Re: (Homepage-Programmierung) HTML für Gitarristen ?


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Beitrag von Friedlieb vom Dezember 02. 2001 um 23:12:39:

Als Antwort zu: (Homepage-Programmierung) HTML für Gitarristen ? geschrieben von Harvey am Dezember 02. 2001 um 22:20:28:

Hi Harvey,

da ich von Design überhaupt keine Ahnung habe, sondern einfach nur machen kann, daß es funktioniert, bin ich wahrscheinlich nicht der Richtige. Aber ich bin nun mal gerade hier und deshalb schreib ich was dazu.

: Ich will Homepages für zwei meiner Bands erstellen:

Könnte eine Fortsetzung von Olys Thema "Warum zum Verrecken braucht ne Band ne Homepage?" werden...

: Ich habe zwar langjährige Erfahrung in diversen Programmiersprachen, aber von HTML keine Ahnung,

Das trifft sich gut, denn HTML ist überhaupt keine Programmiersprache, sondern eine Seitenbeschreibungssprache. Die "andere" Seitenbeschreibungssprache aka PostScript kann nebenbei noch programmiert werden, HTML nicht. Insofern erhoffe Dir gewisse Vorteile beim korrekten Umgang mit formalen Sprachen, aber von selbst lernt HTML sich dadurch nicht.

: Also Flash-Schnickschnack und abgefahrene Buttons aus tagelanger Heimarbeit müssen nicht sein.

Weise Worte.

: 1. Die geeignete Software: Bei meinem Account war NetObjects Fusion 4.0

Eigentlich das Programm für Leute, die nichts mit Quellcode zu tun haben und das auch niemals wollen. Eigentlich zusammen mit FrontPlage eins der ganz wenigen Programme, mit denen man eine Webseite erstellen kann, ohne auch nur den allergeringsten Schimmer davon zu haben. Was zugleich der größte Vorteil und der größte Nachteil davon ist.

Denn Fusion gibt sich ganz schön Mühe, aus der Design-Umgebung im Stil eines DTP-Programms (PageMaker-Anwender fühlen sich gleich heimisch) irgendein gültiges HTML zu bauen, und was das Programm dabei an WYSISYG zuwege bringt, ist eigentlich beachtlich.

Das blöde ist nur, das so erzeugte HTML kann keine Sau mehr lesen, es ist gigantisch in der Platzverschwendung und wenn Du mal Hand anlegen willst, um bestimmte Sachen im HTML selbst zu ändern, bist Du aufgeschmissen.

Insofern also für den Fall, daß Du mal tiefer einsteigen willst, eine Sackgasse. Und nur für Leute, die nie was mit dem HTML-Quellcode zu tun haben wollen.

Das gleiche gilt sinngemäß auch für FrontPage, wobei jenes zusätzlich den Nachteil hat, daß es von Microsoft ist. Man kann damit allerdings ganz ordentliche Seiten machen. Trotzdem - unzählige beschissen aussehende Homepages mit dem Titel "Neue Seite 1" und unerquicklichen Links auf solche illustren URLs wie "C:\Eigene Dateien\..." verdanken wir Frontpage und der Tatsache, daß dieses Programm das Web öffnet für Leute, die davon keine Ahnung haben.

: 2. Schon ein spezielle Frage: Ist es sehr aufwendig oder tricky, eine Site zweisprachig zu erstellen?

Zweimal erstellen halt, ist die Standardlösung.

: In einer anderen Programmier-Sprache würde ich alle Textausgaben z.B. in zwei verschiedenen Datenbanken ablegen und dann wahlweise darauf zugreifen lassen, um doppelten Programmcode zu vermeiden.

Ja, das ist die Königslösung. Das geht aber nur mit echter Programmierung (PHP oder Perl, zur Not JavaScript), bloß stehen die serverbasierten Programmiersprachen (Perl, PHP) aus gutem Grund erst ab einer bestimmten Preisklasse zur Verfügung. Aber wenn, ist das natürlich die beste Lösung. Du kannst dann sogar die Sprache aus der Browser-Präferenz des Users holen (bei jedem Browser irgendwo in den Optionen, voreingestellt ist meist die Sprache der Browser-Installation) und ohne diese Fähnchenklickerei direkt die vermeintlich richtige Sprache anzeigen.

Trotzdem würde ich Dir hier für das erste Projekt raten, erst mal HTML zu lernen und danach erst mit Programmiersprachen zu beginnen, die auf dem Server laufen und HTML-Output erzeugen.

: Geht das mit solchen Systemen auch problemlos, oder ist das schon was für Experten?

Ist halt das gleiche wie mit VBA-Programmierung von Word oder Excel: Man sollte zuerst die Applikation und ihre Möglichkeiten halbwegs kennen, bevor man sich mit der programmgesteuerten Manipulation der Objekte dieser Applikation auseinandersetzt. Also: erst HTML kennen, dann erst beginnen, es programmgesteuert zu generieren.

Der niedrigste Level ist, sich mit SelfHTML (alle Links auf Anfrage) zu beschäftigen, richtig von unten auf HTML zu lernen und mit einem brauchbaren HTML-Editor wie Ulli Meybohms Phase5 oder Arachnophilia (haben beide Syntax-Highlighting, Vorschau etc.) die HTML-Dateien von Grund auf zu erstellen. Die Hardcore-Lösung, aber volle Kontrolle über alles, what-you-want-is-what-you-get. Wie Assembler halt.

Was auch schon ganz gut geht, ist der Composer von Netscape (beim Navigator dabei). Unzählige brauchbare Seiten sind damit schon entstanden. Nicht ganz WYSIWYG (ist HTML eh nie), aber schnell zu lernen, kostenlos und für den Anfang ganz okay.

In die gleiche Kerbe haut Dreamweaver, allerdings wesentlich tiefer. Das Profi-Tool für alle, die einen eher Design-orientierten Zugang zu HTML haben im Gegensatz zum Code-orientierten Ansatz. Relativ schnell zu erlernen, macht sehr schönes, halbwegs schlankes HTML, welches man auch gut von Hand nachbearbeiten kann. Kostet aber.


Keep rockin'
Friedlieb


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