Re: (Meinung) Mythen und Märchen - die Serienstreuung
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Beitrag von Woody vom April 11. 2005 um 16:48:09:
Als Antwort zu: (Meinung) Mythen und Märchen - die Serienstreuung geschrieben von Matthias am April 09. 2005 um 09:35:18:
Hallo Matthias,
meine Meinung ist: kommt drauf an.
Zum Beispiel habe ich im letzten Oktober zwei Yamaha Sperrholznylonelektroakustische gegeneinander angespielt, da habe ich in Sachen Spielgefühl und Klang keinen Unterschied gemerkt, nichts, nada, nothing. Das sind halt Gitarren, die schon auf einem gewissen Niveau daraufhin gebaut werden, daß sie möglichst verlässlich in einer gewissen Qualitätsspanne landen, es gibt ja schließlich auch noch die höherpreisigen Modelle mit vollmassiver Decke. Davon habe ich eine angespielt, die ich gräßlich fand, weil total unausgewogen im Klangbild, so als hätte man einen willkürlich bösartig eingestellten EQ darauf angewendet.
Unterschiedliche vollmassive Decken haben unterschiedliche Strukturen, damit unterschiedliche Eigenschafte, ergo unterschiedlichen Klang. Sobald also vermeintlich "bessere" Rohstoffe ins Spiel kommen, also natürliche, wirkt sich die unterschiedliche Beschaffenheit auf die Klangeigenschaften aus. Das fällt bei mir unter Serienstreuung.
Das ist natürlich bei Akustischen Gitarren ein weiteres Spektrum, als bei Siebenstreifigen Stratkorpussen. Giattren aus künstlichen oder denaturierten Materialien (Presspappe, Sperrholz) sind da natürlich weniger anfällig, in meinen Augen aber auch langweiliger. Beliebtestes Feindbild ist da vielleicht Ovation, die, ingeniuersmäßig kalkuliert, berechenbare, reproduzierbare Qualität liefern, die vielen aber so spannend klingen, wie eingeschlafene Füße.
Dann ist da natürlich noch der Billigsektor. Hier wird dermaßen der Stückpreis gedrückt, daß schlichtweg haarsträubende Fertigungstoleranzen in Kauf genommen werden. Das streut.
Gruß, woody
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