Hallo liebe Aussensaiter!

Der Schlagzeuger aus unserer Band hat so eine wirklich nett klingende alte 2 x 12er Box. Sie gehörte zu einem London City Topteil, ca. Ende 60er, Anfang 70er. Auf dem Gehäuse der Box steht aber tatsächlich "Dynacord" drauf (igittigitt, da werden merkwürdige Assoziationen in mir wach...).

Heute Abend haben wir die Box einmal aufgeschraubt, weil ich schon immer wissen wollte, was für Speaker da drin stecken.

Nur kann ich mit dem, was ich dort gesehen habe, gar nichts anfangen... Wisst ihr etwas über diese Speaker?

Außerdem ist bei einem der Speaker die Pappe vom Membran am äußeren Rand etwas eingerissen. Nur mal angenommen, die Speaker sind nicht völlig wertlos, wer repariert denn solche Speakerschäden?

Gruß Martin

Servus,

das dürften Fane Speaker sein die damals explizit für SoundCity gebaut wurden, vermutlich noch mit AlNiCo Magnet. Reconing bietet u.a. in Deutschland die Firma California Music in Mönchengladbach an, ob die allerdings Material für Fane haben weiß ich nicht. Für Celestions bekommt man Recone Kits inzwischen auch bei TubeTown aber einen Speaker sauber zu reconen erfordert Erfahrung...

Gruß

Stefan

Hi,

ich tippe bei Sound City auch auf Fane, allerdings nicht mit AlNiCo-, sondern antisotropischem Ferrit-Magneten.

Fane sind, grobe Richtung, Celestion-artige Speaker mit meist sehr starkem Antrieb, also großen Magneten, daher viel Power, recht guter Wirkungsgrad und stramme Höhen und Bässe. Man wollte es bei Sound City besser machen als bei Marshall und Celestion. Ist der Korb aus Guss? Tja, sowas machte man damals... High End und so...

Mit "Dynacord" verbinde ich qualitativ übrigens eher positive Assoziationen.

WENN der beschädigte Speaker gut klingt und du ihn eh irgendwann reconen lassen willst (glaub nicht, dass der Sound dabei unverändert bliebe!), dann kannst du auch eine Eigenreparatur wenigstens versuchen, kommt drauf an, wie die beschädigte Stelle beschaffen ist.

Du brauchst einen dünnflüssigen, möglichst flexibel aushärtenden Kleber oder Leim, mit dem du ein Stück Papier - kein Druckerpapier, eher ein Stück Löschblatt - durchtränkst (nicht nur beschmierst) und dass du an jeder Seite 5mm überlappend auf den Riss drückst. Je nach "Faltigkeit" der Region klappt das gut, hab's schon mal bei einem Jensen gemacht.

Zum Reconen an sich siehe Stefans Posting.

Deine Bilder sind übrigens unbrauchbar riesig, man sieht vor lauter Bild fast nichts, und den Riss schon gar nicht :-)

Gruß, ferdi

Hallo,

ja, bin auch bei Fane. Habe zwei 50 Watt 122/G14 aus den frühen 70ern. Rauher, großer Celestion Ton, waren die Hiwattspeaker damals. Recone auch bei Günter Christ Soundclinic in Ingelheim  gruß michael

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Hallo Ferdi!

ich tippe bei Sound City auch auf Fane, allerdings nicht mit AlNiCo-, sondern antisotropischem Ferrit-Magneten.

Das steht ja auch hinten drauf (siehe Foto) :-)

Das mit der Eigenreparatur klingt machbar. Ich werde dem Hans mal deine Anleitung schicken.

Für mich selbst habe ich gerade gestern die Celestion Blue Alnicos geordert. Das Pärchen soll Montag schon ankommen. Apropos, wie war das doch gleich? Speaker müssen eingeschwungen werden? Oder reicht das, wenn ich einfach Gitarre drüber spiele? Oder klingt der Speaker später dauerhaft schlechter, wenn er nicht eingeschwungen wurde? Oder ist dem Speaker das alles egal, er wird dann halt einfach etwas später gut klingen, wenn ich einfach nur Gitarre drüber spiele?

Gruß Martin

Hallo Michael!

Ja, der Ton ist frisch und rotzig! Obwohl ein Speaker schon leicht am Rand eingerissen ist, klingt diese geschlossene 2x12er Box tausendmal frischer als meine alte 4x12er Marshall mit Celestion Vintage 30 drin (die war immer so muffig, dass ich sie bald wieder verkauft habe).

Gruß Martin

Hallo Stefan!

Fane also...

Habe ich ehrlich gesagt noch nie so richtig was von gehört. Gibt es die Firma noch oder ist das bereits Vergangenheit? (ich gehe mal googeln...)

Gruß Martin

Hi Martin,

Oder reicht das, wenn ich einfach Gitarre drüber spiele? Oder klingt der Speaker später dauerhaft schlechter, wenn er nicht eingeschwungen wurde? Oder ist dem Speaker das alles egal, er wird dann halt einfach etwas später gut klingen, wenn ich einfach nur Gitarre drüber spiele?

die Anleitung und entsprechende Erfahrungsberichte findest du im Archiv.

Es geht dabei darum, die Einspielzeit zu verkürzen. 2x8h bei anständiger Lautstärke brummen lassen tut dem Speaker ebenso gut wie 2x8h bei anständiger (d.h. Bühnen-) Lautstärke OHNE JEDE SPIELPAUSE drüber zu spielen.

Die Frage, wie viele Wochen (Monate?) du im normalen Spielbetrieb dafür bräuchtest, kannst du dir ja mal stellen. Ich tippe mal so auf mindestens 8x8h Bandbetrieb.

Gruß, ferdi

Huhu,

Fane also...
Habe ich ehrlich gesagt noch nie so richtig was von gehört.

ich hatte mal einen alten HIWATT CUSTOM 50 2x12 mit Fane-Speakern. Der typische Sound von THE WHO wurde maßgeblich von dieser Kombination geprägt, allerdings mit CUSTOM 100 und 4x12 mit Fanes. Cleaner und gefühlt lauter als Marshall/Celestion, bassstärker, druckvoller. Rolling Thunder, sage ich nur.

Gruß, ferdi

Rolling Thunder, sage ich nur. : Gruß, ferdi

Ja, prima Speaker. Ich hatte hier lange einen Vox solid State Combo aus den 70'ern rumfliegen. Der Amp war hinüber resp die Reparatur liegt ausserhalb meines Budgets. Aber was ist ein Combo anderes als eine Box mit integriertem Amp. Also Amp raus und den Rest als reine 2X12 Box wieder zum Leben erweckt. Sehr sehr schön, wie von Dir beschrieben. Da die Box zusammen nur 50 W Belastung verträgt suche ich jetzt noch nach einem (zahlbaren) Amp. Kommt Zeit, kommt Amp. Macht Spass

Gruss Manuel

Guten Morgen,

die Fane Speaker (mit Ferrit Magneten) gibt es übrigens aktuell in DE wieder bei TAD in Worms.

http://www.tubeampdoctor.com/product_info.php?cPath=37_137_138&products_id=1938

Hiwatt & Fane als Kombi ist schon das, was Ferdi auch schrieb:

Rolling Thunder !

Aber, für meinen persönlichen Geschmack war das oft im Bandkontext immer untenrum ein bisschen viel. Nicht von den Frequenzen her, eher der omnipräsente Dauerdruck. MIR war daher die Marshall/Celestion Geschichte immer lieber. Wenn man die Melange aus Hiwatt & Marshall mal hören möchte, einfach mal einen Weber MyWatt anspielen mit einer 4x12", die mit Greenbacks und G12H Anniversary gemischt bestückt ist. WHO-Sound at it´s best.

Bei dem alten deutschen Zeug - Echolette, Dynacord, Winston etc. - war in der Tat auch sehr brauchbares Zeug dabei. Kürzlich eine Echolette 4x12" gehört, die war der Hammer. Konnte leider nicht reinschauen, was da für Speaker drin waren - aber das Ding war auch sehr offen, ohne dabei dünn oder plärrig zu klingen (wobei 4x12" und dünn ist ja auch eher relativ ...)

Grüsse DeLüXe