Re: Gig des Grauens - die Bedienung der Technik mal wieder
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Beitrag von falk vom März 28. 2004 um 10:57:48:
Als Antwort zu: Gig des Grauens - die Bedienung der Technik mal wieder geschrieben von Matthias am März 27. 2004 um 13:50:28:
Liebes Volk,
Gig des Grauens? Da hab ich auch was zu berichten. Gestern habe ich nämlich einen erlebt. Schauplatz des Grauens: Kneipenmeile in unserem Städtchen. Nach seeehr langer Winterpause war das unser erster Gig - Grund genug, etwas nervös zu sein. Also habe ich mich dann auch besonders gut vorbereitet (glaubte ich). Ersatzkabel, Ersatzbatterien - alles eingepackt. Instrumente noch mal gecheckt - also alles bestens.
Dann Ankunft, Aufbau - alles absolut im grünen Bereich - bis ich dann die Akustikgitarre stimmen wollte. Nix. Kam kein Signal aus dem Teil. Batterie voll, Kabel und Stimmgerät in Ordnung. Ist doch tatsächlich die Gitarrenelektrik ausgefallen :-(. Dabei ging sie zuhause noch. So ein Mist aber auch. Na gut, da ich eh nur 3 Titel am Set mit der Akustik spiele .... werd ich die dann auch noch mit der Strat spielen.
Dann wollte unsere 14jährige Tochter Lisa zusammen mit 'nem Kumpel auch einen Titel spielen/singen - sozusagen als Special Guests. War ja auch alles vorbereitet und geprobt - konnte eigentlich nix schiefgehen. Eigentlich. Ihr Kumpel kam dann auch gleich auf mich zu und meinte, sein Gitarrenamp geht nicht so richtig - also manchmal ja - und manchmal nicht. Also beschloß ich, daß er über meinen Amp und Lisa (die eigentlich über meine Akustik spielen sollte :-( ) das Rhythmusgeschrammel über die Strat direkt ins Pult spielt. mit "direkt" meine ich direkt. also ohne Preamp oder D.I.-Box oder so'n Weicheierzeug ;-). Ich greife mal vor - es hat dann auch ganz gut funktioniert.
Woran ich jedoch richtig zu knabbern hatte: ich kannte zwar den Raum - habe allerdings seine Größe unterschätzt und nur den Champ mitgenommen. Der hatte bis jetzt noch für jede Kneipe gereicht - hat ja schließlich einen 12"-Speaker drin und bissig-böse Höhen. Bis jetzt. Diesmal nicht. Wenn so etwas auf 'ner AS-Session passiert ist das ärgerlich - stimmt's Jochen? ;-))). Aber beim Gig ist das 'ne Katastrophe. Es ist einfach ein besch*** Gefühl, Null Reserven zu haben. In meiner grenzenlosen Selbstüberschätzung hatte ich natürlich auch das E 609 zuhause gelassen. Wozu hab ich das eigentlich gekauft? :-( Gottseidank hatte ich den Diablo am Start und hab ihn als Booster nutzen können. Es hat allerdings einige Zeit gedauert, bis ich mich damit eingespielt hatte. Erst hab ich den Cleankanal genommen und den Diablo bei 0 Gain voll aufgedreht. Das ist lauter als der Zerrkanal ohne Diablo - hat aber immer noch nicht gereicht. Da der Champ im Overdrivekanal schon recht früh zerrt, habe ich mich erst davor gescheut, diesen Kanal auch noch zusätzlich zu boosten - kam aber letztendlich nicht drum herum. Nun gut - ich hab dann sogar noch so etwas wie "Druck" aufbauen können. Über den Sound und die Zerre wollen wir jetzt mal lieber nicht reden - obwohl das vom Publikum ganz sicher keiner gemerkt hat. Und die Musikerpolizei wird geglaubt haben, das muß so ;-).
Daß Kneipenmeilen für die Musiker 'n recht undankbarer Job sind, wird der eine oder andere hier auch schon erfahren haben. Man hat genau eine Dreiviertelstunde Zeit, um Stimmung aufzubauen. Dann wechselt das Publikum und man fängt damit wieder von vorne an. Egal - wir haben uns trotz allem wacker geschlagen und gut gespielt. Was uns dann der Wirt zum Schluß auch bestätigte: Wir seien die beste Band gewesen, die dort zur Kneipenmeile je gespielt hat. (Außer Kneipenmeile läuft in dem Laden live nix.) Na so'n Spruch entschädigt doch für alles :o).
Gruß Falk
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