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(Technik) Neutrik Silent Probleme

Nabend,

gestern beim Gig ist uns was technisches passiert, das sich hier zu berichten lohnt.

Ihr kennt das Problem mit den akustischen Gitarren, die direkt ins Pult gehen: beim Ein- oder Ausstöpseln entsteht ein lauter Krach, der (nur) dadurch verhindert werden kann, daß der Mischermensch den Kanal off hat und erst nach dem *stöpseln hochzieht. Außerdem muß er auf Zack sein und vor dem Rausziehen des Kabels den Kanal wieder runterziehen. Denn rausgezogen werden muss es, das Kabel, nicht nur weil es sonst die Batterie in der Gitarre leernuckelt, sondern auch weil die Gitarre sonst nicht so prima im Gitarrenständer steht.

Dieses Problem zu beheben, sind die Neutrik Silent Stecker angetreten. Sehr geile Sache.



Also habe ich einen solchen Stecker geordert und ein Kabel gelötet mit demselben. Ich war total stolz, wähnte ich doch das oben beschriebene Problem damit ein für alle mal aus der Welt geschafft. Nunja, wähnen kommt von Wahn...

In der Tat funktioniert der Stecker wie er soll. Solange er nicht eingesteckt ist, schließt er sich selbst kurz und sorgt daher für Totenstille; man kann auf die Spitze drauftippen wie man will, es ist nichts zu hören. Beim Einstecken entsteht kein lauter PLOPP oder irgendwelcher Krach, sondern höchstens ein dezentes Klock, also nichts, was PA-Mensch, Lautsprecher oder Publikum aufregen würde. Designziel zu 100% erfüllt. Grandios. Ich war vollkommen begeistert.

Aber es gibt ein kleines Problem: da ist ja ein kleiner Ring, der beim Einstecken verschoben wird und so den Stecker aktiv schaltet. Im obigen Bild ist der Ring das "silbrige" Bauteil. Damit dieser Ring den Stecker auch wieder auf "aus" schaltet, verfügt er über eine Feder, die ihn in die Standardposition drückt, sobald der Stecker rausgezogen wird. Funktioniert perfekt.
Der Haken an der Sache: diese Feder ist zumindest bei meinem Exemplar so stark, daß der Stecker bei der Buchse meiner akustischen Gitarre gelegentlich sozusagen "von selbst" wieder rausgeht. Anders ausgedrückt, manchmal scheint der Federdruck des Steckers stärker zu sein als der Druck der Buchse, die den Stecker in sich behalten möchte.

Das äußerte sich darin, daß bei dem Gig mehrmals plötzlich der Stecker raus war und demnach die akustische Gitarre plötzlich sehr sehr akustisch klang, also ohne jede Verstärkung.

Wir haben uns dann schließlich damit beholfen, den Stecker mit Gaffa an der Zarge der Gitarre zu fixieren. Funktionierte tadellos.

Ich sags ja nur, damit sich keiner wundert, der auch mal diesen wirklich genialen stillen Stecker ausprobiert.

Von einem anwesenden Wissenden bekam ich gestern Nacht den Tipp, von der im Stecker innenliegenden Feder eine Umdrehung abzukneifen, um die Federspannung zu reduzieren. Ich konnte das noch nicht ausprobieren, da wir nächtens nur den Krempel noch schnell in den Proberaum geschafft haben und das Kabel jetzt noch daselbst liegt. Aber ich werde weiter berichten.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Moin Friedlieb,

gehts nicht besser mit einem Winkelstecker an der Gitarre? Dann müsste sie doch besser im Ständer stehen, es sei denn, die Buchse ist bei Deiner Akustik nicht im hinteren Gurtknopf.
Allerdings wird dann natürlich weiter die Batterie leergenuckelt, aber bei einem Gig kann ja sicherheitshalber vorher eine neue rein.

Ich meine ich habe irgendwo anders auch schon von diesem Problem mit diesen Steckern gelesen. So ganz ausgegoren oder durchentwickelt sind die Stecker wohl noch nicht.

Gruß und einen schönen Sonntag,
Diet

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Mojn Friedlieb,

Die in den E-Akustikgitarren verbauten Endpinbuchsen haben meistens einen schwächlichen Kontakt, der außerdem mit der Zeit noch ausleiert. Reflektier doch mal, ob Du ihn nicht durch sowas (Artikel-Nr. 736392) ersetzen kannst. Die halten den Stecker zuverlässig dort, wo er hingehört.

ne schöne Jrooß, Mathias

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Hallo!

Ich nutze seit längerer Zeit schon das Planet Waves Curcuit Breaker Kabel. Da muss man zwar eine art Schalter drücken vor dem rausziehen, aber das Funktioniert tadellos. Allerdings kann man den Stecker glaube ich nicht einzeln beziehen und das Planet Waves-Kabel ist von einer unschön wiederspenstigen Sorte, welche sich sehr gerne auf"drillt".

Auf der Bühne lasse ich allerdings das Kabel immer in der Akustik-Gitarre drin und die E-Gitarren schalte ich mit dem Tuner stumm. Aber zuhause habe ich am Amp nur das eine Kabel hängen und kann da beliebig tauschen.

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

: Das äußerte sich darin, daß bei dem Gig mehrmals plötzlich der Stecker raus war und demnach die akustische Gitarre plötzlich sehr sehr akustisch klang, also ohne jede Verstärkung.
Immerhin hat's dabei nicht gekracht ...

Aber mit einem eigenen Mischer (dem Menschen, nicht dem Pult) sollte das doch auch funktionieren.

: Ich sags ja nur, damit sich keiner wundert, der auch mal diesen wirklich genialen stillen Stecker ausprobiert.
Danke für diesen Hinweis.
Das zeigt aber auch deutlich, daß man neue Technik -- und wenn's nur ein Stecker ist -- (möglichst) nicht beim Auftritt zum ersten Mal einsetzen sollte.

redi

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Hallo Freidlieb,

ich würde, wie Mathias, darauf tippen, dass vielleicht die Buchse in Deiner Akustik-Gitarre ausgenudelt ist. Provisorisch kann man sich hier durch Ausbauen und Zubiegen behelfen - oder eben durch Austauschen. Grudsätzlich halte ich die Silent Plugs für eine sehr gute Idee.

Viele Grüße vom highseppl!

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Tach!

Ich würde gleich eine neue Buchse einbauen und zwar die Martin/Switchcraft (wenn es um eine Röhrenbuchse geht, die im Unterklotz eingebaut ist). Mit denen gab's quasi nie Probleme. Die sind zwar etwas (sagenhaft, unverschämt, irre)teuer, aber ich bin mir sicher, es lohnt sich.
Beim Zargeneinbau die stabilere Variante von Göldo und fertig.

Beste Grüße!

Jab

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Hi highseppl,

: ich würde, wie Mathias, darauf tippen, dass vielleicht die Buchse in Deiner Akustik-Gitarre ausgenudelt ist.

dieser Gedanke liegt nahe, ja. Sie packte aber bisher bei allen Steckern fest genug zu und alle anderen Stecker sind weit davon entfernt, einfach rauszufallen. Nur dieser eine nicht. Es dürfte sich also um einen Grenzfall halten.

Die Moral von der Geschicht: dieser eine Neutrik Silent Stecker (ich kenn ja nur den einen) braucht eine Buchse, die besonders fest zupackt.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Hi Redi,

schön, Dich nochmal hier zu lesen.

: Das zeigt aber auch deutlich, daß man neue Technik -- und wenn's nur ein Stecker ist -- (möglichst) nicht beim Auftritt zum ersten Mal einsetzen sollte.

Ja, das stimmt vollkommen. Ich werde mir das zu Herzen nehmen. Eigentlich handhabe ich das genau so. Ich habe noch nie einem Stück komplexeres Equipment erlaubt, bei einem Auftritt seine Premiere zu feiern. Immer habe ich die Sachen (Gitarren, Amps, Effekte) bei den Proben vorher ausgiebig erprobt (deshalb uA heißt es ja auch Probe).

Aber ich hätte halt vorher nie gedacht, daß man diese Regel auch für so was Banales wie ein Kabel beachten sollte. Ich hab es halt am Abend vorher gelötet, nochmal durchgemessen und dann hätte es gut sein sollen.

Andererseits gut, daß dieses Leben noch Überraschungen bereithält. Es wäre sonst womöglich langweilig...

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Technik) Neutrik Silent Probleme

Servus,

ich schau jetzt wieder öfter hier vorbei ...

: Aber ich hätte halt vorher nie gedacht, daß man diese Regel auch für so was Banales wie ein Kabel beachten sollte. Ich hab es halt am Abend vorher gelötet, nochmal durchgemessen und dann hätte es gut sein sollen.
Hätte ich auch nicht gedacht.

Und ein Digitalpult kommt wirklich nicht in Frage?

Wie der onk schreibt
FoH-Mix via WLAN
vom Laptop (Dynamics, Eq (auch FX) auf jedem Kanal, Abruf von Voreinstellungen, mindestens 100 kg weniger zu schleppen und aufzubauen ...), Monitor selber (!) auf der Bühne

Wobei natürlich eine USV dazukommen sollte --
was meint der onk?
Dazu mach ich gleich einen neuen Thread auf.

redi,
der so ein 16-HE-Siderack hat, das zwar (Gott sei Dank!) nicht ganz voll, aber dennoch eigentlich nicht mehr tragbar ist.