Re: Jazz in 4 minutes...


[ verfasste Antworten ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Manuel vom Mai 30. 2000 um 15:53:34:

Als Antwort zu: Re: Jazz in 4 minutes... geschrieben von Pepe am Mai 30. 2000 um 10:55:42:

: Das Elitäre mancher Art von Musik liegt für mich darin, daß der theoretische Anteil (subj.) zu (subj. off) stark in den Vordergrund gestellt wird. Bsp: Du liest dir eine, was weiß ich, Stockhausen-Partitur durch, denkst dir, aha, interessante Idee, deshalb und deshalb etc., dann hörst du's dir an und das Frühstück kommt dir vor lauter Schreck wieder hoch.

Na ja, das muss ja nicht schlimm sein. Gerade Stockhausen ist doch einer der seine Jugend und sein Studium als Unterhaltungspianist finanziert hat. Der kam dann an den Punkt wo er sich sagte (gemäss eigener Aussage) "so jetzt hab ich keine Lust mehr auf diese Musik, ich mach nur noch meine eigene Sachen". Der geht jetzt aber im Nachhinein nicht hin und sagt dass das alles Mist wäre was er da früher gemacht hat. Es ist halt nur nicht mehr sein Ding und fertig. Wer Lust hat sich auf ihn einzulassen soll das machen, und für die andern gibts allerhand andere Musik. Der sieht halt Musik weniger vom Groove her, sondern hat so einen mehr mathematischen Ansatz. Nicht ganz mein Ding, aber zwischendurch ganz witzig. Ausserdem im heutigen Techno treffen sich diese Welten ja irgendwie wieder (auch wenns viele Technies nicht wahrhaben wollen - schon mal seriellen Musik von Cage gehört?)

Elitär wird das für mein Empfinden erst, wenn man seine eigene Welt als die einzig richtige hinstellt. Das haben zugegebenermassen ein Haufen klassiker (oder besser E-musiker) prima drauf. Bei der Gitarre spielenden Jugend findet sich allerdings auch das eine oder andere Exemplar.

In diesem Sinne, gebt mir dicke und dünne Saiten :-)

Gruss Manuel


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.