Entdämpfung meiner Heritage - noch ein Emilisierungbericht
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Beitrag von 7enderman vom April 11. 2004 um 21:15:52:
Zunächst noch frohe Ostertage an die Gemeinde. Das Folgende soll bitte keine neue Diskussion des Pro/Contra der Methode auslösen, noch ob es das Geld wert ist, oder vielleicht doch nicht. Hatten wir in so ziemlich alle Foren schon zur Genüge. Ich werd´ wie immer versuchen das Thema so subjektiv wie möglich abzuarbeiten ;-), vielleicht gibt das ja dem einen oder anderen eine Idee, die ihm noch zur Entscheidungsfindung fehlte.
Vorbereitung: Bevor ich die Gitarre persönlich zu Emil brachte, habe ich mich auf seinen Rat hin mal einen Abend mit Blatt, Bleistift und einer Griffbrettabelle hingesetzt und die Gitarre trocken wirklich auf jeder Saite und in jedem Bund angespielt. Dabei lag das Ohr am Holz, was bei einigen Tönen nach Aussage meiner Frau sehr schön behämmert ausgesehen haben muss. Hierbei bestätigte sich eigentlich nur der Eindruck, den ich auch aus dem normalen Spielbetrieb hatte. Oberhalb vom 14ten Bund neigte Paulchen etwas zum frühen Tontod. Angeschlagene Töne schwangen nur zäh ein und starben alsbald ab. Ein Grund warum die Paula auf Gigs auch nur bei Sets zum Einsatz kam, bei denen vieeeeel Gain gefragt war. Einfach weil das Solieren im Cleanbetrieb nur zäh von der Hand ging, bzw. immer wieder Solitimings in die Hose gingen, weil kein ordentlicher Spielfluß aufkommen wollte. Lange Rede kurzer Sinn.... Alle, nach meiner Ansicht mangelhaften Töne wurden auf dem Griffbrettdiagramm notiert. Zudem hab ich per POD II und Chameleon noch einge Takes in verschiedenen Lagen in den Rechner gespielt. Einfach um nachher einen A/B Vergleich angehen zu können.
Heute war´s dann soweit. Ab in´s Auto und auf die Bahn. Bei Emil angekommen erstmal der obligate Kaffe im Pott und zu allem Überfluß auch noch gleich JSX auf der Couch mit seiner Staufer im Gepäck um mir schöööön die Nase lang zu machen, weil meine erst im Mai 2005 fertig sein darf ;-) Watt ein schönes Ding.... prima Holz das. Und weil Jürgen ja auch sonst "gewichtsoptimiert" ist :-)... knappe 3kg für ´ne Hardtail... lecker. Zur Paula....natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen mal gleich vor Ort das gute stück aus dem Koffer nehmen. Klar - Selbstabholung bedeutet in dem Fall auch gestimmte Gitarre im Koffer. Trocken angespielt fielen drei Sachen sofort auf. 1. sie ist definitiv lauter als vorher, oder sagen wir besser... der Dynamikumfang ist ergeblich gewachsen. Bei leisem "streicheln" kommt schon viel Ton und bei festeren Anschlag kommt erheblich mehr als vorher. 2. "Krumme" Voicings klingen sauberer und bleiben als solche auch erkennbar stehen 3. Der o.b. "Tontod" oberhalb des 14. Bundes ist weg.
Nach einigen Pötten Kaffe mehr und nettem Plausch dann also Heim und ran an den Amp.
Jetzt darf man sich erstmal setzen. DasFrequenzspektrum und das Obertonverhalten sind völlig anders. Auch mit wenig Gain sind nun ohne Stress Flageoletts (schreibt man´s wirklich so ???) über eigentlich jedem Bund zu erzeugen.... das ist neu. Cleane Soli tragen, weil man nicht mehr mit dem Wegbrechen des Tons kämpfen muss und Gainsettings klingen völlig anders. Ich würde es mit "röhriger" Beschreiben. Mag daran liegen, dass das Instrument nun zu einer gespielten Linie ständig ein reicheres Frequenzsprektrum liefert und dauernd in Obertöne kippen will. Was sehr sehr geil kommt ist der Sustainzuwachs. Anschlagen, 2 auf 3 Halbtöne benden und stehen lassen.. Bier einschütten, austrinken... weiterspielen ;-) Allerdings durfte ich aus meinem Setting etwas Bassanteil absenken.... hier hat sie nun gegenüber vorher soviel zugelegt, dass das mit dem alten Setting zuviel wurde. Verstärkt ist ein deutlicher Zuwachs an Spielfreude zu verbuchen, das das Instrument deutlich feinere Ansprache zeigt, differenzierter intoniert und hm... wie soll ich´s ausdrücken.... durch das Plus an Interaction von Gitarre / Spieler das Spielen leichter fällt und man meint "besser" zu spielen, weil irgendwie mehr zurück kommt. Der finale Härtetest unter gar richtig laut folgt dann am 17. beim Gig, aber soweit fühlt sich das schon mal alles richtig an. Ich weiß... arg subjektiv, aber so ist das halt bei der Beschreibung von klanglichen Empfindungen.
Mein Fazit jedenfalls: Ich werde es wieder tun.... nicht mit allen Gitarren, aber mit ausgewählten Stücken und besonders meinem "Geburtstagsgeschenk" nächstes Jahr zum 40ten sicherlich
Da ich den Artikel gleich so auch noch in einem anderen Forum poste, gleich an einen bestimmten Kritiker der Methode den Hinweis.... nein - es war keine Edel Les Paul, sondern eben "nur" meine Heritage. Die gibt´s inzwischen bei Realguitars in Leverkusen auch schon für entspannte 1300-1500 Euro je nach Decke und das incl. Alu Tailpiece ;-)
Grüße MIKE
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