Re: (Privat) Das erste Mal: Vorstellen bei der vielleicht neuen Band
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Beitrag von Finn vom Juni 29. 2003 um 17:00:55:
Als Antwort zu: (Privat) Das erste Mal: Vorstellen bei der vielleicht neuen Band geschrieben von Florian am Juni 28. 2003 um 15:22:05:
Hallo Florian,
versuche das doch mal locker anzugehen. Wenn Dein Lehrer Dich weiterempfohlen hat, dann wir er schon wissen warum. Das solltest Du erst mal als Rückenstärkung sehen. Ich denke auch nach 3 Jahren Gitarre mit viel üben und ein Jahr Unterricht wird es höchste Zeit, mit anderen Leuten zu spielen! ;-)
So, dann hast Du auch noch Leute gefunden, mit denen Du dem ersten Eindruck nach klarkommen könntest und die Richtung, wo es musikalisch hingehen soll, ist auch Konsens. Ihr macht neue Songs, offenes Scheunentor für eigene Ideen. Ist doch wie maßgeschneidert!
Florian:--------- Dennoch macht sich bei mir jetzt eine ganz große Unsicherheit breit. Ich meine, klar bin ich mitlerweile durchaus in der Lage gitarristisch uneingeweihtes Volk mit dem ein oder anderen Stück zu Beifall bis je nach tagesform im Ansatz heruntergeklappten Kinnladen zu bewegen - mir selbst ist allerdings überdeutlich bewusst wie viel da noch im Argen liegt und absoult verbesserungswürdig ist. --------------
Das denke ich, ist nicht der Punkt in einer Band, möglichst vertrackt und spektakulär spielen zu können. Diese Fertigkeiten sind nett für Solisten - aber nicht das tägliche Brot in einer Band. Wenn alle nur solieren, wirds schnell fürs Publikum arg anstrengend und langweilig. Bei mir ist es ein ziemlicher Gegensatz, was ich auf dem Bass zuhause duddel und was ich konkret in der Band dann einsetzen kann, ohne den Gesamtsound zuzumatschen. Ich finde, das virtuose" Spiel" ist zunächst gar nicht so wichtig, wichtig sind vor allem (natürlich neben den Basics) gutes Timing, Entwicklung eines persönlichen Ausdrucks, gute Aufmerksamkeit und Kommunikation mit den anderen, Improvisationsgeschick wenn mal was nicht klappt und dabei entspannt atmen und das Lächeln nicht vergessen ....
Florian--------- Aber ich komme von der möglicherweise leicht paranoiden Vorstellung nicht los daß er damit letztendlich durch die Blume vielleicht ähnliches meinte wie der Arbeitgeber mit "hat sich sehr bemüht, und war im Kollegenkreis sehr beliebt" im Arbeitszeugnis. -----------------------
Tja, mit der Band hast Du die beste Möglichkeit zu überprüfen, ob Dein Lehrer recht hat. DER hat ja anscheinend das Vertrauen in Dich! :-)
Florian----- Hinzu kommt, daß in der potentiellen Neu-Band 2 Leute vertreten sind die ebenfalls in der Lage sind Gitarre zu spielen, einer seit 5 Jahren und einer seit ewig. -------------
Ist doch Klasse. Da könnt Ihr Euch gegenseitig einiges beibringen. Lass Dich nicht erschrecken, wie viele Jahre einer schon Gitarre spielt - dass sagt noch lange nichts aus, wie er spielt. Hat er viel geübt, nur immer den gleichen Stiefel oder unterschiedliche Stilistiken, spielt er nur nach oder macht er eigene Songs/Stücke, ... Außerdem wieder die Frage: wie viel Virtuosität ist in einer Band nötig/wichtig/unbedingt erforderlich?
Florian------ Worauf ich hinaus will: Ich hab zwar keine Todesängste, aber doch die Vorstellung wie ich da stehe, versuche irgendwas richtig nettes zum Besten zu geben - und nachdem ich mich dann vor Aufregung zum 7en Mal verspielt habe in die verdutzten Gesichter von gestandenen Bandmitgliedern schaue, die sich zu fragen scheinen was zum Teufel der Typ da jetzt grade vorhatte... ------------------
Geh das einfach ganz ruhig an. Setz Dich hin, hör ein wenig zu, irgendwann fallen Dir ein paar Töne dazu ein und die Finger fangen an zu kribbeln, dann nimmst Du die Gitarre und lässt Dich langsam reingleiten. Wie am kalten Badesee. Wenn Du keinen Kopfsprung machen möchtest, dann trödel langsam ins Wasser, wie Dich eben am wohlsten fühlst. Musikmachen darf kein Stress machen. Nur dann ist man offen und entspannt dabei und der Musik, die dabei rauskommt, kann man das anhören.
Florian------ Ich bin andererseits aber wirklich heiß drauf endlich in ner Band zu spielen und auf die ersten Gigs hin zu arbeiten - und außerdem fest überzeugt daß die Mitgliedschaft in ner Band mich auf meinem Weg vom Schüler zum Spieler sehr viel weiter bringen wird als noch so lange allein mit meinem Übungsverstärker vor mich hin zu üben. ----------------
Richtig. Du könntest Dir keinen größeren Gefallen tun.
Florian-------- Vielleicht kommt die Situation ja dem ein oder anderen Bekannt vor - aus düsterer weniger professioneller Vergangenheit? Vielleicht gehe ich da auch mental völlig falsch ran... oder vielleicht sollte ich lieber einen mit trinken gehn und den Rest vergessen...? ---------------
Wenn Du Dir dabei nicht die Rübe zudonnerst - Alkohol verringert das Spielvermögen, zumindest bei mir. Ich pflege im Normalfall stocknüchtern zu Musizieren, außer wenn es klar ist, dass wir eh nur rumpoltern oder rumprobieren wollen, aber selbst da sehr dezent. Also Vorsicht mit Alkohol als selbst-bewußtseinserweiternder" Droge. Die Form von Lampenfieber" beim ersten Kennenlernen einer Band ist mir nicht unbekannt, allerdings bin ich ein großer Freund des Rumjammens" und daher auch sehr Sattelfest in Sachen huch, jetzt habe ich mich verspielt! Hoffentlich werde ich jetzt nicht geteert und gefedert." Aber das ist eben so, die Aufregung gehört immer dazu, wenn etwas neues ansteht, auf das man sich freut und was einem halt wichtig ist. Ist fast so, wie ein erstes Rendezvous ... furchtbar aufregend. Mach Dich da nicht verrückt.
Florian------- Lieben Gruß Florian -----------
Ebensolchen, ich drück Dir die Daumen und bitte berichten, wie es war! Finn
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