der kleine Heimwerker - Teil zwei - bundlos glücklich?
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Beitrag von Matthias vom November 22. 2003 um 10:36:21:
Liebe Gemeinde!
Man kennt mich ruhelos und ungeduldig. Ich gebe zu, dass das nicht so ganz neben der Wahrheit ist.
In einem Anfall von Tatendrang machte ich mich gestern abend auf den Weg in den Keller, um die Bünde aus einer ollen Klangpappe zu entfernen. Onkel Rockinger gab mir zwei Tipps mit auf den Weg: Erstens Griffbrett fett einölen und 24 Stunden warten und zweitens eine spezielle Kneifzange herstellen. Wenn man aber nun dringend Bünde rausreißen möchte, sind 24 Stunden Wartezeit nicht akzeptabel und ich außerdem will ich hier Gitarrenbauer spielen und nicht Werkzeugmacher! Man nehme also die Ratschläge und wische sie mit einer leicht arroganten Handbewegung vom Tisch.
Fakt ist leider, dass eine normale Kneifzange in der Tat nicht dazu taugt, Bünde aus dem Holz zu ziehen. Auch mit einem Seitenschneider kommt man nicht gut darunter. Ich habe dann mit einem alten Messer (erst) vorsichtig versucht, die Bundstäbchen hochzuhebeln, was mir auch ganz gut gelang. Sobald ein Spalt auftrat, Seitenschneider von der Seite dazwischen und der Kerl war erledigt.
Bei dieser Aktion kamen überraschend wenig Splitter aus dem Griffbrett, allerdings sind jetzt diverse Druckstellen im Griffbrett zu sehen, wo ich gehebelt habe. Schön sieht das nicht aus, das macht aber nichts, das hier war nur das Übungsinstrument. Für das nächste Mal bin ich schlauer.
Druckstellen im Holz lassen sich übrigens wieder teilweise entfernen. Probieren? Man nehme eine teure Gitarre und haue mit dem Hammer zwischen zwei Bundstäbchen. Wer nicht völlig übergeschnappt ist, kann auch einfach ein Brett nehmen. Da ist jetzt eine häßliche Stelle. Möglichst sofort einen Lappen aus Baumwolle sehr feucht machen und zweimal knicken. Auf die Druckstelle legen und mit einem nicht allzu heißen Bügeleisen auf das Tuch drücken. Das Wasser zieht sich ins Holz, die Zellen quillen wieder auf. Danach schön die Feuchtigkeit abwischen, etwas Griffbrettöl drauf und hoffentlich ist alles wieder gut. Bei frischen Druckstellen geht das ganz gut, wenn Lack gerissen ist, ist es allerdings Essig... Diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr.
Wir berichten weiter!
Gruß
Matthias
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