Re: (Philosophie) Profimusiker? Da lern' ich doch lieber was anständiges :-)))


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Beitrag von Pepe vom Oktober 28. 2003 um 15:07:57:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Profimusiker? Da lern' ich doch lieber was anständiges :-))) geschrieben von Oly am Oktober 28. 2003 um 13:47:16:

Tach!

: : Das liegt auch daran das in Frankreich französische Musik im Radio usw. gespielt werden muß. Es gibt da irgendwelche Regelungen, die das vorschreiben. Wieviel Prozent das jetzt wirklich sein müssen, weiß ich jetzt leider nicht.
:
: Jup - 40% (http://www.ard.de/kultur/_beitrag/1571/index.phtml)

Ich meine aber, auch gehört zu haben, daß es eine Ausnahme gibt bzw. die Radios zwischen zwei Quoten wählen können - entweder 40% französischsprachig oder, weiß nicht, 25% französischsprachig, dafür aber 60% in Frankreich produziert (das wären dann die Charts-Sender, bei denen dann so ein Kram wie "Air" und die ganzen anderen Elektrofranzosen läuft).

Die Konsequenz von dem ganzen ist, daß die französische Musikszene imho eine der lebendigsten in Europa ist und auch das Publikum viel aufgeschlossener ist. In Frankreich sind teilweise Platten auf Nr. 1, die in Deutschland die Top 20 nur von weitem sehen würden.

Würde das auch in Deutschland funktionieren? Kann sein. Gehen wir das mal durch - zur Zeit dominieren die austauschbaren Dudelkapellen, die englisch singen und von den Plattenfirmen nach Bedarf zusammengecastet werden (leicht übertrieben). Wenn die Quote da wäre, bräuchte die MI erst mal Material. Das ist sogar vorhanden - es gibt genug Bands, die auf deutsch singen. Die werden aber nie erfolgreich, weil es für die MI viel risikoloser ist, die Massenware auf den Markt zu werfen. Wenn jetzt die Quote kommt, könnte es genauso laufen wie in Frankreich - die Plattenfirmen schnappen sich in Panik die ganzen Undergroundbands, die auf Deutsch singen und stellen erstaunt fest, daß es dem Publikum sogar gefällt, obwohl die Musik gut ist :-)

Vielleicht ist aber auch der Hintergrund in Frankreich ein ganz anderer - in den Albumcharts war ein Tributalbum auf Nummer eins, auf dem die jungen Wilden Chansons von Léo Ferré gecovert haben. Die Chanson-Tradition ist in Frankreich halt vorhanden, in Deutschland würde mir da nur Hildegard Knef einfallen, die etwas vergleichbares gemacht hat. Aber ihre Lieder sind ja nicht gerade Allgemeingut, während in Frankreich jeder Brel, Brassens, Barbara, Cabrel, Ferré und Konsorten kennt und damit auch anspruchsvolle französische Texte.

Ach so, zu den 2-3%: Kann ich nicht so ganz glauben, immerhin beträgt die Deutsch-Quote bei Sendern wie SWR4 oder SR3 oder WDR4 bestimmt 90%, die E-Sender wie WDR2 bringen Klassisches, und wenn da gesungen wird, versteht man eh nix, egal, ob es deutsch oder italienisch ist :-)

Naja. War mal wieder recht zusammenhanglos, aber egal :-)

Nos vemos en infierno, Pepe


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