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(Meinung) Mal wieder Modelling, fast schon off-topic

Liebes Forum,

wenn ich bisher das Wort "Modelling" hörte, rollten sich mir die Fußnägel auf. Einen Jazz Bass oder eine Strat nur so rein errechnet zum Klingen zu bringen, dass konnte doch nur Mist sein. Nun stieß ich vor einiger Zeit auf eine Software namens Pianoteq. Die sollte angeblich in der Lage sein, per Modelling die Dynamik und den Klangreichtum eines akustischen Flügels auf die Lautsprecher zu bringen. Das Ganze ist eine Entwicklung der Uni Toulouse. Es gibt auch eine Demo-Version, der fehlen ein paar Noten. Heruntergeladen, einige Tage später habe ich das Programm gekauft. Ich bin verblüfft. Selbst mein eigenes E-Piano mit Sampling der Oberklasse kann da nicht mithalten. Pianoteq hat keine fünf oder sieben Layer, sondern stellt wirklich den vollen Dynamik-Bereich von 1 bis 127 dar. Man kann Hämmer weicher oder härter machen, den Flügel größer oder kleiner, mit hartem oder weichem Soundboard (das ist das große Brett unten im Flügel.

Hörbeispiele: einmal ein Jazz-Piano, und man hat auch historische Piano Forte analysiert und modelliert, zum Bleistift ein Graf Piano Forte, das im Museum steht und das man nie berühren dürfte, geschwiege denn spielen.

Seitdem stehe ich dem Thema Modelling etwas anders gegenüber. Wenn das bei Gitarren so funktionieren würde, wäre dann nicht mal nett eine 59er Les Paul oder Jacos Fretless spielen zu dürfen? Nun ist Pianoteq ein universitäres Projekt, das nicht so auf die Gewinnausschüttung orientiert war/ist, aber sollte man die Leute nicht vielleicht sogar mal fragen, ob sie nicht auch ihr Projekt für Gitarren anwenden würden? Vielleicht können die es ja besser als die bekannten Verdächtigen.

Rainer

Re: (Meinung) Mal wieder Modelling, fast schon off-topic

Hi Rainer,

: wenn ich bisher das Wort "Modelling" hörte, rollten sich mir die Fußnägel auf.

interessanter Beitrag, auch den Ansatz finde ich spannend. Ich beschäftige mich im Moment ja (vorerst noch rein gedanklich) auch wieder mal mit der Digitalen Tonformung. Jochen hat uA hier was zum Axe-Fx geschrieben, und das geht in die gleiche Richtung. Könnte sein, daß 2007 das Jahr der Rehabilitation der Digitaltechnik wird. :-)

Die Idee ist einfach: wenn Digital richtig gut gemacht wird (und eben nicht nur "billig, billig und den Rest macht die Marketing-Abteilung"), dann klingt es auch richtig gut. Kann man an Deiner Piano-Software ja auch hören.

Bin gespannt, was da noch auf uns zukommt, wenn dieser Trend sich fortsetzt.

Keep rockin'
Friedlieb


Re: (Meinung) Mal wieder Modelling, fast schon off-topic

Servus!

Ich habe mir gerade dein Klangbeispiel angehört. Ganz ehrlich, in meinen Ohren klingt es sehr, sehr küntlich. Bemerkst du nicht, das sich der Ton am Anfang einer jeden Note gleich formt (ein wenig zu hart in meinen Ohren)? Die Schwingung der Noten läuft auch sehr gleichmässig ab. Dynamic ist da, ja. Aber der Klang fehlt mir ;-) Dann doch lieber (noch) Samplepiano.

Servus,
Markus

Re: (Meinung) Mal wieder Modelling, fast schon off-topic

Ich finde die Beispiele auch sehr leblos. Und vor allem das Ausklingen ist extrem gleichmäßig und immer identisch.

Liebes Forum, lieber Chris,

Das stimmt, und das liegt daran, dass ich erst in den Sequencer gespielt hatte, und dann in Pianoteq. Weil ich eben nicht gleichzeitig mit Pianoteq und n-Track auf die Audio-Karte komme. Nun habe ich von hinten durch die Brust in's Auge aufgenommen, und Pult + MD-Recorder haben rauschende Spuren hinterlassen. Hat auch etwas gedauert. Aber ich denke, die Möglichkeiten kommen doch jetzt besser rüber. Also noch mal Pianoteq, diesmal Chopin, mit eben normaler Spieldynamik.

So, das konnte ich jetzt aber auch nicht auf mir sitzen lassen. :-))

Rainer