Re: (Amp) Wie sieht ein gesunder Kondensator aus?


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Beitrag von Ingo Z. vom November 28. 2002 um 20:04:58:

Als Antwort zu: (Amp) Wie sieht ein gesunder Kondensator aus? geschrieben von Tom(2) am November 28. 2002 um 15:47:55:

Hello !

: [...]... die grünen Kollegen, haben jeweils eine kleine Ausbeulung auf der Stirnseite... beim rechten der beiden gut zu sehen - ist das eine Sollbruchstelle oder aber ein Indikator, dass sie hinüber sind?

Das ist tatsächlich eine Art Sollbruchstelle, die jeder vernünftige Elko hat. Leichte Ausbeulung ist absolut unkritisch. Bei zuviel Spannung am Kondensator oder falschrum anschließen entsteht ein hoher Dampfdruck im Inneren, der ohne diese Sollbruchstelle bei Explosion des Kondensators recht beachtliche Zerstörungen anrichten kann.
Außer Zerplatzen lassen sich die anderen Verschleißerscheinungen nicht von außen erkennen.

: Weil, angeblich sollen die Dinger ja so nach 10 Jahren platt sein... und der Amp ist wohl gut 25 Jahre alt...

Ja, nach 10 Jahren kann der Kondensator u.U. "trocken" sein. das hängt aber nicht nur von der Qualität des Bauelementes ab (in TV-Konsumschrott kann schon nach 3 Jahren eine Elko-Frischzellenkur fällig sein), sondern auch vom Einbauort (Wärme fordert das Austrocknen).

Das Austrocknen wird von sinkender Kapazität u./o. steigendem Innenwiderstand begleitet, bei klassischen Netzteilen bedeutet das mehr Brummen bei Glättungs- und Sieb-Kondensatoren (wie in Deinem Bild) bzw. Leistungsverlust und Schwingneigung bei Elkos im Signalzweig (Abblock-Elkos, auch Katodenelkos bei Endstufen).

In Deinem Fall würde ich also sagen: Kein Grund, beunruhigt zu sein. Wenn doch deutliches Netzbrummen auftreten sollte, kann man, wenn man keine Meßtechnik zur Verfügung hat, verdächtigewelche provisorisch mit einem neuen Exemplar mit gleichen Daten brücken um den Kapazitätsverlust festzustellen (Bitte VORSICHT dabei, immer Stecker ziehen und alle größeren Elektrolyt-Kondensatoren danach kurz überbrücken !).

Gruß Ingo


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