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(Gitarre) Null-Bund

heihei liebe wissenden

ich habe nur auf einer meiner gitarren (der hayman 3030) einen nullbund, alle anderen haben den nicht, sieht man eh selten.

wieso eigentlich? was sind vor- und nachteile vom nullbund?

ok, leere saite klingt genauso wie gegriffene. aber was sonst noch?

? ? ? ?  hayman


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hi,

was sind vor- und nachteile vom nullbund?

das Ding wird abgerichtet wie ein Bundstab und die Saitenlage ist quasi immer so wie mit Capo - im Grunde also besser als beim Sattel, denke ich. Die Saiten liegen ja auf, also können verschiedene Saitenstärken nicht  - wie bei zu engen Sattelkerben - zu verschiedener Saitenlage führen - noch ein Vorteil.

Ich finde bestimmt noch einen, aber nicht um 6:34 Uhr :-)

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Null-Bund

Nur mal kurz drüber nachgedacht (es ist eine Weile her, dass ich eine Gitarre mit Nullbund gespielt habe):  ist es nicht so, dass Akkorde mit offenen Saiten mit Nullbund anders klingen und somit möglicherweise eine Variante oder Ausdrucksmöglichkeit fehlt?

Gruss - Andreas H aus D


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hi,

in der alten Bundesrepublik konnte man mit Nullbundgitarren seinen Antrag auf Verweigerung musikalisch vortragen.

Korrekten Gruß, Michael

: heihei liebe wissenden : ich habe nur auf einer meiner gitarren (der hayman 3030) einen nullbund, alle anderen haben den nicht, sieht man eh selten. : wieso eigentlich? was sind vor- und nachteile vom nullbund? : ok, leere saite klingt genauso wie gegriffene. aber was sonst noch? : ? ? ? ?  hayman


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hi,
ich grober Klotz behaupte jetzt einfach mal so, dass ein Nullbund alleine niemand zum Hendrix macht, nicht mal zum Gary Moore. Ok, die ungegriffenen Saiten klingen ungefähr gleich laut wie die gegriffenen. Mein Clover- und mein Sandberg-Bass haben einen Nullbund. Ja, die Bässe verstimmen sich wenig, ja, der Hals ist wunderbar bespielbar ... aber am Nullbund alleine wird's nicht liegen.

Gruß


Re: (Gitarre) Null-Bund

Nabned,

ok, leere saite klingt genauso wie gegriffene. aber was sonst noch?

Das ist eher was für die Flohhustenhörer. Mit Strom sowieso.

Die Hauptvorteile sind wohl ergo- und ökonomischer Art bei der Herstellung: Man spart sich die nervige Sattelabrichterei und kann billiges Plaste nehmen.

Warum er sich nicht durchgesetzt hat? Er wurde in den 50ties und 60ties vor allem auf deutschen Klampfen - Hopf, Höfner, Klira, Framus etc. - verbaut. Und die waren in den 70ties verdammt uncool ...

ne schöne Jrooß, Mathias


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hallo Hayman,

genau diese Frage stellte in einer der letzten Ausgaben ein Leser einer Gitarrenzeitung, ich glaube der Akustik Gitarre. Die Antwort war, dass es in der Herstellung aufendiger ist, wie Stooge schon schrieb. Weiter hieß es, dass ein guter Sattel die Aufgabe genausogut erfüllen könnte, und dann noch: es ist ein weiter Reibungspunkt, der ggf. ein Stimmen der Saiten erschweren könnte. Aus diesen Gründen hätte sich der Nullbund nicht durchgesetzt bzw. ist kaum noch in Erscheinung getreten.

Ich habe eine Suzuki Resonator (Holzkorpus), die ich Anfang der 80 Jahre des letzten Jahrtausends beim nicht mehr existieren Laden Musik-Baum in Bad Münstereifel gekauft hatte, die noch einen Nullbund hat. Btw, kennt jemand diesen Hersteller, der diese Gitarre gebaut hat? Es ist nicht diese Firma Suzuki, die immer mal wieder auf Messen auftritt, denn denen hatte ich mal ein Foto unter die Nase gehalten, und dort hat man mir versichert, dass man diese Gitarre nicht kennt und noch nie etwas davon gehört/gesehen hat. Der Frimenschriftzug auf dem Headstock ist ähnlich einer Martin "Suzuki & Co, Est. 1951".

Viele Grüße

Helmut


Re: (Gitarre) Null-Bund

: Ich habe eine Suzuki Resonator (Holzkorpus), die ich Anfang der 80 Jahre des letzten Jahrtausends beim nicht mehr existieren Laden Musik-Baum in Bad Münstereifel gekauft hatte, die noch einen Nullbund hat. Btw, kennt jemand diesen Hersteller, der diese Gitarre gebaut hat? Es ist nicht diese Firma Suzuki, die immer mal wieder auf Messen auftritt, denn denen hatte ich mal ein Foto unter die Nase gehalten, und dort hat man mir versichert, dass man diese Gitarre nicht kennt und noch nie etwas davon gehört/gesehen hat. Der Frimenschriftzug auf dem Headstock ist ähnlich einer Martin "Suzuki & Co, Est. 1951".
: Viele Grüße
: Helmut

Hilft http://kisosuzuki.blogspot.com/ das?

Mit Klicken finden man dann sowas http://4.bp.blogspot.com/_OZeyMvO70S0/S12pDrq-dnI/AAAAAAAABIQ/L7VZPULZKpQ/s1600-h/wt200+headstock2.jpg

Gruss Manuel


Re: (Gitarre) Null-Bund

Moin Helmut,

:...Weiter hieß es, dass ein guter Sattel die Aufgabe genausogut erfüllen könnte, ...

Ja, das ist wohl wahr. Die Betonung liegt allerdings auf "könnte". Denn in der Praxis sieht das leider ganz anders aus. Die Hersteller geben sich hierbei in der Regel wenig Mühe. Sie wollen nicht das Risiko eingehen, die Sattelkerben zu tief zu sägen und dann den Sattel austauschen zu müssen. Deshalb lassen sie die Sattelkerben lieber zu flach. Die Folge ist, daß die Saiten in den untersten Lagen vergleichsweise hoch sind und die Gitarren sich hier oft schwer bespielen lassen. Auch beim Wechsel des Sattels durch Gitarrenbauer habe ich das mehrfach erlebt.

Ich habe bei ALLEN meinen Gitarren (außer natürlich denen mit Nullbund) die Sättel mit Sattelsägen selbst nachbearbeiten müssen, um eine optimale Saitenlage zu erhalten.

Mit Nullbund wär das nicht passiert.

Gruß Falk


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hi Falk,

also bei einem Gitarrenbauer habe ich das noch nie erlebt. Ein Profi auf dem Gebiet muss das Sattelkerben richtig drauf haben, sonst ist er keiner.

Mein Gitarrenbauer sagt, das Greifen im ersten Bund muss genauso leicht sein wie das Greifen im zweiten Bund, wenn im ersten Bund ein Kapo klemmt. Bei meinen Gitarren, die bei ihm waren ist das auch so. Der kriegt das wunderbar hin.

Gruß Diet


Re: (Gitarre) Null-Bund

Neben dem uncoolen Aussehen hat der Nullbund auch den Nachteil, dass sich da bald eine Kerbe bildet und beim Ziehen klickt dann die Saite aus der Kerbe und zurück. OK, kann man nachfeilen.
Das Argument mit dem Reibungspunkt klingt auch plausibel, allerdings würde ich mir da nur bei Gitarren mit Vibratosystem darüber Gedanken machen. Ansonsten muss man eben beim Stimmen immer von unten nach oben stimmen, d.h. wenn man zu hoch ist nicht auf die richtige Tonhöhe herunterlassen, sondern zuerst weiter runter und dann wieder rauf. Aber das sollte man wohl besser bei allen Gitarren so machen.

Vorteil des Nullbundes ist sicher, dass man sich um den Sattel kaum Gedanken machen muss und dass die Töne (angeblich) immer gleich klingen, ob jetzt offen gespielt oder gegriffen. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass mir bei einer Gitarre ohne Nullbund ein Unterschied in's Ohr springen würde.
Meine Maccaferri-Kopie von Kirkland hat einen Nullbund und auch meine alte Eko-Manta, wobei ich letztere nicht mehr spiele. ;-)

Eko - Manta

Kirkland - Maccaferri


Re: (Gitarre) Null-Bund

Hallo,

ich habe zwei Gitarren mit Nullbund, und mir ist da bislang noch nix negativ aufgefallen. Ich habe aber auch noch keine Langzeiterfahrungswerte, wie schnell sich zB der Nullbund einkerbt bzw abnutzt.

Außer, dass es komisch aussieht, seh ich aber erstmal ein paar Vorteile (spielt sich sehr geschmeidig, gegriffene Saiten & Leersaiten klingen gleich - wobei der Klang-Unterschied wirklich kaum hörbar ist) in der Praxis habe, die evtl. Nachteile (schneller Verschleiß des Nullbunds) kann ich noch nicht beurteilen.

Ach so, hier mal Kopfplatten-Bildchen der beiden Gitarren:

http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/8472.jpg

http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/8098.jpg

Und beide mal komplett:

http://www.guitarworld.de/gwpages/images/gear/8477.jpg

Grüsse Dlx vom Rolf und schönes WE allerseits !