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Re: (Amps) Mesa Boogie Mark II a, b, oder c?

Hi John,

einen MK-IIc erkennst Du daran, daß alle Potis bis auf den Mittenregler als Push/Pull Potis ausgeführt sind. D.h. Du kannst diese Potis für div. Boostfunktionen herausziehen.

Der MK II-b hat eines dieser Schaltpotis weniger und der II-a nochmals einen weniger. Die MK-II a oder b erkennst Du auch daran, daß die Einstellungen des Clean Sound niemals mit dem Zerrsound zusammenpassen. Entweder zuviel/zuwenig Gain, zuviel/zuwenig Höhen, zuviel/zuwenig Bässe. Klingt der Zerrsound in den Höhen harsch und in den Bässen matschig, ist es ebenfalls ein "a" oder"b". Selbiges, wenn es bei der Kanalumschaltung kracht und wenn der Effekteinschleifweg unbrauchbar ist.

Ergo: Nur der MK-IIc ist (bzw. war) ein guter, moderner Amp mit dem berühmten Boogie-Sound. Vor diesem Modell war die Entwicklung noch nicht soweit.

Wenn Du einen Boogie kaufen möchtest, dann achte unbedingt darauf, daß er den optionalen Equalizer und den Hall hat. Denn der EQ kann mit einer Auto-Schaltung beim Umschalten auf den Zerrkanal automatisch mit dazugeschaltet werden und eben ohne diesen klingt der Zerrsound zum davonlaufen! Und ein klein wenig des sehr guten Boogie-Hall lassen selbst beste Digitaleffekte runder und schöner klingen.

Aber: Die Boogie Amps schalten Kanalumschaltung und zahllose Soundanpassungen dafür nicht mit (knackenden) Relais, sondern mit sogenannten Optokoppler. Diese lichtgesteuerten Widerstände verändern sich durch die Hitze im Laufe der Jahre und damit der komplette Sound des Amps. D.h. die Wahrscheinlichkeit, daß ein alter Boogie "richtig" klingt, ist eher gering! Und eine Fehlersuche ist nahezu unmöglich, außer man tauscht alle aus. Manchmal bleiben diese Dinger auch einfach nur hängen und können mit Kältespray und Heißluftpistole überführt werden.

Die besten und gesuchtesten Boogies sind übrigens die MK-IIc und die identisch klingenden MK III aus der ersten Serie mit Simul Class Endstufe und 4 6L6 Röhren (15 Watt Class A Endstufe, der eine 60 Watt Endstufe für höhere Lautstärken dazugeschaltet werden kann). Bis dahin gab es nur 60 Watt (2 Endröhren) oder 60/100 Watt (4 Endröhren). Die späteren MK III funktionierten nur noch mit EL-34/6L6 Mischung, was klanglich kein Fortschritt war.

Viele Grüße

André