teil sehr schräge Sounds und Phrasierungen. Die swinging 60'er Jahre dominieren. Das E-Piano klingt genau so wie es muss, Die Läufe sind glasklar und immer schweinesicher. Dass in dem Kontext Stücke wie "Chattanooga Choo Choo" funktionieren spricht für die Platte. Erste Anzeichen für die späteren "schönen" Phasen sind erkannbar aber noch nicht störend.

- "Bad Benson"  1974

Jaaaa, er ist "baaad", er ist ein "Gäängster", man google nur mal das Cover. Bevor er später zum Oma/Schwiegermutter-Jazz überwechselte gibts hier funky Jazz-Rock vom Feinsten der den Namen wirklich verdient. Zwischendurch ein bisschen Latin, schliesslich musste sich die Konkurrenz ja irgendwo orientieren. Die Sidemen? Phil Upchurch, Kenny Baron, Ron Carter, Steve Gad! Alles Klar? Ausserdem die Ultimative Version von Take-Five als Eröffnungsstück. Sehr schön und klever gespielter Starter. Das gefällt dann auch den Bluesern unter uns. Der Rest dann nicht mehr :-) oder vielleicht erst recht.

Ok, das wars fürs Erste, ich denke drei Scheiben die in jeden gut sortierten Haushalt gehören. Und das beste; auf keiner einzigen Aufnahme wird GESUNGEN!

Gruss Manuel


Re: (Tip) George Benson revisited

Guten Morgen, lieber Manuel,

danke für den Bad-Tipp. Finde es zwar nicht so ober-ober-funky (wahrscheinlich weil ich ja selber so funky bin, nä.....), habe es mir aber trotzdem mal zugelegt. Man lernt ja immer was dazu....

Viele Grüße in das Land, das keinen Euro hat (wie wir auch bald),

Michael


Re: (Tip) George Benson revisited

: Guten Morgen, lieber Manuel,
:
: danke für den Bad-Tipp. Finde es zwar nicht so ober-ober-funky (wahrscheinlich weil ich ja selber so funky bin, nä.....), habe es mir aber trotzdem mal zugelegt. Man lernt ja immer was dazu....
:

Auch Dir guten Morgen, lieber Michael

Is' ja immer so eine Sache Musik zu beschreiben; talking about music is like fucking about football. Aber Du hast natürlich recht, Benson bleibt Benson und wird nie wie George Clinton klingen, ausserdem schreiben wir das Jahr 1974 da sind solche Sachen ja erst am entstehen. Ich finde man sieht/hört aber auch gut wo sich Leute wie z.b. De Meola Ihre Tricks geholt haben. Auch der hat ja nicht nur Highspeed-Pickings-meets-Elevator-Muzack gemacht.

So gesehen gefällt mir "The Shape of Things to come" fast besser, da sind ein paar skurile Sound und Rhytmus Ideen drauf. Das klingt machmal wie aus Antonioni's "Blow Up" (ein Film aus den 60'ern mit einem Cameo Auftritt von den Yardbirds - für die Jüngeren unter uns)

Hoffe Du hast trotzdem Spass am einen oder anderen Stück (bin ich mir fast sicher).

Gruss Manuel


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

Das gefällt dann auch den Bluesern unter uns. Der Rest dann nicht mehr :-) oder vielleicht erst recht.

Wenn wir schon beim Thema Blues sind. Für die Herren mit der blauen Seele und einer kleinen, gut versteckten, Affinität zur Jazz-Gitarre (zB Ferdi der sich ja erst kürzlich "50 Jazzlicks you have know" gekauft hat und hoffentlich fleissig übt).

Kenny Burrel mit "Midnight Blue" von 1963. Zusammen mit Stanley Turrentine am Tenor Sax gibts hier eine Lektion wie minimalistisch Jazz-Blues klingen kann.

Den Opener "Chitlins con Carne" kennen die Einen oder Anderen von Stevie Ray Vaughan oder Otis Rush. Hier ist das Original, das hatte der Stevie sicher auch irgendwo im Schrank. Nicht einen Hänger auf dem Teil.

Überhaupt sollten wir wieder mehr Hörtipps geben.

Gruss Manuel


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

Hi Manuel,

Überhaupt sollten wir wieder mehr Hörtipps geben.

Na dann:
Von mir gibt es hier als Tipp:

Chico Hamilton:  The Dealer

Der Gitarrist ist nicht Hauptakteur, aber was der Larry Coryell da als junger Spund mit der Archtop abfeuert ist für mich richtig großes Kino. Schön roh und ungeschliffen kommt das daher.

Gruß Diet

P.S: Darf ich meine CD auch als Hörtipp angeben :-)))


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

: Von mir gibt es hier als Tipp:
: Chico Hamilton:  The Dealer
: Der Gitarrist ist nicht Hauptakteur, aber was der Larry Coryell da als junger Spund mit der Archtop abfeuert ist für mich richtig großes Kino. Schön roh und ungeschliffen kommt das daher.


Stimmt, schon bei mir, danke für den Tipp


: P.S: Darf ich meine CD auch als Hörtipp angeben :-)


Ich habe auch da ein bisschen reingehört, ich denke schon :-))

Gruss Manuel


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

: Überhaupt sollten wir wieder mehr Hörtipps geben.

Hi Manuel,

gerne doch:

1. Bill Connors

War ja vor Al DiMeola der Gitarrist bei Reutrn to Forever und hat in den 80gern 3 CDs rausgebracht, wo er als Holdsworth Clone durchgehen könnte. Dann jahrelang in der Versenkung verschwunden. Und jetzt auf einmal mit JazzMama und toller Band:

http://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/art/Bill-Connors-Return/hnum/1018972

2. Steve Khan

Ich liebe alles von ihm. Etliche CDs gibt es nicht mehr offiziell zu kaufen. Leider. Ich habe ihn angeschrieben, ob man die irgendwo kaufen kann und dann kam ein Päckchen mit CDRs. Sehr nett. Diese hier (hab ich im Orginal) finde ich ganz großes Kino:

http://www.amazon.de/Public-access-Steve-Khan/dp/B000008BH7/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1323532503&sr=8-1

Fortsetzung folgt ..... ;-)
Uli


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

: : Überhaupt sollten wir wieder mehr Hörtipps geben.
:
: Hi Manuel,
: gerne doch:
: 1. Bill Connors
: War ja vor Al DiMeola der Gitarrist bei Reutrn to Forever und hat in den 80gern 3 CDs rausgebracht, wo er als Holdsworth Clone durchgehen könnte. Dann jahrelang in der Versenkung verschwunden. Und jetzt auf einmal mit JazzMama und toller Band:
: http://www.jpc.de/jpcng/jazz/detail/-/art/Bill-Connors-Return/hnum/1018972
: 2. Steve Khan
: Ich liebe alles von ihm. Etliche CDs gibt es nicht mehr offiziell zu kaufen. Leider. Ich habe ihn angeschrieben, ob man die irgendwo kaufen kann und dann kam ein Päckchen mit CDRs. Sehr nett. Diese hier (hab ich im Orginal) finde ich ganz großes Kino:
: http://www.amazon.de/Public-access-Steve-Khan/dp/B000008BH7/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1323532503&sr=8-1
: Fortsetzung folgt ..... ;-)
: Uli

Hallo Uli, auch Dir lieben Dank für die Tipps. Ich muss aber ehrlich gesagt gestehen, dass das genau die Art von Fusion-Jazz ist die mich damals dazu brachte das Genre für's erst mal ad acta zu legen.

Bei Liquid Tension Experiment (Seitenprojekt von Dream Theater OHNE Gesang - Info für alle anderen) finden wir uns dafür wieder oder? :-)

Gruss schönes Wochenende, Manuel

Liebe Grüsse und schönes Wochenende


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

: Chico Hamilton:  The Dealer

Ich habs jetzt mehrmals rauf- und runtergehört; wow, is' aber schon starker Tobak und eher was für moralisch und sittlich gefestigte Mitmenschen.

Bei "A Trip" dachte ich zuerst jetzt ist doch tatsächlich meine Stereo im Arsch, da liefen plötzlich zwei Stücke gleichzeitig. Aber klar, wenn das schon "A Trip" heisst :-)

Also Ihr Lieben, schwer empfehlenswert.

Larry Coriel ebenso roh und fast rockig aber viel mainstreamiger finden wir ein paar Jahre später auf

- "Memphis Underground" 1978

http://www.youtube.com/watch?v=oBlls1simkc

von Herbie Mann zusammen mit Roy Ayers, Sonny Sharrock, Miroslav Vitous.

Aber eben; eher ein bisschen einfach gestrickt.

Gruss Manuel


Re: (Tip) da wär noch Kenny Burrel

: Hallo Uli, auch Dir lieben Dank für die Tipps. Ich muss aber ehrlich gesagt gestehen, dass das genau die Art von Fusion-Jazz ist die mich damals dazu brachte das Genre für's erst mal ad acta zu legen.

Also Ok, ich habe mich da ein bisschen tiefer reingehört beim Bill Connors. Ich geb's zu; er frickelt aber er frickelt gut. Darf bleiben.

Manchmal muss den Sachen halt ein bisschen Zeit geben :-)

Gruss Manuel