Re: (Meinung) Tests in Gitarre & Bass


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Beitrag von Oly vom November 26. 2001 um 11:04:31:

Als Antwort zu: Re: (Meinung) Tests in Gitarre & Bass geschrieben von Rainer Hain am November 26. 2001 um 01:45:59:

Hi Rainer,

es ist doch immer wieder schön, mal was von 'nem "Insider" zu lesen :-)))


Ganz klasse fand ich folgenden Abschnitt:

: Kritik wollen Leser scheinbar nur über Produkte lesen, die sie nicht haben. Die eigenen Gerätschaften sind offenabr tabu. Nach jedem schlechten Test bekomme ich nie zustimmende Leserpost. Nein, ich bekomme Post von Lesern, die sich beschweren, dass ich IHR Produkt kritisiert habe. SO läuft das in der Regel.

Genau das ist ein Hauptgrund für mich, diese "Was haltet ihr von ...?"-Fragen zu hassen :-))) (Mal davon abgesehen, daß man bei vielen dieser Fragen ja merkt, daß der Frager dieses Teil schon besitzt. *eg*) Wenn ich mir vorstelle, was wir alles angestellt haben, um den "Emilizer" zu testen - vorher / nachher - Hörprobe mit ausgewählten Gitarristen, vorher / nachher- Aufnahmen unter gleichen Bedingungen etc. pp. - was soll da die Aussage: "dieser Amp hat vergleichsweise crispe, klingende Höhen" bringen?
Wer soll denn solche Fragen denn eigentlich auch beantworten? Diejenigen, die das Teil besitzen, wären ja die ersten Ansprechpartner - aber die werden ja wohl das Teil nicht unbedingt verreissen - was man selbst hat ist toll, s.o. :-))) Oder sollen die antworten, die so'n Teil mal zwanzig Minuten in 'nem Musikgeschäft ausprobiert haben? Am interessantesten wären ja eigentlich die Antworten von Leuten, die so'n "erfragtes" Teil mal besessen haben und es dann verkauft haben: "WARUM ich meine(n) XXX verkauft habe"

Ein Test kann für mich eigentlich nur eine tiefergehende Produktvorstellung sein und auf Sachen eingehen, die der Vertrieb "vergißt" zu erwähnen - wen nervt nicht die z.B. irre lange Umschaltzeit bei Multieffektgeräten - da kann ein Test schon einiges hervorbringen (und man kann es objektiv vergleichen.) Ich persönliche mag Tests, in denen hauptsächlich subjektive Aussagen vorherrschen (der Sound, einfach unbeschreiblich, die Bespielbarkeit, fantastisch, das Programmieren, kinderleicht etc.) überhaupt nicht.

Bei vielen Test vermisse ich auch ganz einfach die "Roadtauglichkeit" - es soll ja auch Musiker geben, die nicht nur im Wohnzimmer spielen. (Ob sich 'ne Röhre auf der Bühne durch Erschütterung lockert ist die eine Sache - ob sie sich aber lockert, wenn ich mit 120 km/h über irgendwelche Bahnschienen fahre, 'ne andere. Krasses Beispiel, aber ich denke, ihr wißt was ich meine.)

Gibt es eigentlich Tests für, sagen wir mal, mmmmhhh ... Schuhe? Klar, man könnte objektive Sachen testen - die Sohle war nach 500 km bei achtzig Kilogramm Belastung auf sandigem Boden durchgelaufen - aber was würde die Aussage: "der Schuh ist äußerst bequem" bringen? Oder: "man kann äußerst leicht hineinschlüpfen" - wer? Jemand mit Plattspreizsenkfuß? Jemand mit hohem Spann und kleinem großem Onkel?

Wie oben gesagt - ein Test als tiefergehende Produktbeschreibung ist für mich ok - sobald mir zu viele Adjektive drin vorkommen, lese ich persönlich nicht mehr weiter.

Gruß

Oly




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