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(Konzertbericht) Europe in HH -Pudelrock?

Moin liebe Aussensaiter,

im Chat habe ich mir bei der Ankündigung eines Europe - Konzertbesuchs („Die gibt´s noch? Haben die immer noch diese peinlichen Mähnen?“) ja schon Spott eingefangen, um das Ganze abzurunden, folgt jetzt noch ein kleiner Bericht :-))

Europe 2007 versuchen (glücklicherweise, wie ich finde) nicht mehr ihren 80er Jahre Pop-Poser-Keyboard-„Rock“-Sound zu kopieren, sondern klingen weitaus moderner und gitarrenbetonter als damals. Zeitgeistgemäß gibt es auch schön tief gestimmte Gitarren. Die Band spielt übrigens in Originalbesetzung (also mit John Norum an der Gitarre) und hat seit dieser Reunion zwei Alben und eine Live DVD veröffentlicht.

Das Konzert gestern fand in der Hamburger Fabrik vor schätzungsweise 800 -1000 Leuten statt (größer ist der Laden aber auch nicht). Eine Vorband gab´s nicht im Programm, dafür begannen Europe dann aber auch pünktlich um 21 Uhr. Da ich die Live DVD kenne und wusste in etwa, was auf mich zukommt. Auf der Bühne standen fünf Musiker, die offensichtlich viel Spaß daran haben, wieder in dieser Formation zusammen Musik zu machen und zu touren, was sich letztendlich auch auf das Publikum übertrug. Gespielt wurde ca. die Hälfte der Stücke des neuen Albums, ein paar Stücke vom letzten Album und natürlich ein bunter Strauß an alten Hits. Die Band ist beeindruckend gut eingespielt und kommt absolut sympathisch rüber und ist sichtlich um Publikumskontakt bemüht. Allen voran Joey Tempest, der zudem auch noch absolut fehlerfrei gesungen hat.

Zweiter Hingucker und vor allen Dingen –hörer ist natürlich John Norum. Ich habe in zweiter Reihe auf seiner Bühnenseite gestanden und habe selten so einen guten Rocksound direkt auf´s Ohr bekommen. Sicher, leise war´s nicht :-), aber selbst im direkten Abstrahlbereich seiner Boxen war es zu keiner Zeit unangenehm höhenlastig (in Anbetracht des sehr häufig eingesetzten Wahs finde ich das noch bemerkenswerter), sehr geil! Im Einsatz waren übrigens 50 Watt JCM 800 Marshalls (in der ungeliebten Zweikanal – Version), die er wohl mit KT88 Röhren betreibt. Ansonsten etwas Delay, sehr selten etwas Chorus und eben häufig das Wah. Das war´s! Gitarrenmäßig hat er ausschließlich Les Paul Customs im Gepäck gehabt (für jede Stimmung eine).
Gespielt hat er auch toll (er klingt ein wenig wie eine Mischung aus Gary Moore und George Lynch). Schön (im Sinne von sympathisch) fand ich, dass er sich tatsächlich beim „Final Countdown“ – Solo (ja, das gab´s dann unvermeidlich als letztes Stück...) verspielt hat, was von ihm und dem Rest der Band mit einem breiten Grinsen kommentiert wurde. Ach ja, „Carrie“ (vermutlich das zweite Hassstück der meisten, neben dem bekannten Fanfaren – Song) wurde völlig abgespeckt mit A- Gitarre und ein wenig Keyboard vorgetragen und zu zwei Dritteln vom Publikum gesungen.


Fazit:
Ich hatte einen netten lauten Abend und finde Europe für Rock – Freunde 2007 absolut empfehlenswert. Alle anderen dürfen jetzt weiter spotten :-))

Viele Grüße,
Andreas