Moin beisammen,
Nachdem ich hier nun schon mal etwas Werbung gemacht hatte - nun wenigstens auch kurz ein kleiner Konzertbericht vom 22. Gaildorfer Bluesfest (allerdings nur vom Freitag).
Das Festival ist ja seit einigen Jahren nur noch im 2 Jahresrhythmus - aber irgendwie ist das wie bei "Täglich grüßt das Murmeltier". Man fährt Freitag früh am Abend da hin, und es kommt einem bereits am Ortseingang sofort alles irgendwie bekannt und familiär vor. Ich habe auch keine Ahnung in welchen Erdlöchern sich ein Teil des Publikums die zwei Jahre über verkriecht - aber am Bluesfest da kommen sie dann alle wieder herausgekrochen. Irgendwie auch lustig zu beobachten wie Musiker, Verantstalter und Publikum gemeinsam altern ...
;-)
Los gings um 19 Uhr und als Opener spielten B.B and the Blues Shacks.
Eine richtig gute Blues Band aus good old Germany. Die Jungs waren gut drauf und
sichtlich überrascht, dass da bei der ersten Band und noch so früh am Abend
bereits mächtig was los war vor der Bühne - na ja, Bluesfest eben.
Das dann auch gleich auch der erste Testlauf meines neuen Gehörschutzes - jep, ich war angenehm überrascht -
der Sound war trotz Ohrstöpsel erstaunlich gut, nur eben 15dB leiser.
Die Jungs spielten alles andere als langweiligen Blues, sondern eher eine recht abwechslungsreiche Mischung - zwischendurch wurde es auch mal etwas soulig. Beim Fußball würde man wohl sagen. "Insgesamt eine solide Mannschaftsleistung".
Weiter gings dann mit Janiva Magness mit Band. Wie üblich durfte sich
die Band erstamal etwas eingrooven - und kurz bevor es dann langatmig wurde -
betrat die Lady die Bühne.
Jep, relativ schnell wurde klar warum die Dame bereits so manchen Award
verliehen bekam (z.B. den B.B.King Entertainer of the year 2009 und andere). Die
Dame hat eine unglaubliche Stimme. Die Band drumrum war auch gut besonders erwähnenswert der Gitarrist (Zach Zunis).
Dieser Typ hat geackert wie Tier und irgendwie hat er mich so ein bisschen an
Springsteen erinnert. D.h. um nochmals die Fußballer zu zitieren "Über
körperlichen Einsatz zum Erfolg".
Und einmal Strat immer Strat, die Solis immer dicht an der Bühnenvorderkante. Er hate stets einen sehr Band- und musikdienlichen Sound. Sehr variabel mal das Plek ganz hinten am Steg, mal dann wieder herzhaft reingelangt und das bei abwechselnder Verwendung aller 5 PU-Variationen. Keine Ahnung was da für PUs am Start waren - auch der Steg PU klang relativ clean richtig rund. Einziger Wehrmutstropfen: Die Singlecoils haben gezirpt ohne Ende - das ging mir sogar trotz Ohrstöpsel auf den Keks.
So, dann ersmal nen weiteren Sud organisiert, nen lecker Döner eingeworfen und die Umbaupause genutzt, um sich vor der Bühne etwas umzupositionieren ... Denn als nächstes stand Larry McCray auf dem Programm.
Larry kam in der klassischen 4 Mann Besetzung. Der Chef ganz vorne mit der güldenen Paula begleitet von Bass, Drums und Hammond.
Tja und was soll ich sagen - auf ihn hatte ich mich am meisten gefreut doch
anfänglich war das alles nicht so doll ... Ich stand ca. 1 Meter von der Bühne weg - hatte also quasi Bühnensound - aber von der Gitte hab ich nicht viel mitbekommen .. Der Basser war ein Monster und ich hatte übelst Mitleid mit der dicken Ampeg Box - ich dachte wirklich jetzt macht der das Ding alle.


Der Drummer war ein brillianter Techniker, den ich mir eher in einer Funk-/Fusionband vorstellen kann, er machte einen ziemlich gelangweilten Endruck - solide aber mehr oder weniger etwas lustlos. Und Larry wechselte anfangs immer etwas ab zwischen guter Miene in Richtung Publikum und strengen Blicken in Richtung Basser und Monitor-Soundtech (siehe Bild). Mir ist gänzlich unklar wie Larry bei diesem Lärm klar kam.
Nach ner halben Stunde ging mir das dann auch ziemlich auf den Keks. Also ab in
Richtung Bierstand - und siehe da - je weiter wir von der Bühne wegkamen desto
besser wurde der Sound. Auch die Band fand dann besser zusammen - aber mir war das dann egal, denn ich traf nen ollen Bekannten und den Rest des Auftritts hab ich mich verquatscht. Dem restlichen Volk hats aber gut gefallen.
So, wir nähern uns dem Finale welches von Rick Estrin and the Nightcats
bestritten wurde. Zusammengefasst - KLASSE ! Der Chef der Truppe mit dem
Charisma eines Mafia Paten, einer dazu passenden nasalen Stimmlage und einem
brillianten Harpspiel. Das ganze begleitet von einer astrein eingespielten Band.
Der Basser ein Traum egal ob an E-Bass an der Hammond. Und der Gitarrist (Kid
Anderson) wäre für sich allen schon ein Konzert wert.
Schön wars - nun hoffe ich, dass ich Euch nicht allzusehr gelangweilt habe
Liebe Grüße
Stoffel