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(Technik) Live recording

Hi,

der nächste Gig soll auf Video mitgeschnitten werden. Lieber wäre mir allerdings, wenn auf der Audio-Strecke ein passables Resultat herauskommen würde. In der Vergangenheit haben wir meist die Audio-Spur des Camcorders extrahiert und ein wenig Dynamik etc. hinzugefügt. Zum Reinhören ist das OK aber es geht sicher noch besser mit wenig Aufwand, oder? Auch haben wir früher vom Mixer das Summensignal auf Cassette gebannt, jedoch klingt mir das zu steril. Ich würde von zwei in den Saal gerichteten Mikrofonen das beste Resultat erwarten. Wie macht Ihr das? Oder gibt es vielleicht andere bessere Ideen? Es soll auch nix Professionelles werden, aber ein Live-Mitschnitt, der ausreichend für Promotionszwecke ist, wäre schon toll ...

Vielen Dank & Ciao!
Thorsten

Re: (Technik) Live recording

Hi,

eine bessere Alternative zur Cassette wäre erstmal ein MiniDisc-Recorder, den ihr euch sicher im Freundeskreis ausleihen könnt.
Ich habe einen Konzertmitschnitt auf Video; vom tatsächlichen Klang ist da nicht viel übrig geblieben.

Überraschend gute Ergebnisse hatten wir dagegen mit einem SM58, das direkt an den MD-Player angeschlossen wurde.

Gruß, Oli

Re: (Technik) Live recording

Genau so machen wir's auch. Wir hatten bei unserem Debütgig sogar einen DAT-Recorder, den wir an ein Stereomikro angeschlossen hatten. Eine "gute" Qualität ist das zwar noch nicht (Dafür müsste man wirklich jede einzelne Mischpultspur mitscneiden) aber es hat schon gepasst. unter www.klangpatrouille.de kannst du dir ja mal die Ergebnisse anhören (in kurzen Ausschnitten).

Re: (Technik) Live recording

Hallo Thorsten,

vor dem Anbruch des digitalen Zeitalters sind wir mit der Summe des Hauptmischers in einen kleinen 6 Kanal Mischer gegangen, an dem zusätzlich noch Mikros angeschlossen waren (2 relativ dicht an den PA Boxen, 2 weiter hinten). Dieses Signal wurde dann (abgemischt) von einem Tonband aufgenommen. Der Nachteil liegt dabei auf der Hand: Es gibt keine Möglichkeit die Quellen der Aufnahme später abzumischen. Trotzdem kamen ein paar ordentliche Erinnerungsaufnahmen dabei heraus.

In Phase 2 wurden die Signale aus dem Mischpult und den Mikrofonen von einem Mehrspurrekorder auf verschiedene Spuren aufgenommen. Das lies sich schon prima weiter verarbeiten.

Heute, in digitalen Zeiten, bietet es sich natürlich an mit einem Mehrspurharddiskrekorder zu arbeiten oder sogar einen entsprechend ausgerüsteten PC zum Einsatz zu bringen.

Die Audioqualität von Videoaufnahmen ist ziemlich enttäuschend und taugt höchstens zur Selbstkontrolle nach dem Gig.

Rock on!

Kai-Peter!

Re: (Technik) Live recording

Hi Thorsten - Live-Aufnahmen haben einen Grossteil meiner Tonschrauber Karriere ausgemacht, und haeufig Kopfschmerzen verursacht.

Zunaechst einmal wuerde ich auch dazu raten, einfach anzufangen. In einem akkustisch unzulaenglichen Raum eine Stereoaufnahme zu machen kann deutlich besch**** Ergebnisse bringen als eine simple Mono-Aufnahme. Ein SM-58 wuerde ich aber nicht benutzen, denn der Nahbesprechungseffekt eines Gesangsmikros fuehrt immer dazu, dass die quatschenden Typen (a.k.a. Publikum) noch extra gebosstet werden, wenn das Mic im Raum steht.

Ich ahbe erstaunlich gute Ergebnisse erzielt wenn wir in niedrigen Rauemn gespielt haben - wir haben so ein (Stereo) Ansteckmikrofon einfach an die Decke geklebt, ungefaehr ueber zwischen Saenger und Schlagzeug, bei gut gemsichtem Buehnensound hat das ziemlich Klasse geklungen, und es war eben auch nicht soviel Publikum drauf.

Wenn die Moeglichkeit besteht, im Raum ein Mikro aufzustellen, ohne dass es das Publikum gefaehrdet (Stolperfallen, Umfall-und-Kopf-hau) oder das Publikum das Mikro gefaehrdet (Bierglas gegen Mikrostaender gehauen gibt einen schoenen Sound auf dem Band) dann kann man natuerlich versuchen, einen schoenen Saalsound aufzunehmen. Dazu wuerde ich wie gesagt zunaechst einmal mit Mono experimentieren. Ein sauberes Mikro wie zum Beispiel das unschlagbare C1000 einen halben Meter ueber Kopfhoehe des Publikums in der Spitze des Stereo-Dreiecks sollte fuer den anfang jeder Video-tonspur den langen Mittelfinger zeigen!

In selbiger Position kann man dann natuerlich auch mit A/B und X/Y Mikrofonierungen experimentieren, aber das lohnt sich wie gesagt nur, wenn der Raum auch gut genug klingt. Als Experiment allemal wert um das herauszufinden - unsere Ohren (und das irn dazwischen) sind unfassbar gut im ausblenden von unerwuenschten Raumkomponenten - das Mikrofon ist erbarmungslos, das ist schon faszinierend wieviel man "ueberhoert".

In manchen Orten kann man Mikros von der Decke haengen, das eroeffnet dann natuerlich weitere Moeglichkeiten an Mikropositionen und -Verfahren. Stuetzmikros und so weiter.

24-Spur-Aufnahmen taugen meiner Erfahrung nach ueberhaupt nix. Wenige Bands sind live so gut, dass es sich gut anhoert, man verdirbt sich da nur den Spass.

Bei allen Live-Aufnahmen gilt - genuegend Aussteuerreserven lassen - erstens koennen Bands immer noch einen zulegen - zum anderen kann jemand im Publikum in Ekstase einen Schrei ausstossen, der den Pegel hochjagt - und wenn das Band verzerrt, verzerrt eben auch die Musik dahinter.

Deshalb bin ich kein grosser Freund von MiniDisks, denn die bieten nicht besonders viel Headrom - wenn man die niedrig aussteuert, kommt schon einiges an quantisierungsrauschen rein... Ein schoenes altes Viertel-Zoll Bandgeraet ist da unschlagbar, aber ein gut eingemessenes Tape oder ein DAT sind genausogut. Natuerlich ist ein MD besser als gar nix!

Hoffe geholfen zu ahben, gut Ton!
ullli

P.S. Synchronisieren nicht vergessen - Band und Kamera laufen lassen und auf der Buehne so ein "Klapp-Brett" zusammenhauen - weisst schon, was man so vom Film kennt - dann ist es nachher recht einfach, Bild und Ton zusammenzukriegen.


Re: (Technik) Live recording

Moinsens -

: eine bessere Alternative zur Cassette wäre erstmal ein MiniDisc-Recorder, den ihr euch sicher im Freundeskreis ausleihen könnt.

ich hab' mit meinem Sharp MD Recorder und einem Sony Stereo Mic bis vor kurzem auch noch passable Aufnahmen zur FSK gemacht. Dann erwischte meinen Sharp der Fluch des UTOC ERRORS und schon war's vorbei mit der Herrlichkeit. Vor ein paar Tagen fragte ich hier im Forum, ob jemand damit Erfahrung hätte und als Antwort kam u.a. ein Link zu einer Minidisk Site. Dort wird von den Sharp MD Recordern, genau wegen dieses Fehlers, heftigst abgeraten.

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