Re: (Meinung) Kommt jetzt die Tauschbörsen-Klagewelle?


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Beitrag von Der Felix vom August 19. 2003 um 14:00:03:

Als Antwort zu: (Meinung) Kommt jetzt die Tauschbörsen-Klagewelle? geschrieben von Friedlieb am August 19. 2003 um 09:52:55:

Moin,

Und wer von Euch kauft diese technisch verkrüppelten CDs? Und mit welchem Gefühl dabei? Würd mich mal interessieren.

Mal überlegen, die letzte CD war, glaube ich, das Blind Guardian-Livealbum. Da war dann plötzlich dieser Kopierschutz drauf, wobei sich aber dann in deren Forum herausstellte, daß die Band da auch sehr überrascht drüber war. Das ist immerhin in vielen Fällen eine Businessentscheidung seitens des Labels und somit trifft die "Rache" des Konsumenten wie immer den Falschen. Mein Gefühl war da also ein sehr komisches, denn ich wollte diese CD unbedingt haben, Kopierschutz betrifft mich eigentlich nie, denn ich kopiere CDs nicht und abspielen tu ich die im CD-Player (wie sich das gehört ;-)) und da laufen die. Und trotzdem fand ich das schade, denn irgendwo ist das ja auch eine Misstrauensbekundung sämtlchen Fans gegenüber.

Achnee, danach kam ja noch die Metallica. Die habe ich zurückgeschickt, denn sie war kopiergeschützt und somit als defekt anzusehen (und der Snaresound war ja auch defekt...)

Was die Tauschbörsen angeht: Ich sehe die Benutzer dieser Börsen ehrlichgesagt nicht da, wo die RIAA sie siehst, rechtlich auf einer Stufe mit Nazis und Kinderpornohändlern, deren Daten die Provider ja auch rausgeben sollen. Und am meisten stören mich die Milchmädchenrechnungen. "Milliardenverluste" - klar, wer bei einer Million Downloads eine Million nicht gekaufter Platten sieht mag so denken, aber nur ein Bruchteil der "Runterlader" hat doch überhaupt nur Interesse an dem Scheiss und so sind die Verluste wesentlich niedriger als ständig verbreitet.
Ich kann mir gut vorstellen, daß, wenn dann auch die letzte Tauschbörse geschlossen ist, die Verluste nicht stark zurückgehen, weil einfach ständig falsch gerechnet wird und die Ursache woanders liegt.
Wenn die MI anfängt, da glaubwürdiger und seriöser zu rechnen könnte ich anfangen, sie ernstzunehmen. Dann könnte man noch über jahrelange illegale Preisabsprachen zu ungunsten der Konsumenten reden, dann stünde es schon eher wieder 1:1.

Interessant finde ich da auch den OpenSource Gedanken, den ich neulich das erste mal übertragen auf Musik gelesen habe. "Kein Song kann heute geschrieben werden, ohne auf die Erkenntnisse früherer Komponisten zurückzugreifen, also ist die Musik Allgemeingut" - klar können die Mucker dann nicht mehr von ihrer Kunst leben und sind auf andere Zuwendungen angewiesen, aber wie viele Maler oder Bildhauer können denn von ihren Werken leben?

Grüße
Felix


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