Re: (sprachgeographie) wie schlägt die stunde eigentlich...
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Beitrag von rrbth vom Februar 01. 2004 um 20:16:35:
Als Antwort zu: Re: (sprachgeographie) wie schlägt die stunde eigentlich... geschrieben von Herr Holle am Februar 01. 2004 um 11:43:33:
Aalso:
Unser Dialekt kennt keine an- oder inlautenden stimmlosen Verschlußlaute, deshalb gibt es hier - zum Buchstabieren - z.B. ein "weiches de" und ein "hartes de".
Deda ist ein Ort (5,5 Häuser) bei Bayreuth und wird "Theta" geschrieben.
Übrigens: bei der Baierischen Landvermessung 18hundert-irgendwas hat man bevorzugt Ortsfremde eingesetzt, weshalb sich einige komische Schreibweisen von Flur- und Ortsnamen erklären - die haben halt aufgeschrieben, was sie verstanden haben ...
"desdoda" ist mit "das da hier" nur unzureichend umschrieben, es ist eine Präposition und bezeichnet etwas, auf das man (mit dem Finger) zeigen, deuten kann, z.B. ein Stück Torte in der Kuchentheke oder eben ein Ort, den man in der Ferne erkennen kann.
"naa" und "net" resp. "ned", denn auch im Auslaut werden Verschlußlaute ziemlich weich gesprochen, sind selbsterklärend.
"fei" und "gell" sind Abtönpartikeln, deren allumfassende Bedeutungsmächtigkeit sich dem Fremden entzieht. Ähnliche Wörter im Standarddeutsch wären nun, aber, jetzt, wehe, unbedingt, aufpassen ... je nach Situation mit Frage- oder Ausrufezeichen zu denken.
So ergibt sich der - zugegebenermaßen nicht sehr sinnvolle - folgende Dialog:
"Ist das (dort) Theta?" "Nein, das (dort) ist , und das tut mir jetzt leid, daß Sie sich verfahren haben*), nicht Theta, Theta ist dort, aber eine Straßenkarte sollte man schon lesen können**)."
*) kurz: "fei" **) kurz: "gell" (in diesem speziellem Beispiel)
redi
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