Re: @emil


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Ingo Z. vom Januar 24. 2004 um 12:00:51:

Als Antwort zu: Re: @emil geschrieben von ferdi am Januar 22. 2004 um 23:44:48:

Hi auch !

: Das macht, wenn es denn möglich ist, aus meiner Sicht nur bei akustischen Instrumenten Sinn.
:
: ALLE Gitarren sind zuallererst akustische Instrumente. Alle Hersteller, die die akustischen Eigenschaften ihrer Solidbody E-Gitarren completement vernachlässigt haben, mussten Bauchlandungen hinnehmen, weil der elektrische Klang eben auch scheiße war.

Naja, mit Ausnahmen vielleicht (Steinberger), aber diese Gitarren sind seit den 80-ern in Nischen vedrängt worden...
Das stimmt schon ! Aber die "Klangfarbe" läßt sich auch woanders verändern.

:Man erinnere sich in diesem Zusammenhang der coolen Framus-Modelle aus Tischlerplatte, bezogen mit rotem Kroko-Kunstleder.

Vielleicht war nur die Optik schuld, wäre nicht das erste mal, daß ein Instrument nur wegen der Optik verschäht würde.

: Nur, um es nochmals anzumerken: das "Ob" des Funktionierens der Entdämpfung oder wie auch immer man es nennen will steht außer Frage.

Das ist Deine Meinung und damit geht das in Ordnung !
Ich hab meine, die ich nicht als unveränderliche Konstante betrachte.


: Ob es einem den Preis wert ist, soll doch jeder für sich entscheiden.

: Wem ist schon ein AlNiCo-Lautsprecher 100-200 Euro Mehrpreis wert?
:
: Wem ein alter Partridge-Trafo ein ganzes Geldbündel?
:
: Wem US-Militärröhren 35 Dollar das Stück?
:
: Wem ein Alu-Tailpiece mehrere Dutzend Euro?
:
: Manchen schon, andere halten "das bisschen Klangunterschied" für vernachlässigbar und zeigen den zahlenden, zufriedenen Kunden einen Vogel.

In der Musik/Hobby hat vieles mit Emotionen zu tun. Vernunft ist da oft fehl am Platze. Aber auch das ist o.k. Ich könnte Dir Beispiele aus der sog. High-End-Szene (HIFI) nennen, dagegen wirken die o.g. Beispiele noch "vernünftig".
Wenn jemand eine 20 T€-Klampfe an der Wand hängen hat, soll er, wenn es ihn glücklich macht ! Ich will keineswegs ALLES pragmatisch abtun, wie das in Deutschland gern getan wird. Ich bin auch unvernünftig, fahr ein Auto, das 12l verbraucht, obwohl ich täglich 200km zurückleg.
Aber auch die 20T€-Gitarre bleibt eine "normale" Gitarre, wenn es um Physik geht...

:
: Es ist bei Instrumenten, Amps, Effekten doch immer so:
: Die letzten Prozente Klanggüte (100%=Perfektion) sind die teuersten (ist beim Auto- und Rechnertuning übrigens genauso, aber das ist jetzt nicht das Thema).

Das suggeriert zumindest die Werbung. Und das Kastendenken, der Drang der Menschen, zu irgendwelchen "besseren Kreisen" zu gehören, treibt immer seltsamere Blüten. Aus meiner Sicht gibt es weder die "100% Perfektion" im Abslouten (im persönlichen Einzelfall schon, dann aber auch vielleicht mit einer Billig-Gitarre!) noch stimmt das gesagte: Wenn die Grundausstattung nicht auch "vom Feinsten" ist (Rechner -> Prozessor, Board, Speicher... da kenne ich mich nicht so aus/Auto -> Motor, Fahrwerk/Karosserie....) ist das letzte "Quentchen" zur Perfektion mit keinem Geld der Welt zu bekommen. Autotuning ist nur deshalb so teuer, weil es "Einzelanfertigungen" mit sehr viel Handarbeit sind... usw.

:Die meisten geben sich mit weit weniger als 100% zufrieden, und das sind nicht die Dümmsten.

Genau ! Und sie gehören deshalb keinesfalls dem "Fußvolk" an, das Gitarren von der Stange spielt. Ein Herr Willis spielt auch einen Mittelklasse-YAMAHA-Bass von der Stange (jedenfalls behauptet er solches) und hör Dir mal an, was der Mann darauf spielt... Viele Musiker spielen keine "customized" Instrumentre, dafür dann aber "customized" Equipment, denn dort kommt meiner meinung nach die Individualität her, siehe z.B. auch Dave Gilmour, usw.

:Ein echt geil gespieltes Lick mit Scheißsound wird immer besser klingen als ein echt beschissen gespieltes Lick mit geilem Sound.

Auch sehr richtig! Mach das mal den Kiddies klar, die nach einem MESA schreien !

: Vielleicht würden mehr Gitarristen zu Emil kommen, wenn er, was sein Wissen und seine Methode angeht, nicht diese Hamstermethode hätte. Besäße er das Patentrecht auf die Methode und verdiente Millionen als Lizenzgeber, wäre seine Website bestimmt auch mit Detailinformationen gespickt. Das ist aber nicht so. Ich hätte auch keine Lust, dass jemand mit meinen Forschungsergebnissen Geld verdient.

Ja, ist nachvollziehbar !

Gruß Ingo Z.


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.