Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo,

nach ungewohnter Arbeit (Abbrucharbeiten Hilti, Ausschachten, Mauer bauen etc.) und Ignorieren des Schmerzes während der Arbeiten habe ich nun 2 Wochen nach Beendigung alle Symptome eines CTS. Macht mich ziemlich fertig und nach aktuellem Stand läuft es auf OP an beiden Händen hinaus.

Kennt das jemand? Gibt es Erfahrungen nach OP´s oder mit konventionellen Behandlungsmethoden?

Danke, Gruß, Burkhard


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Burkhard!

Oh je, du Ärmster!

Ich habe auch einmal zwei Tage solche Arbeiten mit einem Schlagbohrer durchgeführt und hatte danach auch Schmerzen in den Handgelenken. Beim Arbeiten habe ich gar nicht gemerkt, wie die Maschine die Gelenke aufeinanderschlägt durch die Vibrationen.

Nach einer Woche Pause war aber Gott sei Dank alles wieder in Ordnung. Wie lange ist das her bei dir?

Gruß Martin


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Burkhard,

ich bin kein Doc, sondern auch nur auf der anderen Seite der Versichertenkarte,  habe aber so meine Erfahrungen.

Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, daß du dir durch die ungewöhnliche Belastung zwei mal CTS eingefangen hast. Das bekommt man nicht mal eben so. Sehnenscheideentzündungen könnte ich mir aber sehr wohl vorstellen. Warst du schon zum durchmessen? Ein Tipp: Es gibt Neurologen, die können das auch, ohne einem mit so einer dicken Nadel ind den Händen rum zu bohren... Falls es tatsächlich CTS sind und operiert werden müssen, dann geh nicht zum Metzger umme Ecke, sondern zu einem speziellen Handchirugen. Z.B. Prof. Sauerbier am Klinikum Bad Soden. Da kann man auch als Kassenparasit hin und wenn man denen sagt, was man mit seinen Händen unbedingt noch tun möchte, können die sich da auch gut drauf einstellen. How ever, ich glaub da nicht gleich an CTS. Quer über den Tunnel läuft auch jeweils eine Sehne. Wenn die geschwollen ist, kann die den Nerv auch einklemmen. An deiner Stelle würde ich erstmal durchmessen lassen und mir dann zunächst einen guten Physiotherapeuten suchen. Die können auch sehr viel machen, ohne einen gleich zu massakrieren. Meiner ist z.B. selbst Klampfer. Die können einem Übungenzeigen, mit denen man selbst das Symptom lindern kann, bzw. querulanten Nerven mittels Dehnung wieder Platz verschafft.

Viel Erfolg und gute Besserung!

Gerald


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???


Tach Burkhard
Das ist ja bekanntlich eine Verengung, die bekommt man nicht so einfach von Heute auf Morgen. Bei Überbelastung oder Fehlstellung kann es an der Stelle zu Entzündungen kommen. Wenn sich das wiederholt können die chronisch werden. Oder die Verengung wird immer enger und führt ohne Überbelastung zu Entzündungen. In diesen beiden Fällen NACHDEM alle konservativen Methoden nicht angeschlagen haben überlegt man sich einen Eingriff. Nicht nach zwei Wochen.
Geh zum Spezialisten und wenn er operieren will hol Dir eine zweite Fachmeinung ein und lass Dir den Sachverhalt bestätigen.
So war das bei mir, aber lieber eine veränderte Technik auf dem Bass als eine OP.
Gute Besserung Manuel

Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Bei körperlichen Gebrechen halte ich seit geraumer Zeit erst mal die Füße ( in deinem Fall die Hände) still und fahre sehr gut damit. Das meiste bekommt der Körper von allein in den Griff, wenn man sich nur etwas Zeit gibt. Wenn du vor der harten körperlichen Arbeit diese Probleme nicht hattest, werden sie nach einer Regenerationsphase auch wieder verschwinden. Glaubt
Holger

Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Burkhard,

als ebenfalls schon einmal Betroffener kann ich nur bestätigen: eine OP ist wirklich die allerletzte Option (war bei mir nicht nötig). Und dann würde ich Geralds Meinung folgen und mir sehr genau ansehen, wer da operiert.
Bis dahin: keine Panik, Ruhe gönnen (und damit meine ich wirklich absolute Ruhe, ich bekam damals eine angepasset Schiene für die Nacht, um das Handgelenk zu stützen), eventuell mit Diclophenac (Voltaren etc) einschmieren um die Entzündung zu bremsen. Gute Erfahrungen habe ich bei solchen Sachen auch mit Akupunktur gemacht.

Gute Besserung :-)
Michael


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Martin,

danke für Mitgefühl... Ich hatte erstmalig heftige Probleme nach dem Schnee (räumen) diesen Winter (nächtliches Einschlafen der Hände in nie geahnter Form). Das war nach ca. 4 Wochen wieder einigermaßen ok.

Die heftige (und ungewohnte) körperliche Arbeit, fast alles mit den Händen, ging von Anfang März und dauerte bis vor 2 Wochen. Seitdem habe ich meine Finger geschont.

Nachdem die heftigsten Beschwerden sich in den ersten Tagen besserten, sind die jetzigen Symptome gebieben und bessern sich seit 10 Tagen nicht.

Da ich bald erstmal im Urlaub bin, kann die Messung der Nervenleiterbahnen auch erst am 20.06. erfolgen. Das ist ein Neurochirurg, der sich mit CTS sehr gut auskennen soll.

Viele Grüße, Burkhard


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Gerald,

vielen Danke für ausführliche Mitteilung.

Nach nächtlichen, heftigsten Handeinschlafen, Schmerzen in Finger- und Handgelenken und im Unterarm habe seit ca. 4 Wochen Taubheits- und Sensiblilitätsstörungen in den Fingerkuppen. Habe viel im Netz gestöbert und von den Symptomen deutet alles auf CTS hin. Ich hoffe auch immer noch auf Besserung, aber seit 2 Wochen tut sich da nix, trotz Krankengymnastik.

Habe am 20.6. einen Termin beim Neurochirurgen, der erstmal die Nervenleiterbahnen messen wird. Dann werde ich mehr wissen.

Viele Grüße, Burkhard


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hi Manual,

vielleicht hatte ich mich nicht richtig ausgedrückt, aber erste Beschwerden hatte ich bereits im Dez. 2010 vom Schnee räumen in diesem Winter (übelstes Händeeinschlafen nachts; an Schlaf war kaum noch zu denken). Das ging nach ca. 4 Wochen aber wieder besser.

Die körperliche Arbeit, bei der ich meine Hände absolut überstrapaziert habe, gingen ca. 10 Wochen und seit 2 Wochen habe ich meine Hände geschont.

Habe am 20.6. einen Termin beim Neurochirurgen, dann werde ich mehr wissen. Aber die Symptome passen leider genau auf CTS.

Danke für deine Mitteilung, viele Grüße

Burkhard


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Burkhard,

meine Frau wurde operiert.
Sie hatte die gleichen Symptome, die auftraten, nachdem sie einige Zeit in einer Metzgerei gearbeitet hatte. Der Neurologe hat dann mit einigem Abstand zwei oder drei Mal die "Nervenleitfähigkeit" gemessen und dann entschieden, zu operieren.
Meine Frau war direkt nach der OP, die übrigens ambulant durchgeführt wurde, sofort sehr froh, weil endlich dieses ständige Kribbeln etc. weg war. Wohl dauerte es einige Wochen, bis sie die Hand wieder voll belasten konnte, aber die OP half.
An der zweiten Hand hatte sie auch die gleichen Symptome, die aber verschwanden, als sie nicht mehr in der Metzgerei arbeitete.
Ich würde an Deiner Stelle nicht in Panik verfallen. Eine zweite Meinung einholen vor einer OP ist vielleicht nicht verkehrt - aber ehrlich, manchmal ist kurzes Geschnippel doch die bessere Lösung gegenüber längerem Leidensweg.

LG,
Wolfgang


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hi Burkhard,

wie bereits erwähnt: Da gibt es auch noch die Sehne, die quer über dem Tunnel liegt. Du kannst dir die Stelle auch selbst regelmäßig massieren. Ich hatte genau die gleichen Symptome an beiden Händen, besonders nachts. Und Kontrabass konnte ich garnicht mehr spielen. Die Nervenwerte waren so lala. Meine Lösungsstrategie:

1. Physiotherapie

2. Nachts nicht mehr die Hände so verwurschteln (!)

3. Mikrochirurgische Entfernung des Meniskus im linken Handgelenk. Genau so ein Quatsch wie im Knie und war ausgefranst.

Ergebnis: Null Probleme!

Du siehst: So eindeutig wie die Dinges zu sein scheinen, sind sie halt doch nicht immer.

Viele Grüße

Gerald


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo Bernhard,

dies hört sich sich nach einer überschiessenden Reaktion (verständlicherweise) an.

Wurde die Diagnose nach Messung der Nervenleitfähigkeit erstellt oder nur aus der klinischen Beobachtung? Selbstdiagnose? Nach einer solchen, eventuell ungewohnten Belastung sind auch andere Diagnosen möglich wie z.B. Tendopathien (Überlastung Deiner Sehnen). Erscheint ziemlich wahrscheinlich. Die Standardtherapie ist Schonung für mind 2 Wochen und dann für einen längeren Zeitraum keine Überlastungen mehr. Kühlung und Diclofenac oder Ibuprufen zur Unterstützung. Das Diclofenac bitte nur 1-2 Wochen ohne Anweisung und immer nach dem Essen (Nebenwirkung im Magen/Darm möglich). Wenn Du andere Medikamente nimmst fragen Deinen Arzt, ob WW möglich.

Falls tatsächlich die NLG reduziert (eine Latenz, die auch bei Recording unerwünscht ist :-)), kann man je nach Ausmass immer noch konservativ therapieren (zB Schiene). Die Messung würde ich auf jeden Fall machen lassen.

OP ist die letzte Option -- Du kannst mit einer Rekonvaleszenz von 6-8 Wochen rechen.

Falls Operation wegen KTS tatsächlich notwendig, lasse Dir von Deinem Hausarzt einen Operateur empfehlen, der gute Resultate erzielt hat. Nicht gleich bei irgendeinem Arzt machen lassen!!

Alles Gute

Gruss

Sacapuntas


Re: (Meinung) Karpaltunnelsyndrom - Erfahrungen???

Hallo sacapuntas,

bisher ist es ein Verdacht auf KTS (Hausarzt, Krankengymnast und umfangreiche, eigene INet- Recherchen aufgrund der Symptome).

Die ungewohnte, massive Überlastung einschl. Ingnorierung der Warnsignale (Dauer insgesamt ca. 3 Monate; trotz erheblicher Schmerzen weiter geabeitet, weil der Schmerz mit dem Arbeiten nachließ) ist nun fast 3 Wochen her, Krankengmnastik (guter Physio) hatte ich nun 6 Mal (um u. a. auch Probleme aus dem Brustwirbelbereich auszuschließen). Also Schonung seit fast 3 Wochen. Die Symptome haben sich seitdem gewandelt: Die massiven Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in den Händen haben sich gebessert,  die Mißempfindungen in den Fingern (insbesondere Ring/Mittelfinger) sind jedoch gebieben einschl. der morgendlichen Schmerzen/Bewegungseinschränkungen.

Da ich erstmal meinen Jahresurlaub antrete, findet die Messung der NLP am 20.6. statt...

Hatte heute mal ein Gitarre in der Hand: Beim Überstrecken der Greifand war das Gefühl beim "Überspringen" der Sehen im Handgelenk sehr unangenehm...

Macht mich jedenfalls ziemlich fertig der Dreck, weil ich nach langer Pause nun wieder mucken wollte...

Danke dir und beste Grüße, Burkhard