Liebe Aussensaiter,

einen Teil der Beichte hatte ich ja in der letzen Woche schon hier abgelegt. Da mein Lieblingsunternehmen DHL diesmal ausnahmsweise für eine positive Überraschung gesorgt hat, wohnt diese Tele jetzt seit Samstag bei mir:




Da 47guitars den meisten hier ja noch unbekannt zu sein scheint, will ich mal ein bisschen berichten.

Die erste positive Überraschung beim Öffnen des Kartons war nämlich, dass die Gitarre in einem – zwar relativ hässlichen aber sehr ordentlichem – Gigbag ausgeliefert wurde. Wohlgemerkt ohne Aufpreis und ohne, dass dies so abgesprochen war. Sehr gut. Außerdem lag in dem Gigbag sogar noch eine Packung Ersatzsaiten!

Die wichtigsten Features der Gitarre hier noch mal (für diejenigen, die den obigen Artikel nicht lesen wollen):

- Erle-Body, schwarz geölt / gewachst
- Hals aus Hardrock-Maple (mit aufgeleimten Griffbrett), relativ kräftiges C-Shape, 9“ Radius und mittelstarke Bundstäbchen, Graphit-Sattel
- Vintage – Telebridge mit Harmony – Saddles
- Vintage Kluson Mechaniken
- Häussel Mini-Humbucker am Hals (splitbar)
- Häussel Vintage Alnico 2 –Tele BridgePU

Der Mensch hinter 47guitars (Thomas Hufnagel) baut die Teile ja nicht selbst, er schraubt „nur“ zusammen. Und das macht er sehr ordentlich! Für meine Begriffe hat er die Teile perfekt zusammengebaut, z. B. passt zwischen Hals und Halsausfräsung keine Briefmarke mehr. Auch das Öl-/und Wachsfinish ist klasse (das macht er selbst) und fühlt sich angenehm holzig an. Vermutlich ist es auch etwas empfindlicher als eine Lackierung, das beschleunigt dann halt den Aging-Prozess :-)
Nicht ganz perfekt ist die Abrichtung der Bundstäbchen, wenn man mit der Hand am Halse auf und ab fährt, sind die noch etwas scharfkantig. Thomas Hufnagel hat mir nach meiner ersten Feedback-Mail aber angeboten, dass noch auf seine (Porto-)Kosten zu beseitigen. Da die Kanten aber weder verletzungsfördernd sind noch im Spielbetrieb stören werde ich das wohl so lassen.

Ach ja, wie klingt denn das Baby nun?

Ich finde sehr ausgewogen und relativ warm für eine Tele (bis auf meinen Ausflug auf Michaels Tele am Session-Freitag bin ich allerdings ziemlich teleunerfahren, habe also keine Vergleichsmöglichkeiten, erst rech nicht an meinen Amps). Selbst mit dem Steg-Pickup am Brillant-Kanal meines AC30 fand ich die Höhen z. B. nie aufdringlich oder zu beißend. Das macht richtig Spaß. Der Mini-Humbucker am Hals singt sehr schön und klingt gesplittet zudem auch noch sehr gut. Über die übrigen Eigenschaften der Häussel-PUs (Anschlagsdynamik, Reaktion auf´s Vol.-Poti) brauche ich sowieso nichts zu erzählen.
Donnerstag kommt das Teil das erste Mal mit zur Probe. Mal schauen.

Fazit?

Ich wollte eine preiswerte Tele haben und habe natürlich zunächst die üblichen Verdächtigen in der Region zwischen 500 – 700 Euro (Diego, Rockinger, evtl. Fender Mexiko) unter die Lupe genommen. Irgendein Detail an den angebotenen Teilen hätte mich aber früher oder später zu einer Modifikation hinreißen lassen
Mit Thomas Hufnagel konnte ich im Vorfeld alle Details so abklären, wie ich sie gerne an meiner Tele haben wollte. Das Teil, das jetzt bei mir steht, hat eigentlich nicht mehr soviel mit der Standardausführung gemeinsam, die er auf seiner Seite anbietet (ohne, dass sie wesentlich teurer war). Die Kommunikation (E-Mail) mit ihm läuft prima (Antworten kommen i. d. R. innerhalb von zwei Tagen, außerdem kommen nach einzelnen Bauabschnitten immer Bilder zum Speichel anregen...). Die Lieferzeit war jetzt relativ lange (ca. 2 Monate), das lag aber in erster Linie daran, dass Harry Häussel wohl ziemlich viel zu tun hat und meine Pickups demnach auf sich warten ließen.
Falls jemand mit dem Gedanken spielt, sich ein Instrument nach seinen Wünschen anzufertigen, kann ich 47guitars jedenfalls bedenkenlos empfehlen (ich bin nicht verwandt oder verschwägert mit Herrn Hufnagel). Allerdings (und damit komme ich doch noch zu einem negativen Punkt): Original-Kopfplattenfetischisten müssen entweder über ihren eigenen Schatten springen oder eine Socke kaufen :-) Über den Wiederverkaufswert eines solchen Instruments lasse ich mich mal nicht aus...

Gruß,

Andreas (der sich so langsam mal auf den Rockpalast einstimmt)

Tag,
schwarzes Wachs/Öl Finish... hat was.
Die 47guitars haben ja leider nur den Nachteil der "falschen" Kopfplatte.
Die ist ja nun wirklich nicht soooo wahnsinnig gelungen.
Dazu trägt auch noch das etwas klobige Logo seinen Teil mit bei.
Aber Du hast bei allen Punkten, die den Klang angehen und somit ja eigentlich die wichtigsten Entscheidungskriterien für einen Kauf stellen recht.
Die Materialien sind besser als bei Rockinger und Co. Du hast Häussels und Du hast Sound vom feinsten....
Also dann doch einen 10er Pack Socken kaufen und Abfahrt ;-)

Glückwunsch - man wird sie ja in der Eifel hören ;-)

Grüße
MIKE

Tach Mike,

da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können. Die meisten an Fender angelehnten Kopfplatten mag ich auch nicht, wie die von Suhr zum Beispiel. Gefällt mir überhaupt nicht. Manche sehen auch imho aus wie ein überfahrener und getrockneter Papagei, oder einer aus Lebkuchenteig. ;o)

Aber die von 47Guitars, die ich heute zum ersten Mal sehe, gefällt mir persönlich nebst Logo ausgesprochen gut.

Clampf on

Yeti

Hi,
und wenn ich mal ehrlich sein darf - eigentlich finde ich die original Tele-Kopfplatte auch alles andere als schön.
Aber wie gesagt, alles Geschmackssache.
Gruß
Dan

: Die 47guitars haben ja leider nur den Nachteil der "falschen" Kopfplatte.

Geschmacksache.

Also - ehrlich!
Et gibt doch wohl nix hässlicheres als die Original-Tele-Kopfplatte!
Sowatt von pummelig und ...
Nur deswegen hab ich mir nie ne Tele gekauft.

*duck und wieder weg*

eigentlich finde ich die original Tele-Kopfplatte auch alles andere als schön.

So ist es. Aber an einen Klodeckel mit Saiten passt nun eben mal nur ein Klobürstenstiel. Und nicht zuletzt deswegen ist die Tele die geilste Gitarre wo geben.

Aber der Höhepunkt der Geschmacklosigkeit ist und bleibt das Stechpaddel von der Cimar/Ibanez Blazer/Roadster.

Ne schöne Jrooß, Mathias