Re: (Band) wieviel Applaus darf's sein? - Der Tag danach...
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Beitrag von Pepe vom April 28. 2002 um 18:03:36:
Als Antwort zu: Re: (Band) wieviel Show darf's sein? - Der Tag danach... geschrieben von Doc am April 28. 2002 um 17:46:10:
Tach Hannah!
: Am Ende wußten wir nicht, ob wir zufrieden oder total gefrustet sein sollten. Nach einhelliger Meinung waren wir die musikalisch mit Abstand beste Band des Abends. Und wir waren die Band mit dem wenigsten Beifall. : Von Musikern hochgelobt, vom Publikum weitestgehend ignoriert (obwohl hinterher einige Stimmen aus dem Publikum kamen, dass es vielen gefalen hätte). Ja, es hat Spaß gemacht, es war aber auch sehr ernüchternd. Am treffensten war wohl der Kommentar, dass die Musik super ist, vor allem zum Zuhören (am besten auf CD) und wenn man die Songs daheim ein paar Mal gehört hat, dann geht man auch bei Auftritten richtig mit. Zu "intellektuell", zu wenig vorhersehbar. Da muss man ja zuhören... : Jetzt also der große Kater nach dem Gig. Sollen wir wirklich nochmal auftreten? Wo finden wir das Publikum für unsere Musik? Gibt es das überhaupt? Sollen wir wirklich ein paar Covers mit ins Programm nehmen, nur damit das Publikum was zum mitgrölen hat, auch wenn wir dabei "unsere Seele verkaufen"? Oder sollte es uns reichen, dass wir unsere Musik klasse finden und tierischen Spaß daran haben?
Na, hoffentlich wird die Antwort nicht unsubstantiiert ...
Also, ers'ma' herzlichen Glückwunsch.
Und dann kann ich dir nur sagen, daß das Bühnenleben eins der verrücktesten überhaupt ist. Wir haben mit Woltähr teilweise richtig großartige Gigs gespielt (ioho) und danach nicht eine einzige CD verkauft, sind kaum beachtet worden etc. . Gegenbeispiel war letzten Freitag. Da sollten wir musikalisches Rahmenprogramm für 'ne Ausstellungseröffnung machen, das bestuhlte Museum war voll mit intellektuellen Schlipsträgern, die nach den fünf Stücken auch artig geklatscht haben, obwohl der Gitarrist frisch von 12 Stunden Arbeit kam und hundemüde war, der Sänger wegen irgendwas anderem völlig neben der Kappe, und ich war auch irgendwie erkältet oder verkatert, jedenfalls nicht fit. Wir hatten alle nicht so richtig Bock und haben, fand ich jedenfalls, beschissen gespielt. Nach den fünf Stücken kommen bestimmt fünf Leute, die nicht nur eine CD gekauft haben, und außerdem gab's noch zwei Anfragen, ob man uns denn buchen kann und wieviel wir kosten. Das soll mal einer verstehen.
Und das mit dem Null Applaus - wir haben mal auf 'ner Restaurantterrasse gespielt, und es kam wirklich NULL Reaktion von den anwesenden Gästen. Ich war nach dem Gig total gefrustet, bis mir der Veranstalter dann sagte, daß so ziemlich jeder Gast beim Bezahlen von alleine gesagt hätte, daß ihnen die Musik sehr gut gefallen habe. Das hat mich dann ein wenig getröstet. Obwohl - wenn's gefällt, darf man ruhig mal Laut geben, finde ich ...
Nos vemos en infierno, Pepe
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