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(Gitarre) Lack ab Teil VII oder der Herr der Hälse!!

Noch eine Folge Lack ab ???

Nun der Anlaß zu noch einer Folge "Lack ab" war ein erstaunlicher Fortschritt, den ich anderen Leidensgenossen nicht vorenthalten will.

In neuerlicher Bastelwut habe ich an die bekannte abgekratzte STRAT meinen Maple-Neck Hals angeschraubt. Habe also eine 7ender untypische Kombination Erle-Body + Maple Neck erzeugt.

Schon nach dem Zusammenbau fällt auf, daß die Gitarre laut und holzig-knackig klingt. Normalerweise höre ich trocken nämlich nie was.
Schnell den Verstärker an - gut - sehr gut - soll ich schon jubeln? Nein, erstmal Proberaum abwarten.

Gestern war es soweit. Begeisterung - endlich klingt auch diese Gurkengitarre wirklich fantastisch.
Der Hals ist relativ dick (D-Form) und den Lack habe ich auch hier abgekratzt.
Besondern schön knackig klingen die 2/4 Stellungen - ich fühle mich wie ein Sultan of Swing und ein bißchen wie Rorry Gallagher sogar..

Irgendwie paßt alles zusammen - die Saitenlage, das Spielgefühl, der Klang.

Mein Theorie, daß der Hals wesentlich Klangprägender ist als der Body, hat sich jetzt zum 3. Mal bewarheitet. Dazu paßt auch die Fathead Geschichte.
Jeder ders nicht glaubt soll man die Gitarre anschlagen und fühlen wie der Hals im Vergleich zum Body schwingt.
Das kann also auch ein Ausweg sein - mal einen neuen/anderen Hals testen statt immer nur Tonabnehmer.

Mein Plan jetzt für mein Nr.1 STRAT einen richtig guten Wunsch-Hals bauen zu lassen wird immer stärker - mal sehen was der Weihnachtsmann dazu meint...

Ein interessantes Fenomän habe ich auch beobachtet. Während der Maple Hals bisher an allen Gitarren mir als zu dick vorkam (er ists nicht wirklich - habe ihn gemessen und verglichen) habe ich dieses Gefühl an der abgekratzten STRAT nicht mehr. Er paßt sozusagen wie die Faust aufs Auge.

Was soll ich sagen - so ein Spaß mit so einer Gitarre zu spielen...


GRuSS CB

P.S. Ich verspreche, es kommt kein Lack ab xy mehr (Finger hinterm Rücken gekreuzt)

Re: (Gitarre) Lack ab Teil VII oder der Herr der Hälse!!

Hallo Claus,

daß der Hals genz wesentlich zum Gesammtklang der Gitarre beiträgt scheint ja nur logisch. Denn mehr als 2/3 der schwingenden Saiten schwingen über dem Hals. So ein neuer Hals kann also komplett alle Eigenarten eines Instrumentes verändern, viel mehr, als jeder Tonabnehmer oder jede sonstige Maßnahme.

Das sich der Unterschied bei Dir so extrem auswirkt, liegt zum einen an der Tatsache, daß One Pice Malpe Necks komplett anders resonieren, als Hälse mit Griffbretter. Ein weiterer Grund dürfte sein, daß Dein "alter" 7ender Custom Shop Hals einer von der weniger guten Sorte war. Denn jede gute Gitarre die ich bislang gehört und gespielt habe, hatte akustisch gespielt (also ohne Amp) einen sehr lauten Ton und schlechte Instrumente waren im Vergleich dazu sehr leise.


Viele Grüße & gut Ton

André


Re: (Gitarre) Lack ab Teil VII oder der Herr der Hälse!!

hi andré,

: daß der Hals genz wesentlich zum Gesammtklang der Gitarre beiträgt scheint ja nur logisch. Denn mehr als 2/3 der schwingenden Saiten schwingen über dem Hals.

das kann ich nur bestätigen. ich denke, daß der einfluß des halses noch viel zu oft unterschätzt wird. so ist meine erle/ahorn-strat klanglich der esche/ahorn-strat wesentlich näher als meiner erle/palisander-klampfe. mit entsprechenden tonabnehmern kann man sicherlich den sound in die eine oder andere richtung "biegen" aber für den grundcharakter des instruments ist der hals deutlich wichtiger.

gruß falk :-)

Re: (Gitarre) Lack ab Teil VII oder der Herr der Hälse!!

Moin André,

das Problem ist sicherlich "wie finde ich den guten Hals".

Gibts da irgendwelche Kriterien (Gewicht bei gleicher Größe oder Maserung in Quer/Längs-richtung ...) um einigermaßen sicher zu sein, der wird was der Hals?

Ein Gitarrenbauer muß anhand verbaler Beschreibung in der Lage sein den "richtigen" Hals zu empfehlen ?!?

"Also mein Hals soll klingen wie der von Steve Ray" ist da wohl zu ungenau ...

GRuSS CB


(Gitarre) Re: (Gitarre) Lack ab Teil VII oder der Herr der Hälse!!

Hallo Claus,

anhand vom "Abklopfen" des zu verwendenden Holzstückes kann man schon diverse Klangunterschiede heraushören und zuordnen. Die weitaus größere Bedeutung hat die Art des verwendeten Stahlstabes (mit einer ungeeigneten Konstruktion kann man auch das beste Tonholz klanglich ruinieren) sowie das Griffbrett. Je nachdem ob du einen schönen, brillanten und Obertonreichen Klang oder einen eher warmen Klang mit deutlich weniger Höhen willst, kannst Du zwischen dem seltenen Rio Palisander oder "normalem" ostindischen Palisander wählen. Die Maßerungsrichtung sowie das Gewicht von dem Holzbrett sind ausschlaggebend für die Tonansprache, das Attack und das Sustain.

Viele Grüße

André