Re: (Technik) Effektgerät zerstört.


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Beitrag von Ingo Z. vom Mai 27. 2003 um 22:12:26:

Als Antwort zu: (Technik) Effektgerät zerstört. geschrieben von Mesa am Mai 27. 2003 um 20:16:02:

...: Bein Anschließen des Netzteils passierte noch nichts, erst als ich beide mit dem Patchkabel verbunden habe, funkte es an dem Klinkenstecker, als er gegen Masse kam. Aus dem Lautsprecher ertönte ein lautes Brummen.
:
: Der Captain Coconat war daraufhin im Eimer, der Line6 MM4 tut’s noch.
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: Was habe ich nicht bedacht? Wieso kann ich beide Geräte die mit Wechselstrom versorgt werden nicht einfach wie eine Glühlampe parallel mit Strom versorgen. Bei Gleichstrom würde es mir noch Einleuchten wegen eventueller unterschiedlicher Polung gegen Masse.
:
: Bitte klärt einen Ratlosen auf.
:
: Danke
: Mesa

Hallo !

Das ist wirklich Pech ! Aber vielleicht doch nicht ganz so schlimm, wenn der Folgeschaden auf die Gleichrichtersektion beschränkt bleibt.

Ich habe also folgende Vermutung, wenns Dir verbal zu kompliziert wird, versuch ich Dir eine Skizze zu mailen:

Hinter den jeweiligen Wechselspannungs-Anschlüssen der Effektgeräte liegen Gleichrichter mit nachfolgenden Kondensatoren zur Glättung. Der Minuspol des Gleichrichters (meist eine Graetz-Brücke) geht an Masse.
Das Problem bei einer Parallelschaltung ist nun, daß das andere Effektgerät genau das gleiche macht: Gleichrichten, Minus an Masse. Wenn aber die Wechselspannung nun 'verkehrt herum' also entgegengesetzt angeschlossen wurde (was bei alleiniger Wechselspannung natürlich unwesentlich ist), gibt es einen Kurzschluß über beide Gleichrichter, wobei entweder eine Sicherung, ein Schutzwiderstand oder auch der schwächste Gleichrichter den Dienst quittiert.

Am besten Du malst Dir das mal auf, dann siehst Du den perversen Stromfluß.

Das gute daran (wenn es das ist, was ich vermute!): Die eigentliche Schaltung des Effektgerätes ist vermutlich (95%) ganz geblieben !!! D.h. keine IC's abgeraucht oder so.
Ein halbwegs versierter Bastler kann das reparieren ! Einfach das defekte Gerät öffnen und nachschauen, d.h. messen was los ist.

Nun könnte man sich fragen, warum denn überhaupt die Wechselspannungsspeisung ? Nun, wenn die Geräte mit Röhren aufgebaut sind, muß aus 6 oder 12 V~ die Anodenspannung durch herauftransformieren gewonnen werden. Ansonsten (reine Halbleiterschaltung) könnten böse Zungen Geldschneiderei vermuten (teure "Spezial"-Netzgeräte der Hausmarke sind "Pflicht" sonst rauchts.

Andere Abhilfe: Meßtechnisch ermitteln, wie die Gleichrichter mit der Wechselspannungsseite verbunden sind und richtiges Anschließen des Y-Adapters. Aber Vorsicht, ich kann trotzdem Probleme nicht ganz ausschließen (kenne leider die Schaltungen nicht), im Zweifelsfall lieber zukünftig getrennte Netzteile nehmen oder die Sache von einem fähigen Kollegen abklären lassen, das sollte mit wenig Wissenschaft machbar sein.

Good luck & löt !

Ingo Z.



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