Re: (Gehör) 'Selbermachen'


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Beitrag von Woody vom April 27. 2002 um 17:29:41:

Als Antwort zu: (Gehör) 'Selbermachen' geschrieben von ullli am April 27. 2002 um 16:17:27:

Hi ullli,
meiner Erfahrung nach ist eigentlich jede Form von Gehörbildung gut für eine musikalische Entwicklung. Allerdings ist es in mancher Hinsicht schwierig, das richtige Training zu finden.
Zum Einen gibt es ein "technisches" Hören, darunter würde ich den Klassischen Gehörbildungsdreikampf Intervalle, Akkorde, Rhythmus fassen. Der praktische Nutzen dieser "Disziplinen" ist offensichtlich.
Dann gibt es ein Hören (imho), daß mehr ästhetische Gesichtspunkte betrifft. Damit meine ich ein hören von, naja, nennen wir es vielleicht Dialekte. Wenn ein Bayer loslegt, versteht man erstmal kein Wort, obwohl er Deutsch spricht (well, more or less). Wenn ich einen Dudelsack spielen höre, kann ich sagen, da spielt ein Dudelsack, aber das Instrumentenspezifische Idiom, die möglichen Klang- und Ausdrucksmittel sind mir gänzlich unbekannt. Allerdings stellt sich bei einer längeren (möglichst praktischen) Auseinandersetzung mit diesem Instrument doch ein Verständnis ein.
Wenn man viele Instrumente kennt, kann man gewisse Querschlüsse ziehen (wenn ich weiß, was ein guter Cello-Ton ist, kann ich auch einen Kontrabass-Ton beurteilen).
Ich habe allerdings festgestellt, daß ich es unheimlich schwierig finde, mir eine Klangvorstellung ohne Anleitung selbst zu erarbeiten. Instrumentalpraktischer Unterricht ist da nützlich :-)
Vielleicht findest Du auch Hörgemeinschaften, mit denen man zusammen Platten hört, o.Ä.
In Sachen Sprache oder Gesang nimm am besten Gesangsunterricht, da bekommst Du die Vollausstattung. Selber lernen ist auch insofern schwierig, als die Stimme ein derartig individuelles Instrument ist, daß Gesangsschulen z.T. mehr schaden als nützen, und die nötige Technik am Besten mit einem guten Lehrer Deines Vertrauens(!) zu erlernen ist.
stay tuned,
Woody

*Dozierwochen



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