Re: (Band) Lärm und Regeneration im Proberaum


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Beitrag von Ingo Z. vom Februar 05. 2002 um 21:01:43:

Als Antwort zu: Re: (Band) Lärm und Regeneration im Proberaum geschrieben von Waufel am Februar 05. 2002 um 20:29:45:

Hallo ! Also hier muß ich an manchen Punkten widersprechen:

: 1. Möglichkeit: Sämtliche Amps runterdrehen (das ein Amp nur gut klingt wenn er voll aufgedreht ist halte ich für absoluten Schwachsinn, dann ist er nämlich an seiner Leistungsgrenze und kann nicht mehr gut klingen)...

Einspruch Euer Ehren: Es ist wirklich so, daß ein Röhren-E-GITARREN-Verstärker mitunter erst bei bestimmter Übersteuerung seinen sound entfalten kann. Aber das ist ein alter Hut und kann man vor allem als E-Gitarrist gut nachvollziehen (will nicht sagen, daß Du das nicht kannst!).
Über die physikalischen Gründe können wir ja nochmal an anderer Stelle philosophieren.

Wegen der penetranten Lautstärke wurde ja der MASTER-Volumenregler am Gitarren-Amp erfunden, damit treibt man die Vorstufe in den Zerrbereich und kann die ENdstufe auf Zimmerlautstärke herunterregeln.

Das Hauptproblem ist, daß viele Leute nicht begreifen wollen, daß Verstärkerleistung nicht mit PS am Auto zu vergleichen ist: "Or ich bin cool ey! Was ? 15 Watt-verstärker? Das sit doch für Weicheier!", mindestens 100-Watt-(Marshall)-Top plus 2x4x12 Zoll und dann im 20m²-Proberaum... der reinste Irrsinn !

: Apropos Leistungsgrenze: Wenn ich meinen Amp voll aufdrehe (sicherlich nicht vergleichbar mit Euren, weil Akustikamp) kommt mir das Kotzen und das Ding ist mit Sicherheit kein billiges 08/15 Ding.

Das erklärt einiges, bei Akustikklampfen ist Übersteuern/Zerren fast immer total unerwünscht !
Eine E-Giratte ist keine elektrische Gitarre (hähh? spinnt der???) Doch! Es ist IMHO ein völlig eigenständiges Instrument, also keine elektrische Akustik-Gitarre meine ich. Genau wie ein 5-saitiger und 6-saitige Bass gegenüber dem 4-Saiter... ok, das geht jetzt zu weit, stimmt aber trotzdem in gewisser Hinsicht.

Was ich damit sagen will: Man kann die Soundphilosophien nicht vergleichen. Akustikgitarristen (und auch Keyboarder, Hallo, Jens!) können das meist nicht so gut nachvollziehen. Is nich provozierend gemeint!

: 2. Möglichkeit: Die Puristen werden mich jetzt erschlagen, aber man sagt die Dinger machen jeden Amp nach, also auch bei niedrigen Lautstärken, POD o.ä. verwenden, die müßten doch eigentlich das gleiche Ergebnis erzielen können wie ein aufgerissener Amp.

Ja und Nein ! In der Tat sind heutige Effektprozessoren sher sehr gut und ich persönlich mag sie auch, u.a. wegen der von Dir geschilderten Eigenschaft. Aber z.B. ein leicht angezerrter Röhrenverstärker (selbst das oftzitierte Oma-Radio) klingt nach meiner Überzeugung FÜR BESTIMMTE ANWENDUNGEN authentischer und natürlicher als jedes Amp-Modelling. Das ist sehr subjektiv, führt aber auf dieselbe Diskussion zwischen Digitalpiano und echtem Flügel.

Gruß Ingo




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