Re: Gebrannte Mandeln - meine subjektive Erfahrung...


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Beitrag von lauter vom April 15. 2002 um 12:00:13:

Als Antwort zu: Re: Gebrannte Mandeln - meine subjektive Erfahrung... geschrieben von guido am April 15. 2002 um 11:16:35:

Guido -

: das soll mir mal einer erklären. Ich dachte immer eine digitale Kopie ist eine 1:1 Kopie, die Kopie ist vom Original nicht zu unterscheiden.

netto ja. Aber in diesem Fall nur, weil es eine gute Fehlerkorrektur gibt. Ist bei seriellen Leitungen, bei Modems, bei ISDN und DSL ja auch nicht anders. Es werden immer noch ein paar Prüfbytes mit übertragen, anhand derer Fehler nicht nur erkannt, sondern bis zu einem bestimmten Grad auch korrigiert werden können, ohne daß der gesamte Datenblock neu übertragen werden muß.



Jeweils 2048 Bytes Nutzdaten werden auf insgesamt 3234 Bytes aufgeblasen, mit verschiedenen Fehlerkorrekturmethoden. Für einen Info-Deep-Dive lese das hier (geht leider nur mit JavaScript, urgs), vor allem das Kapitel "1.2.3 Fehlerkorrektur".
Zu den theoretischen Grundlagen der Fehlerkorrektur google nach "Hamming Code" oder lies diesen Aufsatz.


Soviel zum theoretischen Unterbau.

Nun kommen wir also mit unserem idealen CD Writer an, der jedes einzelne Atömchen unseres idealen Rohlings an genau die Stelle bewegt, wo wir es hinhaben wollen. Diese CD wird dann prima gelesen werden können und auch ein paar Beschädigungen wegstecken können.

Nun nehmen wir mal einen unidealen CD-Writer, der noch dazu mit hoher Geschwindigkeit schreibt. Leider schreibt er auch ein paar Fehlerchen auf den Rohling - aber macht nix, die Fehlerkorrektur der Laufwerkselektronik (und damit meine ich nicht die analoge Interpolation, die Audio-CD-Player durchführen und die man auch "Fehlerkorrektur" nennt) erkennt die falschen Bits und rekonstruiert mit Hilfe der zahlreichen Prüfsummen das Original. Fein. Bloß ist jetzt leider die Reserve angeknabbert, die eigentlich für Fingerabdrücke und Kratzer gedacht war.

"Zu schnell" beschriebene Rohlinge brauchen zu viel von diesem Prüfsummen-Overhead auf und sind demnach auf manchen CD-Laufwerken "zickig" bis "unlesbar". Denn das eine ist klar: wenn trotz aller Fehlerkorrektur-Bits das Original-Muster nicht rekonstruiert werden kann, dann merkt das Laufwerk das natürlich und liefert dann lieber "READ ERROR" statt eines falschen Bits.

Insofern hast Du recht: eine digitale 1:1 Kopie entspricht (unterm Strich) dann 100% dem Original.

lauter Grüße...


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