Re: (Effekte) VST-Plugins für Vocals ?
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Beitrag von Michael (Jacuzzi) vom März 23. 2005 um 16:16:09:
Als Antwort zu: Re: (Effekte) VST-Plugins für Vocals ? geschrieben von Striker am März 23. 2005 um 15:27:31:
Lieber Striker,
ich bin auch nicht so der hundertprozentig bewanderte Soundtüftler, aber ein paar Sachen für Gesang habe ich selber schon ausprobiert und war auch ein paar mal im Studio dabei, als das gemacht wurde.
: Ich suche vorerst mal ein paar Hersteller/Einstiegspunkte, d.h. Plugins für Kompressor, Reverb und EQs - da sehen die Sachen von McDSP und Waves ja schon ganz ordentlich aus. Prosoniq und Antares haben da ja auch noch so einiges im Angebot.
Mit Waves kann man sehr glücklich werden. Da gibt es den L1 Maximizer, der im Grunde ein Tool für die einsame Insel ist. ("Was würdest du mitnehmen, wenn du nur ein Plugin einpacken dürftest?") Waves hat auch den TrueVerb im Angebot, der, so weit ich das mit anderen Halls vergleichen konnte, mehr als anständig, authentisch und vielsai... äh vielseitig ist.
Bei Waves kommt noch "Enigma" hinzu: Eine Art Flanger/Delay/Komischmacher mit ziemlich ausgefallenen und doch nie kratzig klingenden Presets, und fummeln kann man auch damit. Enigma ist auch lustig für Gitarren.
Das Problem bei Waves ist, dass es, glaube ich, keine Freeware oder Shareware von denen gibt. Ich weiß nicht, wie Angebot und Preise heute sind, aber damals habe ich für ein Waves-Plugin-Bundle sehr viel Geld hingelegt.
Dann gibt es noch kleinere Tools, die als free- oder shareware zu haben sein müssten:
Magneto, eine Art Kompressor, der so eine Art Tape-Deck-Kompression macht und wie ich finde, schön warm klingt, ohne die Brillanz des L1 zu erreichen. Beides kombiniert ist aber schon ziemlich amtlich (shhhhh ... ich habe das Studio-pfui-Wort benutzt .....)
Und, zur Zeit so eine Art Feuerpolizei auf meiner Festplatte, der Vintage-Warmer von PSP. Ich nehm ihn für alles her, weil er echt ein bisschen nach Vinyl klingt. Schlägt halt schnell mal über die Stränge, siehe die Anmerkungen von Jochen zu meinen letzten Aussenjams 18/19; in vernünftigen Dosen macht er aber auch glücklich, insbesondere dann, wenn man ihn für Einzelspuren hernimmt (und nicht, wie ich nach den ersten beiden Bieren, IMMER auf ALLES DOPPELT).
Eine Anmerkung noch aus der Tiefe meiner reichhaltigen, hüstel, Studioerfahrungen, ohne einen Glaubenskrieg anzetteln zu wollen (oder zumindest keinen übertrieben blutigen): EQ ist bäbä. Noch die allerbesten EQs machen in der Tendenz nicht besser, sondern schlechter, weil künstlicher, und diesen Effekt kann man mit einem anständigen Mehrbandkompressor (den es übrigens auch bei Waves gibt) vermeiden. (Es sei denn, man möchte was künstliches, wie z.B. Telephon-Effekt oder so.) Ich hab schon ein paar Mixern und Masterern über die Schultern sehen dürfen und war echt wissbegierig (ich hab so viel gefragt, dass sie mich am liebsten aus dem Studio geworfen hätten). Dieser Erfahrung nach nehmen Studiofritzen, je besser sie sich auskennen, desto weniger EQing.
:All-in-One-Preset-laden-und-klingt-wie-aus-den-Charts-Paket fänd ich aber trotzdem irgendwie sexy.
Das geht mit Waves: vorsichtigen Renaissance-Kompressor auf den Gesang (hat ein preset "Vocals"), der BUS läuft über ein TrueVerb-Preset namens "New York Studio" oder so ähnlich, und auf die Summe hintereinander Magneto und L1. Wenn man dann noch Schnickschnack will, experimentiert man mit Enigma oder irgendeinem anderen von den krasseren Teilen.
Gruß aus Festplattanien,
Michael (Jacuzzi)
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