Re: (Gitarre) Kirchentonleitern ?
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Beitrag von Oly vom September 25. 2001 um 12:41:51:
Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Kirchentonleitern ? geschrieben von Der Felix am September 25. 2001 um 11:20:14:
Hi Felix,
: Also darf (sollte) ich nur die Modi spielen, deren Töne dann auch wieder auf die Tonart passen?
Kann man leider nicht so pauschal sagen - ist natürlich alles relativ und kommt auch auf den Musikstil drauf an; man muß es auch immer im Zusammenhang mit der Harmonisierung sehen. (Beim Blues z.B. isses ja schon wieder etwas anders - probiers mal aus: Spiel übern Blues in A-Dur mal die A-Moll Pentaton (A, C, D, E, G) und dann mal die A-Dur Pentaton (A, H, C#, E, F#) - passt auch beides, aber haben einen absolut unterschiedlichen Charakter.
Noch 'n Beispiel: Man kann Harmoniefolgen ja in kleine Stücke aufdröseln - nehmen wir mal an, wir haben folgendes Akkordschema: ||: C | F | C | G7 :||
Auf der sicheren Seite ist man da natürlich mit C-Dur (ionisch). Ich könnte aber genausogut erstmal nur die ersten beiden Takte nehmen (C und F) - da könnte man auch ohne Probleme C-Mixolydisch (also die Töne von F-Dur) spielen - für Takt 2 und 3 geht das auch noch (im Prinzip dann F-Ionisch), aber für Takt 3 und 4 klappt das nicht mehr so doll (C und G7)- da is dann eindeutig wieder C-Ionisch bzw. G-Mixolydisch angesagt.
Man kann also das Ohr im Prinzip "irreführen" und dadurch Spannungen und Entspannungen herbeiführen.
Das Problem ist, daß man sowas schlecht schriftlich ausdrücken kann - man muß sowas spielen und hören, dann isses wesentlich verständlicher.
:Aber da ist doch eigentlich nur immer Dur, also ionisch.
VORSICHT !!!! Dieses "Zurückrechnen" der Modes auf die Durtonleiter ist nur 'ne "Krücke" um es am Anfang nicht zuuuu verwirrend zu machen - diese Modes sind genauso eigenständige Tonleitern wie Dur und Moll. Nimm doch einfach mal ein paar Akkordwechsel auf und spiel die Modes durch - aber mit langsamen, melodiösen Linien - da hört man es IMHO am besten. Bevor die Aufforderung per Posting kommt, schreib ich mal 'n paar auf :-)))):
||: Dm | Dm | Am | Am | G | G | Am | Am :|| - D-Dorisch
||: G | F | C | C :|| - G-Mixolydisch (das ganze in G wäre SHA :-)))
||: Am | C | F | G :|| A-Äolisch
Also - einfach mal ausprobieren.
:Oder nur die Modi, deren Töne auf die harmonisierte Tonleiter (also mit all' ihren Folgen (bei C-Dur Tonleiter dann also alle Töne des Dm-Akkords)) passen?
Versteh ich jetzt nicht ganz, wie du es meinst. Klar mußt du, um den Zusammenhalt zwischen der Harmonie und der Melodie zu halten, schon etwas aufpassen (das gilt jetzt nicht für 16tel Triolen bei 2344512345 bpm - da kannste spielen, was du willst :-))). Töne die zum gespielten Akkord IMMER passen, sind natürlich die einzelnen Töne des Akkordes (also für Dm wären das die Töne D, A und F) - deshalb sind ja z.B. Longform-Arpeggios 'n klasse Mittel, um melodiöse Sachen zu spielen - aber immer nur die Akkordtöne zu spielen wird aber schnel langweilig. D.h. man muß diese Akkordtöne mit den anderen Tönen umspielen und verknüpfen. Es ist ja beim Komponieren nicht so, daß willkürlich irgendwelche Akkorde mit irgendwelchen Melodielinien zusammenlaufen - man kann ja z.B. zu 'ner vorgegebenen Melodie die entsprechenden Akkorde rausfinden und umgekehrt geht es ähnlich: Du hast die zwei Takte | C | G | und bretterst über das C die C-Durtonleiter in 64tel hoch und spielst wenn das G kommt den ganzen Takt ein E - sowas geht in den meisten Fällen schief - läßt du den Ton G, H, oder D stehen biste Chef :-))))
: Für Metal geht das aber nicht, oder? ;-))
Aber hallo - was denkst du denn, was die Jungs da oft machen?
: Neenee, aus der Aussage sprach auch eher mein RockGuitarSecrets-Trauma, in dem Buch ist das imho teilweise derart chaotisch erklärt, daß man bescheuert wird. : : Gruß : Felix
Is abba auch schwierig, das schriftlich zu erklären - s.o.
Gruß
Olydisch
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